Mit Laptop am Strand: Dieses Bild haben viele vor Augen, wenn sie an das Leben denken, das digitale Nomaden führen. Doch was steckt wirklich hinter dem Lifestyle? Was sind die Vor- und Nachteile einer ortsunabhängigen Tätigkeit? Wir sind der Sache nachgegangen und beantworten hier die wichtigsten Fragen.

Was ist ein digitaler Nomade?

Der Definition nach ist ein digitaler Nomade ein Freelancer, Unternehmer oder in manchen Fällen auch ein Angestellter, der seine Arbeit überwiegend online bzw. am Laptop verrichtet. Dies ermöglicht es ihm, ortsunabhängig und multilokal zu arbeiten – ob im heimischen Büro in Bielefeld oder in einem Strandcafé auf Bali. Auch jemand, der jeden Tag von zu Hause arbeitet, ist theoretisch ein digitaler Nomade. Es geht letztlich um die Freiheit, dort zu arbeiten, wo man möchte.

Wie kann man als digitaler Nomade Geld verdienen?

Es gibt diverse Möglichkeiten, online Geld zu verdienen: als Texter, Übersetzer, Journalist, Virtueller Assistent, Autor, Social-Media-Experte, Fotograf, Online-Shop-Betreiber, Daytrader, Blogger, Webdesigner, Grafikdesigner, Programmierer … Selbst Psychologen, Steuerberater und Anwälte können ihre Tätigkeiten von unterwegs ausführen. Seit einiger Zeit boomt der Coaching-Bereich – und mittlerweile gibt es unzählige Berater, die als digitale Nomaden die Welt bereisen und anderen Menschen beibringen, wie sie es ihnen nachmachen. In eher seltenen Fällen sind digitale Nomaden angestellt und arbeiten remote, doch auch dies ist je nach Job und Arbeitgeber prinzipiell möglich.

Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, wenn man digitaler Nomade werden will?

Nicht jeder ist geschaffen für den Lifestyle als digitaler Nomade. Was Remote Worker vereint, ist ein großer Wunsch nach Freiheit und Flexibilität. Freelancer und Unternehmer, die multilokal tätig sind, müssen sich gut organisieren können. Disziplin ist wichtig, eine gewisse Hartnäckigkeit, ein gutes Zeit- und Selbstmanagement. Wer als digitaler Nomade erfolgreich sein will, muss sich immer wieder selbst motivieren können. Er sollte offen für Neues sein und Durchhaltevermögen mitbringen, weil es mitunter einige Monate dauern kann, bis das Online-Business Gewinne abwirft.

Braucht man Geld, um als digitaler Nomade zu starten?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Wer als Freelancer von unterwegs arbeitet, braucht theoretisch keine großen Rücklagen, weil ein Geldfluss da ist. Doch je nach Berufsfeld sind am Anfang gewisse Anschaffungen (Hardware, Software, Seminare etc.) vonnöten. Und wer sein Unternehmen in Deutschland gründen möchte, braucht mitunter Kapital. Es kommt sehr darauf an, aus welcher Position du als digitaler Nomade starten möchtest und wie deine weiteren Pläne sind. So einige digitale Nomaden haben ihre Unternehmen in Hongkong oder Malta angemeldet, um etwa Steuern zu sparen. Ein finanzielles Polster ist in jedem Fall von Vorteil, um auftragsschwache Zeiten zu überbrücken.

Was bedeutet „Geo-Arbitrage“?

Geo-Arbitrage ist oft der Grund dafür, warum sich digitale Nomaden in Indonesien, Südostasien oder Südamerika tummeln: Sie verdienen ihr Geld in Euro (oder Dollar) und geben nur einen Bruchteil davon in Rupiah, Baht oder Pesos aus. Die Lebenshaltungskosten in Thailand oder Mexiko sind zum Beispiel um einiges geringer als in Deutschland, und das ermöglicht digitalen Nomaden teilweise einen Lifestyle, den sie sich in der Heimat nicht leisten könnten.

Wie vernetzt man sich mit anderen digitalen Nomaden?

Mittlerweile gibt es bei Facebook diverse deutsche und internationale Gruppen digitaler Nomaden. Daneben organisieren Blogger und Online-Unternehmer Workations, Events wie die DNX und andere Treffen für (angehende) Web Worker. Wer will, kann sich sogar auf einer Kreuzfahrt mit Gleichgesinnten austauschen und in Workshops Näheres zu Business-Konzepten und Tools für digitale Nomaden erfahren.

Vernetzung von digitalen Nomaden

Was sind die Vorteile eines Lebens als digitaler Nomade?

Du kannst tatsächlich an den schönsten Spots der Welt leben und arbeiten. Du bist frei in deiner Zeiteinteilung und lernst viele spannende Persönlichkeiten kennen, die ihr Geld ebenfalls ortsunabhängig verdienen. Du entwickelst dich ständig weiter, weil du immer wieder deine Komfortzone verlässt und Neues erfährst, weil du dich mit anderen digitalen Nomaden austauschst. Du bist im Grunde dein eigener Chef und gestaltest sowohl deinen Tag als auch deine Karriere.

Gibt es auch Nachteile des Lifestyles als digitaler Nomade?

Durchaus. So manchen Nomaden packt nach einiger Zeit das Heimweh. Einige verlieren den Kontakt zu Familie und Freunden daheim. Wenn du nicht gerade als Angestellter ortsunabhängig arbeitest, musst du zusehen, dass genug Geld reinkommt und dass du etwas für schlechte Zeiten oder für die Rente zurücklegst. Es ist eben nicht ständig nur Sonnenschein und Strand – du musst tatsächlich etwas tun … Wer viel zwischen den Zeitzonen unterwegs ist, kann mit Jetlag zu kämpfen haben. Und wenn wir schon beim Fliegen sind: Das ist für die Umwelt nicht gerade ein Plus. Auch die Geo-Arbitrage hat teilweise einen faden Beigeschmack: Die Menschen in Südostasien oder Südamerika sind nicht so privilegiert wie wir Deutschen, sie arbeiten oft für einen geringen Stundenlohn. Viele Unternehmen nutzen Geo-Arbitrage (aus), um bestimmte Aufgaben ins günstige Ausland zu verlagern, wo auch die Arbeitsbedingungen nicht dem deutschen Standard entsprechen. Wenn du die Geo-Arbitrage ohne schlechtes Gewissen nutzen willst, unterstütze die Einheimischen – finanziell oder mit sozialem Engagement.

Wenn man unglücklich im Job ist und digitaler Nomade werden möchte, was sollte man zuerst tun?

Wenn du noch nicht weißt, wie du online Geld verdienen kannst, informiere dich als Erstes. Sammle alle Informationen, die du brauchst – über Steuerliches, Rechtliches, über mögliche Jobs, über staatliche Hilfen und Weiterbildungen. Oft lernt man, wenn man ins kalte Wasser springt, aber es hilft auch ungemein, gut vorbereitet zu sein.

Wir hoffen, einige deiner Fragen beantwortet zu haben. Wir als Online-Weiterbildungsexperte sind ebenso flexibel wie das Leben und Arbeiten als digitaler Nomade. Nicht nur unsere Lehrgänge bieten wir vollkommen digital und ohne Präsenztermine an, wir arbeiten auch als Company mit rund 100 Mitarbeitern remote. Möglicherweise ist eine unserer Weiterbildungen interessant für dich – oder eine unserer offenen Stellen.

New Work wird bereits zum Buzzword, bevor klar ist, was es überhaupt bedeutet. Höchste Zeit also, etwas Klarheit in den Dschungel des Arbeitens 4.0 zu bringen. Wir zeigen Ihnen, auf welchen fünf Säulen New Work konkret beruht und warum Sie Ihr Recht auf berufliches Glück einfordern sollten.

 

Was bedeutet New Work konkret?

Kaum, dass die Digitalisierung die ersten Umwälzungen im Arbeitsleben brachte, betrat ein Begriff die Bühne: New Work. Und obwohl dieser nun schon einige Jahre im Job-Vokabular umhergeistert, ist vielen trotzdem nicht ganz klar, wofür er eigentlich steht. Was bedeutet New Work konkret? Einfach nur digitales Arbeiten oder umfasst es doch mehr?

„New Work“ bezeichnet eine neue Arbeitswelt, in der Selbstverwirklichung und Sinnstiftung im Vordergrund stehen. Die ursprüngliche Idee stammt vom amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann, der seine Auffassung von Freiheit und New Work nicht nur als philosophisches, sondern auch als politisch motiviertes Kontrastprogramm zur Lohnarbeit in den 1970er Jahren entwickelte. Nach Bergmann sollte die „neue Arbeit“ auf den drei Werten Freiheit, Selbstständigkeit und Teilhabe an der Gesellschaft beruhen.

New Work konkret betrachtet umfasst mehrere Ebenen

Selbstverwirklichung

Mehr denn je suchen Menschen heute nicht nur einen Beruf, sondern eine Tätigkeit, die ihren eigenen Werten und Stärken entspricht. Der Begriff New Work definiert Arbeiten also nicht mehr losgelöst vom Menschen, sondern bezieht diesen mit seinen individuellen Wünschen und Zielen ein.

 

Individueller Erfolg

New Work konkret gemacht bedeutet auch, dass Erfolg individueller denn je ist. Denn längst zählen nicht mehr nur die Bezahlung oder der Status, sondern auch Dinge wie inhaltlich spannende Aufgaben und ein nettes Team, wie die Bevölkerungsbefragung zum Thema Arbeitsmotivation der ManpowerGroup 2018 zeigte.

