Es gibt vermutlich nur wenige Erwachsene, die noch nie einen Lebenslauf geschrieben haben. Schließlich waren die meisten von uns einmal arbeitssuchend. Oder haben sich für den ersten Job des Lebens beworben.

Doch eins ist immer gleich in diesen Situationen: Wir fragen uns, wie unser idealer Lebenslauf aussehen könnte. Was gehört in meinen Lebenslauf? Und was nicht? Wie baue ich meinen Lebenslauf auf? In diesem Blogbeitrag findest du viele Tipps, mit denen du deinen perfekten Lebenslauf schreiben kannst.

Lebenslauf schreiben: Was solltest du beachten?

Vorab: Personaler haben nur sehr wenig Zeit. Deswegen ist es wichtig, dass du deinen Lebenslauf übersichtlich strukturierst. Und ihn auf den Punkt bringst. Dafür eignet sich der sogenannte tabellarische Lebenslauf.

Du arbeitest mit Microsoft Word? Dann findest du in den Vorlagen viele Designs für deinen tabellarischen Lebenslauf. Außerdem gibt es viele Internetportale, die geeignete Vorlagen bereitstellen. Manchmal sind sie kostenlos. Manchmal musst du ein paar Cent oder Euro bezahlen. Doch eine gute Vorlage sollte dir das wert sein.

ACHTUNG: Ein tabellarischer Lebenslauf sollte nicht als Tabelle formatiert sein!
Gerade größere Unternehmen nutzen heute Software, um die eingehenden Bewerbungen auf bestimmte Merkmale zu untersuchen. Eine Tabelle stört diese Auswertung eventuell! Besser ist es also, wenn du für den Aufbau deines Lebenslaufs die Tabulatortaste verwendest. Mehr Infos findest du weiter unten im Abschnitt „CV-Parsing“.

Lebenslauf schreiben: Was gehört hinein?

Wenn du deinen Lebenslauf schreibst, solltest du dich an einige Regeln halten. Dies gilt zum Beispiel für den Aufbau:

Der Titel deines Lebenslaufs

Hier schreibst du „Lebenslauf“ oder „Lebenslauf“ und dein Name, z. B. „Lebenslauf Martina Muster“.

Deine persönlichen Daten

Vor- und Nachname sowie deine Adresse und die Kontaktdaten sind Pflicht. Wenn du möchtest, kannst du auch noch dein Geburtsdatum, deinen Geburtsort, deine Staatsangehörigkeit, deinen Familienstand und deine Konfession nennen. (Achtung: Bei kirchlichen Arbeitgebern musst du deine Konfession sogar nennen.) Auf die Berufe deiner Eltern und die Anzahl deiner Geschwister solltest du beim Lebenslaufschreiben aber verzichten.

Deine Berufserfahrung

Hier ist es besonders wichtig, dass du deine bisherigen Jobstationen antichronologisch auflistest. Das heißt, du nennst deine aktuelle Beschäftigung zuerst. Und gehst dann rückwärts. Dein allererster Job kommt also ganz ans Ende der Liste. Ein Beispiel für einen Job aus vergangenen Zeiten:

04/2007 bis 01/2017     Sachbearbeiter in der Beschaffung der Chemie GmbH in Physikhausen:
Chemikalien einkaufen, lagern und bereitstellen und Bestände überwachen

Du warst in Elternzeit?

Mindestens drei Monate oder maximal drei Jahre? Auch diese Zeiten gehören in deinen Lebenslauf. Denn sonst würde eine unschöne Lücke entstehen. Hier zwei Beispiele:

Szenario 1: Du hast ein Kind, deine Elternzeit ist bereits beendet, du warst während dieser Zeit weiterhin fest angestellt und hast eine Weiterbildung gemacht.

01/2018 bis 06/2019     Elternzeit, fest angestellt bei XY AG, Weiterbildung zum ABC

Szenario 2: Du bist gerade mit einem zweiten Kind in Elternzeit und hast aktuell eine Nebentätigkeit.

06/2021 bis heute          Elternzeit zweites Kind, Nebentätigkeit als LMN, 10 Stunden wöch.

