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Bewerbung und Jobsuche, Gefragte Berufe | 5 Min. Lesezeit

Tipps und Tricks für deine erfolgreiche Bewerbung im öffentlichen Dienst 

karriere tutor® Logo von „karriere tutor“ mit dem Slogan „Gemeinsam. Digital. Erfolgreich.“ auf einem hellblauen kreisförmigen Hintergrund, der Kursnet Bildungsangebote und AZAV-zertifizierte Weiterbildungen hervorhebt. Verfasst durch Annika Rehberg

Bewerbung im öffentlichen Dienst

Neben dem Weg in die freie Wirtschaft ist auch ein Job im öffentlichen Dienst attraktiv für viele Arbeitnehmende und bietet eine interessante Jobperspektive. Ob verbeamtet oder angestellt: Bei der Bewerbung für den öffentlichen Dienst sind einige Besonderheiten zu beachten. Alles, was du für deine Bewerbung für den öffentlichen Dienst wissen musst, erfährst du in unserem Artikel.  

Der öffentliche Dienst – Tätigkeitsfelder und Besonderheiten

Jobs im öffentlichen Dienst sind in fast jeder Branche zu finden. Die Tätigkeiten sind breit gefächert – und es locken nicht nur sichere Aufstiegs- und Gehaltschancen, sondern auch eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Rund 5,2 Millionen Menschen in Deutschland waren 2022 im öffentlichen Dienst beschäftigt. Somit arbeiten etwa elf Prozent aller Erwerbstätigen im Staatsdienst. 

Der öffentliche Dienst umfasst alle Tätigkeiten, die im Rahmen staatlicher oder öffentlicher Institutionen ausgeübt werden. Dabei handelt es sich in der Regel um Aufgaben, die im Interesse der Allgemeinheit liegen und für das Funktionieren des Staates und der Gesellschaft wichtig sind. Zu den Beschäftigten im öffentlichen Dienst gehören Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten oder Arbeitnehmende (vorwiegend Tarifbeschäftigte) in verschiedenen Bereichen von Regierung, Verwaltung, Justiz, Bildung, Gesundheitsversorgung, Polizei, Feuerwehr und anderen öffentlichen Einrichtungen.  

In den meisten Bereichen im öffentlichen Dienst kannst du als Beamtin oder Beamter oder als Tarifangestellte oder Tarifangestellter beschäftigt werden. Angestellte sind im öffentlichen Dienst mit einem regulären Arbeitsvertrag an ihren Arbeitgeber gebunden und erhalten ein per Tarifvertrag geregeltes Gehalt. Im Gegensatz dazu werden Verbeamtete ernannt und erhalten eine Besoldung. Anders als Tarifangestellte können Verbeamtete nicht gekündigt werden. Sie werden in der Regel nach erfolgreichem Abschluss des Vorbereitungsdienstes zu Beamtinnen und Beamten auf Lebenszeit ernannt, es sei denn, das Beamtenverhältnis endet auf eigenen Wunsch oder wegen groben Fehlverhaltens. 

So findest du einen Job im öffentlichen Dienst

Von offenen Stellen im öffentlichen Dienst erfährst du in der Regel durch Ausschreibungen. Gemäß Beamtenrecht muss jede zu besetzende Stelle ausgeschrieben werden. Für Tarifstellen gibt es laut Bundesverwaltungsgericht diese allgemeine Verpflichtung zur öffentlichen Ausschreibung nicht, die Verpflichtung dazu kann sich allerdings für einige Stellen aus Grundsätzen des Diskriminierungsschutzes oder der Frauenförderung ergeben.  

Besonderheit im öffentlichen Dienst: Bei Stellenausschreibungen im öffentlichen Dienst gilt das Prinzip der Bestenauslese (Art. 33 Abs. 2 Grundgesetz). Das bedeutet, dass bei der Auswahl von Bewerbenden für eine Stelle im öffentlichen Dienst die individuelle Eignung und Qualifikation im Vordergrund stehen müssen. Das Auswahlverfahren soll objektiv und fair sein und darauf abzielen, die für die Aufgabe am besten geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten auszuwählen. Im Rahmen der Bestenauslese dürfen keine sachfremden Kriterien wie politische, religiöse oder sonstige persönliche Überzeugungen eine Rolle spielen. Stattdessen müssen fachliche Fähigkeiten, Kenntnisse und Leistungen sowie persönliche Eigenschaften und Erfahrungen der Bewerberinnen und Bewerber bewertet werden. Die Bestenauslese soll sicherstellen, dass der öffentliche Dienst qualifiziertes und kompetentes Personal beschäftigt und das Auswahlverfahren transparent und diskriminierungsfrei ist. 