 

Flexibilität

New Work meint nicht nur, dass man mit der neusten Technik arbeitet, sondern auch, dass Arbeiten flexibler wird. Das Loslösen von starren Dienstplänen und strengen Kernarbeitszeiten tragen dem Ruf nach mehr Flexibilität Rechnung. Auch Projekte werden flexibler und sind nicht mehr so stringent von A bis Z durchgeplant. Warum das gerade für Geschäftsmodelle mit Zukunft so wichtig ist, erklären wir hier.

 

Wettbewerbsfähigkeit

Sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber wird es immer wichtiger, offen zu sein für neue Möglichkeiten. Zum Beispiel agile Methoden zu erlernen und deren Vorteile zu nutzen ist heute längst nicht mehr ein nettes Goodie, das man sich mal ansehen könnte, sondern das Eintrittsticket in eine wettbewerbsfähige Zukunft am Markt. Denn in einer sich immer schneller verändernden Arbeitswelt sind agile Kenntnisse maßgeblich.

 

Lebenslanges Lernen

New Work ist kein Status quo, sondern immer in Bewegung. Die Digitalisierung zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie schnell sich Dinge ändern und wie rasch neue Chancen und Möglichkeiten entstehen. Doch auch diese Bewegung zieht weiter und irgendwann am Einzelnen vorbei, wenn er nicht Schritt hält. Sich fortlaufend weiterzubilden, sei es fachlich, methodisch oder im Bereich persönliches Wachstum, ist heute also unverzichtbar geworden.

New Work als Chance nutzen

 

New Work als Chance nutzen

Arbeiten im digitalen Zeitalter schürt Ängste, weil viele Menschen Unsicherheiten in sich tragen, was Arbeiten 4.0 konkret für sie bedeutet. Doch die 5 Säulen, die wir eben nannten, sind durchweg als Chancen zu verstehen. Denn auch wenn es wichtiger wird, sein Wissen aktuell zu halten und mit den Neuerungen zu gehen, bietet New Work ganz konkret die Chance auf die berufliche Verwirklichung, wie sie nie zuvor gegeben war.

 

„Berufliche Bildung bietet echte Chancen!“

Andrea Fischer, Gründerin von karriere tutor®

 

New Work ist jedem zugänglich

Echte Chancen für jeden Menschen, unabhängig von seiner aktuellen Situation, trieben Andrea Fischer damals dazu, karriere tutor® zu gründen. Weil sie wusste, welche großartigen Möglichkeiten New Work bieten kann, vereinfachte sie die berufliche Weiterbildung und kombinierte die fünf Säulen so miteinander, dass sie zum Wegbereiter für gelebtes New Work wurden. Unternehmen wie Arbeitnehmern, Gründern wie Arbeitsuchenden. Sie wollte, dass Bildung jedem zugänglich ist, weil sie davon überzeugt war, dass berufliche Bildung der Türöffner in eine sichere und erfüllte berufliche Zukunft ist. Und auch der Gesetzgeber unterstreicht die Bedeutung von beruflicher Qualifikation. Zahlreiche Förderungen wie:

zeigen, dass lebenslanges Lernen nicht nur für jeden wichtig, sondern heute auch jedem zugänglich gemacht wird. Wenn Sie also New Work konkret in Ihrem Leben umsetzen möchten, dann nutzen Sie Ihr Recht auf berufliches Glück. Der Weg dorthin ist ganz einfach:

  1. Legen Sie Ihre Route fest: Was möchten Sie erreichen?
  2. Lassen Sie sich beraten: Wie sieht Ihr Weg zum Ziel aus?
  3. Bilden Sie sich weiter: Was fehlt Ihnen noch, um ans Ziel zu gelangen?
  4. Leben Sie New Work so, wie Sie es für sich möchten.

 

Wenn Sie möchten, unterstützen wir Sie gerne dabei!

 

 

Digital Natives, also mit den digitalen Medien aufgewachsene Menschen, gelten heute als Durchstarter im Job. Schließlich haben sie das digitale Wissen quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Ob die junge Generation tatsächlich die Nase vorn hat, welche Faktoren einen Digital Native ausmachen und wie es um die Chancen der älteren Arbeiter steht, klären wir in diesem Artikel.

Was sind Digital Natives?

Mit den Kollegen skypen, Puls- und Atemfrequenz über die Smartwatch erfassen und diese Parameter mit den Followern auf Instagram teilen – Digital Natives, also digitale Eingeborene, zeichnen sich durch einen unbekümmerten Umgang mit neuen Technologien aus. Als Digital Native bezeichnet werden alle nach 1984 Geborenen. Denn diese haben gemeinsam, dass sie bereits von Kindheit oder früher Jugend an mit Handy und Smartphone, Computer und Internet in Berührung kamen. Sie lernten die digitalen Möglichkeiten früh kennen und bewegen sich im manchmal heute noch als Neuland bezeichneten Internet sicher und ganz selbstverständlich. Auch eine gesteigerte Multitasking-Fähigkeit wird den Digital Natives zugesprochen. Dinge, die in einem digitalisierten Arbeitsumfeld hilfreich sind. Doch bedeutet das gleich das Aus für die Generationen vor 1984, die sogenannten Digital Immigrants?

Der immerwährende Umgang mit Neuem

In jeder Generation gibt es etwas, das zum ersten Mal genutzt wird: Grammophon, Automobil und Fernseher, Waschmaschine und Geschirrspüler revolutionierten einzelne Lebensbereiche schon vor Computer und Smartphone. Grundsätzlich ist die Fähigkeit mit neuen Technologien umzugehen also keineswegs den Digital Natives vorbehalten. Was heute anders ist, als noch vor 30 Jahren ist die Geschwindigkeit der Neuerungen. Die Digitalisierung krempelt als rasante Entwicklung unser ganzes Leben um. Sie ermöglicht, aber erfordert auch neue Strukturen in Unternehmen, während gewachsene Abläufe und Hierarchien, die stillstehen, nach und nach unwirtschaftlicher werden.

Zum ersten Mal in der Geschichte lernen Ältere von Jüngeren, sind 25-Jährige die Mentoren von 40-Jährigen. Die Generationen stehen heute im Arbeitsleben deutlich weniger in reinen Altershierarchien, als das früher der Fall war. Und ja, es gibt Dinge, die die Digital Immigrants von den Jüngeren lernen können. Doch chancenlos sind Ältere im Arbeitsleben deshalb noch lange nicht. Auch wenn sie den Umgang mit digitalen Technologien erst im Erwachsenenalter erlernt haben, können Sie die Digitalisierung für ihren eigenen Erfolg nutzen. Am Ende zählt nicht, wann der Einzelne geboren wurde, sondern wie effizient er die digitalen Möglichkeiten für sich selbst nutzt. Zwar ging der US-amerikanischen Autor, Lehrer und Manager Marc Prensky, der den Begriff der Digital Natives prägte, davon aus, dass diese auch tatsächlich anders ticken und beschrieb in einem Essay aus dem Jahr 2001 die Andersartigkeit ihres Denkens. Doch mittlerweile belegten zahlreiche Studien, dass diese Annahme ein Trugschluss ist und Digital Natives weder anderen Hirnstrukturen haben, noch geborene Multitasker sind.

Chancengleichheit durch Weiterentwicklung

Chancengleichheit durch Weiterentwicklung

In einer niederländischen Studie von 2017 zeigte sich, dass es keinen klaren Vorteil von Digital Natives gegenüber vorheriger Generationen gibt. Die Studie zeigte:

Also Chancengleichheit in der Digitalisierung? Ja, aber nur, wenn die persönliche Motivation dahinter stimmt. Tatsächlich sind vor allem die Jüngeren geübt darin digitale Tools zu nutzen, weil sie es von Anfang an gewohnt sind. Sie gehen oft unbefangener an die Technik heran. Trotzdem braucht jede Generation eine Offenheit gegenüber der neuen Medien und sollte die Bereitschaft zur regelmäßigen Weiterentwicklung mitbringen. Das Stichwort „lebenslanges Lernen“ wird hier wichtiger denn je, denn je schneller sich die Arbeitswelt verändert, umso intensiver muss der Einzelne dranbleiben, um den Anschluss nicht zu verpassen. Eine Sache, die generationenunabhängig gilt.

 

Digitalisierung richtig nutzen

Ob medienaffine junge Erwachsene oder ältere Mitarbeiter, die sich den Umgang mit diesen Dingen erst aneignen: Beide Gruppen können die Digitalisierung für sich nutzen. Denn mehr und mehr verändern sich auch die Unternehmen. Sie werden von hierarchiegeprägten Betrieben zu innovativen Startups, die sich durch

auszeichnen. Traditionelle Ansätze wie sehr ausführlich durchgeplante Projektabläufe werden von agilen Ansätzen und bürokratische Verwaltungsabläufe von flachen Hierarchien mit kurzen Kommunikationswegen abgelöst. Die klassische Abendschule wird von flexiblen Online-Weiterbildungen verdrängt, die Konferenz vom Online-Meeting.  Wenn Unternehmen am vernetzten Markt bestehen wollen, kommen sie um eine Transformation ihrer Strukturen nicht herum. Dabei geht es nicht nur um die digitale Modernisierung, sondern auch um neue Führungsstile. Es geht darum, das Potenzial jedes Mitarbeiters optimal zu nutzen und auf überholte Strukturen zu verzichten. Letztlich kann jeder am digitalen Zeitalter teilhaben, wenn er sich darauf einlässt. Jung wie Alt können agile Prozesse integrieren und komplexe Projekte zum Beispiel mithilfe des Scrum®-Ansatzes vereinfachen. Jeder Berufstätige kann sich digital weiterbilden und dadurch seinen eigenen Umgang mit Hard- und Software ganz nebenbei verbessern. Es gibt viele Möglichkeiten die Digitalisierung für den eigenen Erfolg zu nutzen – der Fakt, ob du ein Digital Native oder ein Digital Immigrant bist, ist dabei nicht allesentscheidend.

