Du bist frustriert, weil dein Projekt, in das du wochenlang Arbeit und Herzblut gesteckt hast, wegen Kosteneinsparungen gestrichen wurde? Oder dir macht die Arbeit gerade nicht so viel Spaß, weil die Stimmung im Betrieb wegen Kurzarbeit oder Entlassungen sehr schlecht ist? Auch Arbeitslosigkeit und Jobsuche können schnell zur Frustfalle werden. Um aus dieser Negativspirale schnell wieder herauszukommen, ist positives Denken gefragt. Doch wie geht das? Welche Motivationssprüche helfen? Schauen wir uns diese drei beruflichen Situationen genauer an, um daraus zu lernen.
Die Kraft des positiven Denkens
Jeder kennt diese Menschen, die von Natur aus immer mit einem Lächeln durch die Gegend laufen, immer glücklich und zufrieden scheinen. Und selbst dann, wenn sie mal in eine stressige Situation geraten oder Rückschläge erleben, staunen wir nur, wie gefasst sie bleiben – komme, was wolle. Sie stehen einfach auf der Sonnenseite des Lebens. Der Code positiven Denkens scheint ihnen in die Wiege gelegt worden zu sein.
Aber was ist mit den anderen, denen positives Denken nicht so leicht fällt? Kann man positives Denken trainieren? Und wenn ja, wie? Ein Spruch über positives Denken, der wohl jedem sofort einfällt, lautet:
„Wenn das Leben dir Zitronen gibt, dann mache aus ihnen Limonade.“
Dieser Spruch ist wohl auch deshalb so geläufig, weil er sich im Grunde auf jede frustrierende Situation im Leben anwenden lässt. Der Code für positives Denken, der sich dahinter verbirgt, lautet nämlich:
Der jeweiligen Situation etwas Positives abgewinnen, indem man sich fragt: „Welche Türen öffnen sich mir in der aktuellen Situation?“
Der Ausgangspunkt für mehr Glück und Zufriedenheit im Leben und im Beruf ist also gar nicht so kompliziert. Der Teufel steckt wie immer im Detail bzw. in der Umsetzung.
Schauen wir uns daher die oben genannten beruflichen Frustrationsfallen genauer an, um positives Denken anhand konkreter Situationen zu üben.
Drei Arbeitssituationen zum Üben des positiven Denkens
Im Folgenden gehen wir auf drei berufliche Situationen ein, die typischerweise zu viel Frustration und negativen Gedanken führen können. Dabei versuchen wir, die Kraft des positiven Denkens zu nutzen.
Situation 1: Arbeitslosigkeit und Jobsuche
Eine Zeit der Arbeitslosigkeit und Arbeitssuche kann sehr belastend sein. Zunächst muss man sich mit Fragen beschäftigen wie: Wann muss ich mich eigentlich arbeitslos melden? Wie bekomme ich Arbeitslosengeld? Und parallel dazu beginnt vielleicht schon die Jobsuche über das Arbeitsamt und andere Jobbörsen. Man muss Bewerbungsunterlagen erstellen, sich auf Vorstellungsgespräche vorbereiten, die Arbeitsagentur über seine Bemühungen auf dem Laufenden halten und, und, und.
Richtig frustrierend wird es, wenn du auf deine Bewerbungen nach und nach nur Absagen erhältst. Vielleicht ertappst du dich dabei, dass du denkst: „Wenn das so weitergeht mit den Absagen, werde ich nie einen Job finden.“
Aber halt: Ein Zitat von Mahatma Gandhi, der es wie kein anderer seiner Zeit verstand, Menschen in scheinbar ausweglosen Situationen Mut zu machen:
„Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.“
Was steckt in diesem positiven Denken? Nun, zum Beispiel, dass …
- wir unsere Zukunft selbst in der Hand haben,
- wir frei sind, heute Dinge zu tun, die uns morgen vielleicht etwas Positives bringen.
Übe also, dich auf das zu konzentrieren, was du heute tun kannst. In der konkreten Situation heißt das:
- Melde dich rechtzeitig arbeitslos.
- Beantrage – wenn nötig – Arbeitslosengeld.
- Suche in der Zwischenzeit nach geeigneten Stellenangeboten.
