Inhaltsverzeichnis
1. Was versteht man unter Lean Production und Lean Project Management? 2. Lean Production und Lean Management: Wo liegt der Unterschied? 3. Die Grundprinzipien und Methoden der Lean Production 4. Vorteile und Herausforderungen der Lean Production 5. So wirst du Profi: Online-Weiterbildung im Lean ManagementLean Production steht für effiziente, schlanke Prozesse, die Verschwendung minimieren und die Wertschöpfung in den Mittelpunkt stellen. In diesem Artikel erfährst du, was Lean Production und Lean Project Management ausmacht, wie sie sich vom Lean Management unterscheiden und welche Grundprinzipien diese Ansätze so erfolgreich machen. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Vorteile und Herausforderungen der Lean Production. Und schließlich geben wir dir Tipps, wie du mit einer Online-Weiterbildung im Lean Management zum echten Profi wirst. Bereit für den nächsten Schritt zur Prozessoptimierung?
Was versteht man unter Lean Production und Lean Project Management?
Lean hat seinen Ursprung in der digitalen Transformation und bedeutet aus dem Englischen übersetzt „schlank“. Dementsprechend können die Begriffe Lean Production und Lean Project Management auch als schlanke Produktion bzw. schlankes Projektmanagement verstanden werden. Die Konzentration auf das Wesentliche, um mehr Effizienz bei optimalen Kosten zu erreichen, ist der Kern des Lean-Ansatzes.
Das Prinzip wurde ursprünglich von Toyota in den 1950er-Jahren entwickelt, um den Produktionsprozess effizienter zu gestalten. Das Toyota-Produktionssystem (TPS) zielte darauf ab, die Produktivität durch die systematische Eliminierung von Verschwendung, auch „Muda“ genannt, zu steigern. Toyota wollte sicherstellen, dass jede Ressource und jede Aktivität in der Produktion nur dann eingesetzt wird, wenn sie einen echten Mehrwert für das Endprodukt schafft. Die Prinzipien der Lean Production wie die Just-in-time-Produktion und kontinuierliche Verbesserung (Kaizen) wurden später von Unternehmen weltweit übernommen und adaptiert.
Im Vergleich dazu ist das Lean Project Management die Anwendung dieser Prinzipien auf das Projektmanagement. Hier geht es darum, Projekte effizient zu planen und umzusetzen, indem Verschwendung und unnötige Schritte vermieden werden. Beide Ansätze verfolgen das Ziel, Prozesse zu verschlanken und dadurch kontinuierliche Verbesserungen im Ablauf zu erreichen.
Lean Production und Lean Management: Wo liegt der Unterschied?
Vielleicht fragst du dich jetzt: Ist Lean Production das Gleiche wie Lean Management? Was ist der Unterschied zwischen diesen beiden Prinzipien? Lean Production und Lean Management sind zwei eng verwandte Konzepte, die oft miteinander verwechselt werden, aber unterschiedliche Schwerpunkte haben. Lean Production bezieht sich in erster Linie auf die Optimierung von Produktionsprozessen. Dabei stehen Effizienzsteigerungen, die Reduzierung von Beständen und die Verkürzung von Durchlaufzeiten im Vordergrund.
Lean Management hingegen ist ein übergeordnetes Konzept zur ganzheitlichen Verbesserung aller Geschäftsprozesse eines Unternehmens, nicht nur der Produktion. Ziel ist es, das gesamte Unternehmen schlanker, flexibler und kundenorientierter zu gestalten. Während sich Lean Production auf die operativen Abläufe konzentriert, bezieht Lean Management die strategische Ebene mit ein und fördert kontinuierliche Verbesserungen im gesamten Unternehmen – von der Verwaltung bis zur Produktentwicklung.
Der Hauptunterschied besteht also darin, dass sich Lean Production auf die Produktionsebene beschränkt, während Lean Management eine ganzheitliche, unternehmensweite Philosophie darstellt.
Die Grundprinzipien und Methoden der Lean Production
Die Grundprinzipien der Lean Production basieren also auf der Minimierung von Verschwendung und der Maximierung der Wertschöpfung in der Produktion. Dies wird erreicht durch die Minimierung von Schwankungen, z. B. auf der Lieferanten- oder Kundenseite, aber auch intern. Alle überflüssigen Prozesse in der Produktion werden eliminiert. Darüber hinaus hilft die Verschlankung der Produktion auch, die Durchlaufzeiten der einzelnen Produkte zu verkürzen, beispielsweise durch das Just-in-time-Prinzip.
Weitere Methoden der Lean Production sind:
- 5S/6S:
Diese Methode zielt darauf ab, Arbeitsplätze und Prozesse sauber, organisiert und effizient zu halten. Die 5S stehen für Sortieren, Systematisieren, Säubern, Standardisieren und Sichern. Bei der 6S-Methode kommt als sechster Schritt die Sicherheit hinzu, um ein sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten.
