Ein Quality-Control-Prozess (QC-Prozess) dient dazu, zu prüfen, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung die geforderten Qualitätsstandards des Unternehmens bzw. Anforderungen der Kunden erfüllt.

Qualitäts- oder Lean Manager verwenden ein Quality-Control-Prozess-Chart oder Quality-Control-Flow-Diagramm im Rahmen eines ganzheitlichen Total Quality Managements (TQM). Denn anhand solcher Charts können sie Prozesse, die maßgeblich die Qualität des Produkts oder der Dienstleistung beeinflussen, darstellen und analysieren.

Der QC-Prozess legt den Schwerpunkt auf drei Aspekte, die auch in Normen wie der ISO 9001 verankert sind:

Wie erstellt man ein QC-Prozess-Chart?

Um ein QC-Prozess-Chart zu erstellen, sollten Sie sich zunächst für eine der gebräuchlichen Prozesslogiken entscheiden. Hierzu zählen zum Beispiel das Business Process Model and Notation (BPMN 2.0) oder die Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK). Mithilfe solch einer Logik können Sie dann Ihren QC-Prozess aufbauen. Hierfür sollten Sie die benötigten Symbole zur Prozessdarstellung kennen.

Wie ein QC-Prozess-Chart nach der EPK aussehen könnte, ist in nachfolgender Abbildung am vereinfachten Beispiel eines Wareneingangs dargestellt.

karrieretutor prozess chart beispiel

Kaizen ist ein sinojapanischer Begriff und steht für Veränderung (Kai) zum Besseren (Zen). Es bezeichnet sowohl eine bestimmte Lebens- als auch Arbeitsphilosophie. Im Qualitätsmanagement wird Kaizen als Konzept zur Kontinuierlichen Verbesserung (KVP) verstanden, bei dem alle Mitarbeiter täglich daran arbeiten, Abläufe und Prozesse im Unternehmen in kleinen Schritten zu optimieren.

Kaizen wurde von Masaaki Imai entwickelt und fand erstmals Mitte der 80er Jahre in der japanischen Fertigungsindustrie Anwendung. Nach Masaaki Imai besagt Kaizen, dass kein Tag ohne irgendeine Verbesserung im Unternehmen vergehen soll.

Im europäischen Sprachgebrauch werden die Begriffe „Kaizen“ und „KVP“ oft synonym verwendet. Tatsächlich aber beschreibt der KVP ein wirtschaftliches Handlungsprinzip, in dem verschiedene Methoden und Ansätze Anwendung finden können. In diesem Zusammenhang ist Kaizen eine Methode von vielen.

Als Arbeitsphilosophie bedeutet Kaizen allerdings mehr als eine bestimmte Methode oder ein Werkzeug. Es ist die von einem kontinuierlichen Verbesserungswunsch geprägte, grundlegende Haltung zur eigenen Tätigkeit.

Die Abkürzung KVP steht für „Kontinuierlicher Verbesserungsprozess“ und ist ein Begriff aus dem Qualitätsmanagement. Der KVP dient als grundlegendes Handlungsprinzip, das in der Unternehmenskultur verankert sein sollte: Jeder Mitarbeiter ist in seinem jeweiligen Umfeld dafür verantwortlich zu prüfen, wo und wie die Arbeit verbessert werden kann, was folglich zu einer steigenden Qualität von Service, Produkten und Prozessen führt.

Der KVP kommt ursprünglich aus der Serienfertigung der Automobilbranche. Es handelt sich jedoch nicht um ein bereits ausgearbeitetes System, sondern um eine bestimmte Denkweise: Viele kleine und schnell umsetzbare Maßnahmen sind nach den Prinzipien des KVP wirksamer als langwierige, große Projekte. Damit die kleinschrittigen Optimierungen im KVP wirtschaftliche Erfolge erzielen, müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen und in die Unternehmenskultur integriert werden. Hierzu zählen u. a. die Bereitstellung von Arbeitszeit, Weiterbildungsmöglichkeiten und auch Maßnahmen zur Implementierung des KVP in bestehende Arbeitsabläufe und Prozesse.

Eine kontinuierliche Prozessverbesserung gehört heute zu den wichtigsten Zielen eines Unternehmens. Wir möchten dir in diesem Artikel vorstellen, wie du mit Lean Six Sigma, einer Kombination aus den Ansätzen des Lean Managements und Six Sigma, eine effiziente Methodenkombination für dein Unternehmen generieren kannst. Dein Wissensvorteil, um heute konkurrenzfähig zu bleiben.

