Über die Themen New Work und den Arbeitsplatz der Zukunft ist schon viel geschrieben worden – auch im Rategeber von karriere tutor®.
Heute wagen wir mal einen Ausblick: Wie werden unsere Arbeitsplätze im Jahr 2030 aussehen? Was wird uns wichtig sein bei unserer täglichen Arbeit? Es wird interessant, versprochen!
Der Arbeitsplatz der Zukunft: 8 Thesen
These 1: Wir arbeiten dort, wo wir uns gerade befinden
Schon heute ist es so, dass in vielen Berufen ein digitales Endgerät und ein Breitband-Internetanschluss reichen, um arbeiten zu können. Und natürlich noch ein paar Dinge mehr, die wir für dich im Beitrag „Digitalisierung: Diese Anforderungen gibt es für dich als Mitarbeiter“ zusammengefasst haben.
Mit der Aufhebung der Coronamaßnahmen müssen nun wieder viele Leute ins Büro. Doch die weltweite Pandemie hat viele Spuren in unseren Arbeitswelten hinterlassen – positive wie negative.
Im Jahr 2030 fährt niemand mehr ins Büro, der das nicht möchte. Denn es gibt nur noch wenige klassische Firmengebäude. Die Beschäftigten eines Unternehmens arbeiten digital zusammen und treffen sich in der Virtual Reality (VR) in der Cloud – also in digitalen Arbeitsräumen, die perfekt ausgestattet sind. Und natürlich auch in virtuellen Kaffeeküchen. Denn Netzwerken und soziale Interaktion sind noch viel wichtiger als heute. Schließlich haben die Unternehmen erkannt, dass die Kaffeeküche ein Arbeitsplatz ist, an dem die Zukunft gemacht wird – sie ist nämlich ein äußerst produktiver Ort. Und sich dort auszutauschen, ist definitiv keine Zeitverschwendung.
Noch eine gute Nachricht: Klobige Brillen sind für die VR nicht mehr nötig, es reicht ein filigranes Gestell. Einige von uns haben sogar schon einen Chip implantiert, der virtuelle Bilder direkt auf die Netzhaut spielt.
These 2: Wir arbeiten zusammen, auch mit verschiedenen Unternehmen
Im Jahr 2030 entwickeln mehrere Unternehmen gemeinsam ein Produkt. Das heißt für uns: Wir arbeiten in Teams, die sich immer wieder neu zusammensetzen. Regional, international, global. Ohne Scheuklappen, ohne Neid, ohne Vorbehalte.
Erst im zweiten Arbeitsgang schärfen die beteiligten Firmen das so entstandene Produkt für die jeweilige Zielgruppe und passen es – wenn nötig – an. Diese Arbeitsweise spart nicht nur Kosten, sondern schont auch das Klima. Denn wir haben ein oberstes Ziel: die Erderwärmung aufzuhalten.
These 3: Eine KI unterstützt und vertritt uns
Unsere Arbeitsmethoden und -werkzeuge sind agil und damit hoch flexibel. Vergessen können wir nichts mehr, eine KI (künstliche Intelligenz) hat alles im Blick.
Diese KI können wir ganz an unsere persönlichen Bedürfnisse anpassen und sie anlernen, kurz: Wenn du Druck brauchst, um so richtig produktiv zu werden, macht sie dir welchen. 😉
Und wenn du eher humorvoll kommunizieren willst, handelt deine KI genau so. Übrigens: Diese KI vertritt dich auch, wenn du mal im Urlaub oder krank bist. Außerdem nimmt dir die KI lästige Arbeiten ab, wie zum Beispiel die richtige Ablage deiner Dokumente in der Cloud. So bleibt dir mehr Zeit für die Arbeiten, die dich erfüllen und dir wirklich Spaß machen.
These 4: Wir bewegen uns, während wir arbeiten
Stundenlanges Sitzen schadet. Das wissen die meisten von uns aus eigener Erfahrung. Der Arbeitsplatz der Zukunft ist nicht mehr an Tisch und Stuhl gebunden, denn wir haben in der Virtual Reality alle Arbeitsmaterialien, die wir brauchen.
So können wir überall arbeiten und brauchen nicht mal mehr ein technisches Gerät dafür (der Chip, du erinnerst dich 😉). Es ist für uns normal, dass Menschen nicht mehr in eine Kamera starren, weil sie im Onlinemeeting vor einem Bildschirm sitzen. Stattdessen fahren sie zum Beispiel Rad. Oder laufen in einem Raum herum. Oder liegen am Strand in der Sonne. Davon merken die anderen Beteiligten nichts, denn in der VR ist unser digitales Abbild, der Avatar, aktiv. Und der trägt Anzug oder Kostüm, wenn’s am Arbeitsplatz der Zukunft sein muss.
