Inhaltsverzeichnis
1. Warum der Change Manager immer gefragter wird 2. Fokus und Ziele des Change Managements 3. Was gibt’s zu tun für den Change Manager? 4. Voraussetzungen, die der Change Manager erfüllen sollte 5. Kompetenzen, die der Change Manager mitbringen sollte 6. Die Herausforderungen für den Change Manager 7. Warum Change Manager werden?Megatrends wie die digitale Transformation oder Globalisierung sorgen zunehmend dafür, dass es nicht nur für einzelne Unternehmen zu größeren Veränderungsprozessen kommt. Die Corona-Pandemie wirkt hierbei wie ein Brandbeschleuniger. Ganze Branchen müssen sich neu oder anders aufstellen. Und genau hier kommt der Change Manager zum Einsatz. Welche Aufgaben und Ziele er konkret verfolgt, welche Herausforderungen die Digitalisierung dabei für ihn bereithält und wie man überhaupt Change Manager wird, darum geht es in diesem Beitrag.
Warum der Change Manager immer gefragter wird
Unternehmen haben immer mit Veränderungsprozessen zu tun. Denn „nichts ist beständiger als der Wandel“. Dies wusste Heraklit von Ephesus schon vor zweieinhalbtausend Jahren. Ob politische Rahmenbedingungen, neue Verordnungen, strukturwirtschaftliche Veränderungen oder vieles andere mehr: Unternehmen müssen sich ständig dem Wandel anpassen, um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Und dies gilt umso mehr im Zuge Digitalisierung und anderer Megatrends unserer heutigen Gesellschaft, die einige grundlegende Veränderungen mit sich bringen. Sie gehen sogar bis an die Substanz eines Unternehmens und verlangen einen vollumfänglichen Kultur- und Organisationswandel.
Fokus und Ziele des Change Managements
Im Change Management steht der langfristige Wandel anstelle der kurzfristigen Anpassung im Fokus. Ziele dabei sind, den notwendigen Wandel erfolgreich umzusetzen sowie die Risiken einzugrenzen, die mit einschneidenden Veränderungen einhergehen.
Die Capgemini Change Management Studie 2017 belegt, dass die digitale Transformation das zentrale Thema des heutigen Change Managements bildet. Dabei stellt die Schaffung digitaler Infrastrukturen aber nur die Grundvoraussetzung für den Wandel dar. Die größte Herausforderung des Change Managements besteht zukünftig darin, einen Kulturwandel hin zu einer digitalen Unternehmenskultur herbeizuführen.
Wirkungsbereiche des Change Managements
Laut oben genannter Capgemini-Studie bilden die drei bewährten Wirkungsbereiche des Change Managements auch im Zuge der Digitalisierung die Stellschrauben des Wandels. Diese sind:
- Organisation
- Struktur
- Kultur

Anders ausgedrückt können Veränderungen im Change Management sowohl die Ablauforganisation (z. B. Prozesse) als auch die Aufbauorganisation (Strukturen) betreffen oder sich auf die Arbeitsweisen und das Sozialverhalten der Mitarbeiter im Unternehmen auswirken. Im Mittelpunkt bei all diesen Veränderungen steht immer der Mitarbeiter.

Was gibt’s zu tun für den Change Manager?
Wenn größere Veränderungen im Unternehmen anstehen, ist der Change Manager gefragt. Er plant und steuert betriebliche Veränderungsprozesse und unterstützt Management und Mitarbeiter darin, den notwendigen Wandel erfolgreich zu meistern.
Seine Aufgaben sind:
- Analyse der Konfliktpotenziale und Herausforderungen betrieblicher Veränderungen
- Begleitung von Change-Prozessen
- Projektplanung und -leitung zur Umsetzung von Transformationsvorhaben
- Information der Mitarbeiter und Kommunikation mit den Mitarbeitern zur Vorbereitung auf den Wandel
- Beratung der Geschäftsleitung im gesamten Veränderungsprozess
Soweit zu den allgemeinen Aufgaben des Change Managers.
Fokusthemen des Change Managers
Mit Blick auf die digitale Transformation ergeben sich für den Change Manager einige Fokusthemen, die ihn mehr und mehr beschäftigen werden. Denn wie auch die Capgemini-Studie herausstellt, geht es darum, eine digitale Kultur zu schaffen. Diese versetzt Unternehmen in die Lage, ihre Wertschöpfung mit Hilfe der Digitalisierung zu steigern und dadurch den langfristigen Erfolg zu sichern. Da es aber viele Menschen gibt, die den Wandel und das Neue fürchten, sind die Kommunikation im Unternehmen und die Information der Mitarbeiter essenziell, um deren Ängsten entgegenzuwirken.
Zu den Fokusthemen zählen:
- Agilität und agiles Arbeiten
- Kundenorientierung
- Digital Leadership und Entrepreneurship
- Lernen und Innovation
- Kollaboration und Netzwerke
- Kommunikation und Information
Voraussetzungen, die der Change Manager erfüllen sollte
Um für die Herausforderungen als Change Manager gewappnet zu sein, liegen Sie mit einem akademischen Abschluss wie einem Master in Betriebswirtschaftslehre (BWL) auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Zwar gibt es auch spezielle Change-Management-Studiengänge an Fernuniversitäten und Hochschulen, jedoch kommt es für Change Manager vor allem auch auf die Berufserfahrung an. Um gemeinsam mit dem Management im Unternehmen auf Augenhöhe agieren und große Veränderungsprozesse begleiten zu können, sollte der Change Manager fundiertes betriebswirtschaftliches Know-how mitbringen. Das bedeutet eben nicht nur ein (BWL-)Studium, sondern auch jahrelange praktische Berufserfahrung.