06/2016 bis 05/2016     Elternzeit erstes Kind

Deine Ausbildung

In diesen Abschnitt gehören neben deiner Ausbildung auch Weiterbildungen, die du eventuell gemacht hast. Auch hier kommt wieder der aktuellste Punkt nach oben.

Übrigens: Deine Grundschule musst du nicht mehr nennen. Denn der Besuch ist Pflicht. Und die Personaler sehen ja an deinen Folgeabschlüssen, dass du die Grundschule besucht haben musst. 🙂

Du hast studiert? Wichtig für deinen Lebenslauf sind nur dein erreichter Abschluss und die Gesamtnote. Vergiss bitte deine Auslandssemester nicht, falls du welche gemacht hast. Du hast dein Studium oder deine Ausbildung nicht abgeschlossen? Damit keine Lücken entstehen, solltest du auch diese Zeiträume nennen.

Deine besonderen Kenntnisse

Viele von uns haben besondere Kenntnisse, die für eine Stellenausschreibung wichtig sein können. Dazu gehören zum Beispiel:

Für deinen neuen Traumjob brauchst du einen Führerschein? Beim Schreiben deines Lebenslaufs solltest du dann auch deinen Führerschein mit den passenden Fahrzeugklassen erwähnen.

Deine Interessen oder Hobbys

Du hast Hobbys, die für deinen Job nützlich sein könnten? Weil sie deine soziale Kompetenz belegen? Oder zeigen, dass du Führungsqualitäten hast? Dann gehören diese auch unbedingt in deinen Lebenslauf hinein.

Extratipp: Gefährliche Hobbys besser weglassen

Gefährliche Hobbys wie zum Beispiel Fallschirmspringen solltest du besser weglassen. Auch Paragliding, Skydiving, Höhlentauchen oder Klippenspringen sind keine Freizeitbeschäftigungen, die du erwähnen solltest, wenn du deinen Lebenslauf schreibst. Denn hier könnten die Personaler ein erhöhtes Unfallrisiko vermuten und deine Bewerbung frühzeitig aussortieren.

Welche Hobbys sind gefährlich? Ein guter Orientierungspunkt sind die Versicherungsbedingungen deiner Berufsunfähigkeitsversicherung. Sportarten, die dort genannt werden, solltest du in deinem Lebenslauf nicht nennen.

Ort, Datum und Unterschrift

Yeah, du bist am Ende deines Lebenslaufs angekommen. 🙂 Ganz zum Schluss folgt noch eine Formalie, die du unbedingt beachten solltest, wenn du deinen Lebenslauf schreibst: Bitte unterschreibe deinen Lebenslauf händisch. Und vergiss Ort sowie Datum nicht. Das gilt auch bei einer Bewerbung per E-Mail oder über Online-Portale!

Am besten scannst du deine Unterschrift also ein, stellst sie mit einem Bildbearbeitungsprogramm frei und fügst sie wie ein Bild in deinen Lebenslauf ein.

Lebenslauf schreiben: Was gehört NICHT hinein?

Es gibt nur wenige Dinge, die auf keinen Fall in einen Lebenslauf hineingehören. Nein, eigentlich gibt es sogar nur eine Sache, die gar nicht geht: Eine Lücke sollte auf keinen Fall in deinem Lebenslauf zu finden sein.

Vielleicht denkst du noch einmal ganz genau nach. Hast du in dieser Zeit vielleicht eine Weiterbildung gemacht? Oder ein Praktikum? Dann kannst du mit diesen Punkten die Lücke füllen. Warst du in dieser Zeit vielleicht auf einer Reise? Dann bezeichne diese Zeit als berufliche Orientierungsphase, Karriereplanung oder Sabbatical, um deine Lebenslauflücke zu schließen.

Manche Menschen pflegen auch kranke Angehörige und können in dieser Zeit nicht arbeiten. Sollte das bei dir der Fall gewesen sein, dann gehört das ebenfalls in deinen Lebenslauf. Denn für dieses wertvolle Engagement hat jeder Mensch Verständnis.

Mehr Infos findest du in unserem Blogbeitrag „Wie du aus Lücken im Lebenslauf Trümpfe machst„.

