Du hast Fragen zu unseren Weiterbildungen?

Wir beraten dich kostenfrei und unverbindlich

Gerne beraten wir dich kostenfrei!

Die Karriereberaterin von karriere tutor telefoniert mit einem Kunden

Gefragte Berufe, Weiterbildung | 6 Min. Lesezeit

So gelingt dir der Wiedereinstieg nach der Elternzeit: 5 Erfolgstipps für deine Rückkehr 

Autorbild von karriere tutor® Verfasst durch karriere tutor®

Die Entscheidung, nach der Elternzeit wieder in den Beruf einzusteigen, kann für viele Eltern eine große Herausforderung darstellen. Oftmals hat sich in der Zeit der Abwesenheit viel verändert und auch die Umstellung von der Elternrolle zurück in die Arbeitnehmerrolle kann schwierig sein. Was musst du bei deiner Rückkehr genau beachten? Welche Rechte und Pflichten hast du?  

Damit dir der Wiedereinstieg erfolgreich gelingt, haben wir fünf Tipps für dich, die dir die Rückkehr in den Job erleichtern und dir dabei helfen, Beruf und Familie erfolgreich zu vereinbaren. 

Du möchtest Elternzeit nehmen? Diese Rechte hast du  

Als Arbeitnehmer hast du einen gesetzlichen Anspruch auf Elternzeit, um dein Kind zu betreuen und zu erziehen. So kannst du dein Kind priorisieren, ohne dir dabei Sorgen um deine berufliche Situation machen zu müssen. Denn während der Elternzeit ruht dein Arbeitsverhältnis und wird im Anschluss fortgesetzt. Das bedeutet, dass du nicht nur Anspruch auf die Auszeit hast, sondern auch einen Anspruch auf den Wiedereinstieg. 

Während der Elternzeit unterliegst du einem besonderen Kündigungsschutz und kannst nicht entlassen werden. So musst du dir keine Sorgen machen, dich nach der Elternzeit arbeitslos melden zu müssen. Dein Arbeitgeber ist verpflichtet, dich nach der Elternzeit weiterzubeschäftigen, jedoch nicht zwingend in genau der Position, die du vor der Elternzeit innehattest. Du hast lediglich Anspruch auf einen gleichwertigen Arbeitsplatz. Wichtig ist, dass die neue Position dich nicht schlechterstellt als vorher. In den wesentlichen Punkten muss sie dem entsprechen, was im Arbeitsvertrag vereinbart wurde – dazu zählen insbesondere das Gehalt, die Arbeitszeit und der -ort.  

Ist ein Wiedereinstieg in Teilzeit möglich? 

Viele Eltern möchten nach der Elternzeit in Form einer Teilzeitstelle in den Job zurückkehren. Das kann unterschiedliche Gründe haben – von fehlenden Betreuungsplätzen bis hin zu dem Wunsch, weiterhin mehr Zeit für die Betreuung des Kindes zu haben.  

Allerdings ist ein Wiedereinstieg in Teilzeit gar nicht ohne Weiteres möglich. Wenn du vorher in Vollzeit gearbeitet hast, ist dein Arbeitgeber nämlich nicht verpflichtet, dir eine Teilzeitstelle zu ermöglichen. Laut dem Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) hast du einen Anspruch auf eine Verringerung deiner Arbeitszeit, wenn: 

  • du bereits länger als sechs Monate in einem Arbeitsverhältnis mit deinem Arbeitgeber stehst, 
  • du die Verringerung deiner Arbeitszeit bei deinem Arbeitgeber spätestens drei Monate vor deren Beginn in Textform geltend machst, 
  • keine betrieblichen Gründe entgegen einer Verringerung deiner Arbeitszeit stehen und 
  • der Arbeitgeber, unabhängig von der Anzahl der Personen in Berufsbildung, in der Regel mehr als 15 Arbeitnehmer beschäftigt. 

Elternzeit – ein reines Frauenthema? 

Zwar ist der Anteil an Vätern, die sich nach der Geburt ihrer Kinder eine berufliche Auszeit nehmen, in den letzten Jahren gestiegen, dennoch sind es aber weiterhin Frauen, die Elternzeit deutlich häufiger in Anspruch nehmen.  

Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes lag der Anteil der männlichen Elterngeldbezieher an allen Elterngeldbeziehenden in Deutschland 2022 bei 26,1 Prozent. Damit ist der Anteil der Väter in den letzten Jahren zwar kontinuierlich gestiegen (2015 lag der Wert noch bei 20,9 Prozent), aber von einem Gleichgewicht kann noch lange nicht die Rede sein. Das zeigt sich noch deutlicher an der Länge der Elternzeit. Während Frauen durchschnittlich für 14,6 Monate in Elternzeit gehen, liegt der Durchschnitt bei Männern dagegen nur bei 3,6 Monaten.

Die Elternzeit und damit auch der Wiedereinstieg in den Beruf sind also trotz der zunehmenden Beteiligung von Vätern an der Kinderbetreuung nach wie vor ein Frauenthema. So sind es zum größten Teil auch Frauen, die nach der Elternzeit in Form einer Teilzeitstelle in den Beruf zurückkehren. Studien zeigen, dass über 70 Prozent aller berufstätigen Mütter in Teilzeit arbeiten. Bei den Männern sind es im Durschnitt gerade mal 7,6 Prozent. Ergänzend dazu belegt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, dass sich die Geburt eines Kindes immer noch negativ auf das Einkommen von Frauen in Deutschland auswirkt. Laut der Studie verdienen Mütter im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 40 Prozent weniger als Frauen ohne Kinder.  

Elternzeit vorbei – so meisterst du deinen Wiedereinstieg in den Job 

Ob deine Elternzeit nur wenige Monate oder sogar ein bis mehrere Jahre gedauert hat – die Rückkehr in den Job stellt dich wahrscheinlich vor einige Herausforderungen und Unsicherheiten. Während deiner Abwesenheit kann sich schließlich eine Menge geändert haben, gleichzeitig haben du und deine Prioritäten sich aber auch verändert. Um dir deine Sorgen und Ängste zu nehmen und damit dein Wiedereinstieg dennoch erfolgreich gelingt, haben wir folgende Tipps für dich: 

Tipp 1: Plane deinen Wiedereinstieg von Anfang an 

Mit der Frage, wie es für dich nach der Elternzeit weitergeht, solltest du dich möglichst frühzeitig befassen. Plane den Wiedereinstieg am besten direkt mit ein, wenn du dir Gedanken über die eigentliche Elternzeit machst. Die wichtigsten Fragen hierbei sind: 

  • Wie lange möchtest du in Elternzeit gehen? Wann möchtest du in den Job zurückkehren? 
  • Wie stellst du dir die Arbeit nach deiner Rückkehr vor? 
  • Möchtest du wieder in Vollzeit oder lieber in Teilzeit arbeiten? 
  • Möchtest du dich während oder nach deiner Babypause beruflich neu orientieren?  

Je nachdem, ob du dich für eine Rückkehr in deinen alten Job oder für einen Neuanfang entscheidest: Planung ist das A und O. Möchtest du nach der Elternzeit in deinen alten Job zurück, solltest du möglichst frühzeitig mit deinem Arbeitgeber sprechen. Denn nicht immer ist genau dieselbe Stelle noch verfügbar. Auch wenn du Stunden reduzieren möchtest, solltest du das frühzeitig klären, da dies nicht in jedem Fall möglich ist. Wenn du von Anfang an deine Wünsche offen kommunizierst, kann auch dein Arbeitgeber deine Rückkehr besser planen und deine Wünsche berücksichtigen.  

Solltest du dich beruflich neu orientieren wollen, kannst du bereits die Elternzeit dazu nutzen, darüber nachzudenken, was du beruflich erreichen möchtest und wie du das mit Kind schaffen kannst. Eine großartige Möglichkeit für einen beruflichen Neuanfang ist eine Weiterbildung. Diese kannst du bei karriere tutor® sogar flexibel online von zu Hause aus durchführen.  

