Ob Elternzeit, berufliche Neuorientierung oder eine längere Pause wegen Krankheit oder Kindererziehung – der Wiedereinstieg ins Berufsleben kann eine große Herausforderung darstellen. Warum der Wiedereinstieg dennoch wichtig ist, wie er gelingen kann und was dabei zu beachten ist, erfährst du in diesem Artikel.
Warum der Wiedereinstieg ins Berufsleben so wichtig ist
Es gibt viele verschiedene Gründe, warum es uns nicht möglich ist, unserer bisherigen Tätigkeit weiter nachzugehen. Die häufigsten Gründe sind:
- Arbeitslosigkeit
- berufliche Neuorientierung und Umschulung
- längere Pause (z. B. wegen Kindererziehung)
- Krankheit
Aufgrund dieser unterschiedlichen Ausgangssituationen gibt es kein allgemeingültiges Erfolgsrezept für den Wiedereinstieg. Je nach Situation und persönlichen Lebensumständen gestaltet sich dein Weg zurück in den Beruf individuell. Wichtig ist nur, dass du es überhaupt versuchst. Warum?
Der Wiedereinstieg ins Berufsleben ist aus mehreren Gründen von großer Bedeutung. Erstens hilft er dir, deine finanzielle Unabhängigkeit wiederzuerlangen, was dir Sicherheit und Selbstvertrauen gibt. Zweitens ermöglicht dir der Wiedereinstieg, deine Fähigkeiten und Kenntnisse aufzufrischen und zu erweitern, was nicht nur deine Karrierechancen verbessert, sondern auch deine persönliche Entwicklung fördert. Drittens stärkt die Rückkehr ins Arbeitsleben deine soziale Vernetzung, da du wieder in den täglichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen treten kannst. Schließlich zeigt dein Wiedereinstieg potenziellen Arbeitgebenden, dass du motiviert und engagiert bist, was deine Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt erhöht.
Also, warte nicht länger und bereite dich sorgfältig auf deinen Wiedereinstieg vor!
Die richtige Vorbereitung auf den Wiedereinstieg
Der Wiedereinstieg ins Berufsleben will gut vorbereitet sein. Im Folgenden stellen wir fünf Schritte für eine gute Vorbereitung vor:
Schritt 1: Rahmenbedingungen und Ziele festlegen nach dem Wiedereinstieg
Wenn du nach der Elternzeit wieder in deinen alten Job zurückkehrst, hast du ganz andere Rahmenbedingungen als bei einem Wiedereinstieg aus der Arbeitslosigkeit, einer beruflichen Neuorientierung oder einer längeren Krankheit.
Kläre daher im ersten Schritt die Bedingungen für deinen Wiedereinstieg. Hierzu zählen sowohl individuelle als auch rechtliche Rahmenbedingungen, die sich aus deiner Ausgangssituation ergeben.
Zu den individuellen Bedingungen zählen u. a.:
- Möglicher Wiedereinstiegszeitpunkt
- Mögliche Arbeitszeiten
- Gesundheitliche Einschränkungen
- Örtliche Einschränkungen
Mögliche rechtliche Rahmenbedingungen könnten sein:
Für die Elternzeit beispielsweise gilt das Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG). Bei längerer Krankheit wiederum haben Beschäftigte Anspruch auf Maßnahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements, auch BEM genannt (9. Sozialgesetzbuch/SGB IX). Wenn du arbeitslos bist und Arbeitslosengeld I oder II (Bürgergeld) beziehst, gelten für dich unter anderem die gesetzlichen Regelungen des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (SGB III). Über deine Rechte und Pflichten informiert dich die Agentur für Arbeit, sobald du dich arbeitslos meldest. In diesem Fall kommst du im Übrigen auch für verschiedene finanzielle Förderungen in Betracht.
Die Klärung der persönlichen und rechtlichen Voraussetzungen hilft dir nun, deine beruflichen Ziele für den Wiedereinstieg zu definieren. Dieser Schritt ist entscheidend, denn er legt den Grundstein für einen erfolgreichen Wiedereinstieg.
Schritt 2: Persönliches Profil erarbeiten nach der Elternzeit
Der zweite Schritt für einen erfolgreichen Wiedereinstieg ist die Entwicklung eines persönlichen Profils. Arbeitslosigkeit oder andere Gründe, die zu einer längeren beruflichen Pause geführt haben, können uns einiges an Selbstvertrauen kosten. Mit der Zeit wissen wir vielleicht auch nicht mehr so genau, was uns ausmacht und wie wir uns am besten auf dem Arbeitsmarkt profilieren können.
