Du hast Fragen zu unseren Weiterbildungen?

Wir beraten dich kostenfrei und unverbindlich

Gerne beraten wir dich kostenfrei!

Die Karriereberaterin von karriere tutor telefoniert mit einem Kunden

Passende
Weiterbildungen

Persönlichkeitsentwicklung | 6 Min. Lesezeit

Emotionale Intelligenz: Wofür Sie sie unbedingt brauchen

Autorbild von karriere tutor® Verfasst durch karriere tutor®

Zwei Frauen unterhalten sich bei Arbeit

Egal, in welchem Beruf Sie arbeiten: Es gibt Kompetenzen, die Ihnen in nahezu jeder Position und jeder Branche Türen zum ersehnten Erfolg öffnen können. Emotionale Intelligenz ist so eine Kompetenz. Was emotionale Intelligenz konkret ist und wie Sie sie steigern und dadurch beruflich erfolgreicher werden können, lesen Sie in diesem Artikel.

Was ist emotionale Intelligenz ?

Der Begriff der emotionalen Intelligenz bezeichnet die Fähigkeit, eigene Gefühle und die anderer Menschen zu erfassen, korrekt einzustufen und Handlungen daraus abzuleiten. Oftmals finden Sie hierfür auch die Abkürzung „EQ“.

Sie ähnelt damit der Fähigkeit der Empathie, geht aber noch etwas weiter. Konkret ist Empathie nur ein Teil der emotionalen Intelligenz: Denn sind Sie emotional intelligent, können Sie die Empfindungen des Gegenübers nicht nur wahrnehmen, sondern auch angemessen darauf reagieren.

Geprägt wurde der Begriff der emotionalen Intelligenz im Jahr 1990 von den beiden amerikanischen Psychologen Peter Salovey und John D. Mayer. Größere Bekanntheit erlangte die EQ dann einige Jahre später, als Daniel Golemans Buch „EQ: Emotionale Intelligenz“ zum Bestseller wurde.

Was bedeutet es, emotional intelligent zu  sein?

Im Grunde beschreibt die emotionale Intelligenz eine Klugheit der Gefühle. Daniel Goleman ging in seinem Bestseller sogar so weit, dass er sie mit dem Intelligenzquotienten gleichsetzte. Für ihn war es einerseits wichtig, im klassischen Sinne intelligent zu sein, also zweckvoll und logisch zu handeln. Aber eben auch emotionale Intelligenz zu besitzen, also eigene Gefühle und Emotionen anderer Menschen wahrzunehmen und auf diese zu reagieren. Er definierte die EQ als Kombination aus fünf verschiedenen Kompetenzen:

  • Selbstwahrnehmung: Eigene Gefühle bewusst wahrnehmen
  • Selbstregulierung: Impulse aus eigenen Emotionen kontrollieren und lenken
  • Empathie: Gefühle anderer Menschen wahrnehmen und verstehen
  • Motivation: Bereitschaft, erforderliche Handlungen umzusetzen
  • Soziale Kompetenz: Sich als Teil eines Systems sehen, in Beziehungen denken und sich rücksichtsvoll verhalten

Ein konkretes Beispiel: Erkennen Sie als Recruiter schnell, wenn der Bewerber im Gespräch sehr nervös ist, dann ist es Ihnen dank emotionaler Intelligenz möglich, Ihr eigenes Verhalten daraufhin so zu ändern, dass Sie seine Nervosität mildern. Dadurch steuern Sie das zunächst mit negativen Gefühlen belastete Gespräch gezielt zu einer entspannten Gesprächsatmosphäre.

Auch für eigene Empfindungen funktioniert das Prinzip. Wer emotional intelligent ist, registriert die eigene Nervosität und nutzt Techniken, beispielsweise eine Entspannungsmethode, um aktiv aus diesem Gefühl herauszukommen.

Ist ein hoher EQ im Job wichtig?

Überall wo Menschen aufeinandertreffen, geht es um Beziehungen. Auch im beruflichen Kontext gibt es derer viele, beispielsweise die Beziehung zwischen Angestellten und Vorgesetzten oder die Beziehung zwischen Kollegen. Da Menschen selten losgelöst von ihren Emotionen agieren, wird deutlich, warum emotionale Intelligenz für den beruflichen Erfolg wichtig ist.

Tatsächlich wird die EQ immer häufiger zu einem eigenen Teilbereich von Assessment-Centern und Bewerbungsgesprächen.  Eine Studie in den USA  ergab sogar, dass mehr als 95 % der befragten Personalmanager und 99 % der befragten Beschäftigten die emotionale Intelligenz für eine extrem wichtige berufliche Kompetenz halten. Sollten Sie sich auf eine Bewerbung oder ein Vorstellungsgespräch  vorbereiten, kann Ihnen diese Fähigkeit viele Türen öffnen.

