Die digitale Transformation und die Globalisierung sorgen immer noch zunehmend dafür, dass es nicht nur für einzelne Unternehmen zu größeren Veränderungsprozessen kommt. Die Nachfrage nach Spezialisten, die die Abläufe und Änderungsprozesse im Unternehmen aktiv steuern können, steigt weiterhin stark. Genau hier kommt der Change Manager zum Einsatz. Welche Aufgaben und Ziele er konkret verfolgt, welche Herausforderungen ihn dabei erwarten und wie du Change Manager wirst, erfährst du in diesem Beitrag. 

Darum wird der Beruf des Change Managers immer gefragter  

Unternehmen sind immer mit Veränderungsprozessen konfrontiert, denn „nichts ist so beständig wie der Wandel“. Dies wusste schon der griechische Philosoph Heraklit vor zweieinhalbtausend Jahren. Ob politische Rahmenbedingungen, neue Verordnungen, wirtschaftsstrukturelle Veränderungen oder Vieles mehr: Unternehmen müssen sich ständig dem Wandel anpassen, um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Und dies gilt umso mehr im Zuge der Digitalisierung und anderer Megatrends unserer heutigen Gesellschaft, die einige grundlegende Veränderungen mit sich bringen. Teilweise gehen sie sogar bis an die Substanz eines Unternehmens und erfordern einen vollumfänglichen Kultur- und Organisationswandel. Während solche Veränderungen in kleinen Unternehmen noch durch das Management übernommen werden können, muss das Thema Change Management in großen Unternehmen gezielt angegangen werden – genau dies ist die Aufgabe des Change Managers. 

Die Aufgaben des Change Managers 

Wenn größere Veränderungen im Unternehmen anstehen, ist der Change Manager gefragt. Er plant und steuert betriebliche Veränderungsprozesse und unterstützt das Management und die Mitarbeitenden dabei, den notwendigen Wandel erfolgreich zu meistern. 

Zunächst analysiert der Change Manager das Konflikt- und Risikopotenzial und bestimmt damit den Veränderungsbedarf im Unternehmen. Dafür betrachtet er gängige Unternehmensabläufe und führt intensive Gespräche sowohl mit den Führungskräften als auch mit den Mitarbeitern, denn beim Change Management ist es wichtig, alle Beteiligten in die Kommunikation rund um den Wandel miteinzubeziehen – beispielsweise im Rahmen von Team-Meetings oder Einzelgesprächen. Anschließend erstellt der Change Manager in Abhängigkeit von den gesetzten Zielen einen Plan, der sämtliche Aufgaben enthält, die im Zuge des Veränderungsprozesses durchgeführt werden müssen.  

Der Change Manager muss in der Lage sein, die geplanten Veränderungen gegenüber den Führungskräften zu rechtfertigen und die damit verbundenen Kosten, Vorteile und Risiken abzuschätzen. Er ist aber nicht nur für die Planung, sondern auch für die Umsetzung, Betreuung, Überwachung und exakte Dokumentation der Maßnahmen zuständig. Dafür befindet er sich im ständigen Austausch mit der Unternehmensführung und mit den Mitarbeitenden. 

Zusammengefasst sind seine Hauptaufgaben: 

Kompetenzen, die du als Change Manager mitbringen solltest 

Menschen davon zu überzeugen, ihre Arbeitsweisen zu verändern, ist kein leichtes Unterfangen. Daher brauchst du als Change Manager ein ausgesprochenes Kommunikationstalent und ein hohes Maß an Überzeugungsfähigkeit. Du musst in der Lage sein, auf Konflikte einzugehen und überzeugende Argumente zu liefern, damit die Mitarbeitenden mit dir an einem Strang ziehen. Große Veränderungen im Unternehmen sind außerdem oft von Sorgen und Ängsten der Mitarbeitenden begleitet. Um auf diese entsprechend eingehen zu können, zählen Empathie und emotionale Intelligenz ebenfalls zu den wichtigsten Kompetenzen, die du als Change Manager mitbringen solltest.  

Da der Change Manager von anderen verlangt, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, muss er auch selbst viel Flexibilität aufweisen. Schließlich haben Change Manager ständig mit Veränderungen zu tun und müssen auch auf Schwierigkeiten bei der Umsetzung geplanter Veränderungen agil reagieren können.  

Fachliche Kenntnisse benötigst du vor allem in der Betriebswirtschaftslehre und im Projektmanagement. Zum einen musst du schnell einen Überblick über die betriebliche Organisation als Ganzes gewinnen und zum anderen bei Bedarf auch einzelne Prozesse und Abläufe des Betriebs im Detail verstehen können. 

Zusammengefasst solltest du als Change Manager folgende Kompetenzen mitbringen: 

Wo kommt der Change Manager zum Einsatz? 

