Ein gutes Gehalt ist sowohl ein Motivationsfaktor für die Zukunft als auch eine Anerkennung für bereits erbrachte Leistungen. Doch der Weg zu einem besseren Gehalt führt über eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung. Wie du diese als Angestellter in deinem bestehenden Job führen kannst, wann der beste Zeitpunkt für ein Gespräch ist und wie viel mehr Geld realistisch ist, erklären wir dir in diesem Artikel.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltserhöhung?
Es gibt keine feste Regel, wann eine Gehaltserhöhung angebracht ist. Grundsätzlich kannst du jederzeit mit deinem Vorgesetzten darüber sprechen. Viele Arbeitnehmer entscheiden sich dafür, nach den ersten Gehaltsverhandlungen im Vorstellungsgespräch die nächste Gehaltserhöhung erst nach einem Jahr anzusprechen. Andere nutzen das Ende der Probezeit oder warten mehrere Jahre, um eine Gehaltserhöhung auszuhandeln. Es gibt also keine allgemeingültige Regel, aber zumindest einige Anhaltspunkte, wann es Zeit für eine Gehaltserhöhung ist. Zum Beispiel:
- Du bist mit deinem derzeitigen Gehalt unzufrieden.
- Du weißt, dass Kollegen mit ähnlicher Funktion mehr verdienen.
- Du siehst Stellenanzeigen für ähnliche Positionen mit höheren Gehältern.
- Du hast mehr Verantwortung als zu Beginn deiner Tätigkeit, aber keine Gehaltserhöhung erhalten.
- Du hast besondere Leistungen oder Erfolge erzielt und möchtest dafür belohnt werden.
Wenn einer oder mehrere dieser Punkte auf dich zutreffen, ist es an der Zeit, deinen Arbeitgeber nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.
Gehaltserhöhung im Jahresgespräch
Eine gute Gelegenheit, eine Gehaltserhöhung anzusprechen, ist das jährliche Mitarbeitergespräch, das in vielen Unternehmen mindestens einmal im Jahr stattfindet. Im Rahmen dieses Gesprächs kannst du deine Gehaltserhöhung formulieren und um mehr Geld bitten.
Das ist wichtig: Nimm deinen Wunsch nach mehr Geld nicht als einzigen Gesprächspunkt mit in dieses Gespräch, sondern bette die Frage nach einer Gehaltserhöhung in einen sinnvollen Kontext ein. Meistens beginnt ein Mitarbeiterjahresgespräch mit einem Rückblick auf das vergangene Arbeitsjahr. Dein Vorgesetzter und du reflektiert die vergangenen Monate, sprecht über durchgeführte Projekte und deren Ergebnisse. Dabei kannst du deine Stärken und deinen Anteil an den Erfolgen hervorheben und anschließend, wenn es um den Ausblick auf das nächste Jahr eurer Zusammenarbeit geht, deinen Wunsch nach einer Gehaltserhöhung ansprechen.
Das Thema Gehaltserhöhung erst gegen Ende des Gesprächs anzusprechen, hat zwei positive Effekte:
- Dein Arbeitgeber erkennt sofort die guten Argumente für eine Gehaltserhöhung und kann diese auch vor der Personalabteilung gut begründen.
- Du fühlst dich sicherer und selbstbewusster, weil du nicht nur die fordernde Rolle einnimmst, sondern auch zeigst, was du jeden Tag leistest.
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Gehaltsverhandlung zur Jahresmitte
Aber auch wenn gerade kein reguläres Mitarbeiterjahresgespräch ansteht, kann man als Arbeitnehmer eine Gehaltserhöhung erfragen. In diesem Fall eignet sich folgendes Vorgehen:
- Terminwunsch: Bitte deinen Vorgesetzten um einen persönlichen Gesprächstermin. Das kannst du persönlich, telefonisch oder per E-Mail tun. Nenne als Grund für den Termin nicht nur das Thema Gehaltserhöhung, sondern sage, dass es um dich und deine Entwicklung im Unternehmen geht.