Was ist Lean Management?

Lean Management zielt darauf ab, Prozesse im Unternehmen zu verschlanken und gleichzeitig eine permanente Kundenorientierung im gesamten Wertschöpfungsprozess zu erzielen. Dies ist wichtig, um konkurrenzfähig zu bleiben. Besonders bei hohem Wettbewerb kann der Kundennutzen gerade daraus entstehen, dass das Unternehmen so effizient wie möglich arbeitet und diese Effizienz zum Beispiel in Form von Zeitersparnis oder Schnelligkeit an den Kunden weitergeben kann.

Der Lean-Ansatz ist eine der KVP-Managementmethoden, die einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) anstreben. Ähnliche Ansätze sind beispielsweise die Total Productive Maintenance (TPM) oder KAIZEN. Die Methode entstand aus der Lean Production, die seit den 90er-Jahren die Produktion in der Automobilbranche effizienter gestalten sollte. Mit Lean Management löste sich der aus Japan stammende Ansatz von der Automobilbranche ab und wird seitdem branchenübergreifend genutzt.

Bei der Verwendung dieser Methode wird zunächst definiert, welche Aufgaben und Prozesse im Unternehmen zur Wertschöpfung beitragen. Diese werden sodann im Lean Management fokussiert. Interessant dabei: Beim Lean Management gibt es keine speziellen Lean-Management-Teams, sondern der Ansatz wird vom Einzelnen in den verschiedenen Teams eines Unternehmens umgesetzt.

4 Merkmale schlanker Prozesse

Schlanke („lean“) Prozesse zeichnen sich durch vier Merkmale aus:

Die zentralen Produktions- und Geschäftsabläufe sollen störungsfrei sein. Grundsätzlich wird eine Null-Fehler-Quote angestrebt.

Der Wertstrom soll im Fluss bleiben. Informationen, Leistungen und Inhalte sollen also fließen und auf direktem Wege weitergegeben werden.

Ein System soll im Takt arbeiten. Ein ständig fließender Wertstrom und miteinander synchronisierte Abläufe machen ein System leistungsfähiger.

Aufgaben sollen im laufenden Prozess von einem Schritt in den nächsten fließen. Sie werden nicht durch Planungsvorgaben in einen Prozess gebracht. Was man unter dem „Pull-Prinzip“ genau versteht, lesen Sie in unserem Glossarbeitrag.

Wichtige Basismethode im Lean Management ist die sogenannte 5-S-Methode. Die 5 S stehen für:

Sie sollen vor allem Qualität, Ordnung und Effizienz am Arbeitsplatz ermöglichen. Anwender der Methode ordnen jedem Gegenstand einen festen Platz zu und erleichtern durch standardisierte Abläufe am Arbeitsplatz die laufende Produktion.

Abgrenzung von Lean Management und Six Sigma

Unternehmen, die mit Six Sigma arbeiten, bilden spezielle Projektteams, die unter der Leitung eines Green Belts oder Black Belts am kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) arbeiten. Diese Teams ermöglichen es, mithilfe von Six Sigma auch umfangreiche Veränderungen anzustoßen, um dem Unternehmen eine größere Effizienz und Abgrenzung zum Wettbewerb zu ermöglichen. Der klassische Six-Sigma-Ansatz nutzt dabei den Lösungsansatz des „DMAIC-Zyklus“, während das Lean Management mit dem „Pull-Prinzip“ und der „Wertstromanalytik“ arbeitet.

Während beim Einsatz von Lean Management meist kleine Verbesserungen und schnelle Lösungen gesucht werden, fokussiert sich der Six-Sigma-Ansatz auf die beste Lösung und große Verbesserungsschritte. Je nachdem, in welchem Umfang also ein Unternehmen interne Vorgänge optimieren möchte, eignet sich Lean Management oder Six Sigma besser.