Change Manager kommen in großen und mittelständischen Unternehmen in jeglicher Branche, in Organisationen und staatlichen Einrichtungen zum Einsatz. Wichtig hierbei zu erwähnen ist, dass Change Manager nicht nur als externe Unternehmensberater engagiert werden. Große Konzerne beschäftigen immer häufiger auch festangestellte Inhouse-Consultants für das Change Management. Häufig spezialisieren sich Change Manager aufgrund ihres beruflichen Backgrounds auf eine bestimmte Branche oder einen Fachbereich.  

So wirst du Change Manager  

Ein Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) ist ein gutes Sprungbrett für eine Karriere im Change Management. Denn wie bereits erwähnt, ist fundiertes betriebswirtschaftliches Know-how in diesem Beruf unverzichtbar. Viele Fachhochschulen bieten inzwischen auch spezielle Change-Management-Studiengänge an, die noch gezielter auf den Beruf vorbereiten. Grundsätzlich spielt auch eine einschlägige Berufserfahrung eine große Rolle, um gemeinsam mit dem Management im Unternehmen auf Augenhöhe agieren und große Veränderungsprozesse begleiten zu können. 

Weiterbildungen mit einer anerkannten Zertifizierung sind ebenfalls sinnvoll, wenn du eine Karriere in diesem Berufsfeld anstrebst. Mit einer Weiterbildung zum Change Manager erwirbst du das nötige Fachwissen, welches dich optimal auf die Herausforderungen im Change Management vorbereitet. Bei karriere tutor® kannst du deine Weiterbildung sogar berufsbegleitend und flexibel von zu Hause als Online-Weiterbildung absolvieren.  

Aber auch ohne betriebswirtschaftliche Grundlagenkenntnisse musst du deinen Traumjob als Change Manager noch nicht an den Nagel hängen. Spezielle Weiterbildungen von karriere tutor® für Quereinsteiger, wie die des Junior Change Managers, richten sich an Teilnehmende ohne betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse, die zukünftig Aufgaben im Bereich des Change Managements und der digitalen Transformation übernehmen möchten. Hier lernst du das nötige Fachwissen, welches du für deine Tätigkeit als Change Manager benötigst.  

Starte jetzt deine Karriere als Change Manager 

Change Manager werden immer gefragter, was vor allem auf die Schnelllebigkeit unserer Zeit und den ständigen Wandel, der auch vor Wirtschaft und Industrie nicht Halt macht, zurückzuführen ist. Egal für welchen Einsatzbereich oder welche Spezialisierung du dich entscheidest: Als Change Manager hast du einen zukunftssicheren Job, denn Strukturen und Prozesse im Unternehmen müssen immer wieder geprüft und gegebenenfalls an die neuen Voraussetzungen angepasst werden. 

Als Change Manager widmest du dich der spannenden Herausforderung, als Experte und Berater Unternehmen auf ihrem Weg hin zum entscheidenden Wandel zu begleiten. Damit hilfst du diesen Unternehmen, langfristig erfolgreich am Markt zu sein.  

Konflikte gehören zum Leben – im Job wie im Privaten. Doch gerade in Change-Prozessen erschweren sie das Fortkommen und torpedieren den Unternehmenserfolg. Lesen Sie hier, welche sechs Reaktionen auf Konflikte im Veränderungsprozess auftreten und wie Sie Ihr Team durch diese Situation lotsen können.

Jeder Veränderungsprozess schürt Konflikte

Wenn sich Prozesse im Unternehmen verändern, wird dies nicht immer von allen Beteiligten positiv aufgenommen. Zwar kann das Ziel einer Änderung durchaus sinnvoll sein, doch bis zu diesem Ziel gibt es einige Stolpersteine. Denn Veränderung bedeutet Wandel und Wandel zunächst einmal Ungewissheit. Als Gewohnheitstiere hängen wir Menschen sehr an Sicherheit, Berechenbarkeit und Vorhersehbarkeit und tun uns mit Veränderungen meist schwer. Das zeigt sich an Situationen, wie dem nur mühsamen Aufraffen zur Laufrunde am Morgen, aber auch im Arbeitsleben. Fast jeder „Change“ schürt Konflikte, ob wir es wollen, oder nicht.

Konflikte im Change als Normalzustand akzeptieren

Zunächst einmal ist es wichtig, dass wir Konflikten den Schrecken nehmen. Denn es ist völlig normal, dass unterschiedliche Sichtweisen, Interessen und Zielsetzungen zu Reibung führen.

Wenn unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen, entsteht ein Konflikt. Das alleine ist nicht schlimm, sondern durchaus positiv. Denn jeder Konflikt ist eine Einladung zur Diskussion.

Möchte Person A einen anderen Weg einschlagen als Person B, können sie gemeinsam abwägen, welche Wahl die sinnvollste ist. Dabei entstehen meist Kompromisse, also Entscheidungen, die für beide tragbar sind, aber dem Gegenüber auch ein Stück entgegenkommen.