Unternehmen und deren Geschäftsmodelle unterliegen einem stetigen Wandel. Besonders digitale und IP-basierte Technologien wirken hier als treibende Kräfte. So haben laut einer Studie der KfW 42 Prozent der befragten Unternehmen für die Jahre 2018 und 2019 eine Digitalisierungsstrategie fest eingeplant. Denn neue Technologien führen zu neuen Anwendungsmöglichkeiten und diese wiederum dienen als Basis für neue digitale Geschäftsmodelle und Digitalisierungsstrategien. Ein konkretes Beispiel einer Digitalisierungsstrategie ist das DVC Framework, das wir dir hier näher vorstellen möchten. 

 

Digitalisierung verändert Unternehmen

Die digitalen Geschäftsmodelle und die damit verknüpften Anpassungen haben vielfältige Herausforderungen zur Folge. So ist die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens davon betroffen wie auch dessen Kundenbeziehungen. Daneben ergeben sich Aufgaben für Organisation, Prozesse und natürlich auch IT-Systeme. Daher ist es wichtig, eine Strategie zu entwickeln, die die Digitalisierung im eigenen Unternehmen ganzheitlich und zielbringend betrachtet.

In der Regel wird die Wertschöpfung bei digitalen Geschäftsmodellen neu definiert – dies betrifft vor allem Produkte und die damit verbundenen datenbasierten Dienste. So werden nicht nur Produkte isoliert betrachtet, sondern ganzheitliche Lösungsansätze entwickelt. Dabei ist es wichtig, den digitalen Markt zu kennen. Denn Investitionen die Digitalisierung betreffend werden nicht von Erfolg gekrönt sein, wenn es an Basiswissen mangelt. Dabei gilt es Chancen und Risiken gegeneinander abzuwägen und zu bewerten, um Fehlentscheidungen zu vermeiden.

 

Vielfältige Wirkungsbereiche erkennen

Die digitalen Technologien lassen sich keinem bestimmen Bereich im Unternehmen zuordnen. Denn sie entfalten ihre Wirkung in vielen Gebieten und es ist schwer, sie gegeneinander abzugrenzen. Damit ein Management Entscheidungen und Maßnahmen hinsichtlich digitaler Modelle treffen – also eine Digitalisierungsstrategie realisieren – kann, sind bestimmte Tools notwendig. Nur so können diese Modelle erkannt, dargestellt und planbar gemacht werden. Vielleicht hast auch du schon darüber nachgedacht, dein Unternehmen einem digitalen Wandelzu unterziehen und hier zu profitieren. Aber du weißt nicht genau, wie du an die Sache herangehen sollst, um das Optimale dabei herauszuholen?

 

Dafür wurde ein Tool entwickelt, das Digital Value Creation Framework– kurz DVC Framework, mit dem es möglich ist, genau solche digitalen Geschäftsmodelle abzubilden. Durch die Realisierung des systematischen Ansatzes, der auf wissenschaftlichen Theorien fundiert und Erfahrungen aus vielen digitalen Strategieprojekten vereint, können Digitalisierungsstrategien erarbeitet werden. Damit werden Möglichkeiten der digitalen Technologien zunutze gemacht, sodass Wertschöpfung erzielt werden kann.

 

So funktioniert das DVC Framework

Mit dem DVC Framework kannst du das eigene Geschäftsmodell verstehen und das anderer Marktteilnehmer analysieren. Daraus können dann wiederum neue Modelle entwickelt werden. So liefert das DVC Modell Startpunkte und Ideen für innovative digitale Geschäftsmodelle,indem es einen Rahmen für Analyse und Konzeption bietet. Außerdem wird die Kalkulation der Digitalisierungsstrategie ermöglicht und optimiert sowie eine verbesserte Umsetzung von Prototypen verbessert.

 

Konkret bietet das DVC Framework eine Grundlage für effizientes Coding der digitalen Plattform,damit die Geschäftsmodelle erfolgreich gelauncht und betrieben werden können. So ist das Framework wie ein Webbrowser mit Ein- und Ausgabesystem zu verstehen. In diesem Webbrowser werden Leistungen und Gratifikationen positioniert und beschrieben, außerdem Leistungsempfänger und -lieferanten definiert. Auch Geschäftsmodellpartner werden miteinbezogen. Innerhalb des DVC Framework wird anschließend die Abfolge von Leistungen und Gratifikationen dargestellt, sodass sich logische Transaktionen ergeben. Anschaulich wird dies im Youtube-Video von Christian Hoffmeister, dem Begründer des DVC Framework, gezeigt.

 

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Das bietet das DVC Framework:

 

Das DVC Framework skizziert, visualisiert und überprüft also digitale Geschäftsmodelle, um diese zu optimieren und weiterzuentwickeln. Dabei werden die verschiedenen Auswirkungen auf die einzelnen Komponenten beschrieben und aufgezeigt, welchen Mehrwert sie erzielen. So kannst du in deinem Unternehmen den digitalen Wandel vollziehen und durch ihn profitieren.

 

 

Kaum ein Schlagwort elektrisiert die Führungsabteilungen in Unternehmen momentan so stark wie „Industrie 4.0“. Positive Szenarien sehen durch die voranschreitende Digitalisierung von Produktions- und Wertschöpfungsketten sowie dem Entstehen neuer Märkte ein zusätzliches Umsatzvolumen von 30 Milliarden Euro pro Jahr – allein für Unternehmen in Deutschland. Auf Unternehmen, die bereit sind, den digitalen Wandel und die digitale Transformation aktiv mitzugestalten, warten demnach im Bestfall gute Chancen zur Steigerung der eigenen Effizienz, zur Entwicklung neuer Technologien und dem Aufbau von wertvollem Know-how, das den entscheidenden Wettbewerbsvorsprung in globalen Märkten ausmachen kann. Doch was verbirgt sich hinter Industrie 4.0 genau? Wie könnte eine Definition von Industrie 4.0 lauten? Und wie kann auch dein Unternehmen davon profitieren? Wir wollen uns diesem neuen Phänomen in diesem Blogbeitrag annähern und für dich die Chancen von Industrie 4.0 beleuchten.

Industrie 4.0: das Leit- und Zukunftsthema

Als Prof. Henning Kagermann, Vorsitzender der Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e. V., und Prof. Dr. Wolfgang Wahlster vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz im Jahr 2013 auf der Hannover Messe das anbrechende Zeitalter von Industrie von Industrie 4.0 verkündeten und ihren Forschungsbericht der Bundesregierung übergaben, ahnten sie wahrscheinlich schon, dass sie ein zentrales Leit- und Zukunftsthema für die deutsche Wirtschaft formuliert hatten. Was sie vielleicht jedoch nicht voraussahen: Das Wort von Industrie 4.0 verbreitete sich international in Windeseile und wurde zu einem echten Exportschlager. Heute wird es in fast allen Regionen der Welt verwendet wird, um mit der Digitalisierung verbundene Veränderungsprozesse für Unternehmen zu beschreiben.

Aufbauend auf den Bericht definiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie auf einer speziell eingerichteten Themenseite Industrie 4.0 wie folgt: „In der Industrie 4.0 verzahnt sich die Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik. Treibende Kraft dieser Entwicklung ist die rasant zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Sie verändert nachhaltig die Art und Weise, wie zukünftig in Deutschland produziert und gearbeitet wird: Nach Dampfmaschine, Fließband, Elektronik und IT bestimmen nun intelligente Fabriken (sogenannte „Smart Factories“) die vierte industrielle Revolution. Technische Grundlage hierfür sind intelligente, digital vernetzte Systeme, mit deren Hilfe eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion möglich wird: Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren in der Industrie 4.0 direkt miteinander. Produktions- und Logistikprozesse zwischen Unternehmen im selben Produktionsprozess werden intelligent miteinander verzahnt, um die Produktion noch effizienter und flexibler zu gestalten.“

Auf dem Weg zur agilen Organisation

Mit der Digitalisierung wird nahezu jede Maschine und jedes Produkt in einen Internetknotenpunkt verwandelt, sodass sie im neuen „Internet der Dinge“ miteinander kommunizieren können. Erzeugnisse werden so zu „Smart Products“, die jederzeit lokalisier- und ansteuerbar sind – und in der nächsten Stufe der technischen Entwicklung sogar sich selbst autonom steuern. Maschinen lassen sich durch die Digitalisierung viel besser und vorausschauend warten. Hier bietet sich gerade dem Mittelstand Deutschland, der traditionell im Maschinenbau sehr stark ist, die Aussicht auf völlig neue servicebezogene Geschäftsmodelle, um Maschinen noch zuverlässiger zu machen, Produktionsausfälle zu verringern und den eigenen Kunden echten Mehrwert zu bieten, der sich monetär auszahlt.

Jeder Vorgang und jedes Ereignis in einem Unternehmen wird durch die Digitalisierung transparent gemacht und damit nachvollziehbar. Veränderte Kundenwünsche können durch Big Data nahezu in Echtzeit erfasst werden und die Produktionsprozesse daraufhin angepasst werden. Die Gefahr von Fehlentscheidungen sinkt dadurch deutlich. Die schnelle Kundenkommunikation per WhatsApp oder Chat-Funktion wird morgen eher die Regel, denn die Ausnahme sein. Ein fester Arbeitsplatz? Für viele Bereiche des Unternehmens, die sich um Service, Administration und Kundenbetreuung kümmern, wird das klassische Präsenzmodell im eigenen Büro durch die cloudbasierten Dienste kaum mehr nötig sein.