Weiterbildung und Qualifikationen statt Studium
Das nötige Spezialwissen im Change Management erwerben Sie am besten über eine Weiterbildung mit einer anerkannten Zertifizierung zum Change Manager. Ähnlich wie ein Fernstudium können Sie diese auch berufsbegleitend und von zu Hause als Online-Weiterbildung absolvieren.
Auch eine Weiterbildung in ITIL® Foundation ist eine lohnenswerte Zusatzausbildung für einen Change Manager, da eine ITIL®-Zertifizierung insbesondere bei solchen Change-Manager-Jobs verlangt wird, bei denen es darum geht, moderne IT-Geschäftsprozesse aufzusetzen.
Ansonsten sind für den Change Manager alle Qualifikationen relevant, die die oben genannten Fokusthemen tangieren. Beispielsweise können Change Manager mit einer Zusatzqualifikation als Scrum Master gezielt den Wandel hin zum agilen Unternehmen begleiten.
Kompetenzen, die der Change Manager mitbringen sollte
Menschen davon zu überzeugen, dass sie ihre Arbeitsweisen verändern sollen, ist kein leichtes Unterfangen. Daher brauchen Change Manager ein ausgesprochenes Kommunikationstalent.
Massive Veränderungen im Unternehmen sind oft begleitet von Sorgen und Ängsten der Mitarbeiter. Ohne Empathie und emotionale Intelligenz, die ihn in die Lage versetzen, auf die Mitarbeiter einzugehen, wird es für den Change Manager schwierig werden, notwendige Veränderungen umzusetzen. Diese müssen mit überzeugenden Argumenten kommuniziert werden, daher benötigt der Veränderungsmanager ebenso Überzeugungsfähigkeit.
Klar, wer Change Manager sein will und von anderen verlangt, flexibel auf Veränderungen einzugehen, muss auch selbst sehr viel Flexibilität aufbringen. Schließlich haben Change Manager ständig mit Veränderungen zu tun und müssen auch auf Schwierigkeiten bei der Umsetzung geplanter Veränderungen flexibel reagieren können.
Fachliche Kenntnisse benötigt der Change Manager vor allem in Betriebswirtschaftslehre und Projektmanagement, denn er muss zum einen schnell einen Überblick über die betriebliche Organisation als Ganzes gewinnen und zum anderen bei Bedarf auch einzelne Prozesse und Abläufe des Betriebs im Detail verstehen können.
Zusammengefasst sollte der Change Manager folgende Kompetenzen mitbringen:
- Flexibilität
- Kommunikationstalent
- Analytisches Denken
- Empathie und emotionale Intelligenz
- Überzeugungsfähigkeit
- Umfassende betriebswirtschaftliche Kenntnisse
- Projektmanagement-Erfahrung
Die Herausforderungen für den Change Manager
Die digitale Transformation hält bereits in vielen Firmen Einzug. Für die meisten von ihnen bedeutet dies ein enormer Wandel – nicht nur ein technologischer, sondern auch ein Wandel der Unternehmenskultur, der Arbeitsweisen und Prozesse. Daher gibt es Jobs für Change Manager gerade wie Sand am Meer und das deutschlandweit.
Einsatzbereiche
Change Manager kommen in großen und mittelständischen Unternehmen in jeglicher Branche, in Organisationen und staatlichen Einrichtungen zum Einsatz. Wichtig hierbei zu erwähnen ist, dass Change Manager nicht nur als externe Unternehmensberater engagiert werden. Große Konzerne beschäftigen immer häufiger auch festangestellte Inhouse-Consultants für das Change Management.
Spezialisierungen
Häufig spezialisieren sich Change Manager aufgrund ihres beruflichen Backgrounds auf eine bestimmte Branche oder einen Fachbereich. Da viele Unternehmen im Zuge des technologischen Wandels gerade ihre komplette IT-Landschaft umbauen, sind zum Beispiel IT-Change-Manager und Change Manager nach ITIL® aktuell besonders gefragt.
Aber wie bereits oben erwähnt rückt der notwendige Kulturwandel in Unternehmen immer mehr in den Fokus. Dadurch werden in Zukunft auch Change Manager mit Expertise im Personalmanagement und darin, was eine digitale Führungskultur ausmacht – Stichwort Digital Leadership –, gefragt sein. Dies sind übrigens alles auch Themen des kostenfreien Online-Trainings „Digitales Leben und Arbeiten 4.0“ von karriere tutor®.
Warum Change Manager werden?
Für welchen Einsatzbereich oder welche Spezialisierung Sie sich auch immer entscheiden. Eines ist sicher: Als Change Manager haben Sie viel zu tun und einen sehr gefragten Beruf. Zudem widmen Sie sich der spannenden Herausforderung, als Experte und (Inhouse-)Berater Unternehmen auf ihrem Weg hin zum entscheidenden Wandel zu begleiten. Damit helfen Sie diesen Unternehmen, langfristig erfolgreich am Markt zu sein.