Wenn du dir die Zeit nimmst, dein persönliches Profil zu erarbeiten, wirst du in vielerlei Hinsicht davon profitieren:
- Du kannst im nächsten Schritt leichter deinen Wunschjob definieren.
- Du baust Selbstbewusstsein auf.
- Du wirst deine Bewerbung leichter erstellen können.
Um dein persönliches Profil zu erarbeiten, solltest du keine Scheu davor haben, dich intensiv mit dir selbst zu beschäftigen. Frage dich:
- Was sind meine Werte, was meine Prioritäten im Leben?
- Was sind meine Stärken, Talente, Hobbys und besonderen Fähigkeiten?
- Welche Erfahrungen habe ich gemacht, beruflich wie privat? Habe ich während meiner beruflichen Auszeit besondere Erfahrungen gesammelt, die mir nun bei meinem Wiedereinstieg weiterhelfen können?
Diese Selbstreflexion ist eine Art Kompass auf dem Weg zum Wiedereinstieg. Wenn du genau weißt, wer du bist, was dich ausmacht, wo deine Prioritäten liegen und wohin du willst, wird dir der Wiedereinstieg leichtfallen.
Schritt 3: Wunschjob definieren
Nachdem du dir im Klaren darüber bist, wer du bist und was du willst, geht es nun darum, deinen Wunschjob zu definieren. Vielleicht bist du während deiner beruflichen Auszeit ins Grübeln gekommen, ob es sinnvoll ist, einmal etwas ganz anderes zu machen – etwas, das dir womöglich mehr Spaß macht. Oder du musst dir aufgrund einer Krankheit oder weil dein alter Job keine Zukunft mehr hat, einen neuen Beruf suchen.
Frage dich daher konkret:
- Welcher Job passt zu mir?
Mithilfe dieser Fragen kannst du deinen Wunschjob einfacher definieren.
Schritt 4: Kompetenzen erweitern
Dass es in der heutigen Berufswelt unerlässlich ist, lebenslang zu lernen, ist nichts Neues. Um sich jedoch den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu erleichtern, ist eine berufliche Weiterbildung besonders zu empfehlen. Denn Weiterbildungen im Lebenslauf können schnell zu deinem USP (Unique Selling Point) gegenüber anderen Bewerberinnen und Bewerbern werden. Du kannst damit schwarz auf weiß nachweisen, dass deine Kenntnisse aktuell sind und genau du das Know-how besitzt, das für diesen Job benötigt wird. Deshalb solltest du dich fragen:
- Welche Fähigkeiten benötige ich für meinen Wunschjob?
- Welche Fähigkeiten für die digitale Arbeitswelt der Zukunft sollte ich mir zusätzlich aneignen?
Wichtig ist, dass du dir ausführlich Gedanken machst oder dich beraten lässt, welche Weiterbildung die Richtige für dich ist.
Schritt 5: Dein Wiedereinstieg ins Berufsleben: Bewerbung schreiben
Für manche Menschen stellt die Bewerbung eine große Hürde dar. Gerade, wenn seit der letzten beruflichen Tätigkeit ein paar Jahre vergangen sind. Dann kommen mitunter folgende Unsicherheiten auf:
- Wo und wie suche ich heutzutage eigentlich nach einem passenden Job?
- Wie bewerbe ich mich am besten?
- Ist die Lücke im Lebenslauf ein Makel?
- Und wie überzeuge ich meinen Wunscharbeitgeber, dass ich bereit für den Wiedereinstieg bin?
Da hilft es dir, dich schlau zu machen, wie du die Online-Stellensuche am besten angehst oder wie dir der berufliche Wiedereinstieg mithilfe der Jobsuche über das Arbeitsamt gelingen kann.
Wenn du deine Bewerbung abgeschickt hast, kannst du kurz durchatmen. Aber dann gilt es, dich darauf vorzubereiten, wie du im Bewerbungsgespräch überzeugst oder sogar ein Online-Vorstellungsgespräch meisterst, das immer häufiger von Unternehmen genutzt wird.
Unser Extra-Tipp zum Schluss
Der Wiedereinstieg in den Beruf will gut vorbereitet sein. Aber wenn du Schritt für Schritt vorgehst und dein berufliches Ziel klar vor Augen hast, wird dir der Wiedereinstieg sicher gelingen.
Unser Extra-Tipp zum Schluss für dich: Baue gezielt persönliche Netzwerke für deinen Wiedereinstieg auf, um dich mit anderen Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteigern zu vernetzen. Ihre Erfolgsgeschichten werden dich motivieren und vorantreiben. Hole dir von ihnen hilfreiche Praxistipps und nutze die Erfahrungen, die andere Berufsrückkehrende vor dir gemacht haben.