Starre und hierarchische Unternehmen verwandeln sich künftig in agile und lernende Organisationen, die dem Kunden ein genau auf seine Bedürfnisse hin abgestimmtes Produkt anbieten können. Die Produkt- und Innovationszyklen verkürzen sich rasant und standardisierte Produkte entwickeln sich zunehmend zu individuelle Maßanfertigungen, die nun beispielsweise durch 3-Druckverfahren auch rentabel hergestellt werden können. Die vorhandenen Ressourcen wie Energie, Technik, Material oder Arbeitskraft werden noch effizienter als bisher eingesetzt.

Neue Formen der Zusammenarbeit

Neue Formen der Zusammenarbeit entstehen

Aber auch im Binnenverhältnis der Unternehmen ändert sich einiges. Die Zusammenarbeit von Mitarbeitern findet in Zukunft über digitale Kollaborationsplattformen statt. Vielleicht arbeitet dein Unternehmen schon mit einem Social Intranet, über das gemeinsam Projekte bearbeitet werden. Diese Cloudlösungen werden deutlich zunehmen. Die Maschinen werden in der Smart Factory noch stärker als bisher zum Kollegen Roboter, die künftig gemeinsam an der Entstehung von Produkten arbeiten. Intelligente Assistenzsysteme erhöhen die Flexibilität der Arbeit und kommen dadurch den veränderten Ansprüchen von Mitarbeitern an Unternehmen stärker entgegen. Auch Lieferanten und Unternehmen rückenin dieser schnell drehenden extrem kundenorientierten Produktionswelt noch enger zusammen. Externe Fachexperten können bei Projekten schnell zugeschaltet werden und die Kompetenzen und zeitlichen Ressourcen bedarfsgerecht erhöhen. Selbst die Logistikketten werden smart. Per RFID-Chip ist die Ortung und Erkennung eines einzelnen Kleidungstücks – eines T-Shirts oder einer Hose – schon heute kein Problem mehr. Das smarte Unternehmen weiß zu jedem Zeitpunkt, wo sich ein Produkt gerade befindet.

Unternehmen immer individuell betrachten

Die Palette an Hebeln, um klassische Unternehmen fit für Industrie 4.0 zu machen, ist jedenfalls groß. Die große Herausforderung für Firmen: Für diese unzähligen Veränderungen müssen sie die geeigneten Stellschrauben finden und auf ihren Bedarf hin zum Teil selbstständig neu entwickeln, damit die bestehenden Prozesse reibungslos in ein digitales Gesamtbild überführt werden. Dazu gehören unter anderem:

Es wird sehr schnell klar, dass Industrie 4.0 keine Standardverfahren ist, dass sich auf jedes Unternehmen als eine „große“ Lösung angewendet lässt. Dazu sind einfach die Voraussetzungen von Unternehmen zu Unternehmen zu verschieden, zu unterschiedliche Systeme sind bereits im Einsatz. Vielmehr muss das Innovationsmanagement eine eigene Ist-Analyse im Unternehmen durchführen, um individuelle Entwicklungsziele und darauf aufbauend eine digitale Roadmap zu entwickeln.

Im Mittelpunkt stehen die Mitarbeiter

Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt

Zentral für den Umsetzungserfolg sind neben den vielen technischen Fragen vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren digitale Befähigung. Das wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch deine Arbeit betreffen. Künftig werden umfangreiche Kompetenzen benötigt, um mit den erfassten Daten sicher umzugehen. Denn nur mit entsprechenden Kompetenzen als Datenanalyst können die richtigen Interpretationen erfolgen und belastbare, begründete Entscheidungen getroffen werden. Hierzu muss eine nutzerfreundliche Anwendungsumgebung geschaffen werden. Sie kann eine tolle Hilfestellung sein, die dann auch die Akzeptanz der Mitarbeiter findet, weil sie einfach zu bedienen sind.

Auch für dich wird lebenslanges Lernen zu einem Top-Thema, Weiterbildungen gehören zur neuen Definition beruflicher Qualifikation. Zentral für die erfolgreiche Bewältigung der digitalen Transformation sind maßgeschneiderte Schulungen und Trainings, damit Mitarbeitende die Prozesse verstehen und wissen, welchen Zielen die IT-Lösungen dient und sie unterstützt. Dies betrifft auch die IT-Sicherheit, denn gerade produktionssensible Daten müssen äußerst achtsam behandelt werden und sind stets im Visier von Hackern und digital versierten Industriespionen. Die internen Kommunikations- und Abstimmungsprozesse müssen auf Basis der digitalen Neuausrichtung des Unternehmens gut dokumentiert werden, denn nur so lassen sich Informationsbunker vermeiden, die etwa im Krankheitsfall oder beim Jobwechsel eines wichtigen Mitarbeiters zu schwerwiegenden Verwerfungen im Unternehmen führen können.

Revolution des Informationsflusses

Die Revolution des Informationsflusses

Mit der digitalen Transformation besteht die große Chance, dass Informationen in der notwendigen Qualität tatsächlich dann verfügbar sind, wo sie benötigt werden. Das erleichtert auch deine Arbeit ungemein. Durch die neuen digitalen Plattformen der Zusammenarbeit können sich die heute noch häufig auftretenden Doppelarbeiten – etwa das parallele Arbeiten unterschiedlicher Abteilungen an Präsentationen – deutlich reduzieren. Und auf die Interaktion zwischen Mensch und Maschinen muss ebenfalls ein starkes Augenmerk geworfen werden, damit notwendige schnelle Umstellungen im Produktionsprozess zeitnah erfolgen können. Auch hier können Schulungen eine wertvolle Hilfe bei der Umstellung sein.

Kulturwandel – auch für Führungskräfte

Der Wandel eines Unternehmens hin zu einer lernenden und agilen Organisation ist für viele Firmen mit einem echten Kulturwandel verbunden. Starre Abteilungen werden durch flexible Communities abgelöst, die sich projektbezogen und standortübergreifend zusammenfinden, um gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Dazu müssen die bisherigen Zielsysteme im Unternehmen überarbeitet werden, um mehr Entscheidungsfreiheit für die Teams zu schaffen.

Selbständiges Arbeiten braucht Vertrauen. Gerade Unternehmen, die in der Vergangenheit stark auf Kontrolle und Top-Down-Entscheidungen gründeten, müssen hier kräftig umdenken und das in großer Geschwindigkeit, wenn Entscheidungen künftig viel stärker partizipativ gefällt werden. Vielleicht hast auch du vor, dich zu einer Führungskraft zu entwickeln übernimmst heute schon Verantwortung bei der Leitung eines Teams. Und vielleicht merkst du auch schon, dass sich Rolle der klassische Führungskraft Schritt für Schritt ändert – weg vom Dirigenten hin zum Moderator und Coach. Wir definieren diese auch als 10er-Persönlichkeit – lies gerne hier nach, wenn du mehr zu dieser Definition wissen möchtest. Um so zu leiten, müssen die Führungskräfte auch entsprechend befähigt und ausgebildet werden, denn gerade ihnen kommt im Veränderungsprozess zu einem 4.0-Unternehmen eine zentrale Aufgabe zu. Wenn du dich als künftige Führungskraft siehst, bist du automatisch ein Role Model, ein Vorbild, das zum Träger und Treiber des Kulturwandels für Industrie 4.0 werden wird. Es macht daher Sinn, sich frühzeitig mit den damit verbundenen Anforderungen an deine Tätigkeit auseinanderzusetzen und dir systematisch die Qualifikationen zu erwerben, die du für diese neue Form der Zusammenarbeit brauchst.

Digitale Geschäftsmodelle bieten auch kleinen und mittelständischen Unternehmen große Chancen: Doch was sind digitale Geschäftsmodelle eigentlich, auf was muss ich achten, wenn ich als Unternehmen digitale Geschäftsmodelle aufbauen möchte? Antworten dazu finden Sie in unserem neuen Blogbeitrag. Viel Spaß beim Lesen!

Unser Leben ist digital

Zunehmend bestimmen Daten unser Leben. Künftig werden wir in Smart-Citys wohnen. Dort sind unterschiedlichste Produkte miteinander vernetzt und tauschen selbstständig Informationen aus. Die Datenmanagement-Systeme in der Smart-City kennen den Ladezustand von Mülltonnen und setzen Müllfahrzeuge effizienter ein als heute. Das smarte Zuhause weiß, wann ich nach Hause komme und macht schon mal die Heizung an, wenn ich noch unterwegs bin. Und der smarte Kühlschrank ordert selbstständig nach, wenn Butter und Milch ausgehen. Das Alltagsleben von morgen findet vernetzt statt, basierend auf riesigen Datenmengen. Unternehmen haben dabei die Chance, durch neue digitale Geschäftsmodelle von diesem riesigen Veränderungsprozess zu profitieren. Doch was sind digitale Geschäftsmodelle eigentlich? Wie lassen Sie sich definieren? Gibt es interessante Beispiele? Warum sind sie so wichtig geworden? Diesen Fragen wollen wir uns nähern.

Was sind digitale Geschäftsmodelle?

Auch die Wirtschaft steht vor der riesigen Herausforderung, sich auf das digitale Zeitalter einzustellen. Agile Start-ups zeigen schon heute, wie digitaler Wandel aussieht. Sie entwickeln kundengerechte Web-Lösungen, um bequem online einzukaufen, im Internet Überweisungen in Echtzeit zu tätigen oder exotische Unterkünfte an den entferntesten Orten zu finden. Alle Digital-Angebote sind rund um die Uhr verfügbar. Und auf sie kann von allen Orten der Welt aus zugegriffen werden. Möglich wird dies durch innovative Unternehmen, die mit ihren digitalen Geschäftsmodellen völlig neue Märkte entwickeln, neue Zielgruppen entdecken und mit spannenden Angeboten eine hohe Nachfrage erzeugen.

