Arbeit 4.0 – ein Begriff, der überall in den Medien auftaucht und in vielen Köpfen die Frage hervorruft: Was ist Arbeit 4.0 überhaupt und wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus? Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf mich und meinen Arbeitsplatz, was verändert sich?
Wir bringen Licht ins Dunkeln und erklären dir alles, was du zur Arbeit 4.0 und der Arbeitswelt der Zukunft wissen musst.
Von Arbeit 1.0 bis Arbeit 4.0: Die Entwicklung der Arbeitswelt
Die Entwicklung der Industriegesellschaft unterteilt sich in vier entscheidende Phasen. Diese Unterteilung ist hilfreich, um den Unterschied zwischen dem heutigen Arbeiten 4.0 und seinen historischen Vorläufern in den Versionen 1.0, 2.0 und 3.0 besser zu verstehen.
- Arbeit 1.0 stellt den Beginn der Industriegesellschaft Ende es 18. Jahrhunderts dar. Plötzlich prägen Dampfmaschinen und mechanische Produktionsanlagen die Herstellung von Gütern. Der mechanische Webstuhl ersetzt den bisher üblichen hölzernen Webrahmen, Werkzeugmaschinen die Schmiedearbeit von Hand. Waren und Güter werden über die neu gebauten Eisenbahnlinien transportiert oder über den Seeweg in weit entfernt liegende Regionen und Länder.
- Mit Arbeit 2.0 startet die Massen- und Serienproduktion von Gütern. Henry Ford verfeinert zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Prinzip der Fließbandproduktion. Durch die Einführung eines permanenten Fließbands erhöht sich in seinen Werken die Produktion von Automobilen um das Achtfache. Mit dieser enormen Steigerung der Produktivität senkt er die Preise seiner Fahrzeuge so weit, dass sich plötzlich ein großer Teil der Bevölkerung erstmals ein Fahrzeug leisten kann.
- Mit Arbeit 3.0 beginnt eine erste Welle der Automatisierung von Produktionsprozessen. Digitale Informationstechnologien und Elektronik halten Einzug in die Unternehmen. 1970 werden bei Mercedes-Benz erstmals Industrieroboter eingesetzt. Die Speicherung von Daten in Computersystemen erfolgt nicht mehr auf Lochkarten, sondern auf elektronischen Speichermedien. Die Speicherkapazitäten erhöht sich rasant, ebenso wie die Fähigkeit zur Informationsverarbeitung. Erstmals wird Datenmanagement zu einem Top-Thema für Unternehmen. Die Weltwirtschaft rückt zunehmend zusammen und die erste Phase der Globalisierung der Produktion beginnt.
- Arbeit 4.0: Jetzt sind wir in der Gegenwart angelangt und die digitale Transformation ist im vollen Gange. Heute werden Produktionsprozesse und einzelne Produktionsschritte zunehmend miteinander vernetzt. Wir können die großen Veränderungsprozesse bereits an Schlüsseltechnologien sehen, an denen intensiv gearbeitet wird. Dazu zählt die Robotik, autonomes und automatisiertes Fahren, die Herstellung komplexer Produkte per 3-D-Drucker, die Drohnentechnologie zur automatischen Auslieferung von Waren, aber auch der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz sowie Cloud-Anwendungen und Big Data. All das und noch weitere Fortschritte in der Digitalisierung der Arbeitswelt bilden die Zukunft der Arbeit ab und lassen bereits erahnen, dass sich die Arbeitswelt zukünftig noch weiter und schneller verändern wird als bislang.
Veränderungen: So sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus
Auch wenn du es vielleicht gar nicht bewusst wahrgenommen hast, aber du steckst bereits mitten drin in der Arbeitswelt der Zukunft und arbeitest tagtäglich mit den Neuerungen der Arbeit 4.0. Durch unsere digitalen Devices und den Zugang zu Unternehmensdatenbanken per Cloud können wir von überall aus arbeiten. Per Skype, Messengerdiensten und digitalen Kollaborationsplattformen wie Sharepoint sind wir weltweit miteinander verbunden. Mobiles Arbeiten, Teilzeitarbeit, Homeoffice sind zu zentralen Merkmal dieser neuen Arbeitswelt geworden.
Flexibilisierung der Arbeit
Auswirkungen von Arbeit 4.0 spüren wir vor allem an der immer stärkeren Flexibilisierung der Arbeit. Der Trend dabei: Auf unsere Arbeit wird künftig dann zurückgegriffen, wenn Unternehmen sie tatsächlich benötigen. Die Arbeit findet zunehmend projektbezogen statt. Konkrete Arbeitsplatzbeschreibungen werden überflüssig, da sich die Anforderungen und Tätigkeitsmerkmale je nach Aufgabe schnell ändern können. Wichtig werden vielmehr Können, Fertigkeiten, Qualifikation und Wissen der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und die konkrete Anwendung auf spezifische und genau definierte Projektaufgaben.
Im IT-Bereich durchaus üblich: Über Crowdworking-Plattformen werden Arbeitspakete außerhalb eines Unternehmens offen vergeben. Für die Firmen eine attraktive Chance, Outsourcing zu betreiben und Leistungen preisgünstig einzukaufen. Für IT-Leute wiederum eine Chance, auch fern der großen Wirtschaftszentren und in völlig anderen Regionen dieser Welt an Aufträge zu kommen und von dort aus zu bearbeiten. Dass solche hochflexibilisierten Arbeitsformen starke Rückwirkungen auf die Gesellschaft und die Sozialsysteme haben, dürfte sich schnell erschließen. Das Spannungsfeld für Arbeitnehmer – oder besser Auftragnehmer – ist vorgezeichnet: hohe Selbstbestimmung auf der einen Seite bei gleichzeitiger Einkommensunsicherheit auf der anderen Seite.
Routinearbeiten fallen weg
Ein weiteres wichtiges Kennzeichen und Merkmal der typischen Auswirkungen von Arbeit 4.0: Die Automatisierung von Arbeitsprozessen schreitet rasant voran. Maschinen steuern sich zunehmend selbst. Neue Berufsbilder entstehen, klassische Berufsfelder wie beispielsweise die Buchhaltung werden plötzlich nicht mehr benötigt, da Buchungsvorgänge per Software automatisch stattfinden. Aber auch das bekannte Berufsfeld des Wareneingangsprüfers ist nicht mehr notwendig, wenn alle Waren mittels Funkerkennung über einen RFID-Transponder vom Herstellungs- bis zum Empfangsort lückenlos nachverfolgt und dokumentiert werden können. Das lästige und aufwendige Zählen und Inventarisieren entfällt bei vielen großen Textilherstellern bereits seit einigen Jahren.
Der Einsatz von digitalem Hightech führt unweigerlich zu Rationalisierungsprozessen: In Japan hat der Lebensversicherer Fukoku Mutual Life Insurance bereits im Jahr 2017 bekannt gegeben, dass er in seiner Zahlungsabteilung 30 Prozent der Mitarbeiter durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ersetzen will. Ihre Arbeit, dazu zählt das Einlesen von Ärzteberichten oder die systematische Ablage von Operationsdaten, übernimmt künftig das Watson-System des amerikanischen Unternehmens IBM. Perspektivisch soll Watson auch überprüfen, ob die Auszahlungen an die Versicherten korrekt verlaufen.
In der ersten Phase betreffen die Auswirkungen von Arbeit 4.0 also vor allem Routinearbeiten, die auf standardisierten Vorgängen und Daten beruhen. Auch wenn Experten des Instituts für Arbeits- und Berufsforschung mit Blick auf die Zukunft der Arbeit nicht davon ausgehen, dass künstliche Intelligenzen ganze Berufe ersetzen werden, so ist das Substituierbarkeitspotenzial im Segment der Fertigungsberufe mit mehr als 70 Prozent am höchsten.
Eine Studie zu Digitalisierung und Arbeitsplätzen kam zu dem Ergebnis, dass künstliche Intelligenz die Arbeit von 4,4 Millionen Deutschen übernehmen können. Darunter:
- Chemie- und Kunststoffberufe
Substituierbarkeitspotenzial: 89,8% - Metallerzeugung und -bearbeitung
Substituierbarkeitspotenzial: 82,5% - Back-, Konditor- und Süßwarenherstellung
Substituierbarkeitspotenzial: 75,3% - Industrie- und Werkzeugmechaniker
Substituierbarkeitspotenzial: 74,3% - Finanz- & Rechnungswesen, Buchhaltung
Substituierbarkeitspotenzial: 69,9%
Anpassung: Diese Fähigkeiten fordert der Arbeitsmarkt der Zukunft
In der Arbeitswelt von morgen werden gut geschulte Generalisten gebraucht, die verstärkt fachlich übergreifend zusammenarbeiten. Damit sie in ihren Berufen erfolgreich sind, müssen sie bestes Prozess- und Projektmanagement Know-how besitzen sowie über eine sehr gute Branchenkenntnis verfügen, um bedarfsgerechte Lösungen zu entwickeln. Diese kenntnisreichen Allrounder müssen in der Lage sein, sich in ihren Projekten in schneller Zeit mit wechselnden Kompetenzen einzubringen. Das verlangt von ihnen lebenslanges Lernen und hervorragende Softskills, um mit unterschiedlichsten Arbeitssituationen und Kulturen klarzukommen und sich sicher in wechselnden Arbeitskontexten sicher zu bewegen. Zu den wichtigsten Softskills, die die Arbeit 4.0 fordert, zählen:
- Abstraktions- und Analysefähigkeit
Die Fähigkeit, Zusammenhänge erfassen zu können sowie mögliche Ursachen und Konsequenzen evaluieren zu können. - Ambiguitätstoleranz
Ist eine wichtige Fähigkeit, um die Mehrdeutigkeiten und Widersprüchlichkeiten während eines organisationalen Wandels wahrzunehmen, auszuhalten und zu bewerten. - Eigeninitiative
Aus eigenem Antrieb etwas Neues aufbauen, sich Aufgaben suchen und selbstständig und engagiert arbeiten – das beschreibt Eigeninitiative. - Kommunikationsfähigkeit
Die internetbasierte Vernetzung und neue Kommunikationstools haben das Kommunikationsverhalten stark verändert. Es sind neue Kompetenzen erforderlich, um auch virtuell erfolgreich zusammenzuarbeiten. - Kooperations- und Teamkompetenz
Du bist in der Lage, Beziehungen zu anderen Personen aufzubauen, zu pflegen und deine eigenen Fähigkeiten zum Erreichen der Teamziele konstruktiv einzusetzen. - Lernkompetenz
Die Fähigkeit, sich Neues in angemessener Zeit anzueignen und in neue Themen und Aufgaben selbstständig einzuarbeiten. - Resilienz
Beschreibt die psychische Widerstandsfähigkeit, um Veränderungssituationen erfolgreich zu meistern. - Veränderungsbereitschaft
Du bist neugierig, hast Lust, den eigenen Horizont zu erweitern und Freude an der Suche nach Lösungen.
Der Blick in die Glaskugel: So könnte die Arbeitswelt der Zukunft aussehen
Im nächsten Schritt von Arbeit 4.0 wird die künstliche Intelligenz à la Watson eigenständig Empfehlungen aussprechen oder sogar Entscheidung treffen. Durch die Verarbeitung von riesigen Datenmengen in Echtzeit können Entscheidungen in vielen Fällen präziser und mit einer geringeren Fehlerquote getroffen werden, als wenn diese ein einzelner Mensch treffen müsste. So lautet das Versprechen, das Unternehmen und zahlreiche Manager mit der neuen Arbeitswirklichkeit verbinden.
Aller Wahrscheinlichkeit nach werden wir in Zukunft eine weitere Spreizung der Arbeitsgesellschaft haben. Auf der einen Seite betreuungsintensive soziale Tätigkeit wie im Krankenhaus oder in der Pflege, die nach wie vor sehr stark nach dem klassischen Modell funktionieren. Das heißt, mit einem hohen Bedarf an persönlicher Präsenz und mit starren Arbeitszeiten verbunden. Auf der anderen Seite hoch qualifizierte Tätigkeiten wie Programmierer, Data Scientists, Mobile Developer, Software-Entwickler oder Content-Manager. Hier finden sich auf der einen Seite echte Spezialisten zusammen. Eine Studie der Boston Consulting Group geht von 1 Million Arbeitsplätzen aus, die allein in Deutschland im Bereich IT- und Datenanalyse neu entstehen.