- Kanban:
Kanban ist eine visuelle Methode zur Steuerung von Produktionsprozessen, bei der Aufgaben auf Karten dargestellt werden. Diese Karten durchlaufen verschiedene Phasen (z.B. „Zu erledigen“, „In Arbeit“, „Erledigt“). Ziel ist es, den Workflow transparent und effizient zu gestalten und Engpässe frühzeitig zu erkennen.
- Kaizen/KVP:
Kaizen beschreibt das Streben nach einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Ziel ist es, die Qualität ständig zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu senken. Die aus Japan stammende Kaizen-Philosophie besagt, dass Erfolg durch schrittweise Perfektionierung entsteht.
- SMED:
Das SMED-Verfahren (Single Minute Exchange of Die oder Werkzeugwechsel im einstelligen Minutenbereich) zielt darauf ab, in der Produktion die Zeit zu verkürzen, die eine Maschine oder Fertigungslinie für einen Produktionswechsel benötigt. Dabei soll der Produktionsfluss so wenig wie möglich unterbrochen werden.
- 5-W-Methode:
Das ist eine Technik der Ursachenanalyse, bei der durch fünfmaliges Fragen nach dem „Warum“ die Wurzel eines Problems, also der Ursache-Wirkungs-Zusammenhang, identifiziert wird. Diese Methode hilft, tiefere Ursachen zu erkennen und nachhaltige Lösungen zu finden.
- FMEA:
Die Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA) ist ein strukturiertes Verfahren zur Identifizierung potenzieller Fehler in einem Prozess oder Produkt und zur Bewertung ihrer Auswirkungen. Ziel ist es, Risiken zu minimieren, indem bereits vor der Umsetzung Maßnahmen zur Fehlervermeidung ergriffen werden. Dies trägt dazu bei, Kosten in nachfolgenden Prozessen einzusparen.
- Pareto:
Das Paretoprinzip, auch als 80/20-Regel bekannt, besagt, dass mit 20 % Aufwand 80 % der Ergebnisse erzielt werden können. Es wird daher verwendet, um Arbeiten zu identifizieren, die verschoben oder weggelassen werden können, da sie nicht effizient sind. Auf diese Weise soll der Zeitaufwand optimiert werden, was wiederum zu Kosteneinsparungen führt.
Vorteile und Herausforderungen der Lean Production
Wie so vieles im Leben hat auch das Prinzip der Lean Production zwei Seiten:
Die Vorteile der Lean Production liegen in der Steigerung von Effizienz und Produktivität. Durch die Minimierung von Verschwendung – sei es in Form von Material, Zeit oder Arbeitskraft – kann ein Unternehmen kostengünstiger und flexibler produzieren. Prozesse werden kontinuierlich verbessert, was zu einer höheren Produktqualität und schnelleren Reaktionszeiten auf Kundenwünsche führt. Die klare Fokussierung auf die Wertschöpfung sorgt zudem für schlanke Prozesse und motivierte Mitarbeitende.
Auf der anderen Seite bringt die Lean Production auch Herausforderungen mit sich. Wird der Personal- und Lagerbestand ständig minimiert, kann es beispielsweise bei unerwarteten Störungen oder Auftragssteigerungen zu Engpässen kommen. Die Verschlankung muss daher auf ein gesundes Maß beschränkt bleiben. Außerdem setzt die Lean Production dem Bereich Varianz deutliche Grenzen. So ist eine Produktvielfalt zugunsten der schlanken Produktion zu vermeiden, was nicht in jeder Branche förderlich ist. Nicht zuletzt erfordert die Einführung oft eine umfassende Veränderung der Unternehmenskultur, was Widerstände bei den Mitarbeitenden auslösen kann. Auch der hohe Druck zur kontinuierlichen Verbesserung kann zu Überforderung führen.
Schlanke Produktion bedeutet also im besten Fall, den Lean-Gedanken so umzusetzen, dass ein Optimum an Verschlankung erreicht wird, ohne jedoch unreflektiert an allen Stellen zu reduzieren.
So wirst du Profi: Online-Weiterbildung im Lean Management
Auch wenn der Lean-Gedanke ursprünglich aus der Automobilindustrie stammt, bietet der Ansatz Chancen für alle Arten von Unternehmen. Richtig angewendet führen die Elemente von Lean Production und Lean Project Management zu Qualitätssteigerungen und Kosteneinsparungen.
Wenn auch du dich jetzt im Bereich Lean Management weiterbilden möchtest, um die Prozesse in deinem Unternehmen zukünftig effizienter zu gestalten, ist eine unserer Online-Weiterbildungen, zum Beispiel zum agilen Projektmanager (m/w/d) im Lean Management oder direkt zum Lean Manager (m/w/d), möglicherweise genau das Richtige für dich.
Unsere Karriereberatung berät dich hierzu jederzeit gerne und stellt dir deine individuelle und maßgeschneiderte Weiterbildung zusammen.