Doch je größer die Anzahl der Beteiligten, umso schwieriger wird ein Kompromiss. Gerade große Unternehmen tun deshalb gut daran, die verschiedenen Konfliktwahrnehmungen in Veränderungsprozessen zu kennen, um angemessen darauf reagieren zu können.

6 Reaktionen auf Konflikte im Veraenderungsprozess

6 Reaktionen auf Konflikte im Veränderungsprozess

Wenn „Das müssen wir modernisieren“ und „Das haben wir doch schon immer so gemacht“ aufeinanderprallen, ist gute Führungskompetenz gefragt, um das eigene Team bestmöglich durch die Konflikte im Veränderungsprozess hindurchzuleiten. Eine echte Herausforderung, weil viele Konflikte eher im Verborgenen schwelen als offen ausgetragen zu werden. Doch an folgenden sechs verschiedenen Zeichen können Sie erkennen, dass es hakt und bewusst gegensteuern.

Konfliktreaktion #1: Aggressivität und Feindseligkeit

Böse Blicke und verbale Attacken zeichnen diese erste Form der Konfliktwahrnehmung aus. Wenn ein Veränderungsprozess von oben herab diktiert wird, fühlen sich manche Mitarbeiter überrumpelt und reagieren mit aggressivem Verhalten. Den Mitarbeiter hier abzufangen ist umso schwieriger, je mehr Emotionen im Spiel sind.

Konfliktreaktion #2: Desinteresse

Während die einen mit bösen Blicken reagieren, schalten andere Mitarbeiter bewusst auf Durchzug. Sie gehen zum Dienst nach Vorschrift über und reagieren auf den Wandel mit einem gewissen Trotz und Desinteresse. Diese Mitarbeiter für die Notwendigkeit einer Veränderung zu begeistern und zu motivieren, wird zur Herausforderung für Teamleads.

Konfliktreaktion #3: Widerstand

Ab sofort etwas anders zu machen, sieht nicht jeder ein, wenn die eigenen Überzeugungen dem völlig entgegengesetzt sind. Ablehnung des neuen Ablaufs, einfach weiterhin das alte Verfahren anwenden und verbal gegen die neuen Prozesse wettern. Dies sind typische Anzeichen des Widerstands.

Konfliktreaktion #4: Sturheit und Uneinsichtigkeit

Veränderungsprozesse können auch stures Handeln zur Folge haben. Permanente Konfrontationen, hitzige Debatten auf den Gängen und fast bockiges Nicht-Anpassen erschweren notwendige Veränderungen und gefährden das Arbeitsklima. Dieses wieder herzustellen, ist unter solchen Bedingungen besonders schwer.

Konfliktreaktion #5: Flucht

Nicht jeder debattiert oder flucht, manch ein Mitarbeiter reagiert, indem er vor Aufgaben flüchtet. Wenn ein Teammitglied Aufgaben ausweicht, den persönlichen Kontakt mit Kollegen und Vorgesetzten vermeidet oder gar mit einer Kündigung droht, kann dahinter dessen persönliche Konfliktreaktion stecken.

Konfliktreaktion #6: Überkonformität

Plötzlich enorm und übertrieben freundlich zu reagieren, ja geradezu überangepasst zu sein, ist ebenfalls ein Hinweis auf unausgesprochene Konflikte in Veränderungsprozessen. Dieses Verhalten zeigt ein gewisse Form der Hilflosigkeit und Unbeholfenheit mit der neuen Situation umzugehen und ist ein Zeichen für nötigen Klärungsbedarf.

Konflikte im Change lösen

Die sechs Reaktionsarten zeigen, wie unterschiedlich Menschen Veränderungen auffassen und auf Konflikte reagieren. Alle diese Formen sind normal und in Ordnung.

Aber in allen Fällen gibt es nur eine einzige Möglichkeit: sie von Beginn an abzuschwächen oder den Konflikt idealerweise komplett zu vermeiden.

Hinter all diesen Reaktionen steckt Angst, Wut oder Unverständnis für den Veränderungsprozess. Der einzig sinnvolle Ausweg aus diesen Konflikten und die beste Prophylaxe einer Eskalation des Konflikts im Büro ist deshalb die Information. Dazu gehören verschiedene Maßnahmen, die Sie als Führungskraft ergreifen sollten:

Jeder Konflikt ist eine Chance, wenn die darin liegenden, positiven Energien genutzt und für das gemeinsame Ziel eingesetzt werden. Ausgebildete Changemanager oder externe Mediatoren können dabei helfen, die einzelnen Bausteine so zusammenzusetzen, dass am Ende ein Ganzes entsteht, mit dem alle gut leben und noch besser arbeiten können.