Die Extratipps: vom Foto über CV-Parsing bis hin zur Bewerbung per E-Mail

So, dein Lebenslauf ist nun vollständig. Doch einige Kleinigkeiten solltest du trotzdem noch beachten:

Dein Foto

Offiziell musst du in Deutschland kein Foto hinzufügen, wenn du deinen Lebenslauf schreibst. Gerade große Unternehmen haben voll automatisierte Bewerbungsprozesse, in denen dein Bild fast keine Rolle mehr spielt. Denn dort untersucht eine künstliche Intelligenz (KI) deinen Lebenslauf nach bestimmten Schlüsselwörtern oder besonderen Formulierungen.

Bewirbst du dich bei einem kleineren Unternehmen? Oder auf eine Stelle mit viel Kundenkontakt? Dann könnte dein Foto im Lebenslauf doch wichtig sein. Denn mit deinem Bild bekommen die Entscheider einen besseren, weil vollständigeren Eindruck von dir.

CV-Parsing

Wusstest du, dass bereits bis zu 70 % der großen deutschen Unternehmen alle Bewerbungen via CV-Parsing filtern? Das heißt, eine künstliche Intelligenz unterstützt die Recruiter dabei, die eingehenden Bewerbungen und Lebensläufe auszuwerten.

Wenn du dich also bei einem großen Unternehmen bewirbst, ist eventuell eine Software dein Erstkontakt. Diese KI interessiert sich nicht dafür, wie aufwendig du deinen Lebenslauf gestaltet hast, sie scannt einfach nur deine Texte. Du solltest also auch keine Grafiken, Abkürzungen oder Sonderzeichen verwenden. Sogar Tabellen werden gelegentlich zu Hindernissen. Gestalte deinen Lebenslauf also am besten so einfach wie möglich.

Außerdem solltest du ganz besonders auf deine Rechtschreibung achten. Denn Fehler springen zwar auch den Personalern ins Auge, jedoch kann die KI wegen eines Buchstabendrehers vielleicht ein relevantes Schlüsselwort nicht erkennen.

Bleibe in der Sprachwelt der Stellenanzeige

Achte bitte auch darauf, dass du beim Schreiben deines Lebenslaufs in der Sprachwelt der Stellenausschreibung bleibst: EDV-Kenntnisse bleiben EDV-Kenntnisse. Und IT-Kenntnisse bezeichnest du auch genau so.

Bewerbung per E-Mail

Nur noch sehr wenige Unternehmen wünschen sich Bewerbungen per Post. Wenn eine Bewerbung per E-Mail gewünscht ist, solltest du einige Dinge beachten:

Verschicke keine Riesendateien im Anhang!

Deine Bewerbungs-PDF sollte nicht größer sein als maximal 5 MB. Sollte deine Datei zunächst größer sein, schrumpfe sie bitte mit kostenlosen Tools wie Smallpdf oder Adobe Acrobat.

Du möchtest mehr wissen über Online-Bewerbungen? Dann lies am besten gleich unseren Blogbeitrag „Online-Bewerbungsguide: So funktionieren Bewerbungen heute„.

Jetzt wünschen wir dir viel Glück bei deiner Bewerbung für den Traumjob. Denn eigentlich kann beim Schreiben deines Lebenslaufs nichts mehr schiefgehen, oder? *däumchendrück*

Lebenslauf schreiben – FAQ

Wie schreibe ich einen Lebenslauf?

Deinen perfekten Lebenslauf schreibst du am besten an einem Computer. Achte bitte darauf, dass du deine Jobstationen antichronologisch auflistest. Das heißt, ein derzeitiger Job gehört ganz nach oben. Und deine erste Stelle gehört auf den letzten Platz.

Wo kann ich kostenlos einen Lebenslauf schreiben?

Im Internet findest du viele Angebote, bei denen du dir zum Beispiel kostenlos eine Vorlage herunterladen kannst. Doch damit du nicht lange suchen musst, haben wir für dich eine Vorlage erstellt:

Jetzt Lebenslauf-Word-Vorlage downloaden

Was gehört in den Lebenslauf und was nicht?

