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Bewerbung und Jobsuche, Unternehmen & Personalverantwortliche | 8 Min. Lesezeit

Social Media Recruiting: Talente über Facebook, YouTube und Co. suchen und finden

Autorbild von karriere tutor® Verfasst durch karriere tutor®

Social Media Recruiting

Bist du auf der Suche nach den besten Talenten am Arbeitsmarkt? Dann solltest du auf Social Media Recruiting (SMR) nicht verzichten. Doch wie genau funktioniert das und welche Kanäle sind für die Mitarbeitergewinnung heutzutage relevant? Lohnt es sich überhaupt, in Paid Ads zu investieren? In diesem Blogbeitrag erhältst du Antworten auf diese Fragen und erfährst, welche Chancen SMR bietet und welche Herausforderungen auf dich zukommen.

Wie funktioniert Social Media Recruiting?

Social Media Recruiting ist eine Form der Personalbeschaffung über soziale Medien. Dabei sind LinkedIn, Facebook, Twitter und XING die am häufigsten genutzten Kanäle. Unabhängig von den aktuellen Trends im Social Media Recruiting gibt es im Wesentlichen drei Strategien, um potenzielle Bewerber über soziale Medien anzuwerben:

  • Active Sourcing: Unternehmen machen den ersten Schritt und schreiben passende Kandidaten in den sozialen Medien aktiv und direkt an, was man Active Sourcing nennt.
  • Anzeigenschaltung: Das Unternehmen schaltet Werbeanzeigen auf Social Media ein und hofft so, die Aufmerksamkeit der gewünschten Zielgruppe zu gewinnen und Bewerbungen zu erhalten. Das kann gratis oder über Paid Ads passieren, aber dazu unten mehr.
  • Employer Branding: Das Unternehmen kann über sogenanntes Employer Branding die eigenen Werte und die Unternehmenskultur vermitteln und sich als attraktiver Arbeitgeber darstellen. So sollen Arbeitnehmer auf das Unternehmen aufmerksam werden und sich dort bewerben.

Zahlen und Fakten zum Social Media Recruiting

Welche Social-Media-Kanäle sind fürs Recruiting grundsätzlich relevant? Eine Studie aus Deutschland ergab, dass vor allem Facebook, XING und LinkedIn für die oben genannten Aufgaben genutzt werden.

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Ungenutztes Potenzial

Wie aus der Grafik hervorgeht, nutzen Personalverantwortliche YouTube und Instagram für die meisten Recruiting-Aktivitäten bisher kaum. Dabei steckt in diesen Kanälen viel Potenzial, um Talente mittels Video- und/oder Bild-Content auf das Unternehmen aufmerksam zu machen. Denn mit gutem Video-Content bedienen Sie noch eine Nische.

XING und LinkedIn mit steigender Marktpräsenz

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XING ist als Karrierenetzwerk vor allem in der DACH-Region vertreten und in den letzten 10 Jahren stark gewachsen. Es hat seine aktiven Mitglieder vervierfacht und die aktiven Nutzer – dazu zählen auch diejenigen ohne eigenen Account – verdreifacht.

Die Anzahl der LinkedIn-User steigt im deutschsprachigen Raum mittlerweile ebenfalls rasant an. Innerhalb der DACH-Region sind bereits 14 Millionen User  auf der Karriereplattform unterwegs. An der Nutzerzahl sieht man deutlich, dass LinkedIn eine bedeutende Größe in Sachen Business-Networking neben XING geworden ist. Zumindest wird die Plattform zusehends beliebter, auf Unternehmer- wie auf Arbeitnehmerseite.

Recruiting-Kanäle nach Anteilen der Neueinstellungen

Schauen wir uns jedoch in der nachfolgenden Statistik die Anteile der Recruiting-Kanäle nach Neueinstellungen in den Jahren 2017 bis 2019 an, stellen wir fest, dass Karrierenetzwerke mit nur etwa 4 % an Neueinstellungen in 2019 noch eine relativ geringe Bedeutung im Vergleich zur Unternehmenswebsite und den Internet-Stellenbörsen haben. Sonstige soziale Netzwerke haben bisher mit insgesamt 1,4 % Prozent einen noch geringeren Anteil an Neueinstellungen.

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Jedoch muss man bei jenen Zahlen und Daten ein wenig aufpassen, da man nie wissen kann, wo ein Bewerber die Stellenanzeige tatsächlich zum ersten Mal gesehen hat. Es ist auch möglich, dass ein Bewerber sich zwar über die Firmenwebsite bewirbt, die Stellenanzeige aber zuvor auf LinkedIn entdeckt hat.

Best Practices: Welcher Kanal für welche Recruiting-Maßnahme?