Lassen Sie uns deshalb die Frage, ob ein hoher EQ im Job wichtig ist, mit einem deutlichen „Ja“ beantworten. Doch wofür brauchen wir emotionale Intelligenz im Job konkret?

Verbessere deine Job- und Karrierechancen!

So geht’s: In vielen Fällen ist eine kostenfreie Weiterbildung durch eine staatliche Förderung möglich! Lies jetzt die wichtigsten Informationen zum Bildungsgutschein oder nimm Kontakt zu uns auf, um mehr zu erfahren.

Drei berufliche Situationen in denen emotionale Intelligenz  besonders wichtig ist

Ein hoher Job-EQ lohnt sich im Grunde täglich. Wir möchten Ihnen anhand drei ausgewählter beruflicher Situationen verdeutlichen, warum Sie emotionale Intelligenz weiterbringen wird.

Situation 1: Tätigkeit an Schnittstellen

Wenn Sie einen Job haben, in dem Sie eine Schnittstellen-Position bekleiden, zahlt sich emotionale Intelligenz enorm aus. Denn dank Ihrer Fähigkeiten wie Empathie und Selbstregulierung sind Sie in der Lage, mit den Anforderungen, die an Sie von verschiedenen Abteilungen herangetragen werden, umzugehen.

Sind Sie beispielsweise Assistenz der Leitung, hilft Ihre emotionale Intelligenz dabei, Wünsche eines aufgebrachten Mitarbeiters, der mit dem Chef sprechen möchte, zu erfassen. Sie spiegeln diesem Menschen zurück, dass Sie Verständnis für seine Sichtweise und auch für seine Emotionen haben. Dank der Fähigkeit, aus wahrgenommenen Emotionen logische Handlungsschritte abzuleiten, filtern Sie die wesentliche Nachricht des Kollegen heraus. So tragen Sie nicht die Emotion, z. B. Wut oder Angst, an den Vorgesetzten weiter, sondern können diesem sachlich die eigentliche Nachricht weitergeben. Das hilft dem Mitarbeiter, dem Vorgesetzten und generell dem Arbeitsklima.

Situation 2: Hoher Workload und Multitasking

Wenn Sie auf der Arbeit viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten müssen, kann es schonmal hektisch werden: Während das Telefon klingelt, steht plötzlich eine Kollegin in der Tür, die eine Auskunft braucht.  Und eigentlich waren Sie gerade dabei, eine wichtige E-Mail zu schreiben. Wer hat unter solchen Umständen nicht schon einmal mit Stress reagiert, ist unruhig geworden und hat dadurch Fehler gemacht? Je mehr Sie jedoch Ihre emotionale Intelligenz nutzen bzw. trainieren, desto mehr sind Sie in solch einer Situation aber in der Lage, …

  • Ihre eigenen Gefühle zu erkennen (z. B. Stress),
  • sich selbst zu regulieren (z. B. bewusst einen Schritt von den Aufgaben zurückzutreten),
  • Empathie aufzubringen (z. B. die Bedürfnisse der fordernden Menschen wahrzunehmen),
  • Handlungen abzuleiten (z. B. zu priorisieren und sich von Erwartungshaltungen abzugrenzen) und
  • soziale Kompetenz zu zeigen (z. B. im Sinne des Unternehmens verantwortlich mit den an Sie herangetragenen Aufgaben umzugehen).

Der EQ ist hierbei nicht nur eine Anti-Stress-Maßnahme, sondern tatsächlich Ursache für Ihren beruflichen Erfolg. Dank Ihrer emotional intelligenten Vorgehensweise bleiben Sie effizient und leistungsfähig und tragen zugleich zu einer angenehmen und produktiven Arbeitsatmosphäre bei.

Situation 3: Enge  Teamarbeit

Auch bei der Teamarbeit ist emotionale Intelligenz ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Denn egal, ob es Unstimmigkeiten gibt oder verschiedene Prioritäten gesetzt werden sollen – in jedem dieser Fälle hilft emotionale Intelligenz:

  • Sie nehmen wahr, was ist.
  • Sie schätzen ein, was dies emotional für Sie und andere Menschen bedeutet.
  • Sie leiten sinnvolle Handlungen ab.
  • Sie verhelfen durch sinnvolle Handlungen auch dem Unternehmen zum Erfolg.