In deinen Lebenslauf gehören zum Beispiel deine Jobstationen, deine Aus- und Weiterbildungen oder auch deine Elternzeiten. Nicht hinein gehört etwa, dass du gerne Paragliding machst. Denn das gilt als Extremsportart mit erhöhtem Unfallrisiko. Auch solltest du darauf achten, dass keine Lücken in deinem Lebenslauf entstehen. Umschreibe solche Zeiten am besten mit Worten wie Karriereplanung oder Sabbatical.

Wie Lebenslauf aufbauen?

Die Regel lautet: Baue deinen Lebenslauf antichronologisch auf. Heute ist überall die Rede von einem tabellarischen Lebenslauf. Das bedeutet aber nicht, dass dein Lebenslauf in einer Tabelle seinen Platz findet. Denn Tabellen sind schwer lesbar für Softwareprodukte, die große Unternehmen für die erste Auswertung der eingehenden Bewerbungen nutzen. Am besten nutzt du eine Vorlage, die ohne Tabelle auskommt. Mehr Infos findest du in diesem Artikel unter „Lebenslauf schreiben: Was gehört hinein?

Dir wurde dein Arbeitsvertrag gekündigt? Oder du hast selbst beschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen und dir einen neuen Job zu suchen? Das ist im Arbeitsleben völlig normal. Kündigungen – und zwar in beide Richtungen – gehören heutzutage zu den meisten Arbeitsbiografien.

Auch die Personaler in dem Unternehmen, bei dem du dich jetzt bewirbst, wissen das. Vielleicht sind sie ja selbst schon mal gescheitert? Kein Drama. Und vor allem nichts, was du verheimlichen solltest. Denn Lügen kommen immer schlecht an.

Aber du solltest es auch nicht überbetonen, sondern ganz sachlich und souverän mit deinem gekündigten Arbeitsverhältnis umgehen. Wir zeigen dir die Stolperfallen im Zusammenhang mit deiner Bewerbung nach einer Kündigung und sagen dir, wie du sie geschickt umgehst!

Nein, du musst die Kündigung nicht begründen. Eigentlich …

Du bist nicht verpflichtet, deinem künftigen Arbeitgeber zu begründen, warum dir im letzten Job gekündigt wurde oder weshalb du selbst gekündigt hast. Im Bewerbungsschreiben hat das Thema daher auch nichts verloren.

Doch bei deiner Bewerbung nach einer Kündigung müssen die Fakten im Lebenslauf stimmen. Vor allem, wenn seit der Kündigung deiner Arbeit schon eine Weile vergangen ist, werden die Personaler auf die entstandene Lücke aufmerksam. Und vermutlich werden sie daher im Bewerbungsgespräch nachfragen …

Ist die Kündigung ein Makel im Lebenslauf? Nicht unbedingt!

Profitipp von Helene Trogisch, Dozentin für Bewerbercoaching bei karriere tutor®

Wenn dir gekündigt wurde, solltest du über die Gründe am besten gar nichts in deinem Lebenslauf schreiben. Versuche lieber, deinen Lebenslauf mit geschickten Formulierungen lückenlos erscheinen zu lassen. So kommt das Thema erst im Vorstellungsgespräch auf – und da kannst du dich richtig gut vorbereiten und deine Erklärungen vorher zurechtlegen. 

Was, wenn die Kündigung beim Vorstellungsgespräch zum Thema wird?

Damit solltest du bei deiner Bewerbung nach einer Kündigung rechnen. Aber keine Angst, was für dich möglicherweise ein Weltuntergang war, ist für die Personaler Alltag. Dass dir gekündigt wurde, wirft dich noch lange nicht aus dem Rennen. Entscheidend ist, wie du damit im Gespräch umgehst.

Bei der Gelegenheit kannst du gleich beweisen, dass dich Krisen nicht aus der Bahn werfen, dass du sachlich und selbstbewusst kommunizieren kannst und als Arbeitnehmer loyal bist.

Eins solltest du dabei auf jeden Fall beachten: Bewerben ist so etwas wie ein Game. Wer dabei erfolgreich sein will, muss die Spielregeln kennen und befolgen. Wir verraten dir die drei wichtigsten:

Spielregel 1 für die Bewerbung nach einer Kündigung: die Kündigung erklären, nicht rechtfertigen

Wie du die Geschehnisse aus der Vergangenheit in deiner Bewerbung nach der Kündigung begründen kannst, haben wir dir zum Thema Lebenslauf bereits verraten. Am besten hältst du dich im Vorstellungsgespräch an genau dieselben Fakten! Nur eben nicht ganz so knapp wie in der schriftlichen Version.

