Digital Literacy gehört bereits heute zu den wichtigsten Kernkompetenzen im Job und wird in den kommenden Jahren sogar noch weiter an Bedeutung gewinnen. Doch was, wenn die Digitalisierung für dich ein Buch mit sieben Siegeln ist und du einfach keinen Zugang zu modernen Medien und Geräten findest? In diesem Artikel erklären wir dir, wie du trotzdem Digital Literacy aufbauen und deine berufliche Zukunft sichern kannst.
Was ist Digital Literacy?
Digital Literacy bezeichnet die Kompetenz, mit digitalen Medien umzugehen, diese fachgerecht zu nutzen und auf digitalen Wegen zu kommunizieren. Damit ist keineswegs nur das Chatten über einen Messenger gemeint. Digital Literacy ist viel mehr als das und damit eine unverzichtbare Kompetenz für Bewerber, Angestellte und Selbstständige in der Arbeitswelt. Auch wenn du an deinem Arbeitsplatz bisher noch ohne neue Medien auskommst, ist die Entwicklung klar absehbar. Bereits heute sind 39 % der Unternehmen digital aufgestellt. Je größer das Unternehmen ist, desto eher profitierst du von der Kompetenz im Bereich der Digital Literacy, denn gerade in großen Unternehmen geht die Digitalisierung zügig voran. Mittelfristig wird jedoch nahezu jede Firma auf die eine oder andere Weise neue Technologien einsetzen und nutzen. Du als Mitarbeiter tust also gut daran, dich rechtzeitig vorzubereiten und den Umgang mit digitalen Medien zu erlernen oder zu vertiefen.
Das Gute daran: Jeder kann Digital Literacy aufbauen. Auch ältere Arbeitnehmer und solche, die mit Technik eher wenig am Hut haben.
Vorteile von Digital Literacy
Künftig wird Digital Literacy als Kompetenz in unserer Gesellschaft vermutlich einen ähnlichen Stellenwert einnehmen wie heute die Grundbildung im Bereich der Alphabetisierung. Konkret: In den nächsten Jahren wird es immer wichtiger sein, den Umgang mit digitalen Medien zu beherrschen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Du bemerkst diese Entwicklung vermutlich bereits heute in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen. Ob du ein Auto ummeldest, einen neuen Reisepass benötigst oder eine Bewerbung abschickst: Immer mehr Prozesse laufen digital. Auch im Berufsleben, wo immer mehr Firmen bereits Online-Vorstellungsgespräche statt der klassischen Gespräche vor Ort führen. Wenn du diese nicht wahrnehmen kannst, weil du dich nicht mit der dazu notwendigen Technik anfreunden kannst, minderst du also eine Chancen.
5 Tipps, um Digital Literacy aufzubauen
Was also kannst du tun, um Digital Literacy aufzubauen? Beispielsweise Folgendes:
Baue deine Angst vor der Digitalisierung ab
Neue Dinge machen oft erst einmal Angst, weil sie uns in bisher unbekannte Situationen bringen. Wenn du nicht zur Generation der Digital Natives – der Generation, die mit digitalen Medien aufgewachsen ist – gehörst, kennst du diese Sorgen möglicherweise gut. Der wichtigste erste Schritt, um Digital Literacy aufzubauen, ist deshalb, die Angst davor abzulegen. Mache dir bewusst, dass digitale Medien kein Geheimwissen erfordern, sondern dass du lernen kannst, sie zu nutzen. So wie du alle deine anderen Fähigkeiten und Fertigkeiten auch erlernt hast.
Gehe spielerisch an das Thema Digital Literacy heran
Wenn du nicht technikaffin bist und es dir schwerfällt, digitale Medien zu nutzen, lohnt sich ein spielerischer Einstieg. Suche dir zunächst im privaten Bereich etwas aus, mit dem du Digital Literacy auf leichte Art und Weise aufbauen kannst. So kannst du üben, ohne gleich das Risiko negativer Folgen einzugehen, wenn du den Umgang nicht gleich sicher beherrschst. Gut für den Einstieg eignen sich folgende Dinge:
- Lies ein Buch mit einem E-Book-Reader.
- Installiere dir eine neue App und benutze diese regelmäßig.
- Nutze Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Threema privat.
- Schreibe E-Mails statt Briefen.
- Recherchiere online nach Informationen, die du benötigst.
- Sieh dir Videos online an.
Suche dir Sparringspartner
Das größte Problem ist meist nicht das technische Unvermögen, sondern die Scham, etwas nicht zu können. Es ist aber kein Weltuntergang, wenn du erst mit 40, 50 oder 60 Jahren damit anfängst, digitale Kompetenzen aufzubauen. Du kannst dir die Anfangszeit trotzdem erleichtern, indem du dir Übungspartner suchst. Hast du noch nie eine Nachricht über WhatsApp verschickt oder ein Foto als Anhang versendet? Sprich mit einer vertrauten Person darüber und bitte sie, dir bei den ersten Schritten zu helfen. Du wirst sehen, dass du sehr bald Fortschritte machst und dir mehr zutraust.
Eigne dir digitale Kompetenzen für den Job an
Wenn du eine gute Basis an Digital Literacy aufgebaut hast, kannst du einen Schritt weitergehen. Eigne dir bewusst digitale Kompetenzen an, die im Job gefordert werden. Du kannst beispielsweise deinen Vorgesetzten gezielt nach Weiterbildungen in diesem Bereich fragen. Damit zeigst du Interesse und Engagement und beweist, dass du bereit bist, dich weiterzuentwickeln. Als Bewerber kannst du Stellenanzeigen auf die darin veröffentlichten Anforderungen durchsuchen. Immer mehr Unternehmen verlangen Kompetenzen in der digitalen Büroorganisation? Dann mach eine Weiterbildung in genau diesem Bereich und eigne dir diese Kompetenzen an.
Etabliere regelmäßige Übungsrituale
Am Ende erhöht sich deine Digital Literacy mit jeder einzelnen Aktion. Es ist keine Kompetenz, die du einmal erwirbst, sondern eine fortlaufende Weiterentwicklung. Deshalb ist es so wichtig, anzufangen und dranzubleiben und immer wieder den Blick über den eigenen Tellerrand hinauszuwagen. Online Informationen suchen, Apps bedienen, eine Videokonferenz führen, ein Textdokument zur PDF-Datei konvertieren, bestimmte Programme beherrschen – reserviere dir am besten feste Zeiten, um am Ball zu bleiben. Blocke in deinem Kalender beispielsweise jeden Tag eine halbe Stunde, um den Umgang mit digitalen Medien zu üben, bis diese an der einen oder anderen Stelle Einzug in deinen Alltag halten und du dich ganz intuitiv mit ihnen beschäftigst.
Durch Digital Literacy zum Traumjob
Digitale Kompetenzen bedeuten vor allem eines: eine große Chance auf deinen Traumjob. Du kannst freier wählen, wo du dich bewirbst und welche berufliche Zukunft du dir ausmalst, weil du durch dein digitales Know-how für viele Arbeitgeber attraktiv wirst. Letztlich bedeutet das mehr Freiheit und Entscheidungsspielraum für dich – ein guter Grund also, dich in zunächst ungewohnte Gefilde zu wagen.