Der Begriff des vernetzten Lernens umfasst ein weites Feld und kann je nach Kontext ganz unterschiedlich verstanden werden: angefangen bei der digitalen Vernetzung von Lerngruppen zum gemeinsamen Lernen über die interdisziplinäre Vernetzung, um einen ganzheitlicheren Lernansatz zu verfolgen, bis hin zum Aufbau eines umfangreichen Wissensnetzes im Gehirn für eine verbesserte Gedächtnisleistung. Wir wollen uns in diesem Beitrag einmal letztere Variante näher anschauen.
Ihr neuronales Wissensnetz
Beim Lernen speichern Sie Informationen in neuronalen Netzen in Ihrem Gehirn. Durch Methoden des vernetzten Lernens können Sie zahlreiche dieser Informationen miteinander verbinden. Auf diese Weise helfen Sie Ihrem Gehirn dabei, Ihre Wissensnetze zu verdichten. Warum ist das erstrebenswert? Je mehr Verbindungen zwischen den unterschiedlichen abgespeicherten Informationen bestehen, desto einfacher und schneller können Sie das benötigte Wissen in einer bestimmten Situation abrufen. Und nicht nur das. Es bestehen auch deutlich größere Chancen, dass Ihr angeeignetes Wissen im Langzeitgedächtnis verankert wird.
Nehmen wir einen konkreten Vergleich zu linearen Lernformen wie dem schlichten Auswendiglernen von Vokabellisten:
Hier besteht nur eine Verbindung, und zwar wenn „A“, dann „B“. Zum Beispiel: „Bildung“ heißt auf Englisch „education“.
Bei dieser Art des Lernens ist die Gefahr des Vergessens deutlich größer. Bei einem dichten Wissensnetz hingegen verteilen sich Informationen in einer Vielzahl von Verbindungen, sodass Sie das Wissen aus verschiedenen Richtungen und in verschiedenen Zusammenhängen abrufen können. Das Mindmapping ist ein Paradebeispiel für vernetztes Lernen, denn es visualisiert genau das, was Sie mit vernetztem Lernen erreichen möchten.
Mindmapping und weitere Methoden zum vernetzen Lernen
Um eine Mindmap zu erstellen, notieren Sie auf einer Seite mittig und sehr deutlich das zentrale Thema, mit dem Sie sich beschäftigen wollen. Darum herum gruppieren Sie passende Schlüsselbegriffe oder Ideen, die Sie nacheinander um weitere Begriffe ergänzen. Mit Verbindungslinien zwischen den Begriffen schaffen Sie so ein verzweigtes Geäst – oder eben ein Netz – an Informationen, die alle miteinander in Verbindung stehen. Ihren Gestaltungsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt: Nutzen Sie verschiedene Farben und Formen, denn je fantasievoller Ihre Mindmap ist, desto besser verankern Sie deren Inhalte in Ihrem Gehirn.
Der Clou am Mindmapping ist, dass Sie beim Schreiben, Ordnen, Gruppieren und Malen beide Ihrer Hirnhälften anregen: Ihre analytische (bei den meisten Menschen die linke) Gehirnhälfte ebenso wie die Hirnhälfte, die für das bildliche Vorstellungsvermögen zuständig ist (bei den meisten Menschen die rechte). So können Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Gehirns steigern.
Weitere geeignete Methoden zum vernetzen Lernen sind die sogenannten Mnemotechniken. Hier verwenden Sie beispielsweise Geschichten, um einzelne Information besser abzuspeichern.