Gerade in der digitalisierten Arbeitswelt   ist enge Teamarbeit enorm wertvoll. Je agiler ein Unternehmen arbeitet, je kurzfristiger Änderungen realisiert werden müssen und je häufiger die Zusammensetzung der Projektteams wechselt, umso stärker können emotional intelligente Menschen punkten.

Wie finde ich meinen EQ heraus?

Zwei Frauen im beruflichen Gespraech

Sicher fragen Sie sich an dieser Stelle, woher Sie wissen, wie es um Ihre eigene emotionale Intelligenz bestellt ist. Sie können dies sowohl anhand spezieller EQ-Tests  herausfinden als auch mithilfe verschiedener Fragestellungen für sich beantworten. Je mehr der folgenden Fragen Sie mit Ja beantworten können, umso höher ist Ihre emotionale Intelligenz:

  • Können Sie Ihre eigenen Gefühle bewusst wahrnehmen?
  • Fällt es Ihnen leicht, sich in andere hineinzuversetzen?
  • Sehen Sie anderen oftmals an, wie diese sich fühlen?
  • Schaffen Sie es in potentiellen Stresssituationen in der Regel ruhig und objektiv zu bleiben?
  • Äußern Sie Ihre Meinung verständlich und eindeutig?
  • Haben Sie oftmals die Rolle als Vermittler inne?
  • Sind Sie ein aufmerksamer Zuhörer?
  • Suchen Menschen oft Ihren Rat?

Sie sehen, dass emotionale Intelligenz auch viel mit Achtsamkeit  zu tun hat. Je achtsamer Sie mit eigenen Gefühlen sowie fremden Emotionen umgehen, desto überlegter können Sie agieren. Je mehr Sie eine Situation von oben betrachten und losgelöst von Emotionen analysieren können, umso emotional intelligenter sind Sie.

Wie kann ich meine emotionale Intelligenz steigern?

Kann man emotionale Intelligenz lernen, oder ist diese Fähigkeit angeboren? Sowohl als auch. Jeder Mensch hat ein bestimmtes Skillset, das ihm von Geburt an mitgegeben wird. So sind manche besonders empathisch und sehr reflektiert, während andere das weniger stark sind. Die gute Nachricht ist jedoch, dass Sie Ihre eigene Fähigkeit zur emotionalen Intelligenz jederzeit verbessern können. Dabei helfen folgende Dinge:

  • Eigene Bedürfnisse kennen: Je besser Sie Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse kennen, umso leichter fällt es Ihnen, Ihre Gefühle einzuordnen. Wenn Sie ein starkes Bedürfnis nach Selbstbestimmtheit haben, im Job aber mit großer Fremdbestimmung konfrontiert werden, wird dies negative Gefühle in Ihnen auslösen. Wenn Sie aber wissen, was Ihnen persönlich wichtig ist, sind Sie nicht in diesen Gefühlen verloren, sondern können die Emotion und die Situation auf einer sachlichen Ebene bewerten und dementsprechend reagieren.
  • Toleranz stärken: Je offener Sie unterschiedlichen Menschen und deren Persönlichkeitsstrukturen gegenüber sind, umso einfacher wird es für Sie, Empathie aufzubringen. Beschäftigen Sie sich deshalb gerne ganz bewusst mit anderen Menschen und deren Haltung. Suchen Sie das Gespräch mit Kollegen und tauschen Sie sich aus, gerade dann, wenn Sie in Sachfragen unterschiedlicher Meinung sind. So schärfen Sie Ihr Gespür für Gefühle anderer Menschen und stärken Ihre Toleranz.
  • Kommunikationsfähigkeiten verbessern: Wenn Emotionen im Spiel sind, wird Objektivität oft zur Herausforderung. Was Ihnen dann hilft, ist eine gute Kommunikationsfähigkeit. Investieren Sie deshalb regelmäßig Zeit, um Ihr Know-how in Kommunikation und Gesprächsführung zu verbessern. Das wappnet Sie für so manche berufliche Herausforderung und erhöht die Fähigkeit zur emotionalen Intelligenz.

Fachlich und persönlich erfolgreich sein

Gönnen Sie sich einen ganzheitlichen Blick auf Ihren Erfolg. Wie dieser Beitrag verdeutlicht, kommt es in verschiedenen beruflichen Situationen vor allem auf Ihre persönlichen Kompetenzen wie emotionale Intelligenz an. Es lohnt sich daher immer, sich sowohl fachlich als auch persönlich weiterzubilden.

Bleibe up to date!

Mit unserem Newsletter bist du bestens informiert: Du verpasst kein Webinar sowie keine Veranstaltung mehr und weißt bestens über Strategien für mehr beruflichen Erfolg Bescheid.

Newsletter anmelden