Kanban-Systeme sind Systeme, die eine schlanke, selbststeuernde Produktion ermöglichen und sich dabei nach dem Pull-Prinzip richten. Das Kanban-System ist auf Taiichi Ono – dem Erfinder des Toyota-Produktionssystems – zurückzuführen. Er entwickelte Kanban, um die Produktivität der Autoherstellung bei Toyota zu erhöhen, die im Vergleich zu den amerikanischen Konkurrenten damals sehr niedrig war.
Das Besondere an Kanban-Systemen ist, dass der Startschuss für die Produktion vom Kunden ausgeht. Produziert wird erst, wenn der Kunde ein Produkt anfragt. Daher ist der Informationsfluss auch rückwärtsgerichtet – also vom Kunden zum Unternehmen –, während der Materialfluss vorwärtsgerichtet läuft, nämlich vom Lieferanten über den Hersteller bis zum Kunden.
Voraussetzungen, Prinzipien und Regeln
Kanban-Systeme folgen ganz bestimmten Voraussetzungen, Prinzipien und Regeln, die konsequent eingehalten werden müssen, um reibungslos zu funktionieren. Voraussetzung ist zum Beispiel, dass eine Fließfertigung mit einem hohen Standardisierungsgrad der Produkte sowie einem streng getakteten Produktionsprozess etabliert wird. Zudem sollte das Just-in-time-Prinzip mit kleinen Losgrößen in der Produktion angewendet werden, um Überproduktionen zu vermeiden. Die Ware wird demnach erst dann produziert, wenn der Kunde sie nachgefragt hat.
Neben dem Just-in-time-Prinzip werden Kanban-Systeme von folgenden Prinzipien gesteuert:
- Nachfrageorientierung
- Selbststeuerung
- Verschwendungsvermeidung
- Methoden-Mix
- Kontinuierliche Verbesserung im Sinne eines KVP
Hilfsmittel
Hilfsmittel im Kanban-System sind die sogenannten Kanban-Karten, die die wesentlichen Produktinformationen enthalten und auf einem Kanban-Board (auch Kanban-Tafel genannt) festgehalten werden können.