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karriere tutor® Eine Frau mit Headset und gestreiftem Hemd tippt lächelnd auf einer Tastatur, während sie an einem Schreibtisch sitzt.

Fachwissen, Weiterbildung | 3 Min. Lesezeit

Die vier Bausteine von PRINCE2®: Ihr Navi für jedes Projekt

karriere tutor® Logo von „karriere tutor“ mit dem Slogan „Gemeinsam. Digital. Erfolgreich.“ auf einem hellblauen kreisförmigen Hintergrund, der Kursnet Bildungsangebote und AZAV-zertifizierte Weiterbildungen hervorhebt. Verfasst durch karriere tutor® Blog

Die vier Bausteine von Prince 2
Die Methode PRINCE2® zählt zu den führenden Ansätzen im Projektmanagement. Was ist PRINCE2® konkret, wie unterscheidet es sich von anderen Ansätzen und was hat beinhalten die vier Bausteine von PRINCE2® im Kern? Wir geben einen kompakten Überblick.

PRINCE2®: Strenge Regeln, klarer Nutzen

PRINCE2®, die Methode aus dem Joint Venture AXELOS, gehört zu den klassisch orientierten Projektmanagementmethoden. Im Gegensatz zu den immer stärker zunehmenden agilen Ansätzen wie Scrum® setzt das Projects in Controlled Environments darauf, Projekte zu Beginn in einzelne Arbeitspakete aufzuteilen und das Projekt in einen sehr kontrollierten Rahmen zu fassen. Es ist eine Methode, die Projekte in feste Phasen aufteilt, konkret in eine Vorbereitungsphase, eine Initiierungsphase, die nachfolgende Phase und die abschließende letzte Phase und alle Teilbereiche eines Projektes unter ein Dach bringt. Unter den klassischen Projektmanagementmethoden ist es die mit den wohl strengsten Regeln und Vorgaben. Der Projektmanager trägt nur in einem eng vorgegebenen und klar abgesteckten Bereich Verantwortung für das Projekt, weitere Verantwortliche werden eng mit eingebunden. Trotzdem ist es vor allem aber auch ein praktisch anwendbarer Ansatz, der gut steuerbar ist und sich mit der wesentlichen Frage beschäftigt: Wie gehen wir ein Projekt an? Dazu werden Interessen aller Beteiligter, dem Unternehmen, dem Benutzer und dem Lieferanten in Relation zueinander gesetzt und tragen am Ende zum Projekterfolg bei.

PRINCE2® goes agile

Zu starr, zu unflexibel und zu eng sei das Korsett klassischer Projektmanagementmethoden, monieren Projektverantwortliche immer wieder. Oft liegen sie damit gerade im Fall zunehmend digitaler Projekte auch richtig, doch der PRINCE2®-Ansatz ist deutlich flexibler, als es die strikten Vorgaben zunächst vermuten lassen. Spätestens seit der Entwicklung der Methodenerweiterung PRINCE2® Agile, die die Vorteile des klassischen Projektmanagements mit solchen der agilen Methoden verknüpft, hat sie sich für moderne, schnelle und auch wankelmütige Projekte geöffnet. Gerade diese Kombination verspricht ein schlagkräftiges Projektmanagement, das auf bewährten Ansätzen des klassischen PRINCE2®-Prinzips basiert und dieses um agile Ansätze ergänzt. Agile ist hier also kein eigenes Framework, sondern eine reine Methodenergänzung des bewährten Prinzips. Gerade auf dieses bewährte Prinzip setzen zahlreiche Unternehmen nach wie vor – die Kenntnis beider Ansätze in Kombination dürfte daher zu den wohl vielversprechendsten Qualifizierungen für Projektmanager gehören. Wer noch keinerlei Vorkenntnisse in der Methode hat, ist mit einer grundlegenden PRINCE2®-Zertifizierung zunächst besser beraten und kann den agilen Ansatz gegebenenfalls ergänzen. PRINCE2® goes agile

