In der Coronakrise gelten viele Berufsbilder und ganze Branchen als existenzbedrohend. Warum der Beruf des Mediengestalters nach wie vor ein sehr zukunftssicherer Beruf ist und was du brauchst, um dich für diesen Job zu qualifizieren, erfährst du in diesem Artikel.
Was macht ein Mediengestalter?
Die klassische Ausbildung zum Mediengestalter kannst du mit derzeit zwei verschiedenen Fachrichtungen wählen:
- Bild und Ton
- Digital und Print
Je nach Schwerpunkt kreiert der Mediengestalter Videos und Audiospuren oder Grafiken für Flyer, Präsentationen und Websites. Als Mediengestalter arbeitest du zum Beispiel bei Film und Fernsehen oder in Marketingabteilungen. Zu den typischen Aufgaben eines Mediengestalters gehören:
- Konzeption von Medien
- Schnitt von Video- und Audiomaterial
- Gestaltung von Grafiken
Übrigens: Neben der klassischen Ausbildung gibt es die Möglichkeit, einer Mediengestalter-Weiterbildung, die einen zeitnahen Eintritt in diesen Beruf ermöglicht – gerade in Zeiten einer unerwartet eingetretenen Arbeitssuche oder Arbeitslosigkeit eine gute Alternative.
Anforderungen an Mediengestalter
Der Beruf des Mediengestalters ist sehr vielseitig und kreativ. Wenn du in diesem Bereich beruflich Fuß fassen möchtest, solltest du ein gutes Gespür für Farben und Farbharmonien mitbringen, aber auch Freude an der technischen Umsetzung haben. Das Schlüsselwort lautet hier: Verständnis für Design und Technik.
Da auch Mediengestalter heute digital arbeiten, braucht es dieses solide technische Grundverständnis, um dich beispielsweise in entsprechende Grafikprogramme einarbeiten zu können. Auch braucht es die Bereitschaft für eine ständige Weiterbildung.
Wenn du dich mit den Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt manchmal noch schwertust, lohnt es sich, dir eine Grundkompetenz im Umgang mit digitalen Medien, die sogenannte Digital Literacy anzueignen. Das ist auch möglich, wenn du kein Digital Native bist, der mit den modernen technischen Möglichkeiten aufgewachsen ist. Es ist also kein Grund zur Sorge, wenn du bisher noch nicht digital gearbeitet hast. Du kannst das alles lernen und in Zeiten der Digitalisierung und vor allem in der Zukunft des Arbeitsmarktes nach Corona davon profitieren.
Insgesamt wertest du dein Bewerberprofil als ausgebildeter Mediengestalter auf, wenn du folgende Fähigkeiten und Fertigkeiten mitbringst:
- Kreativität und Sinn für Gestaltung
- Offenheit und Flexibilität
- Technisches Grundverständnis und Digital Literacy
- Bereitschaft zum lebenslangen Lernen
- Kommunikationsstärke
Auch wenn Mediengestalter viel kreieren, ist dieser Job keineswegs einer, der allein in seinem Bereich arbeitet. Denn als Mediengestalter in den Fachrichtungen Bild oder Ton und Print stehst du im engen Austausch mit Projektplanungsteams, Kunden und Kreationsabteilungen. Du setzt visuell oder auditiv um, was für die jeweilige Kampagne oder Präsentation benötigt wird. All das braucht den Austausch und die Kreation, das Team und das selbstständige Arbeiten.
Gute Aussichten trotz der Krise
Durch die Digitalisierung der Arbeitswelt suchen längst nicht mehr nur Konzerne innerhalb der Medienbranche und große Produktionsfirmen nach Mediengestaltern, sondern auch kleine und mittelständische Betriebe. Gerade in der Krise zeigt sich, dass auch diese Unternehmen eher mittel- als langfristig online sichtbar werden sollten. Als Mediengestalter übernimmst du bei diesem Aufbau der Online-Sichtbarkeit eine tragende Rolle, denn ohne entsprechend aufbereitete Medien bekommen Firmen heute nicht mehr die Aufmerksamkeit, die sie benötigen, um erfolgreich am Markt bestehen zu können.