Stellenausschreibungen für den öffentlichen Dienst findest du zum Beispiel bei Interamt, Deutschlands größter Stellenbörse für den öffentlichen Dienst. Aber auch auf dem Portal service.bund.de sind Stellenangebote sowie Ausbildungsplätze für den öffentlichen Dienst ausgeschrieben. Eine reine Initiativbewerbung ist im öffentlichen Dienst in der Regel nicht sinnvoll, da eine freie Stelle vorhanden sein und für diese ein breites Spektrum an Bewerbenden erreicht werden muss, um das Prinzip der Bestenauslese anwenden zu können. 

Bei der Bewerbung um eine Beamtenstelle ist es wichtig, dass du dich vorab über die sogenannte Laufbahngruppe informierst. Beim Bund gibt es die Laufbahngruppen des einfachen, des mittleren, des gehobenen und des höheren Dienstes, in welche die Berufswege von Verbeamteten eingeteilt sind. Bewerbende müssen bereits mit ihrer Bewerbung die dafür erforderlichen Voraussetzungen belegen können.  

Die Laufbahngruppen im öffentlichen Dienst setzen unterschiedliche Bildungs- und berufsqualifizierende Voraussetzungen voraus:

Für den einfachen Dienst ist ein Hauptschulabschluss oder ein als gleichwertig anerkannter Bildungsstand erforderlich. Zusätzlich wird entweder ein Vorbereitungsdienst oder eine abgeschlossene Berufsausbildung verlangt.

Im mittleren Dienst wird ein Realschulabschluss oder ein als gleichwertig anerkannter Bildungsstand erwartet. Hier kann entweder ein Vorbereitungsdienst oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in Kombination mit einer hauptberuflichen Tätigkeit gefordert sein.

Der gehobene Dienst setzt ein Fachabitur, Abitur oder einen als gleichwertig anerkannten Bildungsstand voraus. Als Wege zur Qualifikation kommen entweder ein Vorbereitungsdienst oder ein bereits abgeschlossener Bachelor oder gleichwertiger Hochschulabschluss in Verbindung mit einer hauptberuflichen Tätigkeit infrage.

Für den höheren Dienst ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium auf Masterniveau oder ein als gleichwertig anerkannter Abschluss (wie etwa Staatsexamen oder Diplome von Universitäten) notwendig. Die Möglichkeit besteht entweder in einem Vorbereitungsdienst oder in einer hauptberuflichen Tätigkeit.

Diese variierenden Anforderungen je nach Laufbahngruppe dienen als Grundlage für die Einstellung in unterschiedliche Positionen im öffentlichen Dienst.
Quelle: Bundesministerium des Innern und für Heimat 

Deine Bewerbung für den öffentlichen Dienst 

Im öffentlichen Dienst sind, wie in der freien Wirtschaft, digitale Bewerbungen mittlerweile üblicher als analoge. Auch Bewerbungsplattformen, auf denen Formulare ausgefüllt und Dateien hochgeladen werden können, sind inzwischen auch im öffentlichen Dienst verbreitet. Welche Form der Bewerbung verlangt wird, geht in der Regel aus der Stellenausschreibung hervor.  

Die wichtigsten Elemente deiner Bewerbung sind: 

Das Anschreiben 

Das Anschreiben dient der Vorstellung deiner Person und soll zeigen, weshalb du die geeignete Kandidatin oder der geeignete Kandidat bist. Nimm Bezug auf die Stellenausschreibung, stelle dich in wenigen Sätzen vor und beschreibe, welche Eigenschaften du mitbringst, die für die gesuchte Stelle relevant sind.  

