Kaum ein Bewerbungsprozess ohne die müßige Frage, ob nun ein Generalist oder ein Spezialist eingestellt werden soll. Auf Dauer kann es hier aber nur eine Antwort geben: Spezialisten haben am Ende den längeren Atem. Warum das so ist und worauf Sie bei Ihrer persönlichen Spezialisierung achten sollten, wissen wir. Und Sie auch, sobald Sie am Ende dieses Artikels angekommen sind.
Märchen ohne Happy End: die Generalistenverzerrung
Im US-amerikanischen Illinois fanden die Wissenschaftler Long Wang und Keith Murninghan einst heraus, dass es vor allem Generalisten sind, die in Bewerbungsrunden bevorzugt werden. Und das in mehreren Bereichen, egal ob es darum ging, einen vielversprechenden Mitspieler für das Basketballmatch auszuwählen oder die Stelle eines Personalmanagers neu zu besetzen. Generalisten waren immer beliebter und gingen meist als Sieger vom Platz. Das hatte laut Wang und Murninghan einen ganz einfachen Grund: Alleskönner erscheinen auf den ersten Blick als sichere Bank, als die Option, mit der keinerlei Risiko eingegangen wird. Gleichzeitig betonten die Forscher aber, dass diese Entscheidungen einer Verzerrung unterliegen, denn würden Entscheider in Personalabteilungen nicht lediglich die große Masse insgesamt beurteilen, sondern konkret Mann gegen Mann, also Generalist gegen Spezialist, sähe es höchstwahrscheinlich anders aus. Erfolgversprechend ist die Generalistenverzerrung zumindest nicht, denn so sitzen letztlich in einer Abteilung gleich mehrere Allrounder und kein einziger Experte. Langfristig erfolgreiches Arbeiten funktioniert aber ganz anders. Glücklicherweise sickert diese Erkenntnis mehr und mehr durch und Unternehmen wagen das Risiko, gleich auf den Experten zu setzen. Das brachte auch eine ganz frische Umfrage unter mehr als 500 Geschäftsführern, Vorständen und Führungskräften in KMUs hervor, die 2016 vorgelegt wurde. In der von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB) durchgeführten "Top-Consultant Kundenstudie 2016" zeigten sich vor allem Spezialisten als gefragt bei Neueinstellungen. Grund dafür war in erster Linie, dass innovative Strageten mit einzigartigen Lösungsansätzen erwünscht seien statt Allroundern. Am Ende ist die Spezialisierung also tatsächlich der einzig erfolgversprechende Weg. Wir zeigen Ihnen, warum.
Vorteile einer Spezialisierung: Machen Sie sich rar
Unbestritten: Entscheider in Unternehmen sollten mutiger sein und schneller Experten einstellen. Denn "viel hilft viel" gilt im Business nur bis zu einer bestimmten Stufe. Spätestens, wenn die erste Leitungsposition erreicht wird, wird es bei den Generalisten eng, denn hier hilft viel eben nicht mehr viel und ein oberflächliches Wissen in zahlreichen Disziplinen reicht nicht aus. Wer beruflich aufsteigen möchte, kommt langfristig an einer Spezialisierung nicht vorbei. Wenn Sie also in Ihrer Position festzustecken scheinen und die nächste Karrierestufe trotz großer Bemühungen nicht nehmen können, sollten Sie hier ansetzen. Fachliches Wissen, und zwar tiefes fachliches Wissen ebnet den Weg zur nächsten Stufe. Denn Spezialisierung hat viele Vorteile:
- Je tiefer Ihr Wissen in Ihrer Disziplin, umso exponierter wird Ihre Stellung. Sie müssen schlichtweg nicht mehr aus einem riesigen Bewerberpool herausstechen, sondern glänzen durch klare Alleinstellungsmerkmale.
- Je gefragter Ihre Expertise ist, umso mehr lohnt es sich auch finanziell für Sie. Oder können Sie sich eine bessere Grundlage für gute Verhandlungen vorstellen, als mit dem Trumpf des Expertenwissens im Ärmel?
- Je tiefer Sie Ihr Thema kennen, umso besser werden Ihre Strategien innerhalb dieses Feldes sein. Denn nur wer sich wirklich hervorragend auskennt, kann sein ganzes Potenzial ausschöpfen und am Ende zu effektiven Lösungsansätzen gelangen. Ein absoluter Gewinn für das Unternehmen, der es von Wettbewerbern abheben kann.
Spezialisierung als fortlaufender Prozess
Sie ist nötig und das immer, die Spezialisierung. Denn sich einmal innerhalb der Ausbildung positioniert zu haben, ist sinnvoll, aber nicht ausreichend. Gerade in schnelllebigen Branchen sollten Sie Spezialisierung als fortlaufenden Prozess wahrnehmen. Gute Spezialisten bilden sich laufend weiter und kennen die aktuellen Entwicklungen Ihrer Branche. Ein Projektmanager beispielsweise kann jahrelang seine Projekte ordentlich leiten – den Sprung zu wirklich exzellenten Lösungen erreicht er aber nur mithilfe einer Spezialisierung. In diesem Fall könnten die Six-Sigma-Qualifizierungen sinnvoll sein und aus dem Könner einen Experten machen. Ein Marketingassistent wird immer ein Assistent bleiben, wenn er sich nicht weiterbildet. Mit gezielten Fortbildungen stehen ihm jedoch die Türen zum Online-Marketing-Manager oder zum SEO-Beauftragten des Unternehmens offen. Angst zum Fachidioten zu mutieren, müssen Sie übrigens nicht haben, wenn Sie auf eine gute Weiterbildung setzen. Solche sind immer facettenreich und besitzen gleichzeitig Tiefgang – behandeln also nicht nur ein Thema oberflächlich, sondern beleuchten mehrere angrenzende Aspekte ganz genau. Solche Kurse erkennen Sie beispielsweise an international anerkannten Zertifikaten, die erworben werden können, oder an der Ausrichtung an einer aktuell gültigen Qualitätsmanagementnorm.

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