Vier Bausteine von PRINCE2®

Strenge Vorgaben ermöglichen zuverlässige Planungen – so der Ansatz der Methode. Das Framework basiert auf vier Elementen, die sogenannten vier Bausteine von PRINCE2®, die ineinandergreifen. Konkret handelt es sich um:
  • Sieben Grundprinzipien: Grundlegende Regeln für den Projektablauf definieren den Rahmen für alle PRINCE2®-Projekte. Zunächst wird der erwartete Nutzen des Projekts klar definiert und die Ziele ausgearbeitet. Anschließend erfolgen ausführliche Erfahrungsprotokolle, in denen alle auftretenden Risiken, Ideen und Verbesserungsoptionen festgehalten werden. Nun werden Rollen und Verantwortlichkeiten der Beteiligten definiert, Managementphasen des Projekts budgetiert. Im letzten Schritt der Grundprinzipien als erstem der vier Bausteine von PRINCE2® geht es um die konkrete Anpassung der Methode an die Projektumgebung. Alle Grundprinzipien sind klar vorgegeben und dürfen nicht verändert werden, dafür erlauben sie aber auch, jedes Projekt in jedem Unternehmen nach der Methode zu managen.
  • Sieben Themen: Zweiter der vier Bausteine von PRINCE2® sind die sieben Themen der Methode. Sie beschreiben kontinuierliche Aspekte, die während des Projektablaufs permanent behandelt werden müssen. Konkret geht es bei den sieben Themen Business Case, Organisation, Qualität, Pläne, Risiken, Änderungen und Fortschritt um ganz praktische Aspekte wie die Frage welche Qualitätskriterien die zu entwickelnden Produkte liefern müssen oder welche Unsicherheiten entstehen können. Die sieben Themen geben als zentraler der vier Bausteine von PRINCE2® wichtige Impulse für alle Eventualitäten im Projektverlauf vom Umgang mit unvorhergesehenen Änderungen bis hin zur Überwachung des Projektfortschritts.
  • Sieben Prozesse: Die Prozesse sind der Strukturplan für jedes PRINCE2®-Projekt und geben den Fahrplan vor. Jede Projektphase besteht aus mehreren Prozessen, die jeweils auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet sind. PRINCE2® nennt hier sieben verschiedene Prozesse: Vorbereiten, Lenken und Initiieren des Projekts, Steuern einer Phase, Managen der Lieferung, Managen des Phasenübergangs und den Abschluss des Projekts. So wird beispielsweise festgehalten, welche Erfahrungen zu Beginn des Projektes vorhanden sind und wie die Organisation zwischen Teammitglied und Projektmanager erfolgen sollte.
  • Anpassung an die Projektumgebung: Kein Projekt gleicht dem anderen, die Methode möchte aber einen Rahmen für nahezu alle denkbaren Projekte in verschiedenen Projektumgebungen und Branchen liefern. Ob IT oder Baugewerbe, kleines oder gigantisches Projekt: PRINCE2® erhebt den Anspruch, all diese Optionen bedienen zu können. Beim letzten der vier Bausteine von PRINCE2® steht die Balance zwischen Aufwand und Nutzen im Fokus, sowie Fragen zur Steuerbarkeit und individuellen Risiken im jeweiligen Unternehmen. Einflussfaktoren wie Unternehmensstandards, aber auch externe Faktoren zu Kunden und Lieferanten finden hier Beachtung.

Erfahrung ist hier Trumpf

Bei einem so komplexen aber auch enorm praxistauglichen Ansatz wie PRINCE2® ist Erfahrung immer von großem Vorteil. Daher definiert AXELOS auch drei verschiedene Grade innerhalb der möglichen Zertifizierungen. Inhaber der Foundation Zertifizierung sind in der Lage in Projekten mitzuwirken, Practitioner erhalten einen bewusst praxisnahen Fokus, den sie auf ihr eigenes Projektumfeld übertragen können. Und Absolventen des PRINCE2® Agile Lehrgangs profitieren von der modernen Erweiterung um heute wichtige agile Ansätze. Möchten Sie mehr über die einzelnen Kurse erfahren, informieren Sie sich gerne über unsere Weiterbildungen.