Social Media Recruiting

Der folgende Best-Practice-Einblick in diverse SMR-Kanäle kann dir helfen abzuschätzen, welcher Kanal für welchen Inhalt und welche Recruiting-Maßnahme geeignet ist, damit du erfolgreich neue Mitarbeiter anwerben kannst. Dies sind die derzeit fünf beliebtesten SMR-Kanäle:

Active Sourcing und Bewerberdialog mit XING und LinkedIn

Die Business-Netzwerke XING und LinkedIn sind Informationsquelle und Kontaktmöglichkeit zugleich. Daher decken sie für Unternehmen und Arbeitnehmer wichtige Bereiche des passiven und aktiven SMR ab. Neben der kostenpflichtigen Anzeigenschaltung ist hier vor allem das Active Sourcing ausschlaggebend für deinen Recruiting-Erfolg. Achte als Unternehmen deswegen unbedingt auf einen professionellen Auftritt.

Um dich bei der Talentsuche zu unterstützen, haben XING und LinkedIn spezielle Services entwickelt. Bei XING ist dies der TalentManager, der dir mit vielen Zusatz-Features beim Finden und Kontaktieren neuer Talente hilft. Beispielsweise kannst du über den TalentManager mehr Nachrichten versenden.

LinkedIn ist XING im Grunde sehr ähnlich. Es richtet sich jedoch an internationale User, und so hast du die Möglichkeit, weltweit nach geeigneten Kandidaten zu suchen. Selbst internationale Talente mit gefragten Fremdsprachenkenntnissen findet man über SMR schnell. Wie auf XING gibt es hier spezielle Themengruppen zum professionellen Austausch.

Darüber hinaus gibt es auf LinkedIn spezielle, aber recht teure Recruiter-Lizenzen, die besonders hilfreich bei der Kandidatensuche sind. So hast du beispielsweise – ähnlich wie beim XING TalentManager – die Möglichkeit, genauere Suchfilter zu nutzen oder eine größere Anzahl an Nachrichten (sogenannte InMails) pro Monat an geeignete Kandidaten zu versenden und dadurch effizienter nach neuen Talenten am Arbeitsmarkt Ausschau zu halten.

Employer Branding und Anzeigenschaltung mit Facebook

Facebook ist nach wie vor einer der beliebtesten Social-Media-Kanäle, zumindest im Hinblick auf die private Nutzung. Daher darf es hier auch ruhig etwas informeller zugehen als auf XING und Co – allerdings ohne Active Sourcing zu betreiben. 

Für die meisten Unternehmen gehört ein Profil auf Facebook zum festen Bestandteil der Repräsentation nach außen. Employer Branding spielt dabei eine wesentliche Rolle. Beispielsweise können Sie mit Gewinnspielen, Rabattaktionen, Umfragen oder sonstigen Mitmachaktionen potenzielle Mitarbeiter auf das Unternehmen aufmerksam machen und sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Auch um Einblicke in das Unternehmen zu geben, nutzen Unternehmen bevorzugt diese Plattform. Die direkte Ansprache von Bewerbern ist hier nicht üblich, dafür richten Bewerber aber durchaus Fragen an potenzielle Arbeitgeber und geben mit Likes direktes Feedback zu Posts.

Greifbare Einblicke in den Arbeitsalltag mit YouTube

Auch die Video-Plattform YouTube bietet sich sehr gut an, um Einblicke in Unternehmen zu gewähren: Von Videos zur Firmengeschichte über Statements von aktuellen Mitarbeitern und Kunden – YouTube ist der perfekte Kanal, um das eigene Unternehmen greifbar und sympathisch darzustellen. Und dementsprechend gut müssen die Videos produziert werden, denn schlechte Bild- und Soundqualität lassen an der Professionalität zweifeln.

Darüber hinaus eignet sich die Plattform auch hervorragend dazu, Video-Stellenanzeigen online zu schalten. Wie wäre es, wenn sich der Geschäftsführer vor die Kamera stellt und potenzielle Bewerber direkt anspricht und sie auffordert, sich zu bewerben?

Dabei können Sie im Video auch die Gelegenheit nutzen, einen Einblick in den Arbeitsalltag deines Unternehmens bzw. des Fachbereichs zu geben. Gerade die jüngeren potenziellen Bewerber erwarten von Stellenanzeigen mehr als immer wieder dieselben Phrasen wie „Bei uns haben Sie die Möglichkeit, in einem dynamischen Team zu arbeiten.“ Sie interessieren sich mehr dafür, vorab zu erfahren, wie der eigentliche Arbeitsalltag im Unternehmen aussieht. Durch die Kommentarfunktion kann man gezielt auf Nutzerfragen antworten und sich so bestens als Arbeitgeber in Szene setzen.

Instagram – perfekt für die Kreativbranche, Start-ups und kleine Budgets

Last but not least ist nun auch Instagram als SMR-Tool im Rennen. Besonders wenn das Unternehmen in der Kreativbranche angesiedelt ist, ist dieser Kanal genau der richtige. Das junge und hippe Image ist optimal für die Werbe-, Mode-, Kunst- und Start-up-Branche geeignet.