Wichtig ist, dass du nicht anfängst, dein Verhalten oder deine Entscheidung zu rechtfertigen. Das wirkt nämlich wenig souverän und weckt den Eindruck, als läge die „Schuld“ an der Kündigung doch bei dir.

Kündigung von dir aus ansprechen? Bloß nicht!

Insidertipp von Helene Trogisch, Dozentin für Bewerbercoaching bei karriere tutor®

Wenn die Personaler dich im Bewerbungsgespräch nicht nach dem Grund für das Ende deines letzten Arbeitsverhältnisses fragen, solltest auch du das Thema unbedingt auf sich beruhen lassen.

Würdest du dennoch von dir aus davon anfangen, könntest du dich womöglich um Kopf und Kragen reden. Außerdem würdest du zeigen, dass du noch nicht damit abgeschlossen hast – und vor allem, dass du nicht nach vorne blickst. Doch genau das ist für einen Neuanfang entscheidend!

Spielregel 2: nichts beschönigen, nichts verheimlichen

Weniger ist manchmal mehr – das gilt auch in deiner Bewerbung für deine Begründung der Kündigung. Je mehr du sagst, desto mehr kann auch falsch verstanden werden. Personaler schätzen es ohnehin nicht, wenn Bewerber ins Schwafeln kommen, dazu ist ihre Zeit zu knapp. Wenn du diese Zeit dann auch noch mit ausschweifenden Erklärungen zur Kündigung vergeudest, kommt das sicher nicht gut an. Wenn du selbst gekündigt hast, kannst du zum Beispiel kurz und knapp erzählen, dass du dem Unternehmen sehr dankbar bist für all das, was du dort lernen durftest. Aber nach der Umstrukturierung hast du einfach nicht mehr zum Job gepasst. Und weil du deine Potenziale voll ausschöpfen möchtest, hast du dich nun auf diese neue Stelle beworben. Denn die passt perfekt zu dir!

Wichtig ist allerdings, dem potenziellen neuen Arbeitgeber keinen Raum für Spekulationen zu geben. Personaler haben einen guten Instinkt dafür, dass man sie anlügt. Du solltest also gar nicht erst versuchen, etwas schönzureden oder zu vertuschen. Man wird das spüren. Und Vermutungen darüber anstellen, wie es vielleicht wirklich war. Was meistens nach hinten losgeht …

Bewerbung nach Kündigung? Schau nach vorne, nicht zurück!

Profitipp von Helene Trogisch, Dozentin für Bewerbercoaching bei karriere tutor®

Grundsätzlich solltest du vom Thema Kündigung möglichst direkt zu der Frage überleiten, warum du deine Zukunft in dem Unternehmen siehst, in dem du dich gerade vorstellst. Deine Motivation ist für die Personaler bei einer Bewerbung am wichtigsten.

Du solltest also vor allen Dingen betonen, wie du dir deine eigene berufliche Entwicklung vorstellst. Und dass der neue Job viel besser zu deinen Talenten, Zielen und Werten passt. Dabei ist es wichtig, dass du dir deiner Stärken bewusst bist und auch genau weißt, ob und wie sie zu der ausgeschriebenen Stelle passen.

Spielregel 3: weder nachtreten noch lästern!

Hat dein letztes Arbeitsverhältnis unschön geendet? Warst du über die Kündigung sauer? Hat es am Schluss so richtig gekracht? Oder hast du vielleicht selbst gekündigt, weil sich Vorgesetzte oder Kollegen dir gegenüber unfair verhalten haben? Dann ist jetzt Vorsicht geboten – denn das alles solltest du auf keinen Fall ansprechen! Auch nicht, wenn du direkt nach den Gründen für den angestrebten Arbeitsplatzwechsel gefragt wirst.

