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Unternehmen & Personalverantwortliche | 4 Min. Lesezeit

In 12 Schritten zum agilen Unternehmen (2/2): Kundenrolle und Agiles Manifest

Autorbild von karriere tutor® Verfasst durch karriere tutor®

In 12 Schritten zum agilen Unternehmen

In unserem ersten Artikel des zweiteiligen Guides zu Agilität im Unternehmen haben wir die wichtigsten sechs Schritte angesprochen, die du brauchst, um agiler zu arbeiten. Erfahre in diesem Artikel von Dozent Jörg Doebler nun, wie es nach Schritt 6 weitergeht und warum du das Agile Manifest unbedingt kennen solltest, bevor du loslegst.

7. Schritt für agiles Arbeiten: Schaffe ein Kunde-Dienstleister-Team

Beispiele für agiles Arbeiten sind sehr vielseitig und individuell. Doch eines ist immer gleich: Agilität verändert nicht nur die Zusammenarbeit im Kreis der Mitarbeiter, sondern definiert auch das Verhältnis von Kunden zu Dienstleistern neu. Hier ist es nicht mehr so, dass ein Kunde lediglich einen Auftrag gibt und auf ein Ergebnis wartet. Erfolgreiche agile Projekte benötigen eine regelmäßige Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Kunden und Unternehmen. Diese Zusammenarbeit beeinflusst das komplette Projektergebnis positiv, denn während die Dienstleister in der Regel Expertenfür Strategie, User Experience, Design und technische Umsetzung sind, kann der Kunde seine internen Prozesse und Anforderungen sowie die Zielgruppe besonders gut einschätzen. Nur wenn dieses Wissen zusammenkommt, können nutzerzentrierte Produkte entstehen, die alle Stakeholder zufriedenstellen.

Hilfreich ist es, auf Kundenseite feste Ansprechpartner zu definieren, die für kurzfristige Fragen und Entscheidungsprozesse ansprechbar sind. Der große Vorteil für den Kunden ist das exzellent auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmte Produkt-oder Dienstleistungsergebnis.

8. Schritt für agiles Arbeiten: Verändere Raumkonzepte

Agiles Arbeiten ist enorm kommunikativ. Diese Kommunikation funktioniert nur dann optimal, wenn es räumliche Rahmenbedingungen gibt, die sie fördern und unterstützen. Für agile Projektteams können das separate Besprechungsbereiche sein oder generell ein gemeinsames Projektbüro statt der Verteilung in verschiedene Abteilungen. Letzteresist klassisch der Normalfall, doch agiles Arbeiten wird vor allem dann erfolgreich, wenn nicht Entwickler bei Entwicklern und Sachbearbeiterbei Sachbearbeitern sitzen, sondern das Team zusammenkommt. Diese Möglichkeiten der Kommunikation auf kurzem Wege nennt man Advantageous environmental Conditions. Wenn du förderliche Raumsituationen schaffen möchtest, kannst du dich beispielsweise am Agilometer aus dem PRINCE2 Agile® Framework orientieren. Das Tool beleuchtet sechs verschiede Bereiche eines Projektes und zeigt auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 5 (sehr gut) an, wie stark die Agilität in verschiedenen Bereichen vom Level der Zusammenarbeit bis zu den Umgebungsbedingungen ausgeprägt ist. Dies gibt Orientierung für mögliche Veränderungen und zeigt nicht nur auf, wann der Change hin zu mehr Agilität im Unternehmen Sinn macht, sondern auch wie agiles Arbeiten ganz konkret umgesetzt werden kann.