Auch hier zeigen sich die Auswirkungen von Arbeit 4.0 deutlich: Nur wer sich selbst permanent weiterentwickelt und weiterbildet, hält Schritt. Das ist in der heutigen Zeit aufgrund zahlreicher (digitaler) Weiterbildungsanbieter Gott sei Dank sehr gut umsetzbar.
Kollege Roboter
Ein letzter Aspekt, der die Arbeitswelt 4.0 heute schon prägt, aber in Zukunft noch wichtiger wird, betrifft die Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Das Schlagwort vom „Kollegen Roboter“ trifft diesen Veränderungsprozess recht gut. Künftig werden wir es mit sogenannten „Cobots“ (Collaborative Robots) zu tun haben, die gemeinsam mit menschlichen Kolleginnen und Kollegen an Werkstücken arbeiten und einander ergänzen.
Diese neue Robotergeneration ist mit sogenannten selbstoptimierten Algorithmen ausgestattet bzw. per Internet mit großen Datenbanken verbunden. Und sie sind in der Lage, von ihren menschlichen Kollegen zu lernen und mit der Zeit hochkomplexe Tätigkeit auszuführen. Vielleicht wird es per Spracherkennung schon bald möglich sein, direkt mit ihnen zu sprechen und mit ihnen die beste Herangehensweise zu diskutieren, sodass der Lernprozess auch aufseiten von uns Menschen gefördert wird.
Industrie 4.0, Arbeiten 4.0, Führungskraft 4.0. Und dann auch noch der Mitarbeiter 4.0. Vor lauter Buzzwords schwirrt uns allen ja schon der Kopf! Doch was bedeutet das nun genau? Welche Anforderungen bringt die Digitalisierung für dich als Mitarbeiter mit sich?
In diesem Blogbeitrag findest du viele Infos rund um das Schlagwort Mitarbeiter 4.0. Das Gute vorab: Diese Transformation unserer Arbeitswelt hält ganz viele Chancen für dich bereit!
Der Abschied vom alten Arbeitsleben – weg mit den herkömmlichen Strukturen!
Die meisten von uns haben in den letzten Jahren schon mehr Veränderungsprozesse im Beruf durchgemacht, als die Menschen der früheren Jahrhunderte in ihrem gesamten Arbeitsleben. Hier drei Beispiele, die du vielleicht schon selbst erlebt hast:
- Flache Hierarchien: In die Unternehmen zieht eine neue Führungskultur ein – flexibel, offen mit flachen Hierarchien. Die Menschen arbeiten in agilen Teams zusammen und lösen immer mehr Probleme abteilungsübergreifend. Wissen wird immer intensiver weitergegeben.
- Neue Arbeitsformen: Die Mitarbeiter passen sich flexibel an die neuen Strukturen im Unternehmen an – qualifiziert und ergebnisorientiert. Es ist normal, aus dem Homeoffice heraus in flexiblen Teams zu arbeiten. Unabhängig von Ort und Zeit.
- Lebenslanges Lernen: Digitale Tools erleichtern uns das Arbeitsleben. Doch das bedeutet, dass wir uns immer wieder neue Software und Programme draufschaffen müssen. Müssen? Nein, dürfen! Denn lebenslanges Lernen hält uns fit und beweglich im Kopf.
Und was genau setzt das alles bei dir voraus? Klar, du solltest bereit sein für Veränderungen. Neugierig. Keine Angst haben. Denn niemand weiß heute schon ganz genau, wie sich die Arbeit in Zukunft noch verändern wird. Doch sind das nicht auch faszinierende Aussichten? Da warten schließlich so viele Chancen und Möglichkeiten auf dich!
Eine Reise durch die Jahrhunderte
Unsere Arbeitswelten haben sich in den letzten Jahrhunderten sehr oft verändert. Mache mit uns eine Reise durch das Arbeitsleben der letzten Jahrhunderte:
- Mitarbeiter 1.0: Die industrielle Revolution beginnt in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Zum ersten Mal werden Produkte maschinell in großen Stückzahlen produziert. Denn mit Wasser oder Dampf betriebene Maschinen lösen die reine Muskelkraft ab. Kündigungsschutz? Lohnfortzahlung im Krankheitsfall? Unfallversicherung? Mutterschutz? Gibt es alles nicht für den Mitarbeiter 1.0.
- Mitarbeiter 2.0: Die Elektrizität kommt in die Fabriken – Ford war Ende des 19. Jahrhunderts das Vorbild! Denn dort wurde mit dem Modell T zum ersten Mal ein Auto am Fließband gefertigt. Das heißt, der Mitarbeiter 2.0 ist nur noch für einen Teilbereich zuständig. Wie etwa die Montage der Räder. Die Arbeitsbedingungen bessern sich. Die Bezahlung ebenfalls.
- Mitarbeiter 3.0: Etwa ab Mitte des 20. Jahrhunderts werden immer mehr Arbeitsprozesse mit Computern automatisiert. Der Mitarbeiter 3.0 braucht immer mehr Wissen. Denn Roboter erledigen bereits einfache Arbeiten. Von der etwa gleichzeitig eingeführten sozialen Marktwirtschaft profitieren auch die Beschäftigten. Die wöchentliche Arbeitszeit sinkt, die Bezahlung steigt weiter.
- Mitarbeiter 4.0: In den Unternehmen gibt es ab den 1990er-Jahren immer mehr Computer, KI (künstliche Intelligenz) und Internetanschlüsse. Der Mitarbeiter 4.0 sitzt an einem digitalen Arbeitsplatz, der nicht mehr ortsgebunden ist. Agiles Arbeiten, permanente Weiterbildung und flache Hierarchien sind gefragt! Top-qualifizierte Mitarbeiter sind gesucht. Und verdienen Spitzengehälter.
Du siehst: Schon seit mehreren Jahrhunderten stellen sich die Menschen immer wieder neu auf veränderte Arbeitsbedingungen ein. Neu ist lediglich die Geschwindigkeit, mit der sich der Wandel der Arbeitswelten vollzieht.
Lust auf Veränderung? Aber klar doch!
2021 arbeiteten laut der Initiative D21 schon 31 % der Beschäftigten schon mobil oder von zu Hause. Klar, Corona hat viel dazu beigetragen. Doch diese Art zu arbeiten setzt viele digitale Kompetenzen voraus , die noch nicht alle haben. Deshalb denken bisher auch nur 59 % der Bundesbürger, dass sie von der Digitalisierung persönlich profitieren.
Arbeitest du zumindest zeitweise im Homeoffice? Dann hast du bestimmt einen Laptop von deinem Arbeitgeber zur Verfügung gestellt bekommen. Laut der Studie haben bereits 7 von 10 Mitarbeitern mit Bürojob einen Laptop – du gehörst dazu, gratuliere! Denn so kannst du von einem der größten Vorzüge der digitalen Transformation profitieren: Du kannst überall da arbeiten, wo es Internet gibt!
Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das gilt auch für die Digitalisierung und die Anforderungen an die Mitarbeiter: Denn zeitgleich haben die Unternehmen weniger Zugänge zu den digitalen Tools zur Verfügung gestellt. So haben nur etwa 20 % der Arbeitnehmer einen Account bei cloudbasierten Tools wie Office 365. Verrückt, oder? Und schade! Denn ohne Tools kann niemand ortsungebunden arbeiten.
Weiter geht’s mit den schlechten Nachrichten der Studie
- Nur 41 % der Mitarbeiter können 2021 eine Videokonferenz einrichten. Das bedeutet zwar eine Steigerung um 5 % gegenüber 2020. Aber das ist bei Weitem nicht genug. Schließlich sind digitale Meetingräume unverzichtbar für den Mitarbeiter 4.0. Diese Fähigkeit ist also eindeutig eine Anforderung, die die Digitalisierung für die Mitarbeiter mitbringt.
- Knapp die Hälfte (47 %) können Daten über die Cloud teilen. Doch mal ehrlich: Wie soll ein Mitarbeiter 4.0 ohne Cloud-Kenntnisse arbeiten? Was für ein Glück ist die Cloud keine Raketenwissenschaft, der Umgang lässt sich also recht schnell lernen.
- Nur etwas mehr als die Hälfte (51 %) können ein Dokument bearbeiten und kommentieren. Keine guten Voraussetzungen für das, was da in den nächsten Jahren an digitaler Entwicklung noch kommen wird … Doch auch hier gilt: Das lässt sich üben!
Doch es gibt auch positive Entwicklungen:
- 57 % der Mitarbeiter wissen bereits von den vielen digitalen Möglichkeiten, die uns das Leben vereinfachen.
- Etwas mehr als die Hälfte (51 %) können anderen erklären, wie digitale Werkzeuge bedarfsspezifisch benutzt werden.
- Knapp die Hälfte (47 %) der Befragten wissen außerdem, dass sie das Internet nutzen können, um digitale Wissenslücken zu schließen.
Das macht Hoffnung in Sachen Digitalisierung und Anforderungen an die Mitarbeiter! Wenn du so bereits zu dieser runden Hälfte der wissenden Mitarbeiter gehörst, kannst du dein Wissen teilen. Und deinen Kollegen Dinge erklären. Oder ihnen zeigen, wo sie das dringend benötigte Wissen für den Mitarbeiter 4.0 herbekommen. Bist du dabei? Super!
Wir möchten dir gerne noch mehr Mut machen für die Zukunft – mit dieser kleinen Chancenliste:
7 Chancen der Digitalisierung, die du unbedingt kennen solltest
- Du kannst viel lernen! Viele Unternehmen fördern ihre Mitarbeiter intensiv. Dazu gehören zielgerichtete Qualifizierungen, um die Mitarbeiter fit zu machen für die kommenden Veränderungen. Vielleicht fragst du mal bei dir im Unternehmen nach?
- Du bist gefragt! Mitarbeiter, die sich gut in den digitalen Arbeitswelten auskennen und die Tools beherrschen, können sich ihren Job schon fast aussuchen. Bei karriere tutor® findest du viele Weiterbildungen mit denen du dich noch weiter qualifizieren kannst.
- Die Arbeit wird flexibler! Arbeiten von zu Hause oder am Strand, eine bessere Work-Life-Balance oder mehr Zeit für die Familie. All das wird mit der Digitalisierung und den flexibleren Arbeitsmodellen endlich möglich. 9 to 5 war vorgestern!
- Neue Arbeitsmethoden erleichtern die Zusammenarbeit! Schnelle Entwicklungen fordern schnelle Reaktionen. Vielleicht interessierst du dich für Scrum als agile Projektmethode? Schließlich ist Srcum ein mächtiges Werkzeug in der Digitalisierung. Gerade in Kombination mit flachen Hierarchien und kurzen Wegen.
- Du wirst zufriedener! Mit der Digitalisierung beschleunigen sich die Prozesse. Das bedeutet auch, dass du die Resultate deiner Arbeit viel eher sehen kannst. Dieses unglaublich befriedigende Gefühl, wenn du ein Projekt erfolgreich bis zum Ende geführt oder begleitet hast … hach! Du kannst es nun viel öfter haben.
- Du wirst unabhängiger! Da du übers Internet Zugriff auf die Cloud hast, kannst du überall dort arbeiten, wo es Internet gibt. Du kannst deine Zeit flexibel einteilen. Und gehst nur noch ab und zu ins Büro. Wo du deinen flexiblen Arbeitsplatz einen Tag vorher reservierst. Ein Traum, der endlich wahr wird! Und wenn es dir bei deinem Arbeitgeber nicht mehr gefällt, wechselst du den Job. Für gut qualifizierte Mitarbeiter 4.0 ist das auch mit über 50 kein Problem.
- Du kannst deine Zeiten selbst einteilen! Wer digital arbeitet, muss sich selbst organisieren können. Mal eben schnell die Wäsche machen im Homeoffice? Klar, das geht – denn du kannst nun deine Arbeit selbst strukturieren und einteilen. Hauptsache, du erledigt termingerecht deine Aufgaben. Und erscheinst pünktlich zu den Videocalls oder Telkos.
Und? Wie sieht dein Plan für die Zukunft aus?
Welchen Anforderungen der Digitalisierung wirst du dich als Mitarbeiter stellen? Wie möchtest du dich einbringen? Was erwartest du von deinem Arbeitgeber?