Online Preise vergleichen

Die Macht liegt beim Kunden

Nahezu alle Märkte verfügen heute schon über eine unfassbare Transparenz. Angebote und Dienstleistungen lassen sich per Smartphone und Tablet in Echtzeit miteinander vergleichen. Wer den besten Preis bietet oder einen spannenden Zusatznutzen, hat die Nase vorn. Sprachen Unternehmen noch vor 10 Jahren vom „König Kunden“, den man gewinnen möchte, hat dieser sich heute schon längst selbst erfolgreich zum König erkoren. Denn durch die Digitalisierung verfügen Kunden plötzlich über eine enorme Macht – größer als jemals zuvor.
Wie selbstverständlich teilen Menschen heute ihre Kauferfahrungen im Netz — ob mit Freunden oder ihnen völlig unbekannten Menschen. Wer als Unternehmen im digitalen Kaufprozess nicht überzeugt, bekommt Probleme mit der Nachfrage. Denn fallen die Online-Bewertungen schlecht aus, ist der Kunde mit einem Klick weg und kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht so schnell wieder. Die Macht von Ranglisten und Käuferkommentaren nimmt gigantisch zu. Und damit steigt die Erwartung der Kunden an eine intensive Betreuung, an gute Produkte und an einen perfekten Service.

Was bedeutet die Digitalisierung für den Wettbewerb?

Für alle Marktakteure verschärft sich der Wettbewerb untereinander. Und Marken und Hersteller kämpfen nicht nur um das rare Gut Aufmerksamkeit, sondern um etwas noch viel Wertvolleres: die Gunst der Käufer. Denn mal ehrlich: Jeder lässt sich gerne verwöhnen und mit spannenden Zusatzservices umgarnen. Und wenn eine neue Anwendung einen tollen Mehrwert bietet, wird zugegriffen. Die Kundinnen und Kunden interessiert dabei weniger, wer der Absender ist. Hauptsache das digitale Angebot überzeugt, es ist bequem nutzbar und einfach zu bedienen. Es gibt also sehr viele gute Gründe, damit sich Unternehmen intensiv mit digitalen Geschäftsmodellen beschäftigen, wenn sie am Markt gewinnen und gegenüber neuen Geschäftsmodellen bestehen wollen, die sich häufig genug disruptiv darstellen. Selbst unglaublich starke Marken, die jeder kennt — bekannte Banken, Versicherungen, Automobilhersteller — müssen sich kritisch befragen, ob das eigene Geschäftsmodell morgen noch trägt.

Kundenerwartungen wandeln sich

Die Prognosen zeigen: Künftig erwarten Kunden lieber komplette Lösungen anstatt teurer Produkte, die ihnen heute vor die Nase gesetzt werden. Wahrscheinlich nutzen auch Sie bereits Carsharing. Und möglicherweise denken Sie gerade darüber nach, Ihr Auto abzuschaffen, weil es sowieso die meiste Zeit nur rumsteht und oft genug nur unnötig Kosten und Ärger produziert. Wenn Sie nach reiflicher Überlegung tatsächlich Ihr Auto verkaufen, weil eine Car-Sharing-App ihre Bedürfnisse genauso gut oder vielleicht sogar besser befriedigt, hat wieder eine digital basierte Lösung — in diesem Falle eine Mobilitätslösung — über ein Traditionsprodukt gesiegt. In diesem Falle das Auto, das noch vor 10 Jahren als unverzichtbares Statussymbol galt. Auf ein eigenes Auto verzichten? Vor wenigen Jahren wäre das für die meisten Menschen noch unvorstellbar gewesen. Die Stimmung hat sich gedreht. Prestige heute verspricht, wer es ich leisten kann, kein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Für die digitalen Anwendungen der Zukunft ist der Marktzutritt einfach geworden. Dazu ein Beispiel: Eine kluge Online-Anwendung, die Dateien in druckfähige PDFs umwandelt, macht auf einen Schlag gängige Standardprogramme auf dem Markt überflüssig. Es macht aber unter Umständen auch wertvolles Know-how überflüssig, das früher beim Grafiker lag und teuer eingekauft werden musste. Datei hochladen, mit einem Klick umwandeln, Datei wieder runterladen und fertig. Einfacher geht es nicht, genial! Als Nutzer hat man die Möglichkeit den Service zu abonnieren. Oder der Anwender hat bestimmte Upload-Kontingente frei verfügbar und bezahlt, indem Werbung eingeblendet wird.

Online Shopping mit dem Smartphone

Das eigene Geschäftsmodell erweitern

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers (PwC) erwarten die CEOs deutscher Unternehmen, dass 80 Prozent der Unternehmen bis zum Jahr 2020 ihre Wertschöpfungskette digitalisiert haben. 40 Prozent werden bis dahin ein sehr stark digitalisiertes Produktportfolio haben . Zu den Kernaspekten der neuen digitalen Geschäftsmodelle zählen:

In einem aktuellen Themenheft des Bundesministeriums für Wirtschaft zeigen die MeisterTischler aus Wilsdruff bei Dresden, wie durch die Zusammenarbeit mit Programmierern und IT-Spezialisten die für einen modernen Tischlerei-Betrieb lebensnotwendige CAD-Software noch besser an die Praxis angepasst werden kann. Aufbauend auf dieser ungewöhnlichen Kooperation wurde ein Schulungs- und Beratungsangebot für andere Betriebe entwickelt, das sogar zu einem neuen Standbein für den mittelständischen Betrieb werden kann. Und jetzt gehen die MeisterTischler noch weiter: Sie wagen sich in den Bereich Virtual Reality vor, damit Kunden und Architekten ein neues Projekt in der Virtuellen Realität umfassend begutachten und das Projekt den Wünschen des Auftragnehmers noch besser angepasst werden kann. Der Ansatz der MeisterTischler ist klar: Durch ein hohes Innovationsverständnis heraus digitale Anwendungen so weiterzuentwickeln, dass Prozesse effizienter, qualitativ besser und noch kundengerechter werden. Und durch die neuen Anwendungen und Lösungen das eigene Geschäftsmodell systematisch erweitern.

Viele Effizienzvorteile durch digitalen Wandel

Damit sind auch die wichtigsten Vorteile digitaler Geschäftsmodelle beschrieben, die das Ergebnis der PwC-Studie bestätigen: Die Unternehmen entdecken neue Geschäftsfelder. Sie verbessern ihre Planungs- und Steuerfähigkeit und die Kundenzufriedenheit steigt. Zentral für den Aufbau digitaler Geschäftsmodelle ist die integrierte Nutzung von Daten. Der Blick auf Google zeigt dabei, dass sich sogar mit der Bereitstellung kostenloser Daten erfolgreich Wertschöpfung betreiben lässt. Doch was sind digitale Geschäftsmodelle eigentlich? Aus klassischer Sicht bestehen diese immer aus sechs Kernelemente:

Das Besondere dabei: Die Transaktion von Leistung und Gegenleistung findet dabei auf rein digitaler Basis und automatisiert statt, ohne das Zutun von Menschen. Ein Streaming-Dienst wie Netflix funktioniert, ohne dass Menschen direkt miteinander sprechen und den Leistungsaustausch per Kommunikation organisieren. Aus Sicht des Anbieters geht es darum, den Service so einfach und so kundengerecht wie möglich zu gestalten, damit er innerhalb der relevanten Zielgruppe von jedem genutzt werden kann.

Digitale Geschäftsmodelle verändern Unternehmen von Grund auf

Schaut man noch etwas genauer auf das Prinzip „Digitales Geschäftsmodell“, erkennt man jedoch: Die Digitalisierung und Vernetzung geht weit über den Aufbau eines starken Kundennetzwerks und die reine digitale Transaktion von Leistungen hinaus. Es verändert die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Handelspartnern, aber auch die interne Wertschöpfungskette von Vertrieb, Produktentwicklung, Einkauf, Produktion, Logistik bis hin zu IT und Finanzen. Kein Bereich bleibt von der Digitalisierung unberührt, um Prozesse zu automatisieren, das Datenmanagement effizienter zu machen und die Fehlerrate in der Produktion durch kontinuierliche Messung zu minimieren. Digitale Geschäftsmodelle sind wesentlich mehr als ein elektronischer Shop. Sie verändern Unternehmen von Grund auf, weil sie datenbasiert funktionieren.

Digitale Geschäftsmodelle: Bitte loslegen, aber nur mit System

Wenn man sein eigenes traditionelles Geschäftsmodell um digitale Geschäftsmodelle erweitern möchte, muss sich zuerst umfassend mit dem Kundennutzen einer neuen Anwendung auseinandersetzen, um für spezifische individuelle Problemlagen des Kunden maßgeschneiderte Lösungen — Produkte und Dienstleistungen — zu finden. Erst danach sollte man sich in einem zweiten Schritt mit den Funktionen, Anforderungen und Spezifikationen auseinandersetzen. In der dritten Phase wird definiert und überprüft, welche Ressourcen vorhanden sind und benötigt werden. Hier wird auch geklärt, ob das eigene Know-how für die Entwicklung der Wunschlösung ausreicht. Denn möglicherweise braucht man für die neue innovative Anwendung einen strategischen Kooperationspartner — beispielsweise eine Forschungseinrichtung, die in dem Anwendungsfeld über eine hohe Expertise verfügt.