Wer sich im Vorstellungsgespräch negativ über seine früheren Führungskräfte äußert, sammelt kräftig Minuspunkte. Denn was die Personaler daraus ablesen würden, ist: mangelnde Persönlichkeits- und Sozialkompetenz, geringe Frustrationstoleranz, schlechte Konfliktfähigkeit – und vor allem fehlende Loyalität deinem ehemaligen Arbeitgeber gegenüber. Es entsteht der Verdacht, dass du dieses Konfliktpotenzial mit ins neue Unternehmen mitbringst. Mit Recht wird man sich also fragen, ob das alles in deinem neuen Job wirklich anders wäre.

Stell dir vor, es ginge um eine neue Liebesbeziehung

Extratipp von Helene Trogisch, Dozentin für Bewerbercoaching bei karriere tutor®

In ein neues Unternehmen zu kommen bedeutet, eine neue Beziehung aufzubauen. Du kannst das durchaus mit einer Liebesbeziehung vergleichen. Einem neuen Partner würdest du doch auch nicht als Erstes erzählen, was dich in deiner letzten Beziehung so richtig genervt hat. Oder dass es ständig nur Streit gab und womit du unzufrieden warst. Von wegen „Ich war total gestresst, deshalb bin ich ab sofort lieber mit dir zusammen …“. Das käme sicher nicht gut an, oder?

Nein, in einer Liebesbeziehung würdest du wohl vor allem betonen, warum du mit genau dieser Person zusammen sein willst, was sie so toll und interessant macht, was dir an ihr gefällt, warum du dich in sie verliebt hast. Und das lässt sich ziemlich genau bei deiner Bewerbung nach einer Kündigung auf einen neuen Arbeitgeber übertragen: Warum willst du ausgerechnet in diesem Unternehmen arbeiten? Was reizt dich an dem Job? Warum denkst du, dass du zu diesem Team passt? Genau das solltest du betonen!

Wo und wie finde ich eine passende Stelle für mich? Was macht meine Bewerbungsunterlagen vollständig und aussagekräftig und wie hebe ich mich mit meiner Bewerbung von anderen ab? Fragen über Fragen, die sich wahrscheinlich jeder schon einmal gestellt hat, der sich beruflich gerade neu orientiert. In diesem Beitrag bringen wir Licht ins Dunkel und erklären dir, wie du mit deinen Bewerbungsunterlagen bei Personalern punktest und deinem Traumjob ein Stückchen näher kommen kannst.  

Lerne dich selbst kennen, bevor du andere von dir zu überzeugen versuchst 

Der erste Schritt vor deiner Bewerbung sollte immer sein, dir darüber klar zu werden, wer du eigentlich bist und was du willst. Welche Talente hast du und was sind deine beruflichen Wünsche? Was macht dich als Person einzigartig und was sind deine persönlichen Werte und Fähigkeiten? Finde deine Edelsteine. Hege und pflege sie und bringe sie in deiner Bewerbung zur Geltung. Verschiedene Persönlichkeitstests wie der „Big-Five-Test“ können dir dabei helfen, sind aber natürlich nur dann aussagekräftig, wenn sie ehrlich beantwortet werden. 

Nur wenn du dich selbst gut kennst und deine fachlichen und persönlichen Kompetenzen ehrlich einschätzen kannst, kannst du auch deinen potenziellen neuen Arbeitgeber von dir überzeugen. Wenn du bei der ersten Durchsicht der Stellenangebote feststellst, dass dir für deinen Traumjob noch die eine oder andere Fachkompetenz fehlt, solltest du dich unbedingt über die Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung informieren. Wir beraten dich hierzu jederzeit gerne und kostenfrei. Und das Beste: Bei einer Weiterbildung mit karriere tutor® bekommst du ein kostenfreies Bewerbercoaching gleich mit dazu!  

Die richtige Stelle finden 

Die Digitalisierung hat den Bewerbungsprozess maßgeblich beeinflusst. Der Zugang zu ausgeschriebenen Stellen funktioniert durch das Internet schneller und einfach als je zuvor. Die ersten Anlaufstellen für Jobsuchende sind in der Regel Online-Jobbörsen. In Deutschland gibt es annähernd 1.000 Jobportale: große, allgemeine Jobbörsen wie StepStone und Indeed, aber auch unzählige spezielle Fachportale für verschiedene Berufsfelder.  

