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Beruflicher Erfolg | 4 Min. Lesezeit

Selbstoptimierung: zwischen Weiterentwicklung und Wahnsinn 

Autorbild von karriere tutor® Verfasst durch karriere tutor®

Selbstoptimierung

Wir streben immer nach dem Optimum und das nicht nur im Job, sondern auch in Bezug auf uns selbst. Das Stichwort heißt Selbstoptimierung und hat sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten Trend entwickelt. Doch was Selbstoptimierung eigentlich bedeutet, welche Chancen und Risiken dieser Zeitgeist mit sich bringt und wie du einen gesunden Mittelweg zwischen Weiterentwicklung und Akzeptanz findest, verraten wir dir in diesem Artikel.  

Selbstoptimierung als alltäglicher Begleiter  

10.000, 10.001, 10.002 – der Blick beim Verlassen des Büros fällt auf den Schrittzähler im Handy oder den Fitnesstracker am Handgelenk. Mit 10.000 Schritten hast du das angestrebte Ziel zwar erreicht, aber die Fahrt mit dem Fahrrad nach Hause wird das Pensum noch toppen. Zum Abendessen gibt es heute einen Eiweißshake, denn der kurbelt die Fettverbrennung über Nacht an und liegt nicht so schwer im Magen. Um 08:00 Uhr am nächsten Morgen steht schließlich das wichtige Meeting mit dem Hauptkunden an, da gilt es, fit zu sein. Stopp! 

Kommt dir dieses oder ein ähnliches Szenario bekannt vor? Wenn ja, dann bist du wie viele andere Menschen auch bereits mittendrin in der Selbstoptimierung. Doch wo verläuft eigentlich die Grenze zwischen dem Zwang zur Selbstoptimierung und einem gesunden Streben nach Weiterentwicklung? 

Mit Selbstoptimierung „ist nicht nur allein die Erwartung der körperlichen Selbstoptimierung gemeint, sondern auch das Ziel, in jedem Bereich das absolute Maximum zu leisten und Perfektion anzustreben – auch um andere Menschen oder den Arbeitgeber zu beeindrucken.“ 
Quelle: Deutsches Ärzteblatt 

Wenn du dich in dieser Beschreibung wiedererkennst, dann höre doch einmal in dich hinein: Bist du mit diesem Lebensstil wirklich glücklich und fühlst dich wohl, oder lastet ein ständiger Druck auf dir? Gesundheits- oder Fitness-Apps sind dabei nur ein Instrument dieses Trends, der sich immer tiefer in das kollektive Bewusstsein moderner Gesellschaften gräbt. Das sagt nicht nur unser Gefühl, sondern auch die nackten Zahlen bestätigen dies. Gemäß einer Marktanalyse des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kannst du allein im Google Play Store zwischen mehr als 163.000 Gesundheits-Apps wählen, im Apple Store sind es über 121.000.  

Rund 19 Millionen Deutsche, also mehr als jeder Vierte, nutzen laut der repräsentativen EPatient Survey eine solche App. Wir sprechen hier also mittlerweile weniger von einem Trend zur Selbstoptimierung, sondern vielmehr von einem etablierten Massenphänomen. Neben Gesundheit und Fitness sind auch die (geistige) Leistungssteigerung, die Selbstfindung, die Work-Life-Balance und das Zeitmanagement vom Selbstoptimierungsdrang betroffen. 

Bis wohin ist Selbstoptimierung noch gesund?  

Im Grunde ist Selbstoptimierung aber eine evolutionär logische Folge der Entwicklung der Spezies Mensch. Denn ohne den Wunsch nach Gewinnmaximierung, nach Optimierung und einfach ausgedrückt nach Dingen, die das Leben einfacher machen, wären wir heute nicht da, wo wir sind, sondern würden noch in dunklen Höhlen sitzen und uns mit Bärenfellen vor der Kälte schützen. Sich selbst und seine Lebensumstände zu optimieren ist untrennbar mit der menschlichen Evolution verbunden und keineswegs eine Erfindung der Moderne. Selbstoptimierung per se schlecht zu reden wird ihr also nicht gerecht. 

