Arbeitslos zu werden ist eine finanzielle, aber auch eine emotionale Herausforderung. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du bei Eintritt der Arbeitslosigkeit mit der Situation und deinem Umfeld umgehen kannst und wie du aus Scham und Zukunftssorgen eine neue Souveränität für deine berufliche Zukunft entwickelst.
Arbeitslos, und plötzlich ist alles anders
Grundsätzlich kennen sie alle Arbeitnehmer als theoretische Möglichkeit, aber wenn die Arbeitslosigkeit dann tatsächlich eintritt, ist das trotzdem erst einmal ein Schock. Es ist, als würde alles durcheinandergewirbelt und müsste sich neu zusammensetzen. Und ja, neben den ganzen formellen Dingen, wie der Arbeitslosmeldung inklusive Antrag auf Arbeitslosengeld oder dem Informieren von Krankenkasse und Co., kann die Arbeitslosigkeit auch emotional anstrengend sein.
Gedanken wie die folgenden sind nur einige, die nun vorherrschen können:
- Was wird jetzt aus mir? Wie wird mein neuer Alltag aussehen?
- Wie sage ich es meinem Umfeld, und wie werden die Leute reagieren?
- Werde ich die Arbeitslosigkeit bald wieder beenden können?
Oftmals mischt sich auch ein Gefühl der Scham in diese ungewisse neue Lebensphase. „Hätte die Arbeitslosigkeit nicht doch verhindert werden können? Denken andere nun schlecht über mich?“ Kennst du solche Gedanken? Dann sei dir gewiss: Du bist in dieser Situation nicht allein und hast ganz viele Möglichkeiten zu lernen, schon bald besser mit ihr umzugehen. Sehen wir uns die drei häufigsten Fragen genauer an und finden Antworten darauf.
Wie bewältige ich den Alltag in der Arbeitslosigkeit?
Als Angestellter hat der Tag meist eine klar vorgegebene Struktur, die von Arbeitsbeginn und Arbeitsende geprägt ist. Fällt dieser Rahmen weg, fallen manche Menschen regelrecht in ein Loch, weil ihnen der Halt, den die Struktur gegeben hat, fehlt. Wenn du merkst, dass du dich trostlos fühlst und morgens schlecht aus dem Bett kommst, weil dir deine Aufgabe fehlt, werde aktiv. Auch in der Arbeitslosigkeit kannst du deinem Tag Struktur geben, zum Beispiel so:
- Etabliere eine feste Zeit, um dich deiner beruflichen Zukunft zu widmen. Das kann bedeuten, dass du nach freien Stellen suchst, oder auch, dass du dich während der Arbeitslosigkeit weiterbildest. Halte diese Zeiten ein, um eine Grundstruktur für den Tag zu schaffen.
- Tausche dich mit anderen aus. Wer ist gerade in einer ähnlichen Situation? Triff dich mit anderen und besprecht gemeinsam eure Sorgen und Nöte, aber auch mögliche Auswege aus der Situation.
- Engagiere dich ehrenamtlich. Arbeit vermittelt Freude und Sinn, auch ehrenamtliche Arbeit kann das tun. Such dir eine gemeinnützige Aufgabe, die deinem Tag mehr Inhalt gibt und dir eine gute Ablenkung bietet.
- Behalte die Motivation trotz deiner Arbeitslosigkeit bei und blicke positiv in die Zukunft. Alles wird sich fügen.
Wie erzähle ich Freunden und Familie, dass ich arbeitslos bin?
Wie aber geht man am besten mit Freunden und Bekannten um, wenn man arbeitslos geworden ist? Das unmittelbare Umfeld wird es vermutlich sofort erfahren, aber mit der Zeit kommen auch Nachbarn und entferntere Bekannte darauf, dass sich bei dir etwas verändert haben muss. All das ist kein Grund, sich zu verstecken oder zu schämen. Sei am besten einfach offen und ehrlich und kommuniziere, dass du gerade arbeitslos bist, aber schon auf dem Weg, dies zu verändern. Folgende Formulierungen können dir möglicherweise dabei helfen:
- „Dem Unternehmen, in dem ich beschäftigt war, ging es wirtschaftlich immer schlechter. Ich bin deshalb jetzt auf der Suche nach einem sicheren Job für die Zukunft.“
- „Ich war in meinem Job einfach nicht mehr glücklich, deshalb habe ich gekündigt. Nun befinde ich mich in einer beruflichen Neuorientierung und bin schon sehr gespannt, was sich in Kürze ergeben wird.“
- „Ganz ehrlich: Die Arbeitslosigkeit kam sehr plötzlich und hat mich etwas überrascht. Umso besser, dass ich schnell einen Plan gefunden habe, um bald wieder voll durchzustarten.“
Es ist nicht verwerflich, arbeitslos zu werden. Kommuniziere offen, wie deine Situation ist, und betone zum Beispiel, dass es sich gerade um eine Übergangsphase handelt, die aber auch bald beendet sein wird.
Wie kann ich es aus der Arbeitslosigkeit zurück in den Job schaffen?
Das Wichtigste: Eine Arbeitslosigkeit muss kein Dauerzustand sein. Du kannst sie aktiv beenden. Und wer weiß, vielleicht ist der neue Job, den du finden wirst, sogar besser als der vorherige? Damit du dich nicht in Zukunftssorgen verlierst, ist es wichtig, aktiv etwas an deinem Zustand zu verändern. Du kannst beispielsweise Folgendes tun:
- Halte Ausschau nach freien Stellen, die gut zu dir passen würden. Du bekommst zum einen natürlich Vermittlungsvorschläge von deinem Berater bei der Agentur für Arbeit, kannst zusätzlich aber auch selbst die Augen offenhalten. Das Internet bietet u. a. diese neun Möglichkeiten der Online-Stellensuche, die du kennen solltest.
- Bilde dich in der Wartezeit weiter: Die Arbeitswelt verändert sich seit der Digitalisierung so schnell, dass es eigentlich immer Skills gibt, die zu erlernen sich lohnt. Sieh dich also um, was in deinem Bereich gerade gefragt ist: Digitalisierungskurse, Weiterbildungen im Projektmanagement oder Know-how im Büromanagement. Für etliche Kurse gibt es auch die Möglichkeit einer geförderten Weiterbildung: Informiere dich unbedingt darüber!
- Bewirb dich bei Unternehmen, zu denen du gut passen könntest, sowohl auf ihre aktiven Stellengesuche hin als auch initiativ. Mit einer guten Bewerbung nach Kündigung, die aus der Masse heraussticht, kommst du vielleicht schneller wieder in Lohn und Brot, als du es gerade für möglich hältst.
Hoffnung behalten und Erfolg fokussieren
Manchmal bekommt die berufliche Laufbahn einen Knick, das ist keine Schande. Vielleicht ist es sogar eine Chance, um danach einen noch besseren Job zu finden, der dich viel glücklicher macht, als es der alte konnte. Sieh die Arbeitslosigkeit nicht als Niederlage, sondern als Möglichkeit, deine Zukunft aktiv zu gestalten!