Expertentipp: Nutze die erweiterte Suche der Jobportale. Dort kannst du gezielt nach Fähigkeiten und Kenntnissen filtern, um den perfekten Job für dich zu finden. 

Auch Business-Netzwerke wie XING oder LinkedIn können bei der Jobsuche hilfreich sein. Achte bei der Kontaktaufnahme über diese Plattformen jedoch auf den richtigen Ton. Ein entscheidender Vorteil dieser Netzwerke: Bei einem interessanten Jobangebot siehst du sofort, ob du einen direkten oder einen Kontakt zweiten oder dritten Grades im Unternehmen hast, über den du dich empfehlen lassen kannst. Denn leider müssen wir es uns eingestehen: „Vitamin B“ ist gerade bei der Jobsuche sehr hilfreich. 

So ticken Personaler  

Personalverantwortliche suchen vor allem vier Dinge bei einem Bewerber: Anpassungsfähigkeit, Soft Skills, Persönlichkeit und Erfahrung. Um mit deinen Bewerbungsunterlagen aufzufallen und als Bewerber zu überzeugen, solltest du folgende Punkte erfüllen:  

Insiderwissen: Es gibt viele verschiedene Gründe, warum sich Unternehmen für einen anderen Bewerber entscheiden. Die drei Hauptgründe sind jedoch, dass deine Bewerbung die Kriterien der Stellenanzeige nicht erfüllt, du zu hohe Gehaltsvorstellungen hast oder es letztlich an Sympathie mangelt. Daher ist es sehr wichtig, bei der Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.  

Motivationsschreiben und Lebenslauf 

Ein wesentlicher Bestandteil der Bewerbungsunterlagen ist das Motivationsschreiben. Hiermit beginnt die Überzeugungsarbeit. Es sollte jedoch keine Zusammenfassung deines Lebenslaufs sein, sondern deine Motivation und deinen Mehrwert für das Unternehmen deutlich machen. Vermeide dabei außerdem Europass-Bewerbungen, Rechtschreibfehler und allseits bekannte Floskeln. Einige Tipps, wie du ein solches Motivationsschreiben in der Bewerbung am besten aufbaust, findest du hier

Der Lebenslauf ist ein weiterer wichtiger Teil deiner Bewerbungsunterlagen, bei dem du einiges beachten solltest. Dein Lebenslauf sollte vollständig sein, aber nichts Privates preisgeben.  
Wichtig: Lücken im Lebenslauf sind ganz normal und nichts Verwerfliches, lasse sie jedoch nie unkommentiert. Bezeichne sie als das, was sie sind: „berufliche Orientierungsphase“, „Karriereplanung“, „Sabbatical“, „Elternzeit“ oder „Pflege eines Angehörigen“. Was in deinem Lebenslauf auf keinen Fall fehlen darf, kannst du hier nachlesen.  

Wenn du selbst kein Händchen für Layout und Design hast oder Hilfe bei der Ersterstellung deiner Bewerbungsunterlagen benötigst, haben wir einige kostenfreie Tools für die perfekte Bewerbung zusammengestellt.  

Wir hoffen, dass du einige nützliche Tipps für deine Bewerbung mitnehmen konntest. Abschließend möchten wir jedoch darauf hinweisen, dass es „die perfekte Bewerbung“ nicht gibt. Wie eine Bewerbung ankommt, hängt immer auch vom Unternehmen ab und von den persönlichen Bewertungskriterien des jeweiligen Recruiters. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und besonderen Fähigkeiten ist jedoch ein wichtiger Grundstein für eine erfolgreiche Bewerbung. Auch die Erstellung der Bewerbungsunterlagen fällt dir dann wesentlich leichter. Bleibe authentisch und versuche nicht, dich zu verbiegen.  

Wenn du Unterstützung rund um die Themen Jobsuche und Bewerbung benötigst, bieten wir dir unser AVGS-gefördertes Bewerbercoaching an. In intensiven Einzelcoachings analysierst du gemeinsam mit einem erfahrenen Karrierecoach deine fachlichen und charakterlichen Stärken und entwickelst eine individuelle Erfolgsstrategie für deine Bewerbungen.   

