Inhaltsverzeichnis
1. Tipp 1: Zielgruppenorientierung 2. Tipp 2: Klarer Aufbau und roter Faden 3. Tipp 3: Zeitrahmen festlegen und einhalten 4. Tipp 4: Auswahl der Präsentationstechnik 5. Tipp 5: Frei vortragen 6. Tipp 6: Körpersprache 7. Tipp 7: Bildsprache 8. Tipp 8: Stimme 9. Tipp 9: Bewusste Pausen 10. Tipp 10: Sprach- und Entspannungsübungen gegen Lampenfieber 11. FazitOb auf der Hochzeit mit 100 Gästen oder im Meetingraum mit Kollegen: Kennen Sie dieses mulmige Gefühl im Bauch, wenn es darum geht, allein vor versammelter Mannschaft eine Rede zu halten? Rhetorik wird einem nicht in die Wiege gelegt. Aber mit einer guten Vorbereitung und gezieltem Üben können auch Sie zum kompetenten Redner werden. Wie das funktioniert, zeigen wir Ihnen in den folgenden 10 Tipps mit praktischen Beispielen.
Tipp 1: Zielgruppenorientierung
Das Wichtigste, wenn Sie eine Rede vorbereiten, ist, dass Sie sich an Ihrer Zielgruppe orientieren. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen:
- Vor wem halten Sie eine Rede?
- Was interessiert die Zielgruppe?
- Welchen Hintergrund (Alter, Beruf, Position) haben Ihre Adressaten?
- Welche Vorkenntnisse sind vorhanden?
Tipp 2: Klarer Aufbau und roter Faden
Wenn Sie damit beginnen, Ihre Rede aufzubauen, fragen Sie sich zuallererst:
- Was will ich meinem Publikum sagen?
Das klingt trivial. Doch mal ganz ehrlich: Wie viele Reden haben Sie schon gehört und sich gefragt: „Was will er/sie uns eigentlich damit sagen?“ Halten Sie daher in zwei bis drei kurzen Sätzen fest, welche Botschaft Sie rüberbringen möchten.
Im zweiten Schritt unterteilen Sie Ihre Rede in Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Einleitung
Hier gilt es, Aufmerksamkeit zu erlangen. Wie gelingt das? Probieren Sie es mit einer gewagten These oder mit Bildern, die starke Emotionen wecken. Oder Sie beginnen mit der Beschreibung einer persönlichen Beobachtung, die Sie selbst ins Grübeln gebracht hat. Werfen Sie dazu Fragen in den Raum, auf die Sie im Hauptteil zurückkommen werden. Diese können dann als roter Faden Ihres Vortrags dienen. Damit Sie diesen nicht verlieren, helfen übrigens handliche Karten, auf denen Sie sich die wichtigsten Punkte notieren.
Hauptteil
Im Hauptteil vermitteln Sie Ihre Kernaussage. Wechseln Sie zwischen Fakten und einer Geschichte oder Anekdoten, um für Abwechslung zu sorgen. Binden Sie Ihre Zuhörer in Ihren Vortrag mit ein, indem Sie ihnen Fragen oder kurze Aufgaben stellen.
Schluss
Im Schlussteil können Sie Ihrer Rede ein Sahnehäubchen aufsetzen, indem Sie Ihre Zuhörer überraschen oder zum Lachen bringen. So bleibt Ihre Rede in guter Erinnerung. Alternativ schließen Sie mit einer Handlungsaufforderung ab, um die Zuhörer nochmals zu aktivieren. Schließlich hatte Ihre Rede ja ein Ziel!
Tipp 3: Zeitrahmen festlegen und einhalten
Halten Sie Ihre Rede im beruflichen Kontext, gibt es in der Regel einen vorgegebenen Zeitrahmen, den Sie einhalten müssen. Aber auch unabhängig davon sollten Sie auf die Zeit schauen und bedenken, dass jeder Mensch nur eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne hat. Reden Sie daher nicht zu lange. Weniger ist oft mehr.
Tipp 4: Auswahl der Präsentationstechnik
Zunächst kommt es auch darauf an, wo Sie Ihre Rede halten und welche Ausstattung Ihnen dort zur Verfügung steht. Wählen Sie dann die zum Anlass passende Präsentationstechnik aus. Nicht immer ist eine PowerPoint-Präsentation das beste Mittel. Eine selbst entworfene Skizze am Flipchart oder zwei bis drei ausgewählte Bilder, die per Beamer an die Wand geworfen werden und Ihre freie Rede begleiten, können völlig ausreichend sein. Menschen begeistern sich für Menschen und wollen nicht von PowerPoint-Folien überflutet werden.
