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Beruflicher Erfolg | 5 Min. Lesezeit

Bildungsurlaub beantragen: Alles zu Rechten, Pflichten & Chancen

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Verfasst durch karriere tutor® Blog
Zuletzt aktualisiert am 03.03.2025
Bildungsurlaub beantragen Alles zu Rechten Pflichten und Chancen

Weiterbildung und das regelmäßige Auffrischen der beruflichen Kompetenzen sind wichtig, sowohl für den Mitarbeiter selbst als auch für den Arbeitgeber. Genau deshalb gibt es die Möglichkeit des Bildungsurlaubs. Wie der Bildungsurlaub konkret funktioniert, welche Regeln in deinem Bundesland gelten und was du vor deinem Antrag auf Bildungsurlaub wissen solltest, findest du in diesem Artikel.

Was ist ein Bildungsurlaub?

Was ist denn überhaupt ein Bildungsurlaub? Mit dem klassischen guten Buch, das du vielleicht stets mit auf Reisen nimmst, hat es nichts zu tun. Mit Hängematte und Strand ebenso wenig. Aber mit Zeit für die eigene Weiterbildung, ohne dem Druck der Doppelbelastung von Beruf und Weiterbildung ausgesetzt zu sein. Denn der Bildungsurlaub bezeichnet den gesetzlichen Anspruch auf eine fünftägige Freistellung von der Arbeit, um Zeit für Fort- und Weiterbildung zu haben. Je nach Landesregelung jährlich oder alle zwei Jahre.

Vorteile des Bildungsurlaubs

Von dieser gesetzlich verankerten Möglichkeit auf Freistellung profitieren letztlich beide Seiten:

  • Arbeitnehmer gewinnen an wichtigem fachlichem Know-how hinzu und
  • Arbeitgeber können im Unternehmen auf das neu erworbene Wissen des Mitarbeiters zugreifen.

Besonders interessant: Die inhaltliche Ausrichtung der Weiterbildung, die im Bildungsurlaub absolviert wird, kann der Mitarbeiter selbst wählen.

Aber: So klar das grundsätzliche Prinzip des Bildungsurlaubs geregelt ist, desto unterschiedlicher sind die konkreten Regelungen der einzelnen Bundesländer. Denn wenn du einen Bildungsurlaub beantragen möchtest, ist das Prozedere überall ein wenig anders.

Voraussetzungen für Bildungsurlaub

Wer kann einen Bildungsurlaub beantragen? Ausschließlich Arbeitnehmer? Gilt der Bildungsurlaub auch für Auszubildende? Und gibt es bestimmte Fristen oder andere Voraussetzungen für diese geförderte Freistellung? Die Antworten auf diese Fragen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Deshalb solltest du unbedingt einen Blick in die gesetzlichen Regelungen deines Bundeslandes werfen.

Informationen dazu findest du meist auf den Webseiten der jeweiligen Landesregierungen.

Wichtig: Es gelten die Regelungen des Landes, in dem du arbeitest. So gibt es zum Beispiel in Bayern und in Sachsen überhaupt keinen Anspruch auf Bildungsurlaub. Arbeitest du also in Baden-Württemberg, lebst aber in Bayern, kannst du Bildungsurlaub beantragen. Ist es umgekehrt, gibt es diese Möglichkeit nicht, weil es in Bayern keinen Anspruch auf diese staatliche Förderung gibt.

Wer trägt die Kosten eines Bildungsurlaubs?

Die Kostenübernahme für den Bildungsurlaub ist in allen teilnehmenden Ländern gleich. Während der Arbeitgeber für die Freistellungstage eine Lohnfortzahlung gewährt, trägt der Arbeitnehmer die Kosten der Weiterbildung. Selbstverständlich können die Weiterbildungskosten auch steuerlich geltend gemacht werden.

Bildungsurlaubsgesetz

Die Bestimmungen zum Bildungsurlaub unterscheiden sich je nach Bundesland. Doch was gilt wo? Wer kann einen Antrag stellen? Und welche Weiterbildungsmaßnahmen erfüllen die Voraussetzungen? Hier findest du einen Überblick über die Regelungen zum Bildungsurlaub in den 16 Bundesländern zum Download.

Tipp: Alle Fakten zum Bildungsurlaub findest du im Bildungsfreistellungsgesetz des Bundeslandes, in dem sich dein Arbeitsplatz befindet. Informiere dich dort rechtzeitig über geltende Fristen zur Antragstellung und mögliche Sonderfallregelungen.

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Was kann man als Bildungsurlaub nehmen?

Wenn du einen Antrag auf Bildungsurlaub stellst und dieser trotz bestehender Bildungsfreistellungsregelung in deinem zuständigen Bundesland abgelehnt wird, kann dies einen einfachen Grund haben: Nicht jede Weiterbildungsmaßnahme wird anerkannt. Informiere dich deshalb unbedingt frühzeitig, also bereits einige Wochen, bevor du deinen Bildungsurlaub beanträgst, welche Veranstaltungen in deinem Bundesland übernommen werden. Die Landesgesetze unterscheiden u. a. zwischen diesen Weiterbildungsarten:

  • Gesellschaftspolitische Weiterbildungen
  • Arbeitsweltbezogene Weiterbildungen
  • Ehrenamtsbezogene Weiterbildungen

In einigen Bundesländern, z. B. in Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, können auch Auszubildende Bildungsurlaub beantragen, jedoch nur für politische Schulungen und Fortbildungen. In z. B. Brandenburg, Hamburg und dem Saarland gibt es die Möglichkeit, sich auch für berufliche Weiterbildungen freistellen zu lassen. Wenn du vor der Entscheidung stehst, deinen Rechtsanspruch auf Bildungsurlaub zu nutzen, solltest du vorab unbedingt einen Blick auf die jeweiligen Regelungen werfen.