Tipp 2: Halte den Kontakt zum Arbeitgeber und zu Kollegen  

In der Elternzeit liegt dein Fokus hauptsächlich auf deinem Nachwuchs und das ist auch richtig so. Das bedeutet aber nicht, dass du den Kontakt zu Kollegen und zum Arbeitgeber komplett abbrechen musst. Wenn du planst, nach der Elternzeit wieder in deinem alten Job anzufangen, hilft es, wenn du dich regelmäßig mit dem Team austauschst, mal an einem Firmenevent teilnimmst oder Termine mit deiner Führungskraft vereinbarst. Diese kannst du auch online von zu Hause aus durchführen, falls Präsenztermine für dich mit Kind schwierig wahrzunehmen sind. So verlierst du nicht den Anschluss und zeigst dich trotz längerer Babypause präsent.  

Tipp 3: Stelle die Kinderbetreuung sicher 

Ein besonders wichtiger Punkt vor deinem Wiedereinstieg nach der Elternzeit ist die Kinderbetreuung. Sobald du wieder arbeiten gehst, möchtest du dein Kind schließlich in besten Händen und gut versorgt wissen. Daher solltest du frühzeitig Möglichkeiten abwägen, die zu deiner individuellen Situation passen. Zudem mangelt es in einigen Bundesländern immer noch an Kitaplätzen, sodass du dich so früh wie möglich um eventuelle Alternativen bemühen solltest.  

Einige Möglichkeiten sind: 

  • Kindertagespflege/Kindergarten 
  • Tagespflegepersonen/Großtagespflegen 
  • Au-pair 
  • Betreuung innerhalb der Familie 
  • eigene Betreuung im Home-Office 

Extra-Tipp

Manche Lösungen erscheinen auf den ersten Blick finanziell nicht sehr attraktiv und natürlich sollten die Betreuungskosten nicht dein gesamtes Gehalt verschlingen. Eine Kinderbetreuung in der Kita oder einer Tagespflege kannst du allerdings vom Arbeitgeber bezuschussen lassen. Der Kinderbetreuungszuschuss ist in § 3 Nr. 33 EStG geregelt und steuer- sowie sozialabgabenfrei. Sprich am besten frühzeitig mit deinem Arbeitgeber über eine solche Bezuschussung! 

Tipp 4: Beschäftige dich mit rechtlichen Vorgaben 

Kind und Job scheinen auf den ersten Blick nur schwierig zu vereinen. Doch es gibt zahlreiche gesetzliche Regelungen, die berufstätige Eltern schützen und fördern. Verschaffe dir als werdende Mutter oder werdender Vater rechtzeitig einen Überblick darüber, was das Gesetz vorgibt, welche Rechte du hast und welche Chancen es dir eröffnet. Beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt es zahlreiche kostenlose Broschüren, die über Elterngeld, Elternzeit und die Rückkehr ins Berufsleben informieren.  

Tipp 5: Setze dich nicht unter Druck 

Der Wiedereinstieg nach der Elternzeit stellt dich vor viele Herausforderungen, denn plötzlich gilt es, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen und beidem gerecht zu werden.  

Versuche, dich nicht selbst unter Druck zu setzen. Gib dir die nötige Zeit, um dich an die neue Situation zu gewöhnen. Versuche, auch mal Zeit für dich selbst einzuplanen. Gehe zum Beispiel nach der Arbeit zum Sport, lasse dich massieren oder baue andere Entspannungstechniken in deinen Tagesablauf ein, um deine Akkus neu zu laden. Insgesamt ist es wichtig, geduldig und positiv zu bleiben. Der Wiedereinstieg in den Job nach der Elternzeit ist eine Herausforderung, aber mit der richtigen Planung und Unterstützung kannst du dir die Rückkehr erleichtern. Denke daran, dass jede Veränderung und jeder neue Prozess Zeit braucht und dass es normal ist, sich zu Beginn unsicher zu fühlen.  

Bleibe up to date!

Mit unserem Newsletter bist du bestens informiert: Du verpasst kein Webinar sowie keine Veranstaltung mehr und weißt bestens über Strategien für mehr beruflichen Erfolg Bescheid.

Newsletter anmelden