Hast du schon mal vom Beruf der Category Managerin bzw. des Category Managers gehört? Falls nicht, ist dieser Artikel ein Muss, denn dieser Job ist spannend und hat Zukunft: auch für Quereinsteigende.
Was macht ein Category Manager?
Man könnte die Category Managerin bzw. den Category Manager auch als Warengruppenmanagerin bzw. -manager bezeichnen, denn genau das – das Management der Warengruppen – ist die Hauptaufgabe dieses Berufs. Sie oder er ist die verantwortliche Kraft dafür, dass Produktkategorien sinnvoll strukturiert werden, aber auch, dass die richtigen Produkte vom Einkauf beschafft und die weniger gefragten Artikel aus dem Sortiment genommen werden.
Zur täglichen Arbeit gehört also auch eine gute Portion Analyse und Marktforschung, denn nur durch die aufmerksame Beobachtung von Angebot und Nachfrage können wirtschaftlich kluge Entscheidungen für das Category-Management abgeleitet werden. Die Arbeit einer Category Managerin bzw. eines Category Managers verfolgt immer zwei Ziele: zufriedenere Kundinnen und Kunden sowie höhere Verkaufszahlen. Beide greifen ineinander, denn ein nach Kundenwünschen optimiertes Sortiment sorgt für einen höheren Absatz und damit mehr Umsatz.
Typische Aufgaben eines Category Managers
Wer diese Rolle im Unternehmen optimal ausfüllen möchte, steht täglich vor der Aufgabe, folgende Fragen beantworten zu müssen:
- Welche Produkte sind am beliebtesten?
- Bei welchen Produkten sinkt oder stagniert die Nachfrage?
- Welche Produkte werfen am meisten Gewinn ab?
- Welche Stärken und Schwächen hat ein Produkt?
- Wie kann ich das Sortiment noch weiter optimieren?
- Wie erziele ich die besten Kooperationen für neue Warengruppen?
- Welche Kundengruppen kaufen welches Produkt?
Für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens ist die Position der Category Managerin bzw. des Category Managers eine entscheidende. Zudem sind die einzelnen Schwerpunkte vielseitig, denn von der Planung bis zum Verkauf sowie von der sehr fokussierten Analyse bis zu den kommunikativ äußerst fordernden Verhandlungen mit Kooperationspartnern kann sie oder er in vielerlei Hinsicht glänzen.
Das Aufgabenspektrum reicht von den ersten Gedanken zu einem neuen Produkt über die Erfolgsprognosen einer Warengruppe bis hin zur Überprüfung dieser Prognosen in der Realität.
Kommt ein Produkt so gut an wie erwartet? Welche Käuferschaft bevorzugt welches Produkt? Wie können umsatzschwache Produkte besser dargestellt werden und wann ist es Zeit, ein eher schwächeres Produkt loszulassen und aus dem Portfolio zu streichen? All diese entscheidenden Fragen beantwortet man auf dieser Position im Daily Business.
Welche Fähigkeiten und Kenntnisse braucht ein Category Manager?
Der Beruf der Category Managerin bzw. des Category Managers ist kein klassischer Ausbildungsberuf. Die meisten Menschen, die diese Stelle besetzen, haben entweder eine gezielte Weiterbildung zum Category Manager absolviert oder ein abgeschlossenes BWL-Studium. Tatsächlich ist betriebswirtschaftliches Know-how entscheidend, denn trotz der Vielseitigkeit des Aufgabenspektrums geht es am Ende vor allem darum, dass die Zahlen stimmen und die Verkäufe gesteigert werden. Insgesamt profitiert man bei einer Weiterbildung im Category-Management von folgenden Skills:
- Analytisches Denken: Ohne gute Analysefähigkeiten wird es in dieser Position schwierig. Von der Analyse der Stärken und Schwächen einzelner Produkte über die Analyse sich verändernder Kundenanforderungen und -wünsche bis zur Markt- und Konkurrenzanalyse reicht das Aufgabengebiet. Ein gutes Verständnis für Zahlen und das Vorgehen bei unternehmensbezogenen Analysen ist daher unabdingbar.
- Flexibilität: In einem Feld wie diesem gibt es keinen Status quo, der lange anhält. Category Managerinnen und Manager müssen flexibel auf die Wünsche der Kundschaft reagieren, auch wenn sich diese zum Beispiel durch saisonale Einflüsse ändern. Sie müssen in der Lage sein, Sortimente auf den Prüfstand zu stellen und Warengruppen fortlaufend zu optimieren oder auch mal einzelne Artikel auszumustern.
- Kommunikationsfähigkeit: In diesem Bereich arbeiten Menschen an einer Schnittstelle, an der mehrere Fäden zusammenlaufen: zum einen die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden, zum anderen die operative Ausführung im Einkauf, aber auch die Verhandlungen mit Zuliefernden. Wer hier gute Kommunikationsfähigkeiten hat, kommt besser zurecht.
- Marketing- und Vertriebskenntnisse: Auch wenn sie oder er nicht allein und hauptverantwortlich für die Marketingkampagnen der betreuten Warengruppen ist, profitiert eine Category Managerin bzw. ein Category Manager von soliden Marketingkenntnissen. Auch Know-how zu grundlegenden Prozessen im Vertrieb ist von Vorteil. Denn sie bzw. er sorgt dafür, dass ein Produkt im Regal ansprechend präsentiert wird, und nimmt maßgeblich Einfluss darauf, wie viele Varianten eine Produktgruppe aufweisen kann. Damit gibt sie oder er dem Handel entscheidende Impulse, die sich im Alltag in Verkauf oder Nichtverkauf zeigen.
- Erfahrung im Groß- und Einzelhandel: Obwohl sich der Job für Quereinsteigende eignet, sind gewisse Erfahrungen im generellen Ablauf des Groß- und Einzelhandels von Vorteil. Falls du diese nicht hast, kannst du sie dir durch Praktika oder eine spezielle Weiterbildung im Category-Management aneignen.
Wo arbeitet ein Category Manager?
Du kannst als Category Managerin bzw. Category Manager im Groß- und Einzelhandel arbeiten, aber auch große Onlineshops betreuen. Die Branchen sind dabei vielseitig und reichen von der Nahrungsmittelindustrie bis zur IT oder Unterhaltungselektronik. Überall da, wo Produkte in Warengruppen kategorisiert werden können, ist die Stelle vonnöten.
Gehalt und Aufstiegschancen eines Category Managers
Als Category Managerin bzw. Category Manager bist du in einem sehr gefragten und gut bezahlten Segment unterwegs. Laut Gehaltsreport des Onlinejobportals StepStone liegt das durchschnittliche Gehalt eines Category Managers bzw. einer Category Managerin bei rund 55.000 € pro Jahr. Mit einigen Jahren Berufserfahrung können es auch 70.000 € oder mehr werden. In dieser Position kannst du bei guten Ergebnissen rasch verantwortliche Person für einzelne Warengruppen, z. B. für „Obst und Gemüse“, werden und eine Führungsposition einnehmen.
Der Einstieg als Category Manager
Ist der Beruf der Category Managerin bzw. des Category Managers etwas für dich? Hast du Freude an der Planung und Analyse von Produkten und Warengruppen? Interessierst du dich für ein Arbeitsfeld, in dem die Bedürfnisse deiner Kundschaft im Mittelpunkt stehen, und bist du bereit, dir das nötige Know-how anzueignen? Dann steht einer erfolgreichen Zukunft in diesem Tätigkeitsfeld nichts mehr im Wege.