Denke einfach ohne Angst über diese Fragen nach. So kannst du dich heute schon vorbereiten auf das, was morgen kommen wird. Denn wir alle wissen ja: Vorbereitung ist ganz oft schon die halbe Miete …
Du arbeitest im Homeoffice und vermisst den kleinen Plausch in der Kaffeeküche, das Zusammensein mit Kollegen, den räumlichen Abstand zwischen Privatleben und Beruf? Oder stellst es dir jedenfalls so vor, wenn du demnächst deinen neuen Job im Homeoffice antrittst? Wir von karriere tutor® haben den Pro-und-kontra-Check gemacht und uns die Vorteile und Nachteile des Homeoffice ganz genau angeschaut! Außerdem geben wir dir praktische Homeoffice-Tipps für ein entspanntes, erfolgreiches Arbeiten zu Hause.
Tatsache ist: Nicht alle sind an ihrem Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden glücklich und kommen dort gut zurecht. Das ist nämlich auch eine Typfrage. Tatsache ist aber ebenso, dass das Arbeiten im Homeoffice auch viele Vorteile hat. Wir verraten dir, welche. Und wie du mit den Nachteilen besser klarkommst. Vielleicht bist du ja doch ein Typ fürs Homeoffice?
Pro Homeoffice: die Vorteile
- Der Weg ins Büro und zurück entfällt – das spart einiges an Zeit, die du mit schöneren Dingen verbringen kannst. Bei einer Fahrzeit von nur einer halben Stunde pro Weg macht das eine Stunde am Tag aus, fünf in der Woche und zwanzig im Monat. Ist die Entfernung größer, gewinnst du noch mehr Freizeit. Unterm Strich ist das Homeoffice also ein riesiges Plus an Lebensqualität. Und das ganz ohne Stau oder Gedränge in der Bahn.
- Du bist zeitlich viel flexibler und kannst die Arbeit besser an deinen Tagesablauf anpassen (statt umgekehrt). E-Mails beantworten im Schlafanzug, dann schnell unter die Dusche, frühstücken und anschließend eine Videokonferenz? Kein Problem.
- Du kannst dich ganz auf deine Arbeit konzentrieren, ohne dass dir der nervige Kollege die Ohren vollquatscht. Du kannst seine ewig gleichen Storys schon lange nicht mehr hören – und jetzt musst du es auch nicht mehr.
- Sogar die Meetings sind kürzer und effektiver, weil man in einer Videokonferenz einfach mehr bei der Sache bleibt. Die Gespräche sind sachorientierter, und weil sie meistens moderiert werden, weicht auch selten jemand vom Thema ab. Von wegen: „Apropos Umsatzzahlen, am Wochenende war ich angeln …“ – so etwas bleibt dir künftig erspart.
Kontra Homeoffice: die Nachteile
- Zwar entfällt der Weg ins Büro, aber damit fehlt auch die räumliche Trennung von privatem und beruflichem Umfeld. Die Grenzen verschwimmen. Du hast gefühlt niemals wirklich Feierabend, weil du deinen Arbeitsplatz ja ständig siehst. Wie sollst du da abschalten und das gewonnene Plus an Freizeit wirklich genießen?
- Flexibilität kann auch ganz schön anstrengend sein. Wenn du immer sowohl auf der Arbeit als auch zu Hause bist, vermischen sich im Kopf die Aufgaben, die du zu erledigen hast. Im Büro würdest du garantiert nie daran denken, dass die Spülmaschine noch nicht ausgeräumt ist und die Wäsche aufgehängt werden muss. Im Homeoffice passiert dir das ständig. Wie sollst du dich da auf den Job konzentrieren?
- Zwar labert dich keine nervige Kollegin voll, aber die Gespräche mit den anderen fehlen dir schon. Ein kleiner Plausch in der Kaffeepause, das ist doch was Schönes. Schließlich sind wir soziale Wesen. Außerdem sind das wunderbare Gelegenheiten, um Neuigkeiten auszutauschen oder Feedback zu geben. Klar gibt es Videokonferenzen, aber trotzdem geht im Homeoffice so einiges an Informationen verloren.
- Meetings und Kundenbesuche waren immer willkommene Unterbrechungen von der Arbeitsroutine. Jetzt besteht dein Job im Grunde nur noch aus Bildschirmarbeit. Das ist sehr einseitig. Videokonferenzen sind zwar praktisch, aber kein echter Ersatz für persönlichen Kontakt. Virtuelle Gespräche fühlen sich immer distanzierter an als Live-Begegnungen. Du bist ein Mensch, kein Avatar!
- In deiner Wohnung ist eigentlich gar kein Platz, um dir ein Homeoffice einzurichten? Du musst also im Wohnbereich arbeiten – und da bist du nicht immer ungestört. Außerdem gehst du mit sensiblen Daten um, die nicht jeder sehen darf. Ganz schön kompliziert, oder?
Homeoffice – angesagt wie nie
Vor der Pandemie waren viele Arbeitgeber skeptisch, wenn Mitarbeiter ihren Job vom heimischen Arbeitszimmer aus erledigen wollten. Das Homeoffice war die große Ausnahme, und wenn, dann gab es so etwas nur in Großunternehmen.
Nun jedoch haben die Arbeitgeber erlebt, wie gut das funktionieren kann. In den eigenen vier Wänden ist man oft ungestörter und daher effektiver, außerdem flexibler – und die Unternehmen kommen mit deutlich weniger Bürofläche aus. An Videokonferenzen, Fernzugänge und Kollaborationstools haben wir uns alle längst gewöhnt. Kein Wunder also, dass auch nach Ende der coronabedingten Homeoffice-Pflicht das Arbeiten von zu Hause noch extrem angesagt ist. Mehr als ein Viertel aller Berufstätigen arbeitet nach der Pandemie zumindest teilweise im Homeoffice! Was übrigens auch dem Wunsch vieler Arbeitnehmer entspricht. Natürlich eignet sich nicht jede Branche gleichermaßen dafür, aber wo es möglich ist, werden Heimarbeitsplätze immer beliebter. Schließlich bietet das Homeoffice einige Vorteile – schau dir einfach unsere Tipps weiter unten an!
Mache den Selbsttest: Bist du ein Homeoffice-Typ?
Welche Aussagen treffen auf dich zu? Und in welcher der beiden Spalten kannst du dich eher wiederfinden?
Mein Zeitmanagement ist super, ich habe meinen Arbeitstag durchgeplant. | Ich arbeite am liebsten nach genauen Vorgaben und brauche die Kontrolle. |
Ich habe ein eigenes, abschließbares Arbeitszimmer mit bequemem Bürostuhl und Schreibtisch und natürlich mit der entsprechenden Technik. | Von wegen Homeoffice – ich räume mir den Küchentisch frei. Das ist natürlich unpraktisch, wenn die Familie nach Hause kommt. |
Ich arbeite sowieso am liebsten allein. Da bin ich am produktivsten. | Ich bevorzuge Teamwork, und das am liebsten im Großraumbüro. |
Sobald ich am PC sitze, bin ich „im Büro“, nicht „zu Hause“. | Mir fällt es oft schwer, Privatleben und Job zu trennen. |
Auch meine Familie respektiert, dass ich im Homeoffice Ruhe brauche. Gleichzeitig kann ich Job und Familie so viel besser verbinden! | Meine Familie denkt, sobald ich da bin, müsste ich auch für sie da sein. |
Arbeiten im Haushalt erledige ich nie zwischendurch, sondern immer am Wochenende oder nach Feierabend. | Wenn ich am Schreibtisch nicht weiterkomme, mache ich erst mal das Bad sauber und werfe eine Ladung Wäsche an. |
Ich ziehe mein Arbeitsprogramm durch, von eingeplanten Pausen einmal abgesehen. Netflix & Co. gibts erst nach Feierabend. | Manchmal vertrödele ich im Homeoffice viel Zeit, zum Beispiel mit Social Media oder einem guten Buch … |
Klar habe ich schnelles Internet und nutze gern moderne Kommunikationsmittel. Das ist so praktisch und zeitsparend! | Mein Internet ist so lahm, das ist wirklich mühsam. Außerdem komme ich mit diesen Konferenztools nicht gut zurecht. Dauernd neue Technik, das stresst mich. |
Ich nutze Co-Working-Spaces oder Cafés für persönliche Treffen mit Kunden. | Und wo soll ich persönliche Meetings abhalten? Etwa in unserer Küche? |
Ich bin froh, mich nicht Tag für Tag stundenlang durch den Verkehr quälen zu müssen, nur um dann woanders allein in einem Büro zu sitzen! | Tag für Tag allein im Homeoffice – da fällt mir die Decke auf den Kopf! |
Du hast überwiegend links dein Kreuzchen gemacht? Perfekt – dann bist du der ideale Kandidat für die Arbeit im Homeoffice und kannst die vielen Vorteile genießen. Schau dir trotzdem gerne unsere Homeoffice-Tipps unten an. Vielleicht ist da noch die eine oder andere Idee für dich dabei.
Deine Antworten stehen eher rechts? Dann kommst du im Homeoffice vielleicht nicht so gut zurecht. Aber du kannst es lernen und dich daran gewöhnen. Zum Beispiel mithilfe unserer Homeoffice-Tipps. Der erste ist ganz einfach: Genieße die Vorteile, die das Homeoffice dir bietet! Das sind nämlich ganz schön viele. Und an den Nachteilen lässt sich arbeiten …
Homeoffice-Tipps: So arbeitest du am besten zu Hause
- Die Arbeit von der Freizeit sauber zu trennen, erfordert eine gute Organisation und Selbstdisziplin. Wichtig ist aber vor allem, dass du das Problem erkennst – und das tust du ja. Nun musst du dich eigentlich nur noch beobachten: Wolltest du tatsächlich am Wochenende „mal eben“ an der Präsentation feilen? Den Brief überarbeiten, wenn die Kinder im Bett sind? Zwischen zwei Videokonferenzen das Bad putzen? Lass es lieber!
- Ein Trick, der dir dabei vielleicht hilft: Kleide dich für den Job so, als würdest du ins Büro fahren. Und wenn du Feierabend machst, ziehst du dich um. In Jogginghosen am Schreibtisch – das funktioniert nur, wenn dir die Trennung von Arbeit und Freizeit leichtfällt.
- Um deine Selbstorganisation zu verbessern, erstelle dir einen Arbeitsplan, an den du dich dann genau hältst. Plane auch Pausen ein! Und achte auf regelmäßige Mahlzeiten.
- Mache dir bewusst, dass der Schreibtisch dein Arbeitsplatz ist, an dem du viel Zeit verbringst. Und richte ihn dir so ein, wie es dir guttut und wie es auch ein verantwortungsbewusster Arbeitgeber tun würde. Achte auf gutes Licht, vernünftige Abstände, ergonomische Details. Bitte deinen Arbeitgeber, dich mit Systemen, Geräten und Medien für das flexible Arbeiten zu unterstützen – viele Unternehmen tun dies.
- Verabrede dich mit deinen Kolleginnen und Kollegen zu Kaffeepausen-Telefonaten – jeweils im Homeoffice. Oder zu privaten Treffen nach Feierabend. So bleibt ihr auch auf menschlicher Ebene in Kontakt und könnt Neuigkeiten austauschen.
Homeoffice oder Büro? Beides!
Viele Arbeitgeber fördern auch Modelle, in denen du nicht ausschließlich, sondern nur an zwei oder drei Tagen pro Woche im Homeoffice arbeitest und den Rest im Büro bist. Das sorgt für Abwechslung und bietet Gelegenheit für soziale Kontakte. Sprich deinen Chef oder deine Chefin doch einfach mal darauf an! Vielleicht ist ein Kompromiss die perfekte Lösung? Dann profitierst du von den Vorteilen des Homeoffice und denen des Büroarbeitsplatzes – gleichzeitig. Und dank unserer praktischen Homeoffice-Tipps kannst du dir deine Arbeit von zu Hause perfekt gestalten.
Unternehmen kommen heute nicht mehr drum herum, ihre Waren und Dienstleistungen gezielt auch über das Internet zu vermarkten und zu verkaufen. Ein Berufsfeld, das in diesem Zuge mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, ist das des User-Experience-Designers (UX-Designer oder auch UXD). Lies hier weiter, wenn du einen krisensicheren Beruf suchst, mit dem du deine Zukunft mehr als aussichtsreich gestalten kannst.
