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Bewerbung und Jobsuche | 4 Min. Lesezeit

Mythen im Bewerbungsprozess: Was steckt dahinter? 

Autorbild von karriere tutor® Verfasst durch karriere tutor®

Bewerbungsmythen

Rund um die Bewerbung ranken sich immer wieder viele Mythen und Halbwahrheiten. Soll ich Lücken im Lebenslauf verschweigen? Wie gehe ich mit Gehaltvorstellungen im Vorstellungsgespräch um? Sind Initiativbewerbungen wirklich sinnlos?  

Wie viel Wahrheit steckt tatsächlich hinter diesen Bewerbungsmythen? In diesem Blogartikel entlarven wir sieben der gängigsten und zeigen dir, worauf es wirklich ankommt, um im Bewerbungsprozess erfolgreich zu sein. 

Mythos 1: Der wichtigste Teil deiner Bewerbung ist das Anschreiben 

Entgegen dieser weitverbreiteten Meinung hat die Bedeutung des Anschreibens in den letzten Jahren immer mehr abgenommen. Dies ist nicht zuletzt auf die Vereinfachung des Bewerbungsprozesses zurückzuführen, der zunehmend online über Bewerbungsplattformen abgewickelt wird. Viele Arbeitgebende möchten es potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern so einfach wie möglich machen, mit ihnen in Kontakt zu treten. Einige Unternehmen, darunter zum Beispiel auch die Deutsche Bahn, haben deshalb das Anschreiben ganz abgeschafft.  

Daher gilt: Das wichtigste Bewerbungsdokument ist und bleibt der Lebenslauf. Für die meisten Personalverantwortlichen ist er das Herzstück der Bewerbung und für Bewerberinnen und Bewerber das wichtigste Aushängeschild bei der Jobsuche. Das bedeutet natürlich nicht, dass das Anschreiben komplett überflüssig ist. Viele Unternehmen verlangen es nach wie vor im Bewerbungsprozess. Achte in diesem Fall darauf, dass das Anschreiben keine Zusammenfassung deines Lebenslaufs ist, sondern deine Motivation und deinen Mehrwert für das Unternehmen deutlich macht. Vermeide Rechtschreibfehler und allseits bekannte Floskeln. Einige Tipps, wie du ein solches Motivationsschreiben in deiner Bewerbung am besten aufbaust, findest du hier

Mythos 2: Das perfekte Bewerbungsfoto ist entscheidend 

Aus rechtlicher Sicht ist es in Deutschland nicht erforderlich, der Bewerbung ein Foto beizufügen. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz besagt eindeutig, dass im beruflichen Kontext alle Personen gleichbehandelt werden müssen, ohne dass Faktoren wie Aussehen, Alter oder ethnische Herkunft eine Rolle spielen dürfen.  

Dennoch wird in der Realität in vielen Stellenausschreibungen nach wie vor häufig ein Bewerbungsfoto verlangt. Viele Bewerberinnen und Bewerber entscheiden sich auch selbst dafür, ihrer Bewerbung ein Foto beizufügen. Der Grund dafür ist, dass die Entscheidungsträger mit einem Foto schlichtweg einen besseren und vollständigeren ersten Eindruck von dir bekommen können. 

Mythos 3: Der Lebenslauf muss lückenlos sein 

Eine Lücke im Lebenslauf ist ein Zeitabschnitt, innerhalb dessen du nicht beruflich tätig warst und dich auch nicht in einer Ausbildung, einer Weiterbildung oder einem Praktikum befunden hast. Früher oder später wird es in deinem Leben wahrscheinlich mal zu einer Lücke kommen. Das ist völlig normal, denn kein Lebenslauf ist perfekt. Arbeitgebenden ist bewusst, dass eine moderne Karriere anders aussieht als noch vor 20 Jahren. Die meisten Personalverantwortlichen haben Verständnis für Unterbrechungen oder Pausen im Lebenslauf. Außerdem suchen Arbeitgebende nicht den perfekten, lückenlosen Lebenslauf, sondern eine passende Mitarbeiterin oder einen passenden. Daher sind Lücken im Lebenslauf nicht so schlimm, wie du vielleicht denkst. Eine Lücke ist kein Ausschlusskriterium– vorausgesetzt, du erklärst sie richtig.  

