Inhaltsverzeichnis
1. Objektive und subjektive Faktoren zählen 2. Der Bildungsanbieter: staatliche Anerkennung und Co. 3. Die Inhalte der Weiterbildung: Welche Kenntnisse wirst Du erwerben? 4. Die Aufbereitung: Wie lernst du am besten? 5. Die Referenten: Von den Besten lernen 6. Der Abschluss: Welche Bestätigung deiner Weiterbildung bekommst du? 7. Das Material: Umfang und Aufbereitung 8. Die Kosten: Was darf eine gute Weiterbildung kosten?Eine gute Weiterbildung kann für dein Berufsleben entscheidend sein. Interessantere Aufgaben, mehr Verantwortung, mehr Geld und sogar der Aufstieg in deinen Traumjob – all das ist möglich, wenn du das dazu passende Wissen aufbaust. Entscheidend ist dabei allerdings, dass es sich um eine anerkannte, gute Weiterbildung handelt. Außerdem bedeutet sie auch immer eine Investition von Zeit und Geld. Da sollte das Ergebnis dann schon zu deinen Vorstellungen passen. Mit unseren Tipps fällt dir die Auswahl eines Kurses oder eines Seminars bei einem der vielen Weiterbildungsveranstalter leichter.
Objektive und subjektive Faktoren zählen
Die „eine“ Weiterbildung, die auf alle Menschen passt, gibt es nicht. Dafür sind wir alle zu verschieden und haben unterschiedliche Wünsche an das Lernen und Leben. Um eine gute Weiterbildung zu finden, ist es daher wichtig, dass du sowohl objektive als auch subjektive Faktoren bei deiner Suche berücksichtigst.
- Zu den objektiven Faktoren gehört alles, was für alle Interessierten unverändert gilt: beispielsweise die staatliche Anerkennung des Weiterbildungsanbieters oder auch der Preis sowie die Dauer der Fortbildung oder des Seminars. Objektive Fakten kannst du bei deiner Suche einfach recherchieren. Die Angaben findest du in der Regel auf den Webseiten der verschiedenen Kursanbieter. Dennoch ist es sinnvoll, wenn du dich schon vor der eigentlichen Suche gründlich informierst. Welche Zertifikate gibt es überhaupt? Brauchst du vielleicht einen bestimmten Abschluss für deinen nächsten Karriereschritt, zum Beispiel einen von der IHK? Was kostet die Maßnahme und wie lange dauert sie, hast du evtl. Anspruch auf eine Bildungsprämie? Je genauer du schon die objektiven Kriterien im Kopf hast, nach denen du entscheiden willst, desto einfacher wird es später, Weiterbildungsanbieter in die engere Wahl zu ziehen oder davon auszuschließen.
- Bei den subjektiven Faktoren sind die persönlichen Vorlieben entscheidend, sie sind von Mensch zu Mensch verschieden: Lernst du lieber zu festen Zeiten in einer Gruppe oder bei freier Zeiteinteilung über das Internet? Legst du Wert auf einen persönlichen Kontakt zu deinem Referenten oder ist dir das egal? Wie viel Geld kannst du für die Weiterbildung ausgeben und hast du eventuell Anspruch auf Fördermittel? Wie viel Zeit kannst du fürs Lernen reservieren?
Tipp: Mach dir eine Liste mit allen Kriterien, die dir wichtig sind, und notiere dabei gleich, wie entscheidend der jeweilige Punkt ist. Damit erhältst du deine ganz persönliche Auswahl-Checkliste und hast alles Wichtige im Blick – bevor du eine Weiterbildung buchst.
Der Bildungsanbieter: staatliche Anerkennung und Co.
Wer eine gute Weiterbildung sucht, stellt schnell fest, dass das Angebot sehr groß und sehr unübersichtlich ist. Und jeder Anbieter zeigt auf seinen Webseiten Gütezeichen, Qualitätssiegel und Anerkennungsurkunden. Da durchzusteigen ist gar nicht so einfach.