Konkret: Alle Unternehmen, auch kleine und mittelständische, sollten heute mindestens eine eigene Website haben. Als Mediengestalter für Digital und Print kannst du beispielsweise im Bereich Webdesign tätig sein und dafür sorgen, die Website eines kleinen mittelständischen Unternehmens im Internet gut aussieht und gute Ergebnisse erzielt. Doch nach der Website ist noch lange nicht Schluss, denn auch für Online-Werbung, Social-Media-Auftritte, Online-Veranstaltungen, Printmedien und vieles mehr braucht ein Unternehmen professionell gestaltete und aufbereitete Medien. Entscheidend sind die Grundkenntnisse und Fähigkeiten in Konzeption und Visualisierung in allen Bereichen – online und offline.
Die Zukunftsaussichten in diesem Beruf sind also tatsächlich sehr gut und – was vor dem Hintergrund der aktuellen Situation nicht zu unterschätzen ist: Er kann im Homeoffice ausgeübt werden.
Wer sich z.B. neu orientieren möchte, für den ist eine Weiterbildung als Webdesigner die ideale Möglichkeit in einem kreativen Beruf Fuß zu fassen. Grundlage hierfür ist natürlich, dass du kreativ bist sowie Interesse zur Bild oder Videobearbeitung mitbringst.
Mediengestalter: Gehalt und Aufstiegschancen
Da Mediengestalter in nahezu jeder Branche gefragt sind, sind die Aufstiegschancen sehr gut. Mit etwas Berufserfahrung in Gestaltung und Technik sowie Digital- und Printmedien kannst du dich nach dem Berufseinstieg schnell für verantwortungsvolle Positionen qualifizieren, zum Beispiel als Teamleiter der Kreativabteilung. Später ist sogar eine Weiterbildung zum Medienfachwirt möglich.
Das durchschnittliche Gehalt eines angestellten Mediengestalters liegt bei 33.200 € brutto pro Jahr, kann aber auch darüber hinausgehen. Je größer das Unternehmen, in dem du arbeitest, und je höher deine Position, umso weiter kann dein individuelles Gehalt nach oben hin von diesem Durchschnittswert abweichen.
Damit gehört der Mediengestalter zu den gut bezahlten Berufen. Das Einkommen ist zwar nicht mit dem eines Managers vergleichbar, dafür profitierst du aber von einer sehr hohen Nachfrage. Mit einer Weiterbildung zum Mediengestalter hast du gute Chancen, schnell und in der Nähe deines Wohnortes eine Stelle zu finden, wenn du eine suchst.
Einstiegsmöglichkeiten
Wenn du einen sicheren Job suchst, bist du hier also gut aufgehoben. Aber wie fängst du an, wenn du schnell in diesem Bereich einsteigen willst, ohne erst eine lange Ausbildung zu machen?
Der große und derzeit wachsende Bedarf an qualifizierten Mediengestaltern erleichtert Quereinsteigern den Eintritt in dieses Berufsfeld. Wenn du entsprechende Kenntnisse, z. B. aus der Fachrichtung Gestaltung und Technik, Print, Druck sowie Medientechnik o. ä. mitbringst, hast du auch ohne dreijährige Berufsausbildung gute Chancen, hier eingestellt zu werden.
Neben den oben genannten allgemeinen Fähigkeiten sind auch ganz spezielle Fähigkeiten von Vorteil. So ist es z. B. vorteilhaft, bereits über Kenntnisse in gängigen Grafikbearbeitungsprogrammen zu verfügen, wie z. B.:
- Photoshop
- Illustrator
- InDesign
- CorelDraw
- GIMP
Außerdem ist es sinnvoll, wenn du dir vorab ein solides technisches Know-how aufbaust. Investiere zum Beispiel in folgende Fähigkeiten:
- Grundverständnis für Webdesign und User Experience (UX)
- Programmierkenntnisse in CSS und HTML
Arbeite dich in die gängigen Programme ein oder absolviere eine Weiterbildung zu grundlegenden technischen Skills. Dadurch hebst du dich bereits in deiner Bewerbung von anderen ab und kannst auch als Quereinsteiger erfolgreich in der Mediengestaltung starten.
Ein kreativer Beruf mit Zukunft
Insgesamt ist der Mediengestalter ein sehr attraktiver Beruf für Menschen, die gerne kreativ arbeiten und gestalten. Dank der großen Nachfrage an guten Mediengestaltern für den digitalen Bereich stehen die Chancen auf eine schnelle Einstellung hier äußerst gut. Wenn du Freude daran hast, Medien zu gestalten, Marken ein Gesicht zu geben, mit Kollegen und Kunden über Entwürfe und Designs zu sprechen, und auch bereit bist, dich fortlaufend weiterzubilden, kannst du in diesem Feld langfristig erfolgreich und glücklich werden.