Shoppen der Zukunft ist online
Die Coronapandemie hat gezeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, online gut aufgestellt zu sein. So lag der E-Commerce-Umsatz mit Waren in Deutschland im vergangenen Jahr um rund 15 % höher als im Vorjahr. Derzeit spricht nichts dafür, dass sich diese Entwicklung in absehbarer Zeit wieder umkehren wird.
Doch wenn ein Unternehmen seinen Vertrieb digitalisiert, fallen wichtige Wahrnehmungsebenen für den Kunden weg. Produkte können online nicht angefasst und von allen Seiten begutachtet werden. Es fällt schwerer, über den Bildschirm eine emotionale Verbindung zum Kunden herzustellen als mithilfe der gesamten Atmosphäre im klassischen Ladengeschäft. Zudem ist die Erwartungshaltung online meist eine andere: Statt gemütlich zu bummeln und sich inspirieren zu lassen, wird online gezielt recherchiert und nach einer möglichst schnellen Lösung verlangt. All das sind Argumente, die das junge Berufsfeld des UX-Designers auf den Plan rufen und es schon heute unverzichtbar machen.
Kunden wollen eine möglichst einfache Nutzung des Shops, sie fordern zusätzliche Tools, wie zum Beispiel eine App, um weitere Services im Web abrufen zu können. Alle Anwendungen müssen also auf den Kunden und dessen positive Nutzungs-Erfahrung abgestimmt sein. Ein gutes Interaktionsdesign ist dabei ebenfalls unverzichtbar.
Was macht ein UX-Designer?
Unternehmen, die etwas online verkaufen, beschäftigen UX-Designer, um die Kundenzufriedenheit und natürlich auch den Unternehmensumsatz zu erhöhen. Ein UX-Designer ist verantwortlich für die User Experience (UX), also das Nutzererlebnis der Kunden und potenziellen Kunden einer Firma. Was zunächst nach seichter Unterhaltung klingt, ist in Wahrheit ein enorm umfangreiches und spannendes Tätigkeitsfeld, in dem du Karriere machen kannst. Wenn du als UX-Designer arbeitest, wirkst du direkt an der Schnittstelle zwischen User und Entwicklerteam und sorgst maßgeblich dafür, dass Nutzer …
- sich im Onlineshop des Unternehmens zurechtfinden,
- sich ein möglichst gutes Bild von der Produktwelt machen können,
- voller Überzeugung online bestellen, weil die Produktpräsentation sie überzeugt,
- gerne wiederkommen und zu langfristigen Kunden werden und
- den Shop und das Unternehmen weiterempfehlen.
Du achtest dabei fortlaufend auf die Bedürfnisse des Marktes bzw. der Nutzer, die online etwas kaufen möchten, und gibst diese und weitere Trends an die ausführenden Softwareentwickler weiter. Dadurch stellst du als UX-Experte sicher, dass dein Arbeitgeber seine Ziele online erreicht und die Menschen zu zufriedenen Kunden werden.
Aufgaben des User-Experience-Designers
Im Gegensatz zum UID, dem User-Interface-Designer, kümmert sich der User-Experience-Designer nicht nur um die ansprechende Optik und die intuitive Navigation durch den Onlineshop (Usability), sondern um den gesamten Prozess vom ersten Klick bis zum Kauf und darüber hinaus. Dabei wirkt er auf verschiedenen Ebenen:
- Marktbeobachtung und Bedarfsanalyse: UX-Designer sind immer nah am Kunden und an dessen Bedürfnissen. Sie beobachten den Markt genau und achten auf jede kleine Änderung im Konsumverhalten der Endverbraucher. Sie analysieren den aktuellen Bedarf, registrieren Kundenwünsche und fügen all das zu einem klaren Bild zusammen, das zeigt, worauf es den Nutzern heute ankommt.
- Konzept- und Prozessoptimierung: Stellt ein UX-Designer fest, dass sich die Kundenwünsche oder das Nutzerverhalten auf einer Website ändern, kann er bewusst reagieren und Shop-Konzepte oder Prozesse innerhalb des Shops optimieren. Konkret: Bemerkt der UXD, dass vor dem Kauf vermehrt Rückfragen zu einer bestimmten Produkteigenschaft kommen, kann er die Antwort auf diese Frage bereits in den Kaufprozess integrieren, beispielsweise in Form einer Infobox, die auf der Website eingebunden wird. Dadurch wird das Shop-Konzept ganzheitlicher und der Kaufprozess vereinfacht, weil zusätzliche Anfragen beim Kundensupport entfallen. Gleichzeitig erhöht sich durch eine solche Infobox die Usability des Shops. Die Anwendung wird einfacher und auch der Kunde geht davon aus, dass die Services bei diesem Webshop wesentlich besser ausfallen, als etwa bei der Konkurrenz.
- Optimierung des Customer Lifecycle: Ein UX-Designer zielt nie auf den einmaligen Kauf ab, sondern sorgt dafür, dass Menschen zu wiederkehrenden Kunden werden. Um das zu ermöglichen, prüft er regelmäßig den Customer Lifecycle, also die Dauer und Intensität der Kundenbeziehung zum Unternehmen. Kaufen Kunden einmal oder mehrfach? Welche Produkte kaufen sie gehäuft gemeinsam? Welches ist das nächste logische Produkt nach dem Kauf eines ersten? All diese Fragen beantwortet der UX-Designer und optimiert dadurch den Customer Lifecycle. So kann durch die gezielte Angabe „Wird oft zusammen gekauft“ im Shop eine weitere Interaktion, sprich ein zusätzlicher Kauf des Kunden, angeregt werden.
Welche Anforderungen gibt es an einen UXD?
Der Name verrät bereits, dass ein UX-Designer sowohl gestalterische als auch technische Kenntnisse braucht. Konkret solltest du Folgendes mitbringen:
- Programmierkenntnisse: Auch wenn der UXD nicht immer der ausführende Entwickler ist, profitiert er von soliden Grundkenntnissen in HTML, CSS oder auch der Programmiersprache Python. Ganz einfach deshalb, weil er dadurch gut einschätzen kann, wie erforderliche Änderungen umgesetzt werden könnten, was realistisch ist und was nicht. Der UX-Designer sollte schon einmal etwas von den gängigen Anwendungen in Shop-Software und Co. gehört haben und auch Wireframes sollten kein Fremdwort für ihn sein. Durch entsprechende Kenntnisse kann er zusammen mit dem UI-Designer Prototypen entwickeln, die der Zielgruppe beispielsweise in einer Beta-Testphase vorgestellt werden können. UI-Designer können ebenfalls bei der gesamten Konzeption der Website mit Rat und Tat zur Seite stehen oder sie können gemeinsam eine App für den Shop entwickeln, mit der Interaktionen noch einfacher werden. Zusätzliche Services können darüber ebenfalls realisiert werden.
- Visuelles Grundverständnis: Ein UXD braucht einen Blick für die optische Gestaltung. Er muss nicht unbedingt ausgebildeter Grafikdesigner sein. Aber um einen Onlineshop wirklich nutzerfreundlich aufzustellen, sollte er zumindest die Grundlagen visueller Gestaltung mitbringen. Hier kann auch eine entsprechende Weiterbildung hilfreich sein, wenn die Ausbildung als solches noch fehlt.
- Marketing-Grundlagen: UXD optimieren Verkaufsprozesse und brauchen deshalb ein grundlegendes Verständnis davon, wie Online Marketing funktioniert. Nur so können sie optimal auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen und diese auch mit einer zielgruppengerechten Marketingbotschaft erreichen.
- Analytisches Denken: Ein großer Teil der Aufgaben eines UXD ist die Analyse vorliegender Daten. Du solltest also einen sicheren Umgang mit Daten beherrschen und wissen, wie du die wichtigsten Parameter herausfindest und analysierst. Auch im Prototyping solltest du entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringen.
- Flexibilität: Onlineshopping ist sehr flexibel und die Wünsche der Kunden ändern sich oft rasch. Als User-Experience-Designer solltest du die Flexibilität mitbringen, auf diese veränderlichen Wünsche einzugehen.
- Ausdauer und Detailorientierung: Trotz der großen Flexibilität braucht ein UX-Designer auch Ausdauer und die Bereitschaft, mit Details zu arbeiten. Optimierung passiert nicht immer in großen, sondern oftmals auch in kleinteiligen Schritten. Ein Produkt und seine Darstellung sowie die Einbettung innerhalb der Customer Journey stehen immer wieder auf dem Prüfstand und sind quasi nie fertig. Manchmal braucht es nur kleine Veränderungen, um aus einem vorher mäßig nachgefragten Produkt einen Bestseller zu machen. Damit du genau diese Details aufspüren kannst, brauchst du Geduld, Ausdauer und einen Blick fürs Detail. Erfahrungen im Bereich Verkauf und wie man die Interaktion mit dem Kunden ankurbeln kann, sind ebenfalls hilfreich. So lässt sich durch derartige Kenntnisse und Fähigkeiten ein Interaktionsdesign entwickeln. Hier kann der UI-Designer wieder unterstützend zu Rate gezogen werden.
- Empathie und Kundenorientierung: Als UX-Designer arbeitest du nah an den Kunden und für die Kunden. Neben den blanken Zahlen spielt deshalb auch eine gewisse Empathie im Job eine große Rolle. Denn durch diese kannst du dich besser einfühlen und nachvollziehen, was sich deine Kunden wirklich wünschen. Das ist eine der Grundvoraussetzungen, um das Interaktionsdesign auf die Kunden abzustimmen. Das Kauferlebnis im Shop sollte durch eine einfache Nutzung des gesamten Systems verbessert werden, dadurch werden die Kunden auch wiederkehren.
Gestalte deine Zukunft online
Das Durchschnittsgehalt eines User-Experience-Designers liegt in Deutschland bei ca. 44.000 € pro Jahr. Die Zukunftsaussichten sind rosig, denn der E-Commerce-Bereich zählt zu den am stärksten wachsenden. Das Aufgabengebiet in diesem Beruf ist abwechslungsreich und spannend. Wenn du also heute nach einem Job suchst, der abwechslungsreich, flexibel und trotzdem sicher ist, hast du ihn im UXD gefunden, und du kannst sowohl deine Zukunft als auch das künftige Nutzererlebnis von Millionen Menschen erfolgreich gestalten. Auch wenn du bisher noch nicht in diesem Beruf gearbeitet hast, kannst du eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Selbst ein Studium ist denkbar. Das Gehalt variiert dabei sehr stark, abhängig von der Berufserfahrung, ob eine grundlegende Ausbildung vorliegt oder zum Beispiel zusätzliche Fähigkeiten, etwa in der App-Entwicklung vorhanden sind.
Digital Literacy gehört bereits heute zu den wichtigsten Kernkompetenzen im Job und wird in den kommenden Jahren sogar noch weiter an Bedeutung gewinnen. Doch was, wenn die Digitalisierung für dich ein Buch mit sieben Siegeln ist und du einfach keinen Zugang zu modernen Medien und Geräten findest? In diesem Artikel erklären wir dir, wie du trotzdem Digital Literacy aufbauen und deine berufliche Zukunft sichern kannst.
Was ist Digital Literacy?
Digital Literacy bezeichnet die Kompetenz, mit digitalen Medien umzugehen, diese fachgerecht zu nutzen und auf digitalen Wegen zu kommunizieren. Damit ist keineswegs nur das Chatten über einen Messenger gemeint. Digital Literacy ist viel mehr als das und damit eine unverzichtbare Kompetenz für Bewerber, Angestellte und Selbstständige in der Arbeitswelt. Auch wenn du an deinem Arbeitsplatz bisher noch ohne neue Medien auskommst, ist die Entwicklung klar absehbar. Bereits heute sind 39 % der Unternehmen digital aufgestellt. Je größer das Unternehmen ist, desto eher profitierst du von der Kompetenz im Bereich der Digital Literacy, denn gerade in großen Unternehmen geht die Digitalisierung zügig voran. Mittelfristig wird jedoch nahezu jede Firma auf die eine oder andere Weise neue Technologien einsetzen und nutzen. Du als Mitarbeiter tust also gut daran, dich rechtzeitig vorzubereiten und den Umgang mit digitalen Medien zu erlernen oder zu vertiefen.
Das Gute daran: Jeder kann Digital Literacy aufbauen. Auch ältere Arbeitnehmer und solche, die mit Technik eher wenig am Hut haben.