- Konzentriere dich darauf, aussagekräftige Bewerbungen zu schreiben.
- Sprich mit deinem Berater beim Arbeitsamt, welche Förderungen du bekommen kannst, wenn du nicht gleich eine neue Stelle findest.
Geh Schritt für Schritt, Tag für Tag. Packe an, statt zu grübeln. Passivität und Selbstmitleid führen zu einer Abwärtsspirale, die alles nur noch schlimmer macht, während aktives Handeln das Gefühl von Kontrolle und Selbstbestimmung zurückgibt.
Situation 2: Dein Projekt wurde gestrichen
Wer kennt das nicht? Das Projekt, in das man wochenlang Arbeit und sein ganzes Herzblut gesteckt hat, wird von einem Tag auf den anderen abgesagt – oder besser gesagt „auf Eis gelegt“. Im ersten Moment ein absoluter Motivationskiller und man denkt sich: „Wofür habe ich mir eigentlich die ganze Arbeit gemacht?“ In einer solchen Situation ist es ratsam, nicht gleich den Kopf in den Sand zu stecken. Vielleicht hilft dir der berühmte Spruch von Konfuzius weiter:
„Der Weg ist das Ziel.“
Sage dir selbst: „Okay, ich konnte mein Ziel, den Abschluss des Projekts, nicht erreichen. Aber das lag nicht an mir. Frage dich auch, was du auf dem Weg zu deinem Projekt gelernt hast und was dir in dieser Zeit Gutes passiert ist. Vielleicht hast du …
- neue Kollegen kennengelernt,
- dein berufliches Netzwerk erweitert
- neue Verfahrenstechniken, Projektmanagement-Tools oder Arbeitsmethoden ausprobiert oder
- neues Fachwissen erworben.
Wenn du darüber nachdenkst, was du mit diesem Projekt erreicht hast, merkst du, dass nicht alle Anstrengungen umsonst waren. Du siehst das Positive auf deinem Weg: deine Erfolge.
Situation 3: Dauerhaft schlechte Stimmung im Unternehmen
In dem Unternehmen, in dem du arbeitest, herrscht seit Monaten schlechte Stimmung. Das kann zum Beispiel an Kurzarbeit oder Entlassungen liegen, weil es dem Unternehmen finanziell nicht gut geht. Oder es stehen größere Veränderungen und Umstrukturierungen im Unternehmen an, die bei den Beschäftigten Ängste und Sorgen auslösen.
Verantwortung ist das Schlüsselwort:
„Übernimm die Verantwortung für dein eigenes Glück und lege es nicht in die Hände anderer.“ - Roy T. Bennett
Denn wer Verantwortung für seine Lebensfreude übernimmt, macht sich unabhängig von den Gefühlen und Stimmungen anderer. Du kannst dich dann besser abgrenzen und sagen: „Ich kann verstehen, dass in der momentanen Situation nicht jeder freudestrahlend zur Arbeit kommt. Aber ich lasse mich nicht vom Dauerfrust runterziehen.“ Stattdessen sollte man sich fragen, welche Chancen für das Unternehmen und damit auch für einen selbst in den Veränderungen liegen. So übst du, das Positive zu sehen:
- Die Prozesse werden schlanker und damit effizienter.
- Silos werden abgebaut und Teams und Abteilungen arbeiten enger zusammen.
- Neue spannende Aufgaben und Projekte entstehen.
Fazit
Wie dieser Artikel gezeigt hat, ist positives Denken weder eine Kunst noch ein Geheimcode. Positives Denken kann jeder lernen – mit einem festen Willen, Mut zum Nachdenken und einem Lächeln. Manchmal hilft es auch, sich einen Motivationsspruch wie den oben genannten zu merken und abzurufen, um sich aus einer Abwärtsspirale zu befreien.
Man muss kein Optimist sein, um positiv zu denken. Aber wer sein Leben aktiv gestaltet, sich Ziele setzt und auch Träume zulässt, dem öffnen sich auch in schwierigen Situationen immer wieder Türen.
Und damit schließen wir mit einem Zitat eines berühmten Mannes, der in seinem Leben viel Frust einstecken musste und trotzdem nie aufgegeben hat: Walt Disney.
„Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“