Muss die Erholung nach dem Urlaub wirklich immer so schnell verfliegen und der Stress sofort wieder zurückkehren? Wir haben Stephanie Pohlmann, unsere Fachbereichsleiterin für Gesundheitsmanagement, gefragt, ob das nicht auch anders gehen könnte. In diesem Beitrag teilt sie ihre besten Tipps für den ersten Tag nach dem Urlaub mit dir. Lies hier gerne weiter.
Auch nach dem Urlaub erholt bleiben: so funktioniert's
Kennst du das auch? Kurz vor dem Urlaub steigt das Arbeitspensum noch einmal an. Bevor es losgehen kann, gibt es immer noch so viel zu erledigen! Und nach dem Urlaub schlägt der Alltagsstress – trotz bester Vorbereitung – gleich wieder zu. Wie schön wäre es, wenn du den Erholungseffekt noch ein wenig länger genießen könntest? Das funktioniert tatsächlich – und zwar so:
Urlaub richtig vorbereiten
Du kannst schon vor dem Urlaub einiges dafür tun, dass die Rückkehr möglichst entspannt verläuft. Zum Beispiel, indem du deinen Urlaub gut vorbereitest. Damit meinen wir konkret:
Aufgaben rechtzeitig erledigen
Sorge dafür, dass du alle Aufgaben, die noch vor dem Urlaub erledigt werden müssen, rechtzeitig bearbeitest. Priorisiere dabei klar, welche besonders wichtig sind und welche du vielleicht auch an eine Kollegin oder einen Kollegen übertragen oder nach dem Urlaub erledigen kannst. So startest du nicht gestresst in den Urlaub, sondern kannst dank guter Vorbereitung schnell abschalten.
Urlaubsvertretung organisieren
Warum ist der Erholungseffekt eigentlich immer so schnell wieder weg? Das liegt daran, dass sich während des Urlaubs meist enorm viel angestaut hat und du tagelang erst einmal E-Mails abarbeiten musst. Das kannst du verhindern, indem du rechtzeitig eine Urlaubsvertretung organisierst, die einen Teil der E-Mails und anfallenden Aufgaben während deiner Abwesenheit übernimmt. Wichtig dabei ist, dass du deine Vertretung bestmöglich darüber informierst, welche Projekte aktuell bei dir auf dem Tisch liegen und wo sie die wichtigsten Informationen dazu findet.
Über Abwesenheit informieren
Deine Urlaubsvertretung sollte nicht die einzige Person sein, die weiß, dass sie dich vertritt. Hinterlasse deshalb eine klare Abwesenheitsnotiz, aus der hervorgeht, wer dich von wann bis wann bei welchen Themen vertritt und wie diese Person zu erreichen ist. So vermeidest du, dass alle Kolleginnen und Kollegen mit ihren Aufgaben bis zu deiner Rückkehr warten und sich die To-dos am ersten Arbeitstag ins Unendliche steigern.
Entspannt in den Urlaub starten
Ist im Büro alles gut vorbereitet, kann der Urlaub losgehen. Wenn du jedoch direkt am letzten Arbeitstag losfährst, gelangst du vom stressigen Job oft direkt in den stressigen Urlaubsstau. Unser Tipp: Fahre lieber einen Tag später los, damit du entspannt an dein Ziel kommst und dir nicht im größten Sommer-Verkehrschaos die letzten Geduldsfäden reißen.
Erholung nach dem Urlaub bewahren
Im Urlaub hast du entschleunigt, dich um dich selbst gekümmert, lange geschlafen und es dir richtig gut gehen lassen. Doch kaum bist du wieder am Arbeitsplatz, ploppt nach dem Hochfahren des Rechners schon eine beängstigende Anzahl unbeantworteter Mails auf. Da lässt man sich schnell wieder in den Alltagsstress hineinziehen. Es geht aber auch anders: Wenn du dein Urlaubsfeeling mit ins Büro bringst, kannst du die Erholung länger aufrechterhalten und wirst nicht so schnell von eingehenden Nachrichten erschüttert. Das gelingt so:
Neue Routine mitbringen
Wann, wenn nicht im Urlaub, hast du die Gelegenheit, eine neue Routine zu entwickeln oder dir eine neue Verhaltensweise anzueignen? Wenn du diese ein paar Tage lang im Urlaub trainierst, fällt es dir deutlich leichter, sie auch im Alltag beizubehalten. Bist du im Urlaub zum Beispiel jeden Morgen eine halbe Stunde spazieren gegangen? Dann solltest du das auch nach dem Urlaub weiterhin tun, um den Erholungseffekt zu erhalten.
Kollegen beschenken
Oft sind es die Kolleginnen und Kollegen, die mit ihren Aufgaben direkt nach deiner Rückkehr auf dich zustürmen, die einen großen Anteil am Stress nach dem Urlaub haben. Durch die Organisation einer Vertretung konntest du das bereits ein wenig abmildern. Wir haben noch eine weitere Empfehlung für den Umgang mit Kolleginnen und Kollegen am ersten Arbeitstag: Bring ihnen eine kleine Aufmerksamkeit aus dem Urlaub mit. So lässt du sie ein wenig am Urlaubsfeeling teilhaben und dämpfst vielleicht auch die sehr hohen Erwartungen. Das sorgt für einen angenehmen Start, eine entspannte Atmosphäre und gute Stimmung im Büro.
Dich selbst beschenken
Wenn du dein Urlaubsfeeling noch etwas länger erhalten willst, ist ein Mitbringsel für dich selbst eine gute Idee. Wie wäre es, wenn du dir eine Kleinigkeit von deinem Lieblingsort aus dem letzten Urlaub mitbringst? Oder du wählst ein Foto vom schönsten Ausflug als Hintergrundbild für deinen PC. So kannst du deinen Blick immer wieder bewusst von deinem Posteingang zu deinen Erinnerungsstücken schweifen lassen und dir kleine Erholungspausen im Alltag schaffen.
Gesund starten
Warum entspannen wir im Urlaub so gut? Weil wir ausgiebig Zeit haben, uns um unser Wohlergehen zu kümmern. Diese gute Zeit kannst du dir aber auch nach dem Wiedereinstieg bewahren. Gönn dir zum Beispiel eine angenehme Handcreme, ein neues Werkzeug für die Werkbank oder einen besonders wohltuenden Duft. Mix dir auch mal vor der Arbeit einen gesunden Smoothie. Kurz gesagt: Tu dir auch im Alltag etwas Gutes und erhalte dir die Erholung möglichst lange.
Entspannt durchs ganze Arbeitsjahr
Ideal ist es, wenn du nicht nur unmittelbar vor und nach dem Urlaub für entspanntes Arbeiten sorgst, sondern dir insgesamt eine ausgewogene Lebensführung aufbaust. Das erreichst du, indem du regelmäßig für Entspannung im Alltag sorgst. Zum Beispiel durch:
- Zeitsouveränität, indem du feste Zeitfenster für fokussiertes Arbeiten und die Bearbeitung von E-Mails einplanst,
- bewusste Auszeiten, wie regelmäßige bewegte Pausen zu festen Uhrzeiten oder
- eine effizientere Aufgabenverteilung im Team ist ebenfalls hilfreich, zum Beispiel mithilfe eines Kanban-Boards.
Gönn dir einen Workflow und einen Alltag, die bzw. der dich produktiv macht, ohne dich zu überfordern. Wir wünschen dir viel Erfolg dabei!