Vorteile von Digital Literacy
Künftig wird Digital Literacy als Kompetenz in unserer Gesellschaft vermutlich einen ähnlichen Stellenwert einnehmen wie heute die Grundbildung im Bereich der Alphabetisierung. Konkret: In den nächsten Jahren wird es immer wichtiger sein, den Umgang mit digitalen Medien zu beherrschen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Du bemerkst diese Entwicklung vermutlich bereits heute in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen. Ob du ein Auto ummeldest, einen neuen Reisepass benötigst oder eine Bewerbung abschickst: Immer mehr Prozesse laufen digital. Auch im Berufsleben, wo immer mehr Firmen bereits Online-Vorstellungsgespräche statt der klassischen Gespräche vor Ort führen. Wenn du diese nicht wahrnehmen kannst, weil du dich nicht mit der dazu notwendigen Technik anfreunden kannst, minderst du also eine Chancen.
5 Tipps, um Digital Literacy aufzubauen
Was also kannst du tun, um Digital Literacy aufzubauen? Beispielsweise Folgendes:
Baue deine Angst vor der Digitalisierung ab
Neue Dinge machen oft erst einmal Angst, weil sie uns in bisher unbekannte Situationen bringen. Wenn du nicht zur Generation der Digital Natives – der Generation, die mit digitalen Medien aufgewachsen ist – gehörst, kennst du diese Sorgen möglicherweise gut. Der wichtigste erste Schritt, um Digital Literacy aufzubauen, ist deshalb, die Angst davor abzulegen. Mache dir bewusst, dass digitale Medien kein Geheimwissen erfordern, sondern dass du lernen kannst, sie zu nutzen. So wie du alle deine anderen Fähigkeiten und Fertigkeiten auch erlernt hast.
Gehe spielerisch an das Thema Digital Literacy heran
Wenn du nicht technikaffin bist und es dir schwerfällt, digitale Medien zu nutzen, lohnt sich ein spielerischer Einstieg. Suche dir zunächst im privaten Bereich etwas aus, mit dem du Digital Literacy auf leichte Art und Weise aufbauen kannst. So kannst du üben, ohne gleich das Risiko negativer Folgen einzugehen, wenn du den Umgang nicht gleich sicher beherrschst. Gut für den Einstieg eignen sich folgende Dinge:
- Lies ein Buch mit einem E-Book-Reader.
- Installiere dir eine neue App und benutze diese regelmäßig.
- Nutze Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Threema privat.
- Schreibe E-Mails statt Briefen.
- Recherchiere online nach Informationen, die du benötigst.
- Sieh dir Videos online an.
Suche dir Sparringspartner
Das größte Problem ist meist nicht das technische Unvermögen, sondern die Scham, etwas nicht zu können. Es ist aber kein Weltuntergang, wenn du erst mit 40, 50 oder 60 Jahren damit anfängst, digitale Kompetenzen aufzubauen. Du kannst dir die Anfangszeit trotzdem erleichtern, indem du dir Übungspartner suchst. Hast du noch nie eine Nachricht über WhatsApp verschickt oder ein Foto als Anhang versendet? Sprich mit einer vertrauten Person darüber und bitte sie, dir bei den ersten Schritten zu helfen. Du wirst sehen, dass du sehr bald Fortschritte machst und dir mehr zutraust.
Eigne dir digitale Kompetenzen für den Job an
Wenn du eine gute Basis an Digital Literacy aufgebaut hast, kannst du einen Schritt weitergehen. Eigne dir bewusst digitale Kompetenzen an, die im Job gefordert werden. Du kannst beispielsweise deinen Vorgesetzten gezielt nach Weiterbildungen in diesem Bereich fragen. Damit zeigst du Interesse und Engagement und beweist, dass du bereit bist, dich weiterzuentwickeln. Als Bewerber kannst du Stellenanzeigen auf die darin veröffentlichten Anforderungen durchsuchen. Immer mehr Unternehmen verlangen Kompetenzen in der digitalen Büroorganisation? Dann mach eine Weiterbildung in genau diesem Bereich und eigne dir diese Kompetenzen an.
Etabliere regelmäßige Übungsrituale
Am Ende erhöht sich deine Digital Literacy mit jeder einzelnen Aktion. Es ist keine Kompetenz, die du einmal erwirbst, sondern eine fortlaufende Weiterentwicklung. Deshalb ist es so wichtig, anzufangen und dranzubleiben und immer wieder den Blick über den eigenen Tellerrand hinauszuwagen. Online Informationen suchen, Apps bedienen, eine Videokonferenz führen, ein Textdokument zur PDF-Datei konvertieren, bestimmte Programme beherrschen – reserviere dir am besten feste Zeiten, um am Ball zu bleiben. Blocke in deinem Kalender beispielsweise jeden Tag eine halbe Stunde, um den Umgang mit digitalen Medien zu üben, bis diese an der einen oder anderen Stelle Einzug in deinen Alltag halten und du dich ganz intuitiv mit ihnen beschäftigst.
Durch Digital Literacy zum Traumjob
Digitale Kompetenzen bedeuten vor allem eines: eine große Chance auf deinen Traumjob. Du kannst freier wählen, wo du dich bewirbst und welche berufliche Zukunft du dir ausmalst, weil du durch dein digitales Know-how für viele Arbeitgeber attraktiv wirst. Letztlich bedeutet das mehr Freiheit und Entscheidungsspielraum für dich – ein guter Grund also, dich in zunächst ungewohnte Gefilde zu wagen.
Was ist am Arbeitsplatz zuhause unverzichtbar? Wie richte ich ihn ein, um mich den ganzen Tag lang wohlzufühlen und leistungsfähig zu sein? Wir werfen einen Blick auf die fünf wichtigsten Ausstattungskriterien eines perfekten Arbeitsplatzes.
Arbeitsplatz zuhause einrichten
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Anteil der Menschen, die im Home-Office arbeiten können und das auch regelmäßig tun, von 39 % auf 61 % gestiegen. Ob Selbstständiger mit Büro in den eigenen vier Wänden, Angestellter am dauerhaften Remote-Arbeitsplatz oder nur übergangsweise im Home-Office: Der Trend zeigt klar, dass der eigene Arbeitsplatz zuhause an Bedeutung gewinnt. Doch damit du an diesem Arbeitsplatz daheim auch gesund, leistungsfähig und glücklich bleibst, braucht es gewisse Vorbereitungen. Die fünf wichtigsten erläutern wir im Folgenden.
Der richtige Raum für den Arbeitsplatz zuhause
Wenn du dich an die Arbeitsplatzgestaltung in den eigenen vier Wänden machst, beginnst du in der Regel mit der Frage nach dem richtigen Raum. Welcher Raum eignet sich am besten? Möglicherweise hast du ein separates Arbeitszimmer, das du umgestalten kannst; das ist wunderbar. Wenn du kein separates Zimmer zur Verfügung hast, um deinen Bildschirmarbeitsplatz einzurichten, gibt es gute Alternativen. Denn auch in einem anders genutzten Raum kannst du dir gut eine Arbeitsecke einrichten. Suche dir in deinem Zuhause ein Zimmer oder einen Raumbereich, der Folgendes ermöglicht:
- Ausreichend Fläche für einen Bildschirmarbeitsplatz mit Schreibtisch, Monitor und Stuhl, mindestens acht bis zehn Quadratmeter groß
- Gute Lichtverhältnisse, optimalerweise mit Tageslicht
- Ruhige und ablenkungsarme Umgebung
- Angemessener Hintergrund, sofern du Videotelefonate führst
Denk daran, dass du an deinem Arbeitsplatz zuhause in der Regel viele Stunden verbringst. Es ist völlig in Ordnung, deinen Heimarbeitsplatz in einer Raumecke einzurichten. Achte dann jedoch darauf, dass es sich nicht um den Durchgangsbereich der Wohnung handelt, in dem du permanent gestört werden könntest.
Die richtige Technik am Heimarbeitsplatz
Je nachdem, wie du von deinem Arbeitsplatz zuhause mit Kollegen oder Kunden kommunizierst, brauchst du eine unterschiedliche technische Ausstattung. Sorge dafür, dass alle notwendigen technischen Geräte einen festen Platz finden und du sie nicht ständig wieder wegräumen musst. Die meisten Arbeitsplätze zuhause benötigen:
- Notebook
- Einen oder mehrere externe Monitore
- Tastatur und Maus
- Router
- LAN oder WLAN-Verstärker
- Drucker und/oder Scanner
- Arbeitsplatzleuchte
Mehr zur technischen Ausstattung im Home-Office und zu den wichtigsten Tools findest du ergänzend in unserem Artikel zum Thema „Home-Office einrichten“.
Sicherheit im Home-Office
Angestellte, die im Büro vor Ort, also im Unternehmen selbst arbeiten, sind dort meist an vorher gründlich geprüften Arbeitsplätzen tätig. Jeder Arbeitgeber ist gesetzlich dazu verpflichtet, einen Arbeitsschutz für seine Mitarbeiter zu gewährleisten. Diese Verpflichtung endet auch dann nicht, wenn der Mitarbeiter ins Home-Office wechselt. Um sich davon zu überzeugen, dass der Arbeitsplatz im Home-Office sicher ist, kann der Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung vor Ort durchführen. Außerdem ist es möglich, dass er den zu Hause eingerichteten Bildschirmarbeitsplatz seines Mitarbeiters vor der ersten Nutzung begutachtet und abnimmt.
Bei dieser Begutachtung wird beispielsweise überprüft, ob es Lärmbelästigungen am Arbeitsplatz gibt oder mögliche Gefahren durch umherliegende Kabel. Sind solche Sicherheitsrisiken vorhanden, überlegt sich dein Arbeitgeber mit dir gemeinsam, wie du trotzdem sicher an diesem Platz arbeiten kannst oder wohin du alternativ räumlich ausweichen könntest.
Ergonomie am Arbeitsplatz zuhause
Zu den gesetzlichen Verpflichtungen gehört neben dem Sicherheitsschutz auch der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter. Aber egal, ob du angestellt bist oder ob du selbst für diesen Bereich Verantwortung trägst, weil du selbstständig bist: Deine Gesundheit am Arbeitsplatz sollte dir in jedem Fall wichtig sein. Gerade wenn du lange am Schreibtisch sitzt, kannst du auf bestimmte Dinge achten, um deine Gesundheit zu schützen.
Ein wesentlicher Faktor ist hierbei die Ergonomie am Arbeitsplatz. Achte auf folgende Dinge:
- Ausreichende Größe des Monitors bzw. Bildschirms, mindestens 22 Zoll
- Richtige Position des Monitors, d. h. Bildschirmoberkante auf Augenhöhe oder niedriger
- Hochwertiger Bürostuhl, der bewegtes Sitzen unterstützt
- Richtige Sitzhöhe, d. h., beide Füße stehen fest auf dem Boden und die Knie sind über 90° angewinkelt
- Richtige Schreibtischhöhe, d. h., die Arme können im Sitzen im 90°-Winkel auf dem Schreibtisch abgelegt werden
Außerdem ist es hilfreich, regelmäßige Bewegungspausen einzuplanen. Wenn du lange am Schreibtisch sitzt, stehe mindestens einmal pro Stunde für einige Minuten auf und bewege Arme und Beine. Regelmäßiges Lüften während dieser Pausen erhöht deine Konzentrationsfähigkeit. Um die Augen von der anstrengenden Bildschirmarbeit ausruhen zu lassen, wende deinen Blick regelmäßig vom Bildschirm ab und lass ihn in die Ferne schweifen.
Damit diese Pausen nicht zur lästigen Pflicht werden, kannst du dir ein kleines Ritual überlegen. Frage dich, welche kleinen Dinge du bewusst für dich tun möchtest, hake sie auf einer hübschen To-do-Liste ab oder gönn dir in der Mittagspause einen Spaziergang zu deinem Lieblingsort in der näheren Umgebung. So verbindest du das Nützliche mit dem Angenehmen und läufst nicht Gefahr, deine Gesundheit am Arbeitsplatz zu vernachlässigen.