Tipp 5: Frei vortragen
Präsentieren Sie frei, lesen Sie kein Skript ab und halten Sie Blickkontakt zu Ihrem Publikum. Nutzen Sie daher Ihre Vorbereitungszeit dafür, den Inhalt Ihrer Rede auswendig zu lernen. Wenn Sie eine kleine Gedächtnisstütze während des Vortrags benötigen, nehmen Sie am besten Handkarten mit Stichpunkten.
Tipp 6: Körpersprache
Eine aufrechte Haltung ist die Voraussetzung dafür, dass sie frei und mit fester Stimme vortragen können. Kleidung, in der Sie sich wohlfühlen, unterstützt Ihr selbstbewusstes Auftreten. Aber zugleich muss sie dem professionellen Kontext genügen, um Ihre Kompetenz widerzuspiegeln. Nehmen Sie sich daher vorher genug Zeit, um die richtige Garderobe zu wählen. Überlegen Sie sich, wie Sie mit Ihrer Körpersprache während Ihres Vortrags gezielt Highlights setzen können, um bestimmte Aussagen zu unterstreichen.
Tipp 7: Bildsprache
Formulieren Sie bildhaft und plastisch: Anekdoten, Geschichten, Parabeln, Vergleiche, Gleichnisse – all diese rhetorischen Mittel helfen Ihnen dabei, dass Ihnen das Publikum zuhört und gut folgen kann. Denn Bilder können tausendfach schneller vom menschlichen Gehirn verarbeitet werden als Worte. Lassen Sie Anschauungsmaterial herumgehen. So sprechen Sie zusätzlich die haptischen Sinne der Adressaten an und lassen sie an Ihrem Vortrag teilhaben.
Tipp 8: Stimme
Damit Sie zu Beginn die richtige Lautstärke finden, orientieren Sie sich an dem Zuhörer in der letzten Reihe. Sprechen Sie laut genug, damit auch er sie gut verstehen kann.
Versuchen Sie beim Reden Ihre Stimmlage zu variieren. So betonen Sie bestimmte Aspekte und bauen einen Spannungsbogen auf.
Tipp 9: Bewusste Pausen
Planen Sie bewusste Pausen in Ihren Vortrag ein, um das Publikum ankommen zu lassen. Mit Pausen geben Sie den Zuhörern nicht nur Zeit, das Gesagte zu verarbeiten, sondern auch Zeit für Denkanstöße. Zudem erhalten Ihre Aussagen dadurch mehr Gewicht.
Tipp 10: Sprach- und Entspannungsübungen gegen Lampenfieber
Deutliches, klares Sprechen ist das A und O, um verstanden zu werden. Trainieren Sie daher Ihre Sprechmuskulatur mit diesen kurzen Übungen:
- Übung 1 – Dauer: 2 Minuten:
Vor einen Spiegel stellen und laut sprechen: i / e / a / o / u.
- Übung 2 – Dauer: 2 Minuten:
Anschließend sagen Sie laut „m“.
Dann leise „m“.
- Übung 3 – Dauer: 2 Minuten:
Nun folgt das „r“.
- Übung 4 – Dauer: 2 Minuten:
Bei verschiedenen Wörtern sagen Sie übertrieben laut das „r“,
z. B. Arme, Brust, Bremsen usw.
Ein bisschen Lampenfieber hat selbst der erfahrenste Redner – und das ist auch gut so! Denn durch die innere Anspannung – und die dadurch bedingte Adrenalin-Ausschüttung – sind Sie konzentrierter bei der Sache und deutlich leistungsfähiger.
Um kurz vor der Rede erhöhten Druck abzulassen, können Sie wiederholt tief ein- und ausatmen und dabei die ausgestreckten Arme mit aller Kraft gegen eine Wand drücken. Bei besonders wichtigen Reden hilft eine Generalprobe im kleinen Kreis vor Familienangehörigen oder Freunden.
Fazit
Für Ihre bevorstehende Rede bleibt zu guter Letzt nur noch eins zu beachten: Versuchen Sie nicht, perfekt zu sein. Bleiben Sie menschlich und erlauben Sie sich, Fehler zu machen. Nehmen Sie sich nicht zu ernst. Wenn Sie sich beim Reden verhaspeln, nehmen Sie es mit Humor. Das macht Sie menschlich und sympathisch. So werden Sie Ihr Publikum ganz von selbst für sich gewinnen.