- Argumente für Gehaltserhöhung: Wenn der Tag des Gesprächs gekommen ist, gehst du ähnlich vor wie beim jährlichen Mitarbeitergespräch. Nenne deine Erfolge, deine Leistungen für das Unternehmen und sprich offen darüber, dass du diese und weitere Erfolge auch in Zukunft für deinen Arbeitgeber erzielen möchtest. Gehe dann zu deinem Wunsch nach einer Gehaltserhöhung über. Du kannst zum Beispiel erwähnen, wann die letzte Gehaltserhöhung war und noch einmal auf die Erfolge hinweisen, die du seitdem erzielt hast. Wichtig: Sprich deinen Wunsch nach einem höheren Gehalt offen an und rede nicht um den heißen Brei herum. Nur was ausgesprochen wird, kann auch verhandelt werden.
- Gehaltsverhandlung: Es ist nicht notwendig, sofort eine Summe X zu nennen, die man zusätzlich zu seinem bisherigen Gehalt haben möchte. Im Gegenteil: Das führt oft zu ziemlich verkrampften Verhandlungen um jeden Euro. Lass deshalb die konkrete Zahl zunächst lieber offen und frage deinen Arbeitgeber, was er dir unter Berücksichtigung der genannten Argumente anbieten kann. So öffnest du das Gespräch in seine Richtung und bringst ihn dazu, dir von sich aus ein angemessenes Angebot zu machen. Nennt er eine Zahl, könnt ihr in die Verhandlung einsteigen und euch auf einen Betrag einigen.
- Abschluss: Vereinbare mit deinem Vorgesetzten die Eckdaten, z. B. ab wann die Gehaltserhöhung in Kraft tritt, und bespreche mit ihm, welche organisatorischen Dinge von deiner Seite noch notwendig sind. Bedanke dich abschließend für das Gespräch.
Wie hoch ist die übliche Gehaltserhöhung?
Für deine Gehaltsvorstellungen kannst du dich an folgenden Richtwerten orientieren:
- Gehaltserhöhung bei unveränderter Stelle/Position: 3 bis 7 %
- Gehaltserhöhung bei höherer Stelle/Position: 10 bis 15 %
Wenn du dich innerhalb des Unternehmens auf eine Stelle bewirbst, die deiner bisherigen ähnelt, ist es durchaus möglich, bei einem Stellenwechsel eine kleine Gehaltserhöhung (3 bis 7 %) auszuhandeln. Bewirbst du dich im selben Unternehmen auf eine höhere Position, sind 10 % mehr Geld durchaus realistisch. Je gefragter deine Fähigkeiten sind und je größer der Bedarf im Unternehmen ist, desto besser sind deine Chancen auf eine höhere Gehaltsanpassung.
Wenn du seit vielen Jahren keine Gehaltserhöhung mehr bekommen hast und dir nicht sicher bist, wie viel für deine Arbeit üblich ist, solltest du dich nach Vergleichswerten erkundigen. Diese findest du z. B. in Stellenangeboten für vergleichbare Stellen.
Mit der richtigen Strategie zu höherem Gehalt
Der Wunsch nach einer Gehaltserhöhung ist kein Grund, sich Sorgen zu machen oder gar Angst zu haben, denn schließlich ist das Gehalt eine monetäre Wertschätzung. Wenn du die positiven Aspekte, die du deinem Arbeitgeber bringst, hervorhebst, machst du es ihm leichter, dir beim Gehalt entgegenzukommen. Am Ende geht es darum, dass beide Seiten zufrieden sind: du mit deinem Wunschgehalt und dein Arbeitgeber mit einer guten Arbeitskraft, die ihm zeigt, wie sich eine auf den ersten Blick höhere Ausgabe im Bereich der Personalkosten an anderer Stelle zeitnah auszahlen kann.