- Wenn ein Weiterbildungsunternehmen bestimmte Qualitätsstandards, etwa die der ISO 9001:2015, einhält, kann es die staatliche Anerkennung zum Beispiel bei den jeweiligen Bundesländern beantragen. Dabei geht es um Kriterien des Teilnehmerschutzes, der Ausstattung und der Unterrichtskonzeption der jeweiligen Akademie. Über die tatsächliche Art und Weise der Maßnahme und ob diese zu einem selbst passt, sagt die Anerkennung noch nichts aus, ist aber ein Hinweis auf die Seriosität des Anbieters. Übrigens: Die staatliche Anerkennung des Anbieters hat nichts mit der staatlichen Anerkennung des einzelnen Abschlusses zu tun.
- Ein guter Hinweis auf die Qualität des Anbieters ist es auch, wenn er den Bildungsprämiengutschein akzeptiert. Denn um diese Prämie erstattet zu bekommen, muss die Institution bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen. Es kann jedoch auch sein, dass Prämiengutscheine nur für einzelne Umschulungen der jeweiligen Akademie genutzt werden können.
- Zertifikate und Siegel offizieller Anerkennungs- und Zulassungsverfahren sind ebenso ein Qualitätsnachweis. Hier wird es aber unübersichtlich, denn es gibt jede Menge Fantasiesiegel und -zertifikate, die keinerlei Aussagekraft besitzen. Sie weisen eher darauf hin, dass der Kursanbieter den Aufwand eines offiziellen Zertifizierungsverfahrens scheut. Wenn du ein Siegel auf der Webseite eines Anbieters entdeckst, solltest du einmal nachschauen, welche Informationen du dazu findest. Gibt es möglicherweise Warnungen im Internet? Oder steht es in einer Empfehlungsliste von beispielsweise Stiftung Warentest?
Hast du dir ein paar Weiterbildungsanbieter mithilfe der Qualitätssiegel herausgesucht, stellen sich weitere Fragen.
- Wie lange ist der Anbieter schon am Markt vertreten? Je länger ein Institut bereits Kurse anbietet, desto reibungsloser verläuft meist die Organisation, Erfahrung zahlt sich in diesem Bereich aus. Allerdings ist nicht gesagt, dass ein alteingesessener Anbieter auch die modernen Medien problemlos im Griff hat. Daher sollte jeder Bildungsanbieter auch dahingehend überprüft werden, wie gut er das hybride Studieren unterstützt.
- Wenn du eine gute Weiterbildung mit Präsenzveranstaltungen suchst, frage konkret nach, wo die Kurse stattfinden und wie die Ausstattung der Räume ist. Auch hier gilt: Eine junge gut ausgestattete Computerschule kann ein besseres Angebot haben als ein zwar erfahrener, aber mit antiquierten Rechnern arbeitender Anbieter. In Idealfall kannst du die Ausstattung im Vorfeld einmal ansehen.
- Planst du, eine reine E-Learning-Veranstaltung zu buchen, solltest du dich gründlich auf der Webseite des Anbieters umsehen. Sind ein ordnungsgemäßes Impressum und eine ausführliche Datenschutzerklärung vorhanden? Gibt es eine einfache Möglichkeit, mit dem Anbieter Kontakt aufzunehmen, ist also eine telefonische Beratung – nicht nur vor der Buchung, sondern auch während der Kursteilnahmen – möglich? Ist die Seite der Akademie übersichtlich und die Navigation eindeutig? Fühlst du dich auf der Seite wohl? Wenn du dich später während des Kurses möglicherweise mit einer schlechten Technik herumplagen musst, geht viel Zeit verloren, die du besser fürs Lernen aufwenden kannst.
- Wenn du konkrete Fragen hast, ist das eine gute Gelegenheit, die Kommunikation des Anbieters zu testen. Bekommst du auf alle deine Fragen schnell und umfassend Antwort oder musst du darauf warten?
Schau dir auch die Angebote von Verbänden und Vereinen aus deiner Branche an. Der große Vorteil dabei: Hier bekommst du Wissen vermittelt, das genau auf deinen beruflichen Bedarf zugeschnitten ist.
Die Inhalte der Weiterbildung: Welche Kenntnisse wirst Du erwerben?