9. Schritt für agiles Arbeiten: Berücksichtige alle Projektbereiche

Wenn über agile Projekte gesprochen wird, sehen viele nur die technische Umsetzung. Doch auch die Kreation gehört untrennbar zum Projekt hinzu und sollte deshalb von Anfang an berücksichtigt werden. Angenommen, das agile Team besteht nur aus Entwicklern, das Produkt für den Kunden wurde bereits fertig konzipiert und designt und mitten in der Entwicklung fällt auf, dass wichtige Komponenten nicht definiert wurden. Nun ist aber kein Designer greifbar. In diesem Fall stockt das ganze Projekt. Sinnvoller ist es daher, von Beginn an auf Crossfunctional Teams zu setzen, die eben nicht nur aus Entwicklern, sondern aus Vertretern aller benötigten Bereiche bestehen.

10. Schritt für agiles Arbeiten: Implementiere Feedback-Phasen

10. Schritt für agiles Arbeiten: Implementiere Feedback-Phasen

Ohne regelmäßiges Feedback funktioniert agiles Arbeiten nicht. Denn je besser die Feedback-Phasen genutzt werden, umso effizienter werden die Abläufe und umso besser das Endprodukt. Eine der zentralen Rahmenbedingungen beim agilen Arbeiten bedeutet vereinfacht ausgedrückt deshalb: Jeder reviewt in jeder Projektphase alles.

  • Die Kunden und das komplette Team geben dem Product Owner (PO) Feedback zu den User Stories.
  • Nutzer geben in Usability Tests Feedback während verschiedener Projektphasen (Wireframes, Design-Prototyp, Klickdummy, Frontend-Umsetzung).
  • Der Kunde gibt im Sprint-Review-Meeting Feedback zu den umgesetzten User Stories.

11. Schritt für agiles Arbeiten: Nutze Fehler zur Verbesserung

Agile Workflows erfordern Umdenken, auch in Sachen Fehlertoleranz. Denn zwangsläufig ist es im dynamischen Prozess so, dass ein hohes Fehlerrisiko besteht. Gerade im Change und zu Beginn neuer Arten der Projektarbeit kann es zu Fehlern kommen. Doch jeder einzelne Fehler bietet die Chance auf eine weitere Verbesserung. Und jede Verbesserung sorgt für höhere Zufriedenheit auf Kunden- wie auch auf Unternehmensseite.

12. Schritt für agiles Arbeiten: Kenne das Agile Manifest

Im Agilen Manifest, das 2001 von einer Gruppe aus namhaften Softwareentwicklern.. den Begründern des Scrum®-Frameworks, definiert wurde, werden Verhaltensregeln und Werte definiert. Diese sollen agilen Teams bei der Umsetzung ihrer Projekte helfen. Die Original-Prinzipien des Agilen Manifestes findest du hier. Du kannst diese für dich und dein Team nutzen oder eigene Regeln definieren. Wichtig ist, dass es Regeln gibt, an denen sich alle Beteiligten orientieren können, denn sie schaffen die Grundlage einer erfolgreichen agilen Zusammenarbeit.

So beginnst du mit agilen Arbeitsweisen

Agiles Arbeiten ist ein Prozess. Eingespielte Prozesse, die seit vielen Jahren nach festen Strukturen ablaufen, können und sollten nicht plötzlich umgeworfen werden. Der Wandel hin zum agilen Arbeiten ist also ein stetig fortschreitender und sich auch stetig wandelnder. Essenziell sind der Wandel der Unternehmenskultur und die Schaffung von gemeinsamen agilen Wertvorstellungen und Prinzipien auf allen Hierarchieebenen, von der Führungsriege bis hin zum Mitarbeiter 4.0.

Hilfreich ist es, nicht alles auf einmal zu verändern, sondern eine Maßnahme nach der anderen umzusetzen. Dabei lernt man, was funktioniert und was nicht,und kann darauf aufbauen. Die Regeln des Agilen Manifestes können hier eine erste Orientierung geben. Insgesamt lohnt es sich nachhaltig, agiles Denken und Handeln Schritt für Schritt zu erlernen und zu etablieren. Ausgebildete Experten wie Scrum® Master helfen bei der Umsetzung und sorgen dafür, dass die Transformation hin zum agilen Arbeiten möglichst effizient gelingt.

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