Unternehmen haben die Möglichkeit, einen Business-Account einzurichten und zielgruppenspezifische Videos hochzuladen. Der visuelle Fokus bei Instagram ermöglicht es, die Unternehmenskultur zu zeigen und Nutzern einen Eindruck vom Betriebsalltag oder besonderen Events zu vermitteln.

Nutze die Story-Funktion, um das Mittagessen in der Kantine anzupreisen, besonders schöne Sonnenuntergänge auf der Büroterrasse zu zeigen oder den gemütlichen After-Work-Drink bildlich einzufangen und weiterzugeben. Anders als auf YouTube kannst du hier nämlich gut sogenannte Lifestyle-Themen vermitteln und dich ein wenig kreativer betätigen.

Social Media Recruiting mit Paid-Ads

Social Media kann jeder gratis nutzen. Willst du jedoch eine sehr große Reichweite mit deinen Posts erzielen, dann kommst du um kostenpflichtige Angebote wohl nicht herum. Wenn du also eine sehr spezielle Zielgruppe mit deiner Stellenausschreibung erreichen willst, solltest du Paid Ads, etwa auf Facebook, schalten.

Über den Werbeanzeigenmanager von Facebook lassen sich die User nämlich genau in punkto Alter, Wohnort und Interessen eingrenzen. Das erspart Arbeit und Werbebudget, da es Streuverluste minimiert, und du sparst vor allem Aufwand bei Bewerbern, die ohnehin nicht ins Raster passen. Für Kanäle wie Facebook sind Paid Ads empfehlenswerter als zum Beispiel bei Instagram und YouTube. Auf diesen Plattformen steht der User bezahlter Werbung weitaus kritischer bis negativ gegenüber.

Chancen und Herausforderungen beim Social Media Recruiting

Social Media Recruiting

Mittels Social Media Recruiting kann man mit sehr viel Geld– Stichwort Paid Ads und Extra-Lizenzen –großflächig potenzielle Mitarbeiter erreichen. Aber auch mit kleinem Budget können Sie gut auf das eigene Unternehmen und freie Stellen aufmerksam machen.

Inhalte, die interessieren

Besonders ein schöner Instagram-Account, der regelmäßig bespielt wird, wird sich positiv auf Ihr Unternehmen als Marke auswirken, da es durch Beiträge aus dem Arbeits-, Firmen-, und Mitarbeiteralltag einfach nahbarer und interessanter für Stellensuchende wird. Diese Chancen kann jeder Arbeitgeber für sich nutzen, unabhängig von einem großen Werbeetat.

Authentische Selbstvermarktung

Als Arbeitgeber ist es Ihre Aufgabe, sich besonders authentisch und einzigartig zu präsentieren und Bewerbern mit Ihrer Recruiting-Strategie so einen Mehrwert zur herkömmlichen Stellenausschreibung zu bieten. Dieser Mehrwert kann darin bestehen, dass Bewerber schon vor dem ersten Kontakt mit Ihrem Unternehmen Mitarbeitermeinungen zum Arbeitsalltag oder zum Betriebsklima einholen können.

Die besonderen Vorteile als Arbeitgeber

Darüber hinaus müssen Sie als Arbeitgeber für zukünftige Mitarbeiter besondere Vorteile bieten und diese auch bereits im Recruiting-Prozess kommunizieren. Damit ist gemeint, dass du dich von der Masse an Arbeitgebern in deiner Branche abheben musst, um so die besten Talente zu rekrutieren.

In Qualität investieren und kreativ sein

Zeige dein Potenzial als Top-Arbeitgeber und poste nur hochwertige und gut geplante Beiträge und Videos, die dein Unternehmensimage auf ehrliche Weise transportieren.

Lass auf Firmenevents und bei Messeauftritten filmen. Schwenke mit der Kamera durch die Büros und nimm dabei Interviews von Mitarbeitern auf. Sequenzen davon von einem Cutter, der sein Handwerk versteht, zusammengeführt, können wunderbare Video-Posts für die verschiedenen Social-Media-Kanäle ergeben. Auf diese Weise nimmst du den User für einen Tag mit in Ihren Unternehmensalltag. Die Möglichkeiten, gute Inhalte zu erstellen, sind mit ein wenig Kreativität nahezu unendlich.

Finde dein Erfolgsrezept

Klar: Genau im kreativen und einzigartigen Inhalt besteht meist die größte Herausforderung und Chance zugleich beim SMR. Du willst schließlich nur die besten Seiten deiner Firma zeigen und dennoch authentisch wirken. Deshalb solltest du nur Dinge versprechen, hinter denen du stehst und die du auch wirklich halten kannst. Echte Talente findest du heute nicht mehr nur über das Schalten von Stellenanzeigen, sondern durch gut durchdachtes Social-Media-Recruiting.

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