Der Wunsch nach Weiterentwicklung ist grundsätzlich positiv und die Triebfeder unzähliger menschlicher Erfindungen und Errungenschaften. Außerdem ist das Streben nach Erfolg erwiesenermaßen ein echter Glücklichmacher. Also alles in Ordnung? Nicht ganz, denn entscheidend ist dennoch, in welche Richtung wir die Selbstoptimierung treiben. 

Übersteigerte Selbstoptimierung, die ausschließlich dem Prinzip „Höher, schneller, weiter!" folgt, ist nicht zielführend – im Gegenteil! Wer in seinem Alltag die Instrumente der Selbstoptimierung nicht mehr als Hilfsmittel erkennt, sondern den Blick für den wesentlichen Kern von Apps & Co. verliert, läuft Gefahr, statt auf das Optimum auf eine heftige Überforderung zuzusteuern. Wer zu viel von sich verlangt, gerät schnell in eine Spirale negativer Gefühle. Nie gut genug zu sein und immer mehr leisten zu müssen, prägt dann die eigene Unzufriedenheit. Wer die Freude an der persönlichen Entwicklung verliert, sieht sich am Ende dann nicht selten mit der Diagnose Burnout konfrontiert. Das zeigen selbst prominente Beispiele wie das des ehemaligen Skispringers Sven Hannawald. 

Vier Tipps für ein gesundes Maß an Selbstoptimierung 

Fühlst du dich manchmal in einer Selbstoptimierungsspirale gefangen und weißt nicht, wie du dich dem Sog entziehen kannst? Dann haben wir vier Tipps für dich, wie du deinem persönlichen Wohlbefinden und der Balance zwischen Körper und Geist wieder ein Stück näherkommst. 

Realistische Ziele 

Weiterentwicklung ist gut, aber versuche, dir erreichbare Ziele für Verbesserungen zu setzen. Andernfalls läufst du Gefahr, das Gefühl von Zufriedenheit zu verlieren.  

Reflexion  

Versuche dir darüber klar zu werden, wieso du dir so hohe Ziele setzt und warum genau diese. Geht es hierbei um dich und deine innere Zufriedenheit oder möchtest du anderen etwas beweisen oder vielleicht nur mit dem Strom schwimmen?  

Gelassenheit  

Manchmal kommt es anders als man denkt und nicht alles ist kontrollierbar. Versuche zu akzeptieren, dass gut Ding Weile braucht und es vollkommen in Ordnung ist, auch mal nur 95 statt 120 Prozent zu geben. Das ermöglicht dir auch einen Perspektivenwechsel und lässt neue kreative Lösungen entstehen. Lasse los! 

Hilfe holen und annehmen 

Wenn du dem Sog der Selbstoptimierungsspirale einfach nicht entkommen kannst, dann kann eine Einschätzung und Unterstützung von außen hilfreich sein. Besprich deine selbstgesetzten Optimierungsziele und die Gründe dafür mit einer anderen Person, die dir ihre Einschätzung offen und ehrlich mitteilt.   

Wenn sich dein Drang nach Selbstoptimierung, Glück und Erfolg vor allem im beruflichen Kontext widerspiegelt, dann schaue doch mal bei unseren anderen Ratgebertexten vorbei. Dort geben wir dir Praxistipps für berufliche Zufriedenheit an die Hand und wie du dich endlich von Jobzwängen befreien kannst. Finde die Balance zwischen Erfolg und Freiheit. Nutze deine Talente und gehe den nächsten Schritt. Bilde dich weiter, erwerbe ein anerkanntes Zertifikat oder verbessere deine Führungskompetenzen. Wir von karriere tutor® bieten dir mit einer Auswahl von über 700 Weiterbildungen viele Möglichkeiten dazu – nutzen sie und überzeuge dich selbst davon, dass du frei und erfolgreich zugleich sein kannst. 

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