Alle sprechen nur noch von agilen Projekten und loben die Vorteile der Agilität. Kein Mensch scheint heute noch klassisches Projektmanagement zu betreiben. Warum ist das eigentlich so, welche Vorteile hat agiles Handeln und wie können Sie umsteigen? Wir geben einen Überblick!
Agil, agiler, erfolgreich
Nicht nur in der IT sind agile Projekte zum Maß aller Dinge geworden. Hier zweifelsohne in besonderem Maße, aber auch in anderen Branchen ist das Prinzip der Agilität auf dem Vormarsch. Grund dafür ist ihr einfaches Grundprinzip. Denn dass Projekte, gleichwohl aus welchem Bereich sie konkret stammen, flexibel und auch kurzfristig umgesetzt werden können, zählt zu einem der größten Vorteile der Agilität. Agil Handeln bedeutet im besten Sinne also schneller erfolgreich zu sein. Kein langes Aufstellen der Rahmenbedingungen, kein schrittweises Vorgehen nach einem festgelegten Plan, sondern schlichtes Work In Progress (WIP). Nicht alles muss am Anfang stehen, vieles kann auch erst wachsen und sich entwickeln. Ein Grundprinzip, das vor allem eines erfordert: Umdenken! Dann aber erwarten Sie große Vorteile. Denn agile Methoden sind in der Regel deutlich:
- schneller
- kundenorientierter
- anpassungsfähiger
- flexibler
Agilität verlangt Mut
Das klassische Projektmanagement nach dem Phasenmodell haben viele Projektleiter quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Und es entspricht auch nur allzu gut der deutschen Mentalität, erst handfeste Fakten zu schaffen, bevor der erste Schritt gegangen wird. Ein Haus ohne solides Fundament ist schließlich auch dazu verdammt, als absturzgefährdete Baracke zu enden, oder nicht? Nicht unbedingt, denn die Vorteile der Agilität können ein ebenso sattelfestes Projekt herausbilden, wenn das selbige richtig angegangen wird. Agiler werden, erfordert ein Umdenken und zwar ein massives, aber das tut unsere zunehmend digitalisierte Arbeitswelt ohnehin. Agile Methoden stehen in völligem Gegensatz zu den altbewährten klassischen Projektphasen, die wir jahrzehntelang auf einen Sockel gestellt haben. Immer seltener lohnt es sich, im Vergleich klassisches vs. agiles Projektmanagement noch zu Gunsten der älteren Vorgehensweise zu entscheiden. Und einen Mittelweg gibt es praktisch nicht. Wer agil werden will, sollte keine halben Sachen machen. Ein bisschen agil ist wie ein bisschen Wärmeschutz am Bau – das bringt nicht viel. Wenn Sie im Unternehmen die großen Vorteile der Agilität ernten möchten, ist ihre erste Investition Mut, sich in unbekannte Gefilde zu begeben. Und auch ein wenig Pioniergeist schadet nicht.
Wechsel von klassisch zu agil als Gemeinschaftsprojekt
Ihr Mut ist da und nicht so leicht zu erschüttern? Dann können Sie die Umstellung angehen. Wichtig ist hier vor allem, sich nicht zögerlich auf neues Parkett zu begeben, sondern einen ganzheitlichen Begeisterungssturm in der Belegschaft zu entzünden. Erst wenn die Funken sprühen – wenn wirklich auch der letzte Mitarbeiter von den Vorteilen der Agilität und den unglaublichen Potenzialen agiler Methoden überzeugt ist – können Sie gemeinsam brennen und den Umstieg schaffen. Und gerade das ist häufig die größte Hürde. Wie in einer empirischen Untersuchung von Hays Recruiting experts worldwide herauskam, verhindert vor allem das Silodenken der einzelnen Abteilungen in rund 72 % der Unternehmen einen gelungenen Umstieg. Die Skepsis ist also groß. Sie können diese Hürde aber überwinden, indem Sie sich einen gewissen Vertrauensvorschuss erarbeiten. Hier kommt wieder die IT-Abteilung ins Spiel, denn sie eignet sich hervorragend für den Beginn einer agilen Unternehmenskultur. Fangen Sie hier an und zeigen Sie anderen Abteilungen, dass es funktioniert.
Damit es funktioniert, kommt auch das agile Projektmanagement aber nicht völlig planlos daher. Gerade zu Beginn, wenn Sie ihre ersten agilen Projekte aus der Taufe heben möchten, brauchen Sie ein grobes Konstrukt, an dem Sie sich entlanghangeln können. Stellen Sie sich folgende Fragen:
- Welche Probleme möchten wir agil lösen?
- Welche Risiken gibt es?
- Wie sieht das Team für den Start aus?
- Wer kann uns coachen?
- Wer ist für die Qualitätssicherung verantwortlich?
Ihre Erfolgsstrategie für den agilen Start
Gerade der Punkt „Wer kann uns coachen?“ ist ein enorm wichtiger. Wenn in Unternehmen noch keinerlei Erfahrung zum Thema vorhanden ist, lohnt sich das Engagement eines externen Coachs. Alternativ können Sie in den eigenen Reihen Experten ausbilden. Eine Qualifizierung als Scrum® Master ist hier die derzeit wohl gefragteste und vielversprechendste Option. Sind nun folgende Dinge geklärt:
- Alle Beteiligten wurden einbezogen und brennen für den Umstieg
- Grobe Rahmenbedingungen wurden geklärt
- Ein externer Coach oder spezialisierter Mitarbeiter ist an Bord
kann er beginnen, Ihr Umstieg auf agile Methoden. Und damit auch das Ernten der eingangs erwähnten Vorteile der Agilität. Ernten Sie diese lieber früher, denn völlig um sie herum, kommen Sie in Zeiten von Arbeit 4.0 aller Voraussicht nach nicht.