Wohlfühlfaktor im Home-Office
Arbeitsplatzgestaltung ist immer eine Kombination aus den technischen wie räumlichen Bedingungen und dem richtigen Wohlfühlfaktor. Wenn du deinen eigenen Arbeitsplatz zuhause einrichtest, gönn dir deshalb unbedingt, ihn nicht nur provisorisch und rein praktisch auszustatten, sondern zu einem Wohlfühlort zu machen. Die schöne Zimmerpflanze neben dem Schreibtisch macht einen größeren Unterschied, als viele Menschen zunächst denken. Stell dir vor, wie viel angenehmer es ist, morgens in einer schönen Umgebung in den Tag zu starten. Wähle dir bewusst einige kleine oder große Glücklichmacher für deinen Arbeitsplatz aus. Das kann zum Beispiel sein:
- Eine schöne Zimmerpflanze
- Ein farbenfrohes Bild
- Ein motivierendes Wandtattoo
- Ein weicher Teppich auf dem Boden
- Schöne Vorhänge
- Kleine Dekorationsobjekte auf dem Schreibtisch
- Ein Foto deiner Lieben
- Ein ansprechender Kalender
Dein Arbeitsplatz ist mehr als ein Platz zum Arbeiten. Mit diesen Details schaffst du eine Wohlfühlatmosphäre, die am Ende dafür sorgt, dass du nicht nur leistungsfähig, sondern tatsächlich auch glücklich an deinem Home-Office-Platz bist. Und wer glücklich ist bei dem, was er tut, erreicht ohnehin die besten Ergebnisse.
Im Kontext des lebenslangen Lernens erfreut sich Microlearning als modernes Lernformat für berufliche Weiterbildung wachsender Beliebtheit. Doch was hat es damit eigentlich auf sich, wie nutzt man das Microlearning und was bringt es dir für dein Berufsleben? Wir geben dir in diesem Artikel einen kompakten Überblick.
Was ist Microlearning?
Der Name ist Programm, denn Microlearning bezeichnet das Lernen in kleinen Lerneinheiten. Statt mit einem umfangreichen Fachbuch zu arbeiten oder an einem Ganztagesseminar teilzunehmen, nimmst du beim Microlearning in nur wenigen Minuten sehr komprimierte Wissensportionen auf. Wir gehen im Abschnitt „Vorteile“ noch genauer darauf ein.
Fakt ist, dass Microlearning seit einigen Jahren immer beliebter wird. Mehrere Studien bestätigen, dass Unternehmen die Vorzüge dieser modernen Lernform zu schätzen wissen und vermehrt auf das kleinteilige Lernen setzen. So ergab eine Umfrage des MMB-Instituts, dass Microlearning zu den zukunftsfähigsten Lernformen gehört. Und auch eine Studie der FH Burgenland bestätigt, dass sich rund 80 % der Befragten vorstellen können, Microlearning im betrieblichen Alltag einzusetzen.
Was sind Learning-Nuggets?
Die Lerneinheiten innerhalb des Microlearnings nennt man Learning-Nuggets bzw. Learn-Nuggets. Sie zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Kurze Inhalte zu einem einzigen Thema
- Themenabhängige Dauer, meist zwischen zwei und zehn Minuten
- Leicht zu verinnerlichendes Wissen
- Anregung zum praktischen Handeln im Anschluss an die Lerneinheit
- Selbstständig konsumierbar
- Zeit- und ortsunabhängig verfügbar
Learn-Nuggets werden meist in Form von kurzen Videos, Infografiken, Quiz oder Text mit Interaktionsanteil angeboten. Dabei behandeln die Nuggets stets ein einziges Thema oder einen klar umgrenzten Teilbereich eines Themas. Umfangreiche Aspekte eines großen Themas können in mehreren Lern-Nuggets behandelt werden. Auch Blogbeiträge wie der, den du gerade liest, können zum Microlearning gezählt werden. Das Konzept des Microlearnings ist nicht zu verwechseln mit dem des Mobile Learnings. Beide lassen sich jedoch gut miteinander kombinieren, denn die kleinteiligen Wissensinhalte (Microlearning) können sehr gut digital per Tablet oder Smartphone vermittelt werden (Mobile Learning).
Welche Vorteile hat Microlearning?
Kann Microlearning aber wirklich Inhalte vermitteln? Sind nicht zum Beispiel ganz- oder mehrtägige betriebliche Weiterbildungen deutlich besser geeignet, um Personal zu schulen? Es kommt grundsätzlich auf das Thema an. Große, zusammenhängende Themenkomplexe in zeitlich umfangreicheren Lernangeboten zu vermitteln, ist natürlich sinnvoll und richtig. Aber es gibt Einsatzgebiete, bei denen die Vorteile von Microlearning überwiegen. Immer da, wo kompaktes Anwendungswissen benötigt wird, beispielsweise beim Umgang mit einer neuen Software, lohnen sich die kleinteiligen Learning-Nuggets.
Sehen wir uns die Vorteile genauer an:
- Microlearning ist zeit- und kostensparend: Nicht immer ist es nötig, ein Thema umfassend zu überblicken. Manchmal reicht es auch, wenn man sich kleine Teilbereiche aneignet. Wo auch immer dies möglich ist, spart Microlearning enorm viel Zeit. Zeit, die effektiv auch die Kosten des Unternehmens reduziert, denn Mitarbeiter, die mit Learn-Nuggets lernen, sind zeitnah wieder im Tagesgeschäft einsetzbar.
- Microlearning ist flexibel: Die zeit- und ortsunabhängig nutzbaren Learn-Nuggets machen das Lernen enorm flexibel. Denn der Zugang zu relevantem Wissen wird dadurch deutlich erleichtert. Weiterbildungsanbieter binden die kompakten Learn-Nuggets heute oftmals in sogenannte Lernwelten ein und stellen sie ihren Kunden dort bequem zur Verfügung. Du brauchst als Nutzer lediglich einen PC oder ein mobiles Endgerät, mit dem du auf die Nuggets zugreifen kannst, und musst nicht erst zum Schulungsort fahren oder dir für deine Weiterbildung Urlaub nehmen.
- Microlearning festigt Wissen nachhaltig: Wissen, das wir nur konsumieren, aber nicht direkt anwenden, vergessen wir meist schnell wieder. Hier kommt ein großer Vorteil von Microlearning zum Tragen. Durch die direkte praktische Anwendung setzt sich das Erlernte schneller im Langzeitgedächtnis fest, von wo du es beim nächsten Mal direkt wieder abrufen kannst.
- Microlearning unterstützt verschiedene Lerntypen: Menschen lernen unterschiedlich. Wenn du eher der visuelle Lerntyp bist, helfen dir Bilder und Videos dabei, dir Dinge einzuprägen. Bist du hingegen ein haptischer Lerntyp, nimmst du neues Wissen eher durch direktes Umsetzen auf. Dank der kompakten Lerneinheiten kann Microlearning verschiedene Formate miteinander kombinieren und dadurch ganz unterschiedlichen Lerntypen weiterhelfen.
Microlearning im Kontext des lebenslangen Lernens
Wir alle spüren, dass sich die Berufswelt verändert – und mit ihr die Anforderungen an Unternehmen wie auch an Angestellte. Auch das berufliche Lernen hat sich in unserer schnelllebigen, digitalisierten Welt weiterentwickelt. Längst wird Wissen nicht mehr nur einmalig mit der Ausbildung oder dem Studium erworben. Heute gilt das Credo des lebenslangen Lernens, also des kontinuierlichen Auffrischens des eigenen Know-hows.
Bist du als Bewerber stets auf dem aktuellen Wissensstand innerhalb deines Fachgebietes, erhöhst du deine Chancen im Bewerbungsprozess enorm. Auch in fester Anstellung zeigst du durch deine Bereitschaft zum lebenslangen Lernen Engagement und qualifizierst dich dadurch eher für verantwortungsvolle Positionen im Unternehmen. Neben den drei grundlegenden Eigenschaften, die du für lebenslanges Lernen brauchst, bedarf es außerdem geeigneter Lernformate, um lebenslanges Lernen überhaupt erst zu ermöglichen. Genau dies ist die Lücke, die Microlearning schließt. Dank dieses Lernformats kannst du dein Wissen mit kurzen Lerneinheiten und unter sehr flexiblen Bedingungen aktuell halten und damit deine berufliche Position deutlich verbessern.
Kennst du bereits deine fünf wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale? Weißt du, was diese für deinen Job bedeuten? In diesem Artikel erklären wir dir anhand des Fünf-Faktoren-Modells, welche Persönlichkeitsmerkmale du kennen solltest und wie du dein Potenzial bestmöglich ausschöpfst, um beruflich noch erfolgreicher und zufriedener zu werden.
Was ist das Fünf-Faktoren-Modell?
Das Fünf-Faktoren-Modell, oftmals auch als „Big Five“ bezeichnet, ist ein Modell aus der Persönlichkeitspsychologie. Es geht davon aus, dass die Persönlichkeit jedes Menschen fünf Haupteigenschaften hat, die unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Je nachdem, wie stark oder schwach diese Haupteigenschaften vorhanden sind, entsteht eine individuelle Gesamtpersönlichkeit.
Diese fünf Haupteigenschaften sind:
- Offenheit (Openness)
- Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness)
- Extraversion (Extraversion)
- Verträglichkeit (Agreeableness)
- Neurotizismus (Neuroticism)
Da die Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe die leicht zu merkende Kombination „OCEAN“ ergeben, ist das Big-Five-Modell auch unter dem Namen „OCEAN-Modell“ bekannt.
Es gibt bei den Eigenschaften der Big Five keine Unterscheidung in „vorhanden“ oder „nicht vorhanden“, sondern eine ganz unterschiedlich starke oder schwache Ausprägung. Du als Mensch besitzt also immer die Eigenschaft „Offenheit“, bewegst dich aber ganz individuell auf einer Skala von eher verschlossen bis sehr offen. Menschen, die einen hohen Grad an Extraversion aufweisen, bewegen sich auf der Skala dieses Merkmals weit oben. Trägt jemand nur eine sehr geringe Extraversion in sich, ist er also wenig extravertiert beziehungsweise ist er eher introvertiert.
Was bedeuten die Big Five im Job?
Sehen wir uns nun an, was die fünf Merkmale im Job konkret bedeuten. Du wirst von diesem Wissen in vielen Bereichen enorm profitieren können. Sei es, weil du deine Stärken in einer Bewerbung hervorheben möchtest oder weil du diese im Job bestmöglich einbringen willst.
Persönlichkeitsmerkmal „Offenheit“ im Job
Wenn du sehr viel Offenheit in dir trägst, dann bist du höchstwahrscheinlich ein Mensch, der im Job Dinge gut voranbringen kann. Denn dieses Persönlichkeitsmerkmal bedeutet, dass du neue Anforderungen und Herausforderungen gerne annimmst und bereit bist für Veränderungen.
Vorteile: Gerade in der Digitalisierung sind Mitarbeiter mit einem hohen Anteil an Offenheit wertvoll für ein Unternehmen und besonders im Change-Management gut aufgehoben. Du hast dank deiner Offenheit das Potenzial, Teams gut durch Veränderungsprozesse zu führen, und bist als Selbstständiger in der Lage, ein Geschäftsmodell mit Zukunft für dich selbst zu entwickeln.
Herausforderungen: Ist dieses Persönlichkeitsmerkmal bei dir stark ausgeprägt, kann dich das aber auch etwas wankelmütig machen. Möglicherweise wirst du schnell ungeduldig, wenn ein neuer Prozess am Anfang noch etwas hakt. Als sehr offener Mensch solltest du deshalb im Berufsleben immer achtsam sein und Dingen bewusst die Zeit geben, die sie brauchen.
Persönlichkeitsmerkmal „Gewissenhaftigkeit“ im Job
Gewissenhafte Menschen handeln sorgfältig, überlegt und meist sehr zuverlässig. Dieses Persönlichkeitsmerkmal ist ebenfalls sehr wertvoll im Job, egal ob du allein oder im Team arbeitest.
Vorteile: Wenn das Persönlichkeitsmerkmal „Gewissenhaftigkeit“ bei dir stark ausgeprägt ist, bist du möglicherweise die tragende Säule deines Teams. Du eignest dich hervorragend dafür, verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen und die zuverlässige und planvolle Umsetzung von Projekten zu überwachen.
Herausforderungen: Menschen mit einer hohen Ausprägung an Gewissenhaftigkeit laufen Gefahr, Dinge mit einem sehr hohen, manchmal auch zu hohem Anspruch zu erledigen. Ein gewisses Maß an Perfektionismus wirkt beflügelnd, während eine zu hoch angesetzte Erwartung dich auch ausbremsen oder gar belasten kann. Achte hier auf einen Ausgleich. Hilfreiche Techniken dafür findest du im Artikel zum Stressmanagement.