Wichtig: Der volle Anspruch auf alle fünf Tage (bzw. sechs im Saarland) entsteht nur, wenn der Antragsteller an fünf Tagen pro Woche (Vollzeit) beschäftigt ist. Möchtest du als Teilzeitbeschäftigter Bildungsurlaub beantragen und erbringst deine Wochenarbeitszeit an weniger als fünf Tagen, verringert sich der Anspruch entsprechend.

Bildungsurlaub beantragen: Erklärung Schritt für Schritt

Sind alle Voraussetzungen erfüllt und alle offenen Fragen geklärt, wird es für dich konkret. Der Prozess, um einen Bildungsurlaub zu beantragen, gliedert sich in sechs Schritte.

Vorgespraech mit Arbeitgeber

1. Vorgespräch mit dem Arbeitgeber

Ein Antrag auf Bildungsurlaub sollte stets eng mit deinem Arbeitgeber abgestimmt werden. Suche deshalb rechtzeitig vor der Antragsfrist das persönliche Gespräch mit deinem Vorgesetzten. Gemeinsam kannst du klären, wie deine Abwesenheit und die Fortbildungsdauer geregelt werden sollen. Mit diesem persönlichen Vorgespräch erhöhst du zudem deine Chancen auf Bewilligung des Bildungsfreistellungsantrags, denn wenn die Eckdaten vorab geklärt sind, erleichtert das den späteren Prozess. Verständige dich am besten auf Folgendes:

  • Art der geplanten Weiterbildung
  • Inhaltlicher Schwerpunkt der Weiterbildung
  • Ort der Weiterbildung
  • Zeitraum der Weiterbildung
  • Kosten der Weiterbildung

2. Bildungseinrichtung wählen

Stimmt dein Arbeitgeber einem Bildungsurlaub zu, kannst du dich auf die Suche nach einem geeigneten Weiterbildungsanbieter machen. Prüfe, welche Institute deine gewünschte Weiterbildung anbietet, und triff deine Wahl.

3. Antragsformular ausfüllen

Steht deine Wunsch-Weiterbildung fest, beantrage die Freistellung bei deinem Arbeitgeber. Viele Bundesländer bieten online kostenlose Antragsformulare an, die du dir herunterladen und nutzen kannst. Meist ist auch die formlose Antragstellung möglich. Jedoch bieten die bestehenden Formulare eine gute Hilfestellung, damit keine wesentlichen Informationen vergessen werden.

Wichtig: Beachte die gesetzlichen Fristen! Meist liegen diese bei ca. sechs Wochen vor Beginn der Freistellung; manche Bundesländer sehen jedoch auch kürzere Fristen vor.

4. Bildungsurlaub beantragen

Ist das Formular ausgefüllt bzw. der formlose Antrag geschrieben, reiche diesen bei der zuständigen Abteilung, meist ist es die Personalabteilung, deines Unternehmens ein. Dort wird der Antrag bearbeitet und schließlich bewilligt oder abgelehnt.

Bildungsurlaub abgelehnt: Was tun?

Wenn du vorab mit deinem Arbeitgeber über die gewünschte Weiterbildung gesprochen hast, wird dein Antrag in der Regel auch bewilligt. Bleibt die Genehmigung jedoch aus, kann das an einem der folgenden Gründe liegen:

  • Du hast die Frist nicht eingehalten.
  • Du hast ein ungeeignetes Bildungsangebot angegeben, für das die Regelung in deinem Bundesland nicht greift.
  • Dein Arbeitgeber kann die Freistellung aus betrieblichen Gründen ablehnen.

Was kannst du nun tun, wenn dein Antrag abgelehnt wurde? Stelle den Antrag noch einmal und gib dabei einen anderen Termin oder eine andere Bildungsmaßnahme an. Übrigens gilt eine rein mündliche Ablehnung des Bildungsurlaubs nicht. Kann dein Arbeitgeber also nicht zustimmen, muss er dies schriftlich begründen.

5. Weiterbildung beginnen

In der Regel folgt dem Antrag jedoch eine Bewilligung. Mit dieser in der Tasche kannst du die geplante Weiterbildung beginnen und durchführen.

6. Teilnahmebestätigung einreichen

Nach Abschluss der Weiterbildung erhältst du in der Regel eine Teilnahmebescheinigung oder ein Zertifikat. Reiche diese Bescheinigung bei deinem Arbeitgeber ein.

Chancen für berufliche Weiterbildung nutzen

Leider kennen längst nicht alle Arbeitnehmer die Möglichkeit, einen Bildungsurlaub zu beantragen, um sich damit Zeit und Freiraum für ihre berufliche Qualifizierung zu nehmen. Dabei ist diese Regelung eine hervorragende Möglichkeit, in die eigene Karriere und die Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes zu investieren. Wenn du deine Chancen nach dem Lesen dieses Artikels nun nutzen willst, wünschen wir dir viel Erfolg bei der Antragstellung und der favorisierten Weiterbildungsmaßnahme.