Der Innovationswille muss da sein

Das Wichtigste, das jedoch immer am Anfang steht: Interessierte Unternehmen brauchen ein ausgeprägtes Innovationsverständnis. Management und Führungskräfte sind dabei wichtige Vorbilder. Besonders sie benötigen eine starke positive Grundhaltung gegenüber technischen Neuerungen und gegenüber dem Wandel, um Prozesse zu initiieren und zu forcieren. Neuere Ansätze wie die Methode des Design Thinking, die wir genau aus diesem Grund bei karriere tutor®als dreitägigen Workshop anbieten, ermöglichen dabei auch kleinen und mittelständischen Unternehmen die Chance, neue Lösungen und digitale Geschäftsmodelle zielgerichtet und effizient zu entwickeln.

Das ist nämlich das wirklich Spannende dabei: Mit dem richtigen Team und guten Partnern lassen sich nicht nur kreative Ideen finden. Die neuen digitalen Geschäftsmodelle sind für sehr viele Unternehmen auch tatsächlich umsetzbar – egal ob groß oder klein; ob in einer Großstadt ansässig oder auf dem platten Land. Und wenn es mit eigenen Entwicklung nicht klappt: Es gibt bereits zahlreiche digitale Marktlösungen, auf die man einfach draufsatteln kann. Auch so wird zusätzlicher Umsatz möglich. Man muss jedoch erst die Chancen erkennen, um sie zu nutzen.

Alle reden von der Digitalisierung. Doch wie lässt sich die digitale Transformation in Unternehmen gestalten, damit sie gelingt? Darüber schreibt unser Gastautor, HR-Experte Marcus Reif.

Wie lässt sich der Change erfolgreich meistern?

70 % aller Veränderungsinitiativen scheitern. Weshalb eigentlich? Hört man die Unternehmen heute, beschleunigt gerade die Digitalisierung die vielen Veränderungsprogramme doch ungemein. Viele Führungskräfte wollen einen Zustand der Stabilität erreichen. Missstände hingegen werden nicht als Inkohärenzen des bestehenden Systems oder Prozesses betrachtet, sondern als Argument für eine notwendige Transformation. Wie kommt es zu diesem Phänomen? Zum einen definieren sich viele Führungskräfte durch den Impetus des Machens. Permanent in Bewegung zu bleiben und die Organisation in Bewegung zu halten, ist rein subjektiv für viele der entscheidende Wert zur Beurteilung der eigenen Großartigkeit. Wir sind bei der unverhältnismäßig hohen Bedeutung der Input-Orientierung vs. des Messens des Resultats – also der Output-Orientierung. An diesem Schema lässt sich erklären, wieso in westeuropäischen Unternehmen die Präsenz im Büro noch immer maßgeblich für die Beurteilung der Leistung ist. Facetime zählt mehr als die Arbeitsresultate.

Das größte Missverständnis der digitalen Transformation

Für neue Führungskräfte und Manager kommt hinzu, dass sie schnell gute Argumente für ihre Einstellung generieren wollen. Missstände und Unzulänglichkeiten sind da prädestinierte Gründe, um ein Veränderungsprogramm durchzuführen. Das hat weniger was mit Führung – also der zielgerichteten Einflussnahme auf die Ergebnisse – zu tun, sondern mit dem Bedienen tradierter Werte der Input-Orientierung. Dabei werden viele Veränderungsprogramme gestartet, deren Wirkung aber nicht die Ursache der Missstände löst. An den Wirkungen entlang werden Verbesserungen implementieren, die eben nicht die Ursache der Fragestellungen angehen. Das sind Stellvertreterproblematiken!

Nehmen wir mal typische Transformationen als Betrachtungsbeispiel: die Personalabteilung. Zuvorderst müssten für die digitale Transformation in Unternehmen ganz grundsätzliche Erwägungen getroffen werden, beispielsweise im Erreichen des richtigen Verhältnisses zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung, in der Güte der Standardprozesse versus individueller Prozesse. Fragen wie die, welche Messkriterien wichtig und essenziell sind. Hat eine Firma eine hohe Fluktuation, damit einhergehend ein Geschäftsmodell mit hohem jährlichen Einstellungsbedarf, ist die Lösung nicht zwingend eine bessere Recruitingeinheit. Doch dies ist oftmals Gegenstand der digitalen Transformation in Unternehmen. Da werden leistungsfähige Shared-Services-Center aufgebaut, Online-Assessments implementiert, neue Auswahlmethoden und -kriterien implementiert, Service-Level-Agreements für ein höheres Maß an Standardprozessen vereinbart. Das Ziel der digitalen Transformation in Unternehmen müsste aber neben den vorgenannten übergeordneten Verhältnissen auch die Frage sein: Wie gelangen wir auf eine marktübliche, zu dem eigenen Geschäftsmodell passende Fluktuationshöhe?

Weshalb scheitern Transformationen?

Die vorgenannte Präambel ist nicht immer der Grund, weshalb digitale Transformationen in Unternehmen scheitern. In den meisten Beispielen krankt es an der kommunikativen Begleitung. Menschen machen Digitalisierung erfolgreich. Denn eine digitale Transformation ist zuvorderst eine soziale Transformation. Und darin liegt der Knackpunkt: Die Führungskräfte fühlen sich in ihrem Einfluss beschnitten, Manager darunter verstehen die Zielsetzungen nicht. Die Mitarbeiter werden nicht abgeholt. Daraus entsteht eine kommunikative Lücke, die oft in einer kategorischen Ablehnung neuer Abläufe mündet. Und jede Transformation geht einher mit ihren eigenen Fehlern und Unzulänglichkeiten, denn meist fehlt die Zeit für eine detailorientierte Ausarbeitung neuer Abläufe. Blicken wir zurück auf den Anfang: die Transformation begann wegen Missständen, sie endet mit neuen Missständen. Auf dieser Basis kann kein disruptiver Neuanfang gelingen, dem ein kommunikativer Zauber innewohnt. Selbst in der eigenen Abteilung – wir sind noch beim Beispiel der HR-Transformation – arbeiten wir mit mehrheitlich den gleichen Kollegen in neuen Rollen und Abläufen zusammen. Die Veränderungsresistenz ist allerdings hoch. Die meisten Mitarbeiter sind trotz Anreizsystemen selten intrinsisch bereit, die gewohnte Praxis aufzugeben. Das Resultat in der Realität ist eine Mischung aus neuen Abläufen unter alten Handlungsmaximen, die mit einem Mindestmaß an Veränderung auskommen. Das führt immer und unweigerlich zur Dysfunktionalität der digitalen Transformation in Unternehmen. Dieses Streben nach dem Mindestmaß an Veränderung resultiert in einer reinen Umetikettierung Ihrer Personalfunktion. Damit gelingt keine digitale Transformation in Unternehmen, insbesondere nicht bei der kommunikativen Lücke, wenn Ihre Fachbereiche täglich die Wirksamkeit der Transformation in Frage stellen.

Transformation braucht Sachlichkeit

Eine wirksame digitale Transformation in Unternehmen muss den Spagat zwischen Effektivität und Effizienz zugleich erreichen. Die vorherrschende Erwartungshaltung, dass mit einer Transformation die Leistungsfähigkeit und Wirksamkeit des Bereichs deutlich zunimmt, also mit weniger Leuten mehr Ergebnis erreicht werden wird, ist übrigens grundfalsch. Wirksam lässt sich kurz- bis mittelfristig nur an einer Stellschraube drehen. Viele Managementkonzepte sehen Organisationen als rationale Einheiten an, die klaren Prinzipien folgen und sich entsprechend rationell steuern lassen. Die Wirklichkeit zeigt uns, dass diese Sicht unzutreffend ist. Organisationen sind vital und gleichen eher Organismen, in denen Entscheidungen ebenso vorgefiltert sind, wie Strukturen und Hierarchien. Implizites und explizites Wissen regeln den Charakter jeder Einheit. Und mit der persönlichen Betroffenheit – als Mitarbeiter selbst oder als Mitarbeiter der betroffenen Abteilung – steigt auch die Beurteilung auf der Detailebene, dass diese Transformation hier einfach so nicht umsetzbar ist. Sie müssen die digitale Transformation in Unternehmen versachlichen, ansonsten kommen Sie nicht raus aus dem Managen der Individualisierungswünsche, die allesamt aus dem „Change fatigue” herrühren – also der Veränderungsmüdigkeit.

Draußen am Computer arbeiten

Digitalisierung ist längst Realität

Nun stehen wir vor einer Disruption: die Digitalisierung. Jeder denkt, sie kommt um die Ecke mit einem großen Knall. Schauen Sie auf sich selbst. Viele, die mitten im Berufsleben stehen, arbeiten mit einem Notebook, haben ein Smartphone und sogar ein Tablet, etliche Apps sind darauf installiert, die uns in der Kommunikation mit anderen, im Konsum oder bei der Recherche, der Lektüre von Nachrichten etc. die Arbeit sehr erleichtern. Wir sind mitten in der digitalen Transformation. Wir verhalten uns alle bereits disruptiv. Insbesondere bei der Auswahl unserer Einkaufsplattform. Sind wir ausschließlich – so wie vor 20 Jahren – samstags bei unseren beliebten Einkaufszentren unterwegs oder ist heute schon die Mischung aus Vor-Ort-Shopping und Online-Shopping ein Kennzeichen von geändertem Konsumverhalten?