Persönlichkeitsmerkmal „Extraversion“ im Job
Extravertierte Menschen sind offen und gesellig. Eine Eigenschaft, die dich im Job weit bringen kann, aber durchaus auch herausfordernd ist.
Vorteile: Extravertierte Menschen sind oft die Anführer des Teams, diejenigen, die Projektergebnisse vorstellen und gekonnt netzwerken. Als Mensch mit einem hohen Anteil an Extraversion bist du vermutlich sehr kommunikationsstark und selbstsicher. Nutze diese Eigenschaften beispielsweise, um im Vorstellungsgespräch zu punkten.
Herausforderungen: Sehr extravertierte Menschen sollten genau darauf achten, in welcher Position sie arbeiten. Denn sehr ruhige, routinierte Aufgaben, die viel Gewissenhaftigkeit und Ausdauer erfordern, können für diese Menschen zur Belastung werden. Dies zu wissen, ist für dich besonders wichtig, wenn du als Vorgesetzter darauf achten möchtest, jeden Mitarbeiter gemäß seinen Stärken einzusetzen. Extravertierte Menschen nutzen ihr volles Potenzial in einer aktiven und belebten Umgebung, während introvertierte Menschen (also Menschen mit einem geringen Maß an Extraversion) eher ein ruhiges Arbeitsumfeld benötigen.
Persönlichkeitsmerkmal „Verträglichkeit“ im Job
Menschen, die hier eine hohe Ausprägung haben, gelten oftmals als gute Seelen des Teams, denn sie sind verständnisvoll und wohlwollend.
Vorteile: Dieses Persönlichkeitsmerkmal macht dich zu einem Menschen, der in ganz unterschiedlichen Situationen mit ganz unterschiedlichen Kollegen in der Regel gut auskommt. In der Praxis bedeutet das, dass du in agilen Teams gut klarkommen dürftest und selbst in wechselnden Teams mit wechselnden Ansprechpartnern wenig Probleme haben solltest. Du kannst mit diesem Persönlichkeitsmerkmal hervorragend Aufgaben übernehmen, die an Schnittstellen zwischen Abteilungen oder Hierarchieebenen liegen, da du ein guter Vermittler bist.
Herausforderungen: Menschen mit einer ausgeprägten Verträglichkeit laufen Gefahr, sich nicht ausreichend durchsetzen zu können. Wenn du das weißt, kannst du gezielt gegensteuern und darauf achten, nicht nur mitfühlend zu agieren, sondern auch deinen Standpunkt zu vertreten. Gerade in Gehaltsverhandlungen oder veränderter Aufgabenverteilung im Job ist dies wichtig für dich, damit du auch deine eigenen Interessen vertrittst.
Persönlichkeitsmerkmal „Neurotizismus“ im Job
Ein hoher Wert an Neurotizismus bedeutet, dass ein Mensch sehr wankelmütig, unsicher oder gar ängstlich sein kann. Doch dieses Persönlichkeitsmerkmal des Fünf-Faktoren-Modells hat auch klare Vorteile.
Vorteile: Wenn du dir Neurotizismus als Skala vorstellst, finden sich am oberen Ende sehr viele sensible und hochsensible Menschen. Diese Eigenschaft ist im Job oftmals eine Herausforderung, aber auch ein großer Vorteil für dich und dein Team. Denn als sehr sensibler Mensch, der kleine Veränderungen achtsam wahrnimmt, agierst du in der Regel sehr empathisch und sorgst für ein angenehmes Arbeitsklima. Empathie ist im Berufsleben ein enorm wichtiger Faktor, der von Personalern immer mehr geschätzt wird.
Herausforderungen: Die Herausforderungen dieses Typus ähneln denen der Menschen mit einem hohen Grad an Gewissenhaftigkeit. Denn auch als sehr sensibler, feinfühliger Mensch läufst du Gefahr, dich im Job zu überfordern. Achte deshalb unbedingt auf eine wohltuende Arbeitsatmosphäre und einen gesunden Ausgleich zu den Anforderungen im Daily Business.
Fünf-Faktoren-Modell für deinen Erfolg nutzen
Die Big Five geben dir wertvolle Hinweise, wie du als Mensch deine Stärken im Job voll ausspielen kannst und wo du bewusst darauf achten solltest, gut für dich zu sorgen. Es gibt dabei keine bessere oder schlechtere Persönlichkeit, sondern lediglich deine individuellen Ausprägungen.
Wenn du diese Erkenntnisse für deinen eigenen Erfolg nutzen möchtest, kannst du das tun, indem du …
– dich selbst reflektierst und auf den fünf Skalen jeweils individuell einschätzt,
– deine Potenziale und Stärken bewusst ansiehst und in der Praxis nutzt,
– deine persönlichen Herausforderungen und Entwicklungspotenziale identifizierst und
– deinen aktuellen Job darauf überprüfst, wie gut er zu dir und deiner Persönlichkeit passt.
Fazit
Niemand ist perfekt. Aber wir haben jeden Tag die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln und das Beste aus uns herauszuholen. Mit den Big Five steht dir jetzt ein Modell zur Verfügung, mit dem du herausfinden kannst, wo deine Stärken liegen und wo du noch Entwicklungspotenzial hast. Das bedeutet aber nicht, dass du dich verbiegen sollst. Du wirst beruflich am erfolgreichsten und damit auch am glücklichsten sein, wenn du authentisch bist.
Vorträge und Lehrveranstaltungen müssen längst nicht mehr zwingend physisch stattfinden. Wie du virtuelle Klassenräume für Meetings und Webinare nutzen kannst und welches Tool sich am besten für dein Vorhaben eignet, zeigen wir im Tool-Vergleich in diesem Artikel.
Was ist ein virtueller Klassenraum
Nicht erst seit die Corona-Pandemie die ganze Welt und damit auch das Arbeitsleben durcheinandergewirbelt hat, gibt es virtuelle Klassenräume. Aber spätestens seitdem im Frühjahr 2020 viele Berufstätige übergangsweise ins Home-Office wechseln mussten, ist das Interesse an diesen rapide angestiegen. Doch worum handelt es sich dabei überhaupt?
In einem virtuellen Klassenraum kannst du Veranstaltungen wie Vortragsreihen oder Seminare ganz einfach online abhalten. Dies lohnt sich nicht nur für Fernhochschulen und berufliche Online-Weiterbildungen, wie wir bei karriere tutor® sie anbieten. Auch in anderen Unternehmen profitierst du von einer solchen Software. Ob Marketer, Selbstständiger oder Mitarbeiter in einem generell dezentral organisierten Unternehmen: Eine Software für ein virtuelles Klassenzimmer hat zahlreiche Vorteile. So kannst du diese beispielsweise nutzen:
- Teambesprechungen
- Mitarbeiterversammlungen
- Informierende Webinare
- Online-Verkaufsveranstaltungen
Organisatoren und Teilnehmer benötigen lediglich einen Internetzugang und ein entsprechendes Endgerät mit Lautsprecher und Mikrofon sowie die entsprechende Software bzw. einen Webbrowser. Ist dies gegeben, können sie sich ganz einfach ortsunabhängig online miteinander treffen und austauschen, gemeinsam lernen oder Projektabläufe besprechen.
Welche Tools für virtuelle Klassenräume gibt es?
Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die bekanntesten Tools, ihre Funktionen sowie Vor- und Nachteile.
Adobe Connect
Das virtuelle Klassenzimmer von Adobe Connect wird von Firmen jeder Größe genutzt. Diese Webkonferenzsoftware ermöglicht eine Teilnahme von mehreren Hundert Personen in einem einzigen virtuellen Raum und läuft dabei vergleichsweise stabil. Der Vorteil dieses Tools ist vor allem sein einfacher Zugang. Lediglich der Organisator der Online-Veranstaltung braucht Adobe Connect als Software. Die Teilnehmer selbst können über den Adobe Flash Player, der bei den meisten PCs bereits vorinstalliert ist, beitreten. Nachteil dieses Tools ist die komplexe Oberfläche, die zwar viele Funktionen beinhaltet, aber nicht sehr intuitiv bedienbar ist.
Fazit: Wenn du größere Online-Veranstaltungen planst und das virtuelle Klassenzimmer regelmäßig nutzt, lohnt sich die umfangreiche Einarbeitung. Für Einzelselbstständige und kleine Teams ist Adobe Connect eher überdimensioniert.
BigBlueButton
BigBlueButton ist eine Open-Source-Software und deshalb kostenlos nutzbar. Allerdings benötigst du einen Linux-Server, wenn du mit diesem Tool einen virtuellen Klassenraum einrichten möchtest. Genutzt wird die Software vor allem von Schulen, Universitäten und privaten Weiterbildungsakademien. Der Vorteil von BigBlueButton ist vor allem die Tatsache, dass es als datenschutzkonforme Lösung gilt. Allerdings ist die Teilnehmerzahl begrenzt – maximal 100 Menschen können an einem Meeting teilnehmen. Für die Einrichtung des virtuellen Klassenzimmers benötigst du als Organisator einen Server, der in Deutschland oder in der EU steht.
Fazit: Für langfristige, kostenlose Nutzung durchaus geeignet; für dynamische Veranstaltungen, bei denen viel Screen-Sharing benötigt wird, oftmals zu instabil.
Edudip
Das virtuelle Klassenzimmer von Edudip wird für Videokonferenzen und als Trainingstool für Mitarbeiter genutzt. Da es sich um eine browserbasierte Lösung handelt, brauchst du keine zusätzliche Installation einer Software auf dem Rechner. Hier liegt auch der große Vorteil von Edudip, denn sowohl Moderatoren als auch Teilnehmer betreten und verlassen die Veranstaltung direkt über ihren Browser. Als in Deutschland entwickeltes und gehostetes Programm erfüllt es außerdem alle Anforderungen der Europäischen Datenschutzgrundverordnung.
Die Funktionen sind solide. So gibt es die Möglichkeit, ein Whiteboard zu nutzen und die Teilnehmer per Handzeichen via Klick auf verschiedene Symbole abstimmen zu lassen. Trotzdem sind die Funktionen erweiterungsbedürftig und Edudip zählt derzeit nicht zu den flexibelsten Tools.
Fazit: Ein Tool mit den wichtigsten Funktionen, das sich für Selbstständige wie auch größere Unternehmen gut eignet, aber in der Flexibilität kleine Abstriche macht.
OpenMeetings
Wie BigBlueButton ist auch OpenMeetings eine frei verfügbare Open-Source-Software. Die gängigen Funktionen wie Desktop-Sharing, Chat und Aufzeichnung der Veranstaltung sind auch hier gegeben. Vorteil der Software ist ihr guter Funktionsumfang und die kostenlose Nutzung.
Außerdem können geteilte Daten direkt heruntergeladen werden, was beim Konkurrenten BigBlueButton nicht möglich ist. Die Bedienung ist allerdings nicht sehr intuitiv und bei der Nutzung mancher Funktion etwas erschwert. Wenn du mit OpenMeetings beispielsweise gerade die Desktopansicht eines Teilnehmers betrachtest, verschwindet die Funktion, das Bild zu minimieren, in deiner Ansicht. Details, die das Nutzererlebnis etwas trüben.
Fazit: OpenMeetings ist eine gute Einstiegssoftware für Menschen, die nicht in ein solches Tool investieren möchten oder es nur gelegentlich nutzen.
Skype
Eines der bekanntesten Tools für virtuelle Klassenräume ist Skype. Aber auch eines, das vergleichsweise wenige Funktionen besitzt. Das in der Basisversion kostenlose Tool wird von Privat- und Geschäftsleuten überwiegend zur reinen Videotelefonie genutzt. Vorteilhaft bei Skype ist seine große Bekanntheit. Viele Meetingteilnehmer, Kunden und Geschäftspartner werden die Software bereits kennen und nutzen; die Einstiegshürden sind dadurch gering. Allerdings stößt Skype in Bezug auf die Anzahl der Teilnehmer und die Funktionen schnell an seine Grenzen. Sind mehr als eine Handvoll Teilnehmer anwesend, kommt es rasch zu Verbindungsproblemen, „Tonwacklern“ etc.
Fazit: Skype ist ein gutes Tool für den Austausch in kleinen Teams, die mit den wichtigsten Grundfunktionen auskommen, aber nur bedingt für größere Online-Meetings geeignet.