Unsere Tipps für dein Anschreiben: 

  • Gestalte das Anschreiben eher konservativ als kreativ. 
  • Wähle ein schlichtes Design in gedeckten bzw. eher unauffälligen Farben. 
  • Verwende eine formelle Anrede und einen sachlichen Ton. 
  • Nenne keine Gehaltsvorstellungen. Das Gehalt bei Tarifangestellten und die Besoldung bei Verbeamteten ist an die entsprechenden Tarif- und Besoldungstabellen gebunden, die die Höhe des Einkommens regeln. Die entsprechende Entgeltgruppe kannst du der Stellenausschreibung entnehmen. 

Der Lebenslauf 

Ein tabellarischer Lebenslauf ergänzt dein Anschreiben. Gestalte diesen übersichtlich und seriös. Dein Lebenslauf sollte möglichst lückenlos und vollständig sein, aber keine Tätigkeiten aufführen, die für die Stellenbeschreibung nicht relevant sind. Wenn dein Lebenslauf Lücken aufweist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen. Tipps findest du hier

Unsere Tipps für deinen Lebenslauf: 

  • Der Lebenslauf sollte gut strukturiert, übersichtlich und sachlich sein. 
  • Nutze am besten die tabellarische Form. 
  • Mache die für die Stelle erforderlichen Qualifikationen und Voraussetzungen klar erkennbar. 
  • Gebe Zusatzqualifikationen (z. B. relevante Praktika und Weiterbildungen, ehrenamtliche Tätigkeiten, Auslandsaufenthalte und Publikationen) an. 
  • Ein Bewerbungsbild dürfen Arbeitgeber nicht verlangen. Wer es gerne beilegen möchte, sollte vor allem im öffentlichen Dienst genau in der Ausschreibung nachlesen oder eventuell nachfragen, ob Bewerbungsfotos nicht sogar unerwünscht sind, da sie gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstoßen. 

Zeugnisse und sonstige Unterlagen 

Anschließend solltest du deiner Bewerbung alle erforderlichen Nachweise beifügen. Dazu gehören: 

  • relevante Abschluss- und Arbeitszeugnisse,  
  • Nachweise über Weiterbildungen und  
  • ggf. ein Führungszeugnis. Dieses wird zum Beispiel im Strafvollzug, bei sicherheitsempfindlichen Tätigkeiten, in der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe und bei der Beaufsichtigung, Betreuung, Erziehung oder Ausbildung Minderjähriger verlangt. 

Bei manchen Stellenausschreibungen werden zudem weitere Unterlagen gefordert. Welche das sind, kannst du der jeweiligen Stellenanzeige entnehmen. 

Tipps für das Bewerbungsgespräch im öffentlichen Dienst

Waren deine Unterlagen vollständig und überzeugend, kannst du dich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen. Auch hier gibt es einiges zu beachten: Der erste Eindruck zählt, daher sollten vor allem deine Kleidung und dein Auftreten einen selbstbewussten und seriösen Eindruck erwecken. Wenn du dich bei einer Behörde bewirbst, wirst du im Vorstellungsgespräch mit hoher Wahrscheinlichkeit Personen gegenübersitzen, die ein zu legeres, lockeres Auftreten negativ bewerten. Schließlich werden die Gehälter im öffentlichen Dienst auch von öffentlichen Geldern bezahlt. Daher ist ein erwachsenes, vertrauensvolles Auftreten geboten. Sei nicht überrascht, falls in dem Termin mehr Personen vertreten sind, als du es aus der freien Wirtschaft kennst. In vielen Fällen sind beispielsweise Gleichstellungsbeauftragte mit anwesend.  

Checkliste für deine Bewerbung im öffentlichen Dienst

Wie du siehst, gibt es bei einer Bewerbung für den öffentlichen Dienst einige Besonderheiten zu beachten. Mit unserer Checkliste findest du alle wichtigen Punkte auf einen Blick und kannst dich so optimal vorbereiten.  

Für weitere Fragen rund um das Thema Bewerben und Jobsuche, schaue gerne auch in unserem Ratgeber vorbei. Hier findest du unzählige Bewerbungstipps und -strategien von unseren Karriereexperten.