So gelingt der Change im Unternehmen

Wir sollten die Digitalisierung in Unternehmen in erster Linie als Chance verstehen. Erst mit einem positiven Blick darauf können wir die nötige Veränderung in den Unternehmen authentisch treiben. Und bleiben Sie in einem Meilensteinplan, der dieser Erzählung hier folgt. Machen Sie zuallererst gemeinsam mit allen Beteiligten einen Plan. Welche Verhältnisse wollen Sie mit einer digitalen Transformation erzielen? Wie intensiv forcieren Sie digitale Abläufe für Ihre Mitarbeiter, beispielsweise über Apps zur Stammdatenpflege, die nicht mehr über die Personalabteilung gepflegt werden wird? In welchem Verhältnis stehen diese zwischen Standards und Individuellem?

Oder was Einkaufsprozesse angeht – vom Bleistift bis zum Firmenwagen. Wie intensiv sind Ihre Abteilungen noch als erste Risikomanager im Unternehmen aktiv? Eine digitale Transformation in Unternehmen mitsamt neuer Abläufe erfordert immer Mut. Und ein neues Selbstverständnis, anhand welcher Werteparameter die künftigen Rollen auszufüllen sind. Sie brauchen Rollenmodelle, die das glaubhaft vorleben. Sie brauchen eine angepasste und zielgerichtete Veränderungskommunikation, die Halt gibt bei der persönlichen Situation. Sie brauchen die „Change Agents”, die Führungskräfte als Coach begleiten. In den meisten Unternehmen wird den Führungskräften per Funktion der Vorbildcharakter zugeschoben. Und dabei wird übersehen, dass Führungskräfte eben Menschen sind, die im Spannungsfeld der intrinsischen und extrinsischen Motivation, den eigenen Werten und der Kluft zu den neuen mit sich kritisch um die Antwort auf die Frage ringen: „Bin ich noch der Richtige für diesen Job?”

Wie Sie den digitalen Wandel stützen können

Sie müssen die Beziehungen im Unternehmen managen. Zwischen dem zu transformierenden Unternehmensbereich, seinen direkten und indirekten Stakeholdern, den Fachbereichen und Führungskräften. Denn heute schon erfüllen wir paradoxe Erwartungen. Mitarbeiter erwarten einen persönlichen Rat und Ansprechpartner, bei dem man auch direkt vorbeigehen kann. Führungskräfte erwarten ihren persönlichen Ansprechpartner, der alle Wünsche bedient. Die Unternehmensführung und die Bereichsleitung erwarten besten Service in hoher Geschwindigkeit zu geringen Kosten, was zweifelsohne nur mit einem Höchstmaß an Standardisierung zu erreichen wäre; widerspricht aber den ersten beiden Erwartungen, die folgen dem individuellen Ansatz.

Also letztlich normieren Sie mit diesen Schritten die Transformation für Ihr Unternehmen. Und erst dann gehen Sie in die Grobplanung des Veränderungsprozesses! Realität ist leider, dass bei der Umsetzung der Transformation diese Fragestellungen des Zielmodells auftreten und wie eine Operation am offenen Herzen quasi parallel noch gelöst werden. Sie erkennen, wie paradox das ist.

Wünsche Ihnen viel Erfolg und eine gründliche Planung für Ihre Transformation!
Ihr Marcus Reif

Alle sprechen nur noch von agilen Projekten und loben die Vorteile der Agilität. Kein Mensch scheint heute noch klassisches Projektmanagement zu betreiben. Warum ist das eigentlich so, welche Vorteile hat agiles Handeln und wie können Sie umsteigen? Wir geben einen Überblick!

Agil, agiler, erfolgreich

Nicht nur in der IT sind agile Projekte zum Maß aller Dinge geworden. Hier zweifelsohne in besonderem Maße, aber auch in anderen Branchen ist das Prinzip der Agilität auf dem Vormarsch. Grund dafür ist ihr einfaches Grundprinzip. Denn dass Projekte, gleichwohl aus welchem Bereich sie konkret stammen, flexibel und auch kurzfristig umgesetzt werden können, zählt zu einem der größten Vorteile der Agilität. Agil Handeln bedeutet im besten Sinne also schneller erfolgreich zu sein. Kein langes Aufstellen der Rahmenbedingungen, kein schrittweises Vorgehen nach einem festgelegten Plan, sondern schlichtes Work In Progress (WIP). Nicht alles muss am Anfang stehen, vieles kann auch erst wachsen und sich entwickeln. Ein Grundprinzip, das vor allem eines erfordert: Umdenken! Dann aber erwarten Sie große Vorteile. Denn agile Methoden sind in der Regel deutlich:

Agilität verlangt Mut

Das klassische Projektmanagement nach dem Phasenmodell haben viele Projektleiter quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Und es entspricht auch nur allzu gut der deutschen Mentalität, erst handfeste Fakten zu schaffen, bevor der erste Schritt gegangen wird. Ein Haus ohne solides Fundament ist schließlich auch dazu verdammt, als absturzgefährdete Baracke zu enden, oder nicht? Nicht unbedingt, denn die Vorteile der Agilität können ein ebenso sattelfestes Projekt herausbilden, wenn das selbige richtig angegangen wird. Agiler werden, erfordert ein Umdenken und zwar ein massives, aber das tut unsere zunehmend digitalisierte Arbeitswelt ohnehin. Agile Methoden stehen in völligem Gegensatz zu den altbewährten klassischen Projektphasen, die wir jahrzehntelang auf einen Sockel gestellt haben. Immer seltener lohnt es sich, im Vergleich klassisches vs. agiles Projektmanagement noch zu Gunsten der älteren Vorgehensweise zu entscheiden. Und einen Mittelweg gibt es praktisch nicht. Wer agil werden will, sollte keine halben Sachen machen. Ein bisschen agil ist wie ein bisschen Wärmeschutz am Bau – das bringt nicht viel. Wenn Sie im Unternehmen die großen Vorteile der Agilität ernten möchten, ist ihre erste Investition Mut, sich in unbekannte Gefilde zu begeben. Und auch ein wenig Pioniergeist schadet nicht.

Wechsel von klassisch zu agil als Gemeinschaftsprojekt

Ihr Mut ist da und nicht so leicht zu erschüttern? Dann können Sie die Umstellung angehen. Wichtig ist hier vor allem, sich nicht zögerlich auf neues Parkett zu begeben, sondern einen ganzheitlichen Begeisterungssturm in der Belegschaft zu entzünden. Erst wenn die Funken sprühen – wenn wirklich auch der letzte Mitarbeiter von den Vorteilen der Agilität und den unglaublichen Potenzialen agiler Methoden überzeugt ist – können Sie gemeinsam brennen und den Umstieg schaffen. Und gerade das ist häufig die größte Hürde. Wie in einer empirischen Untersuchung von Hays Recruiting experts worldwide herauskam, verhindert vor allem das Silodenken der einzelnen Abteilungen in rund 72 % der Unternehmen einen gelungenen Umstieg. Die Skepsis ist also groß. Sie können diese Hürde aber überwinden, indem Sie sich einen gewissen Vertrauensvorschuss erarbeiten. Hier kommt wieder die IT-Abteilung ins Spiel, denn sie eignet sich hervorragend für den Beginn einer agilen Unternehmenskultur. Fangen Sie hier an und zeigen Sie anderen Abteilungen, dass es funktioniert.

Damit es funktioniert, kommt auch das agile Projektmanagement aber nicht völlig planlos daher. Gerade zu Beginn, wenn Sie ihre ersten agilen Projekte aus der Taufe heben möchten, brauchen Sie ein grobes Konstrukt, an dem Sie sich entlanghangeln können. Stellen Sie sich folgende Fragen:

Ihre Erfolgsstrategie für den agilen Start

Gerade der Punkt „Wer kann uns coachen?“ ist ein enorm wichtiger. Wenn in Unternehmen noch keinerlei Erfahrung zum Thema vorhanden ist, lohnt sich das Engagement eines externen Coachs. Alternativ können Sie in den eigenen Reihen Experten ausbilden. Eine Qualifizierung als Scrum® Master ist hier die derzeit wohl gefragteste und vielversprechendste Option. Sind nun folgende Dinge geklärt:

kann er beginnen, Ihr Umstieg auf agile Methoden. Und damit auch das Ernten der eingangs erwähnten Vorteile der Agilität. Ernten Sie diese lieber früher, denn völlig um sie herum, kommen Sie in Zeiten von Arbeit 4.0 aller Voraussicht nach nicht.

Arbeiten 4.0 – wir stecken bekanntlich bereits mittendrin. Zumindest im Transformationsprozess. Denn gerade Unternehmen stellt unsere veränderte Arbeitswelt vor große Herausforderungen. Welche das sind und wie eine zukunftsfähige digitale Führungskultur aussehen könnte, ist heute unser Thema.

Vernetzt statt verpuppt

Der konventionelle Betrieb, wie wir ihn kennen, stirbt zunehmend aus. Also der mit einer klaren Hierarchie, einem kleinen, eng abgegrenzten Arbeitsbereich und einem noch enger begrenzten Team. Zuständigkeiten für nur eine bestimmte Position mögen sich vor allem im Segment des öffentlichen Dienstes noch finden, in modernen Unternehmen werden sie aber Stück für Stück abgelöst. Die Digitalisierung bzw. ihre Auswirkungen auf unser Arbeitsleben sind vielfältig. Offener und vernetzter muss es vor allem werden, unser Arbeitsleben. Die kleine Enklave, die von der Welt abgeschnitten ihr eigenes Süppchen kocht, mag im KMU-Umfeld vereinzelt noch funktionieren, wird sich mittelfristig aber kaum halten können. Denn die Digitalisierung ist bereits in etlichen Lebensbereichen präsent, ja völlig normal, und der Trend hin zur Arbeit 4.0 nicht aufzuhalten.