Zoom
Das Unternehmen hinter der Videosoftware Zoom verzeichnete 2020 ein enormes Wachstum. In der Basisversion ist Zoom kostenlos. Bei Gruppenkonferenzen ist die Gesprächsdauer pro Sitzung dann allerdings auf 40 Minuten begrenzt. Zwei Personen können beliebig lange miteinander sprechen. Die Bezahlversion ermöglicht Gruppenmeetings ohne zeitliche Beschränkungen oder auch Webinare; es gibt die Möglichkeit, den Screen zu teilen, Teilnehmer in sogenannten Breakout-Rooms in Kleingruppen zusammenzubringen und die Meetings aufzuzeichnen. Zooms Vorteile liegen in der intuitiven Bedienbarkeit und dem guten Funktionsumfang. Jedoch gab es immer wieder kontroverse Diskussionen darüber, wie datenschutzkonform die Nutzung eines virtuellen Klassenraums von Zoom ist.
Fazit: Zoom ist der Allrounder für virtuelle Klassenräume, der für die virtuelle Arbeit in Teams gut geeignet ist. Leider ist das Thema Datenschutz bis heute ein umstrittenes und nicht einwandfrei geklärtes.
Virtuelle Klassenräume richtig nutzen
Du kennst nun sechs der bekanntesten und leistungsfähigsten Tools für virtuelle Klassenräume, um deine Veranstaltungen oder Meetings online organisieren zu können.
Mindestens genauso wichtig wie die Auswahl der richtigen Software oder webbasierten Lösung ist aber deine Vorbereitung als Moderator einer solchen Veranstaltung. Lies gerne in unserem weiterführenden Artikel zur Präsentationsvorbereitung, wie du dich schnell und effizient auf einen Vortrag vorbereiten kannst – damit deine Veranstaltung sowohl technisch als auch inhaltlich ein voller Erfolg wird.
In den 2020ern tritt nach und nach die Generation Z in den Arbeitsmarkt ein. Weil ihre Vertreter tendenziell andere Vorstellungen und Prioritäten in Bezug auf Beruf und Karriere mitbringen als die vorherigen Generationen X und Y (Millennials), müssen Arbeitgeber auch ihre Art der Mitarbeitergewinnung und -bindung anpassen. Was das für unser Verständnis von New Work bedeutet und worauf Personaler achten sollten, greifen wir in diesem Beitrag auf.
Verschmelzung oder Trennung von Arbeit und Privatleben?
Als die ersten Millennials, gemeint ist die zwischen 1981 und 1997 geborene Generation Y, ins Berufsleben starteten, begann nach und nach ein Umdenken in einigen Unternehmen. Auch die Diskussion darüber, wie unsere Arbeitswelt zukünftig aussehen soll, nahm unter dem Schlagwort „New Work“ Fahrt auf. Denn die Bedürfnisse dieser jungen Leute waren ganz anders als die der Generation X und Babyboomer, die bis dato den Arbeitsmarkt prägten.
Generation Y für Work-Life-Blending
Viele Berufstätige der Generation Y wünschten sich eher ein Work-Life-Blending, also eine Verschmelzung zwischen Arbeits- und Privatleben. Sie unterschieden nicht mehr so sehr in Arbeitszeit und Feierabend, berufliche und private To-dos, sondern sahen das Privat- und Berufsleben als Komplexe, die sie in Einklang zu bringen suchten – Stichwort „Work-Life-Balance“.
Diese Generation war es, die den New-Work-Begriff prägte und eine völlig neue Art zu leben einforderte: Wo noch starr von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr gearbeitet wurde, Teilzeit als Karrierekiller galt und Elternzeiten nur von Müttern genommen wurden, sollte in der neuen Arbeitswelt nun mehr Gleichberechtigung und Demokratie, mehr Flexibilität in der Gestaltung der Arbeitszeit und des Arbeitsortes herrschen und Selbstverwirklichung ermöglicht werden.
Doch es musste erst ein Virus kommen, das Fakten schuf, die kein Arbeitgeber, kein Chef mehr von sich weisen und sagen konnte: „Das funktioniert bei uns nicht.“ Viele berufstätige Eltern sagen schon jetzt, dass das Coronavirus einiges für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Berufsleben getan hat. Schließlich hat sich in der Praxis überall in den Unternehmen gezeigt, dass Home-Office flächendeckend und regulär funktionieren kann.
Generation Z für Work-Life-Separation?
Jetzt, mitten in der bewussten Verschmelzung der verschiedenen Lebensbereiche, wird durch die jüngere Generation Z zunehmend der Wunsch nach klarer Trennung von Arbeit und Privatleben lauter. Steht uns eine Umkehr von Work-Life-Blending zu Work-Life-Separation bevor?
Die Generation des Neo-Konventionalismus
Kurz vor der Jahrtausendwende und später Geborene gehören der Generation Z an. Studien wie „Eine Generation ohne Grenzen“ der OC&C Strategy Consultants zeigen, dass Vertreter der Gen Z beispielsweise ein anderes Mediennutzungsverhalten und einen anderen Umgang mit Technologien besitzen.
Auch stünden andere Wertvorstellungen als bei der Generation Y im Vordergrund. Eine „Life Balance“ versuchen sie herzustellen, indem sie sich bewusst Zeit für Familie und Freunde reservieren. Die Arbeit soll möglichst sinnstiftend sein und die Arbeitsatmosphäre so angenehm, als würde man nur mit den besten Freunden zusammenarbeiten.
Daher müssen Arbeitgeber hier andere Anreizsysteme zur Personalgewinnung und -bindung schaffen als für die Generationen X und Y. Denn ab dem Jahr 2020 verlassen sie zunehmend Schulen, Ausbildungsbetriebe und Universitäten und treten in den Arbeitsmarkt ein.
Wünsche an den Arbeitgeber
Deshalb werden auch neue Wünsche an Arbeitgeber mit ins Unternehmen getragen. Die sogenannten „Z’ler“ gelten als Neo-Konventionalisten, denn sie wünschen sich eine weitaus stärkere Trennung von Beruflichem und Privatem und mehr Struktur im Arbeitsalltag als ihre Vorgänger. Im Detail:
- Klare Trennung zwischen Arbeitszeit und Freizeit
- Feste Arbeitszeiten
- Unbefristete Verträge
- Wohlfühlatmosphäre im Beruf
- Demokratische Organisationsstrukturen
- Bewusste Offline-Zeiten
Werte
Solch konkrete Wünsche der Gen Z werden von Werten getragen, die wiederum einen entscheidenden Einfluss darauf haben, welche Aspekte bei der Wahl des Arbeitgebers von Bedeutung sind. Folgende Werte der „Z’ler“ sollten Personalverantwortliche im Blick haben, wenn es um die Gestaltung der Arbeitsbedingungen dieser Generation geht:
- Stabilität und Sicherheit
- Individualität und Einzigartigkeit
- Sinnhaftigkeit
- Ethik und Nachhaltigkeit
Geprägt wurden diese nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise, des Klimawandels sowie der Terroranschläge und ihren Gegenbewegungen.
Mediennutzung
Die Gen Z vernetzt sich mit Freunden über WhatsApp, Instagram, Snapchat oder auch TikTok. Die bereits erwähnte Studie von OC&C Strategy Consultants zeigt, dass diese jungen Menschen über die sozialen Medien auch Influencern und bekannten Persönlichkeiten folgen und ihre Informationen nahezu vollständig online beziehen. Gleichzeitig legen sie oftmals viel Wert auf Nachhaltigkeit und die Ethik einer Marke. Und dies bezieht sich eben nicht nur auf die Produkte, die ein Unternehmen vermarkten möchte. Wenn es um die Mitarbeitergewinnung und -bindung geht, müssen sich Unternehmen natürlich auch selbst als „Arbeitgebermarke“ verstehen.
Employer Branding meets Social Media Recruiting
Es ist den meisten „Z’lern“ nämlich nicht egal, wo und zu welchen Bedingungen sie arbeiten. Sie wünschen sich gleichermaßen, möglichst viele Optionen offenzuhalten als auch ein angenehmes und familiäres Arbeitsumfeld zu erleben. Sie sind kritisch und prüfen ihre Entscheidungen sorgfältig. Genau diese Eigenschaft fordert ein Umdenken von Unternehmen ein. Denn auch wenn sich bereits die Millennials für die Philosophie und Werte eines potenziellen Arbeitgebers sehr interessierten, ist es 2020 und in den Folgejahren unverzichtbar, als Unternehmen zur Marke mit klarem Statement zu werden. Wer heute noch kein starkes Employer Branding hat, sollte in diesen Bereich investieren, um junge Mitarbeiter anzuziehen. Nur attraktive Unternehmen werden dies künftig noch können.
Bauen Sie eine starke und interessante Arbeitgebermarke auf und stellen Sie Informationen über Ihr Unternehmen und vor allem über den Arbeitsalltag in den sozialen Medien zur Verfügung. Das reine Schalten von Stellenanzeigen in einer Online-Jobbörse reicht bei der Gen Z nicht mehr aus. Ein authentisches Employer Branding, das in ein ganzheitliches Social Media Recruiting eingebettet ist, spielt im Vergleich zu den vorherigen Generationen eine zunehmend wichtige Rolle.
Führungskultur und Arbeitsklima als Alleinstellungsmerkmale
Eine Studie der Unternehmensberatung Deloitte zeigt, dass die Gen Z noch mehr als die Millennials auf eine angenehme Arbeitskultur achtet. Daher ist es sowohl für die Mitarbeiterbindung als auch -gewinnung in Zukunft umso wichtiger, für ein positives Arbeitsklima zu sorgen. Beispielsweise können sich Personaler und Führungskräfte gezielt damit befassen, wie die Teamarbeit oder auch die bereichsübergreifende Kommunikation verbessert werden kann.
Wer als Arbeitgeber für die kommende Generation gewappnet sein möchte, sollte sich außerdem stark mit dem Wandel der eigenen Führungskultur im Unternehmen beschäftigen. Eine moderne Führungskultur ermöglicht den Mitarbeitern zum Beispiel mehr Eigenverantwortung und Entscheidungsspielräume. So schaffen Personalverantwortliche für ihr Unternehmen Alleinstellungsmerkmale, die von jungen Talenten garantiert nicht übersehen werden.
Work-Life-Separation in Zeiten von New Work
In einer Zeit wie der unsrigen, in der wir noch nicht genau absehen können, wie die Arbeitswelt nach Corona aussehen wird, ist Flexibilität ein wichtiges Gut. Insgesamt hat die junge Generation das Potenzial, bestehende Ressourcen und Stärken der älteren Generationen hervorragend zu ergänzen. Kommt es schließlich zur generationenübergreifenden Zusammenarbeit, profitieren dadurch beide Seiten.
Wie aber funktioniert die große Flexibilität mit dem Wunsch nach klarer Trennung von Arbeits- und Berufsleben? Wie können Arbeitgeber den Jungen Work-Life-Separation ermöglichen, ohne der Vielzahl an Millennials, die sich eher nach einem verbindenden Work-Life-Blending sehnen, etwas wegzunehmen? Die Antwort liegt darin, Flexibilität um Strukturen zu ergänzen. Ganz konkret bedeutet das:
- Gleitzeit ermöglichen, aber feste Kernarbeitszeiten für gemeinsame Meetings schaffen
- Home-Office erlauben, aber auch Büroräume im Unternehmen anbieten
- Flache Hierarchien schaffen, aber klare Kommunikationswege benennen
Fazit
Wenn Arbeitgeber die Wünsche und Vorstellungen beider Generationen berücksichtigen, profitieren beide Seiten gleichermaßen. Die Mitarbeiter, weil sie Arbeitsbedingungen bekommen, mit denen sie ihr Potenzial voll entfalten können. Das Unternehmen selbst, weil es Vorzüge aller Generationen – mitsamt ihren Individuen – zu einem kraftvollen Ressourcenpaket bündeln kann. Ein besonders lohnenswerter Fakt, um sich als Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.
Egal ob Sie als Unternehmen auf der Suche nach jungen Fachkräften sind oder die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter stärken möchten: Ihr Verständnis von New Work sollte weder auf ein Work-Life-Blending noch auf eine Work-Life-Separation festgelegt sein, sondern flexible Arbeitsmodelle erlauben. So kann jede Generation und jeder Einzelne für sich daran arbeiten, seine persönliche Life-Balance zu finden.
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