„Irgendwas mit Wirtschaft …“ – wenn du eine sinnvolle gute Weiterbildung planst, reicht ein solcher Wunsch nicht aus, um einen geeigneten Kurs zu finden. Hier bist du selbst gefordert: Was genau soll in dem Kurs oder in dem Seminar vermittelt werden? Welche Inhalte sollen in welcher Tiefe behandelt werden? Brauchst du einen Anfänger- oder einen Fortgeschrittenenkurs? Vielleicht fehlt dir für den nächsten Karriereschritt ein bestimmtes Zertifikat? Oder du willst einen ganz anderen Beruf einschlagen und suchst nun einen Kurs, der dich darauf vorbereitet? All das sind Punkte, über die du gründlich nachdenken solltest, bevor du dich für einen Kurs entscheidest.
Wenn du in deinem jetzigen Unternehmen vorankommen willst, sprich auch ruhig mit deinem Chef oder der Personalabteilungen, wie die deinen Weiterbildungswunsch einschätzen. Dann kannst du dich auch gleich erkundigen, ob ein Arbeitgeber dein Vorhaben finanziell unterstützt oder dich für Präsenzzeiten und Prüfungen freistellt.
Einige Unternehmen bieten auch eigene Weiterbildungsmöglichkeiten an. Dabei findet je nach Unternehmen eine Zusammenarbeit mit der IHK oder einem klassischen Weiterbildungsanbieter statt.
Die Aufbereitung: Wie lernst du am besten?
Anschließend stellt sich die Frage, in welcher Form du am liebsten lernen möchtest. Wünschst du dir Webinare, die dir eine zeit- und ortsunabhängige Weiterbildung ermöglichen? Damit du dich dann wirklich mobil und flexibel weiterbilden kannst, sollten alle Inhalte jederzeit abrufbar sein. Vielleicht möchtest du aber lieber den regelmäßigen Austausch mit anderen Studenten und Präsenzveranstaltungen haben? Oder ist dir beides gleichermaßen wichtig?
Sieh dir die Didaktik des Lehrgangs genau an und prüfe, ob es eventuell auch eine Kombination von Videoinhalten, geführten Inhalten und Lerngruppen gibt. Je nach Anbieter ist eine Kombination aus E-Learning und persönlichem Austausch in der Lerngruppe möglich. Eine gute Weiterbildung ist die, die dir die Lerninhalte so vermittelt, wie du sie brauchst und optimal verinnerlichen kannst.
Halte deine Überlegungen am besten wieder schriftlich fest und gleiche deine Anforderungen an Inhalte und Organisation mit den angebotenen Kursen ab. In den Kursbeschreibungen sollte genau enthalten sein, was dich während deiner Weiterbildung erwartet. Ein Beispiel, wie das aussehen kann, siehst du auf unseren Produktdetailseiten, die die Inhalte ausführlich aufschlüsseln. Stelle dir außerdem Fragen wie:
- Was ist das Lernziel der Weiterbildung?
- Wie erhältst du das Material?
- Welche Eingangsvoraussetzung musst du erfüllen?
- Wann ist der Referent für dich zu sprechen?
- Gibt es ein Forum oder Social-Media-Plattformen für die Teilnehmer?
- Wann finden Präsenzveranstaltungen statt und wie lange wird die Weiterbildung dauern?
Die Referenten: Von den Besten lernen
Nach den Inhalten ist es Zeit, sich die Referenten anzusehen. Schließlich willst du von den Besten lernen. Welche Qualifikationen kann der Referent oder die Referentin vorweisen? Wie nah ist der Kurs an der betrieblichen Praxis, die für die Qualität und die spätere Praxistauglichkeit deines neuen Wissens entscheidend ist? Hat der Vortragende eine entsprechende Ausbildung und bildet auch er sich regelmäßig weiter? Prüfe, ob du Informationen zu den Dozenten, Tutoren und Referenten findest oder ob diese eher versteckt sind.
Wichtig ist aber nicht nur das Fachwissen, sondern auch die pädagogische Kompetenz. Gibt den Namen einfach mal in eine Suchmaschine ein und lies dir die Ergebnisse durch. Mit etwas Glück findest du Kommentare ehemaliger Teilnehmer zu Kurs und/oder Referenten der von dir bevorzugten Fortbildung in einem der Bewertungsportale.