Digitalisierung verlangt Kooperation

Die digitale Transformation, auch die der Unternehmen hin zur digitalen Führungskultur, kann nicht singulär erfolgen. Es bedarf einer strukturierten Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Gesellschaft und Politik. Gerade Letztere ist gefragt, weil Unternehmen den Wandel nur schaffen, wenn aus der Politik ein wohlwollender Rückenwind erfolgt. Neue Gesetze für flexiblere Arbeitsformen wie Subcontracting oder Freelancing, das Aufbrechen strenger rechtlicher Strukturen, die ein vernetztes Arbeiten erschweren statt zu fördern, der Abbau von gesetzlichen Hürden, die einem flexibleren Arbeiten 4.0 entgegenwirken. Überall hier ist nicht nur das einzelne Unternehmen gefragt, sondern in erster Linie der Gesetzgeber. Er gibt den Rahmen, innerhalb dessen der einzelne Betrieb seine digitale Führungskultur herausbilden kann. Je freier der Rahmen ist, umso mehr Möglichkeiten gibt es für Betriebe und deren HR-Verantwortliche zu handeln. Unternehmen müssen aber auch nötige Dinge einfordern, die Gesellschaft sich hin zum digitalisierten Leben öffnen können. Eben nicht nur, wenn es darum geht, privat im Internet eine Reise zu buchen, sondern auch wenn es das eigene Arbeitsleben möglicherweise auf den ersten Blick ziemlich stark umkrempelt.

Digitale Agenda: das noch zu schwache Zukunftszeichen

Die Politik ist sich ihrer Aufgaben durchaus bewusst und schafft mit der Digitalen Agenda bzw. konkreten Leitlinien wie der Digitalen Strategie 2025 Impulse für das so nötige Arbeiten 4.0. Dieser Tage fand der erste Digital-Gipfel als Nachfolger des Nationalen IT-Gipfels statt. Am 12. und 13. Juni ging es genau darum, passende Rahmenbedingungen für die digitale Transformation zu finden und letztlich auch in der Praxis zu schaffen. Der Ansatz ist gut und absolut notwendig. Doch der tatsächliche Wandel geht schneller als die Politik derzeit reagiert. Im Gegenteil wirkt es an mancher Stelle, beispielsweise bei der jüngsten Einschränkung der Arbeitnehmerüberlassung, insgesamt eher wie ein Rückschritt hin zu sehr komplizierten und wenig flexiblen Modellen. Möchte Deutschland seine Wirtschaftskraft halten bzw. stärken, ist es nicht abzusprechen, dass hier noch deutlich Luft nach oben bleibt.

Was muss die digitale Führungskultur leisten?

Im Grunde muss aber nicht nur der Rahmen, der von außen vorgegeben wird, stimmen. Vor allem das Bild darin, sprich, was der Einzelne aus den vorhandenen Möglichkeiten macht, muss es. Arbeiten 4.0 verlangt zwangsläufig auch eine Führungskraft 4.0, die dem veränderten Arbeitsleben Raum gibt und es fördert, statt im Keim zu ersticken. Dazu gehören folgende wichtige Bausteine zwangsläufig dazu:

Sind Sie schon eine Führungskraft 4.0?

Die Digitalisierung ist schnell und verlangt Ihnen vor allem in leitender Position viel ab. Maßgeschneiderte Weiterbildungen für Führungskräfte machen Sie fit für die Zukunft, die längst begonnen hat. Nutzen Sie diese Chancen auf dem Weg in Richtung digitale Führungskultur!

Alle reden von Digitalisierung und der digitalen Transformation. Aber was bedeutet das eigentlich, sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmer? Und was ist Arbeit 4.0 konkret? Im ersten Teil unserer Artikelreihe zum Thema digitale Transformation erleichtern wir Ihnen den Einstieg in dieses richtungsweisende Themenfeld. Lesen Sie direkt hier weiter.

Digital ohne Nachdruck

Wird unser Leben digital? Im Grunde ist es das bereits, denn die Digitalisierung zeigt sich in zahlreichen Branchen hier und jetzt mehr als deutlich. Wie haben Sie beispielsweise Ihren letzten Urlaub gebucht? Waren Sie noch ganz klassisch im Reisebüro und haben sich dort von einem netten Mitarbeiter beraten lassen? Selbst wenn das so war, hat man Ihnen vor Ort sicher über das Internet die besten Angebote herausgesucht. Wesentlich schneller geht es direkt vom eigenen Tablet oder Smartphone aus. Ein Klick und Dutzende Destinationen tun sich auf. Das reißt nun wirklich niemanden mehr von den Sitzen, weil es einfach längst völlig normal geworden ist. Eine Reise übers Internet buchen? Schnee von gestern! Mit dem Smartphone den nächsten Arzttermin vereinbaren. Völlig normal! Wichtige Daten in der Cloud haben und nicht im Aktenordner? Also bitte! Doch genau das ist Digitalisierung. Neue Prozesse, neue Wege, andere Herangehensweisen: Informationen sind digital schneller und effizienter verfügbar. Wir kommunizieren längst digital, wir leben digital. Privat wie beruflich. Manche Branche ermöglicht dies bereits mehr als die andere, aber der Weg ist vorgegeben – die digitale Transformation muss bewältigt werden, wenn sie es nicht bereitswurde. Auch in unserem Arbeitsleben, dann das hinkt besorgniserregend hinterher.

Arbeit 4.0 – die Zukunft des Arbeitslebens

Die Digitalisierung ergreift alle Lebensbereiche, natürlich auch unsere Arbeitswelt. Denn wenn eines sicher ist, dann, dass wir in Zukunft nicht mehr so arbeiten werden wie bisher. Arbeiten ist bereits heute global, vernetzt, digital und mit genau diesen Grundprinzipien der Motor für unseren Wohlstand. Die Digitalisierung birgt enorm große Chancen. Vorausgesetzt, Unternehmen und Arbeitnehmer gehen mit und zeigen sich dem Konzept Arbeit 4.0 gegenüber offen. Heruntergebrochen auf das Wesentliche meint Arbeit 4.0 nämlich nichts anderes als die Zukunft des Arbeitslebens. Denn die Digitalisierung beeinflusst unser Arbeiten. Wie finden Sie heute interessante Stellenangebote? Wahrscheinlich online. Arbeiten Sie manchmal im Home-Office? In einer nicht-digitalisierten Welt wäre dies kaum möglich. Arbeit 4.0 ermöglicht mehr Flexibilität, verlangt aber selbige im gleichen Zug auch. Arbeit 4.0 eröffnet unzählige Möglichkeiten, aber das Arbeitsleben muss sich verändern, um das ganze Potenzial ausschöpfen zu können. Oder wie es im Grünbuch Arbeiten 4.0 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales so treffend heißt: Arbeit muss weitergedacht werden. Digitale Unternehmensprozesse, flexible Arbeitszeitmodelle, digitale Weiterbildungsangebote – all das ist Arbeit 4.0.

Unternehmensprozesse in Arbeit 4.0

Digitalisierung zum Top-Thema machen

Digitalisierung kann nicht weggeredet werden, auch wenn immer wieder Rufe laut wurden, dass es sich hier doch nur um ein Strohfeuer handeln wird. Vielleicht kennen Sie solche Aussagen aus den Anfangszeiten der digitalen Welt. In den letzten Jahren wurden diese jedoch aus gutem Grund erstaunlich leise. Selbst Bill Gates bezeichnete das Internet an sich 1993 noch als reinen Hype, ruderte aber angesichts seines eigenen Erfolgs doch schnell klar zurück. So verglich er es einige Jahre später vielmehr mit einer Welle, auf der man entweder schwimmen lerne, oder untergehe. Alle Zeichen sprechen dafür, dass er hiermit verdammt richtig liegt. Doch nach wie vor lernen Unternehmen und Arbeitgeber nur träge schwimmen. Manch einer wagt sich nur mit einer Schwimmhilfe ins kühle Nass und treibt die digitale Transformation eher halbherzig voran. Die Folge ist, dass der Untergang zwar noch einigermaßen abgewehrt werden kann, das Schwimmen aber auch nicht so recht gelingt. Wer oben dabei sein möchte, muss aber schwimmen lernen. Wer ein erfolgreiches, wachsendes Unternehmen führen möchte, muss die Digitalisierung ernstnehmen. Und wer auch in Zukunft ein gefragter Mitarbeiter sein möchte, muss auch selbst aktiv werden. Denn am Ende ist Arbeit 4.0 ein Konzept, das nur in Kooperation funktioniert. Nämlich dann, wenn Unternehmen und Arbeitnehmer gemeinsam ein zukunftsfähiges Konzept erarbeiten. Digitalisierung ist ein Top-Thema und muss auch als solches behandelt werden. Der jüngsten etventure-Studie zur digitalen Transformation 2017 zufolge, ist dies erst bei rund der Hälfte aller Unternehmen der Fall.

Wie gelingt die digitale Transformation?

Welche Maßnahmen müssen Unternehmen ergreifen, um die digitale Transformation zu bewältigen? Und wo ist der Einzelne gefordert, umzudenken, sich neu zu orientieren, sich für moderne Arbeitskonzepte zu öffnen? Wie können solche Konzepte überhaupt aussehen? Wie funktioniert berufliche Weiterbildung in Zukunft? Unser zweiter Teil der Serie liefert wichtige Informationen zum Thema Digitalisierung für Unternehmen und digitale Führungskultur, der dritte solche für Arbeitnehmer selbst. Unsere Lesetipps für all jene, die jetzt gleich tiefer ins Thema einsteigen möchten.