Mythos 4: Der Lebenslauf muss alle beruflichen Stationen aufzeigen 

Das gilt allenfalls für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger, die noch nicht viele berufliche Stationen vorweisen können. Nach einigen Jahren Berufserfahrung solltest du allerdings irrelevante Stationen wie Werkstudententätigkeiten oder Praktika weglassen, sofern sie nicht wesentlich für deine angestrebte Position sind. Dein Lebenslauf sollte im Idealfall nämlich nicht länger als zwei Seiten sein.  

Mythos 5: Niedrige Gehaltsforderungen erhöhen deine Jobchancen 

Informiere dich vorab über die Gehälter in vergleichbaren Positionen und Branchen. Dazu eignen sich Gehaltsrechner oder Gehaltsvergleichsportale wie gehalt.de. So kannst du deinen Marktwert ermitteln. Nenne dann eine Gehaltsvorstellung, die zwar über deinem eigentlichen Wunschgehalt liegt, aber immer noch realistisch ist. So haben du und die oder der Personalverantwortliche die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Verhandlung anzunähern, bis beide Parteien zufrieden sind. Eine zu niedrig angesetzte Gehaltsvorstellung kann von mangelndem Selbstvertrauen oder mangelnder Erfahrung zeugen, sodass die oder der Personalverantwortliche dich für nicht ausreichend qualifiziert hält. Zu bescheidene Gehaltsvorstellungen erwecken außerdem den Eindruck, dass du dich im Vorfeld nicht ausreichend über ein realistisches Gehalt informiert hast. Gleiches gilt hier auch für unverhältnismäßig hohe Gehaltsvorstellungen. 

Mythos 6: Halte Bewerbungen bei anderen Unternehmen geheim  

Laut dem Jobportal Stepstone bewerben sich Bewerberinnen und Bewerber durchschnittlich bei sechs verschiedenen Unternehmen. Die Personalverantwortlichen wissen das wahrscheinlich und werden nicht so naiv sein zu glauben, dass du dich nur bei einem Unternehmen beworben hast. Daher solltest du auf die Fragen ehrlich antworten. Ein „Nein“ könnte außerdem auf fehlende Motivation bei der Jobsuche schließen lassen. 

Mythos 7: Initiativbewerbungen sind sinnlos 

Auch wenn ein Unternehmen momentan keinen Job ausgeschrieben hat, kann sich eine Initiativbewerbung lohnen. Der größte Vorteil einer Initiativbewerbung ist die Chance auf Jobs aus dem sogenannten verdeckten Stellenmarkt. Denn manche Stellen werden gar nicht erst ausgeschrieben, sondern schon vorab mithilfe von Vitamin B besetzt oder eben an eine Initiativbewerberin oder einen Initiativbewerber vergeben. Das Ziel bei einer Initiativbewerbung ist es, ein Bedürfnis bei der oder dem Personalverantwortlichen zu wecken. Was ist dein Alleinstellungsmerkmal, was zeichnet dich besonders aus? Gehe darauf ein, was du besonders gut kannst, warum genau dein Profil dem Unternehmen noch fehlt und was es ihm bringen kann. So machst du dich als potenzielle Mitarbeiterin oder potenzieller Mitarbeiter interessant.  

Überzeuge mit deiner authentischen Bewerbung 

Wie du siehst, gibt es nach wie vor viele Bewerbungsmythen und Halbwahrheiten, die Bewerbende und Jobsuchende verunsichern oder auf eine falsche Fährte locken. Denn auf den ersten Blick klingen sie einleuchtend und wahr. Aber der Arbeitsmarkt ist im Wandel und damit sind es auch die Anforderungen an eine Bewerbung. Was vor 20 Jahren galt, muss heute nicht mehr zutreffend sein. 

Eine authentische Bewerbung, die deine Persönlichkeit widerspiegelt und auf die Anforderungen des Unternehmens eingeht, ist der Schlüssel zum Erfolg. Viele weitere Tipps rund um die Themen Bewerben und Jobsuche findest du in unserem Ratgeber.

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