Kennst du die Skepsis im Blick der Personaler, wenn sie Lücken in deinem Lebenslauf entdecken? Und das unangenehme Gefühl, ad hoc eine gute Begründung für die Leerzeit liefern zu müssen? Wie du als Bewerber mit Lücken im Lebenslauf umgehen solltest und diese sogar in überzeugende Argumente verwandeln kannst, erfährst du hier.

Wertlose Zeit? Von wegen!

Dein Lebenslauf ist deine Visitenkarte bei jedem Bewerbungsprozess. Denn gerade dort sehen Personalverantwortliche genau hin, gibt er doch schlichtweg die aussagekräftigste Auskunft über deine Expertise. Im Lebenslauf kannst du mit Erfahrung und Qualifikationen auftrumpfen. Sprachkenntnisse, Hochschulabschlüsse und zusätzliche Zertifikate – all das macht deine Vita zum besten Argument in eigener Sache. Wenn da nicht die unangenehmen Lücken im Lebenslauf wären. Zeiten ohne feste Anstellung oder schulische Ausbildung fallen unangenehm auf. Gute Argumente liefern diese Lücken im Lebenslauf nicht, verschweigen solltest du sie dennoch nicht. Entdecke das Potenzial, das in dieser scheinbar wertlosen Zeit steckt!

Kaschieren ja, Fälschen nein!

Wenn du unschöne Leerzeiten kaschierst, indem du falsche Angaben machst, kann dies arbeitsrechtliche Konsequenzen haben. Schon mehrfach wurden Arbeitnehmer nachträglich gekündigt, weil falsche Angaben im Nachgang aufflogen. So urteilte das Landesarbeitsgericht Nürnberg, dass ein Mitarbeiter, der durch ein gefälschtes Diplomzeugnis an seine Stelle kam, rechtmäßig gekündigt werden darf. (AZ 9 SA 400/05) Und ein Jurist, der seine Noten im Zeugnis fälschlicherweise aufgebessert hatte, wurde nicht nur gekündigt, sondern zusätzlich vom Düsseldorfer Arbeitsgericht zur Rückzahlung von 75.000 € Gehalt verpflichtet. (AZ 114 Ds-20 Js 1798/10-190/10) So verständlich das unangenehme Gefühl ist, wenn mehrere Lücken im Lebenslauf klaffen, oder die Noten nicht so gut ausfallen, wie sie könnten – Urkundenfälschung ist auch bei Lücken im Lebenslauf ein absolutes Tabu. Ist eine Lücke entstanden, sei ehrlich und erkläre, warum es dazu kam. Aber nicht nur das: Mache die Lücke zu deinem Vorteil. Sag nicht, dass du sechs Monate arbeitslos warst, sondern nenne diese Phase berufliche Neuorientierung. Erkläre deinem Gegenüber im Vorstellungsgespräch, dass du diese Zeit genutzt hast, um dir über dein künftiges berufliches Profil klarer zu werden. Das wirkt selbstbewusst und gefestigt. Noch mehr Tipps zum perfekten Vorstellungsgespräch, haben wir hier für dich zusammengetragen.

Junge Menschen tauschen sich über Lücken im Lebenslauf aus.

Vier Tipps, Lücken im Lebenslauf zu schließen

Noch besser ist es, wenn du kleine Lücken im Lebenslauf nicht einfach so stehen lässt. Denn in jeder Auszeit steckt immer auch eine Chance. Im Grunde bietet jede Leerzeit die Möglichkeit, deine persönliche Expertise zu erweitern. Ob Lücken im Lebenslauf nach dem Studium, zwischen zwei Anstellungen oder im Anschluss an eine Elternzeit erfolgen – es gibt immer wieder Zeiten im Leben, in denen sie entstehen. Meist weißt du bereits im Voraus, dass eine solche Übergangszeit auf dich zukommt und kannst rechtzeitig intervenieren. Vier Möglichkeiten, wie du diese Zeiten gar nicht erst zur Lücke werden lässt, möchten wir dir mit auf den Weg geben.

Am Ende sind Lücken Chancen. Ausnahmslos! Ergreife diese und werte dein Profil in der Übergangszeit auf. Es lohnt sich für deine weiteren Schritte.