These 5: Wir wechseln öfter den Job
Die Digitalisierung hat auch Schattenseiten – so erledigen Roboter und künstliche Intelligenzen im Jahr 2030 viele Jobs. Wir sind deshalb noch flexibler geworden bei der Wahl unseres Arbeitgebers. Etwa dann, wenn unser Arbeitsplatz überflüssig geworden ist.
Doch wir sind auch aus anderen Gründen flexibler: Wenn wir zum Beispiel bemerken, dass das Arbeitsklima in einem bestimmten Unternehmen nicht stimmt. Oder die Bezahlung woanders besser ist. Die Arbeitgeber müssen einiges unternehmen, damit wir uns einer bestimmten Marke verpflichtet fühlen. Frisches Obst und Gemüse oder ein Firmenfahrrad reichen schon lange nicht mehr!
These 6: Lernen ist für uns so selbstverständlich wie essen
Das Wissen der Welt verdoppelt sich alle paar Jahre. Und so werden wir noch viel mehr lernen dürfen, als wir das heute schon tun. Ja, dürfen, denn Neues schnell zu lernen ist unsere absolute Kernkompetenz für unseren Arbeitsplatz der Zukunft. Da hilft eine positive Einstellung zum Lernen enorm. 😉 Wem das nicht schwerfällt, der wird auch im Jahr 2030 ein gefragter Mann oder eine gesuchte Frau auf dem Arbeitsmarkt sein.
Dein Alter? Egal! Denn unsere Gesellschaft ist im Durchschnitt noch ein Stück älter als heute schon. Leute, die gerne lernen und pfiffig sind, können sich die Jobs aussuchen.
These 7: Wir arbeiten in wechselnden, sehr flachen Hierarchien
Projektleiterin, Abteilungsleiter, Bereichsleiterin, Vorstand – das war gestern. Im Jahr 2030 gibt es nur noch äußerst flache Hierarchien. Wir haben an unserem Arbeitsplatz der Zukunft flexible Rollen, die sich am Projekt orientieren, in dem wir gerade arbeiten.
Du bist besonders kreativ? Und kannst andere anstecken mit deinen Ideen? Dann hast du den Hut auf in Projekten, in denen das besonders wichtig ist. Im nächsten Projekt geht es dann mehr um nüchterne Analysen – deswegen bist du hier ein einfaches Teammitglied.
Insgesamt orientieren sich Hierarchien eher an den sogenannten Soft Skills und nicht starr an der jeweiligen Ausbildung einer Person. Erfahrung ist immer relevant und wird wertgeschätzt!
These 8: Es gibt keine starren Arbeitszeiten
Nine to five, die Fünftagewoche – das alles ist lang vorbei. Im Jahr 2030 gibt es viele verschiedene Arbeitszeitmodelle für unseren Arbeitsplatz der Zukunft, die auch flexibel an unsere jeweilige Lebenssituation angepasst werden können. So werden Elternzeiten unkompliziert abgedeckt, genauso wie ein Sabbatical.
Sich Zeit für uns selbst zu nehmen, das erwarten die Unternehmen von uns regelrecht. Denn es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass solche freien Zeiten immens zur Motivation beitragen. Und auch dabei helfen, neue Wege zu gehen. Schließlich hat ein Blick über den eigenen Tellerrand noch nie geschadet!
Der Arbeitsplatz der Zukunft: Was ist zum Beispiel mit der Feuerwehr?
Moment, denkst du jetzt: Aber was ist mit der Feuerwehr? Oder mit Pflegeberufen, Arbeitsplätzen beim Energieversorger, bei der Polizei und so weiter? Dort müssen rund um die Uhr Leute arbeiten. Und dazu brauchen wir Schichtpläne, feste Anwesenheitszeiten etc. Sonst gibt es niemanden mehr, der andere Menschen pflegt, Feuer löscht oder das Kraftwerk am Laufen hält.
Ja, du hast recht. Diese acht Thesen passen nicht auf alle Berufe. Es wird sich aber auch in solchen Branchen etwas verändern! Zum Beispiel die Bezahlung – hier wird sich im Jahr 2030 einiges getan haben. Denn es muss gute Gründe geben, damit sich junge Menschen auch in Zukunft für einen solchen Beruf entscheiden. Eine gute Bezahlung ist dabei Teil der Wertschätzung.
Du siehst: Auf uns alle warten spannende Zeiten an unserem Arbeitsplatz der Zukunft! Und noch viel mehr Chancen. Wie aufregend …
Willst du mehr über New Work, die Generationen Y und Z und deren Umgang mit den neuen Arbeitswelten wissen? Dann haben wir noch einen interessanten Hintergrundartikel für dich.