Der Abschluss: Welche Bestätigung deiner Weiterbildung bekommst du?
In welcher Form wird dir die Teilnahme an der Weiterbildungsmaßnahme bestätigt? Hier reichen die Möglichkeiten von einer einfachen Teilnahmebescheinigung bis hin zu staatlich anerkannten Abschlüssen, denen unterschiedliche Prüfungen vorausgehen. Oft arbeiten Anbieter wie auch karriere tutor® mit der IHK zusammen, sodass du am Ende der Weiterbildungsmaßnahme ein IHK-Zertifikat in den Händen hältst. Vor allem, wenn du dich mit deinen neuen Qualifikationen bewerben willst, kann ein gutes Zertifikat entscheidend sein, ob du die Stelle bekommst oder nicht. Auch bei kompletten Umschulungen sind in Deutschland Facharbeiterzeugnisse, Zertifikate und Co. weiter gefragt.
Das Material: Umfang und Aufbereitung
Nach all den Vorüberlegungen hast du vermutlich einen oder auch mehrere Kurse konkret in die nähere Auswahl gezogen. Um dich zu entscheiden, solltest du versuchen, einen Blick auf das Lernmaterial zu werfen. Wenn auf der Webseite des Anbieters eine Probelektion angeboten wird, lade sie herunter, ansonsten kannst du in der Regel Material bestellen. Sieh es dir gründlich an. Ist der Stoff logisch gegliedert und in der gebotenen Ausführlichkeit behandelt? Gefällt dir, wie du als Lernender angesprochen wirst? Sind die Erklärungen verständlich? Werden dir genügend Möglichkeiten gegeben, das Gelernte zu wiederholen und so zu festigen? Und ganz wichtig: Ist alles fehlerfrei?
Eine Probelektion gibt dir beim E-Learning auch die Möglichkeit, das technische Angebot zu überprüfen. Ist der Zugang tatsächlich so unkompliziert, das Material wirklich so interaktiv gestaltet und das Forum so lebhaft, wie der Anbieter behauptet? Wenn es hier zu Schwierigkeiten kommt, kann dir das die Lust am Lernen verleiden.
Die Kosten: Was darf eine gute Weiterbildung kosten?
Nicht zuletzt sind natürlich auch die Kosten wichtig – aber nicht entscheidend. Es ist besser, einen Kurs zu wählen, der vielleicht etwas kostspieliger ist, aber dafür genau deinen Bedarf abdeckt, als in einem preiswerten Kurs zu sitzen und das Gefühl zu haben, deine wertvolle Zeit zu verschwenden. Achte unbedingt darauf, dass dir alle Kosten genannt werden, bevor du buchst und dass später nicht möglicherweise Gebühren für Prüfungen oder eine teure Hotline abverlangt werden.
Prüfe außerdem, welche Fördermöglichkeiten für die von dir anvisierten Weiterbildungsangebote in Betracht kommen. Viele Führungskräfte in Unternehmen wissen, wie wichtig gut ausgebildete Mitarbeiter sind und bieten zusätzliche Gelder für Schulungen in einem bestimmten Bereich.
Manchmal arbeiten sie dafür mit externen Dozenten, die in die Firma kommen, zusammen, manchmal setzen sie auch auf bestimmte Kursanbieter, deren Weiterbildung gefördert werden. Ebenfalls kann eine Vorlesung an einer Universität in der Nähe eine geförderte Möglichkeiten seitens des Arbeitgebers sein. Je nach persönlicher Entwicklung, die in den letzten Monaten und Jahren beim Arbeitgeber durchlaufen wurde, kommen natürlich weitere Möglichkeiten infrage.
Das alles klingt ganz schön aufwendig. Aber es lohnt sich, bei der Suche nach einer guten Weiterbildung systematisch und gründlich vorzugehen. Dann wirst du mit neuem Wissen belohnt, das dich wirklich weiterbringt. Und dann macht auch das Lernen gleich viel mehr Spaß.