Um die Abgrenzung zwischen Six Sigma und Lean Management zu verdeutlichen, hilft es, sich die wichtigsten Ziele beider KVP-Methoden anzusehen:

Abgrenzung zwischen Six Sigma und Lean Management

Praxisbeispiel Lean Management vs. Six Sigma

Die Unterschiede zwischen Lean Management und Six Sigma lassen sich gut am Beispiel eines Flugs von Zürich nach Nürnberg veranschaulichen. Nach den Anforderungen des Lean Managements wird die Flugreise für den Kunden daraufhin untersucht, in welchen Situationen Verschwendungen in der Wertschöpfung auftauchen. Bei Six Sigma liegt der Fokus auf der Störungsfreiheit. Der Prozess wird im Detail nach Fehlern durchsucht, wobei eine Null-Fehler-Toleranz angestrebt wird. Das Beispiel verdeutlicht, dass hierbei für jeden Prozessschritt entsprechende Ziel-Kennzahlen definiert sein müssen, da die Streuung sonst nicht exakt berechnet werden kann. Bei der Lean-Analyse wird die Verschwendung als Zeitverlust ausgedrückt, der für den Reisenden durch die Wartezeiten entsteht.

Fluggrafik

Lean Six Sigma: Kombination beider Ansätze

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Lean und Six Sigma zu kombinieren. Six-Sigma-Tools aus der Improve- und Control-Phase, die oben bereits genannt wurden, können Sie zur Unterstützung nutzen. Das sind beispielsweise die kriterienbasierte Auswahl als Entscheidungsanalyse-Tool oder das QC-Prozess-Chart.

Umgekehrt sind auch Lean-Tools wie die Wertstromanalyse (Value Stream Mapping) im Six-Sigma-Projekt einsetzbar. Etwa in der Analyse-Phase und wenn es darum geht, Kanban-Systeme einzuführen.

Lean Six Sigma ist nicht nur eine Methode einzelner Prozesse, sondern die Philosophie einer kontinuierlichen Verbesserung insgesamt. Deshalb ist es entscheidend, dass Lean Six Sigma als fester Bestandteil in die gesamte Unternehmensstrategie integriert wird.

Auch wenn die Lean-Six-Sigma-Implementierung eine große Herausforderung für dein Unternehmen darstellt, lohnt sich die Verknüpfung von Lean Management und Six Sigma sehr. Du hast die Chance, deine Erträge zu erhöhen, Lieferzeiten zu verkürzen und die Zufriedenheit der Kunden zu steigern. Enorme Vorteile, die Sie kennen sollten, wenn Sie darüber nachdenken, wie und wo Sie optimieren können.

Qualitätsmanagementsysteme kennen die meisten Menschen vor allem aus der Arztpraxis. Hier ist QM Pflicht, anderswo eher Kür? Warum auch andere Branchen von der Einführung eines QM-Systems profitieren können und wie Unternehmen ein solches QM-System etablieren, lesen Sie im nachfolgenden Artikel.

Die Pflicht zur Qualität

Wenn Sie heute eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus betreten, wird Ihnen irgendwo an der Wand ein offiziell anmutendes Papier auffallen. Die sogenannte Zertifizierung, die dem Haus offiziell bestätigt, dass ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt und von offizieller Stelle überprüft wurde. Was macht das mit Ihnen? Vermutlich schafft es ein solides Grundvertrauen in die Fähigkeit der behandelnden Mediziner. Ein Gefühl der Sicherheit, dass die Organisation in diesem Haus Hand und Fuß hat und alles ordnungsgemäß zugeht. Genau das ist ein großer, wenn auch längst nicht der einzige, Vorteil eines Qualitätsmanagement-Systems und für Arztpraxen seit vielen Jahren Pflicht. Doch auch andere Branchen könnten von solchen Systemen profitieren. Jenseits der Pflicht und trotzdem deutlich mehr als ein Nice-to-have.

QM-Systeme für Nicht-Mediziner?

Grundsätzlich eignet sich der Ansatz eines Qualitätsmanagements für jede Branche. Denn die Grundlagen wie strukturierte Prozesse, stetiges Verbesserungsmanagement, transparente Handlungsabläufe, nachvollziehbare Dokumentationen etc. dürften überall wünschenswert sein. Es lohnt sich also für Unternehmen durchaus, auf freiwilliger Basis ein QM-System etablieren und überprüfen zu lassen. In der Praxis geschieht dies bereits sehr erfolgreich, wie das Beispiel einer Kölner Filmproduktionsfirma zeigt. Aus der Diskussion um das Halten eigener Ansprüche und Qualitätsstandards entstand hier bereits im Jahr 2003 die Idee eines eigenen Qualitätsmanagementsystems. Fragen wie die, wie Zuständigkeiten verteilt sind, wie man Prozesse optimieren kann und welche automatisierten Abläufe es im Unternehmen gibt, brachte die Wende hin zur organisierten Qualität. Genau das beschreibt den Kern eines QM-Systems gut. Qualität wird strukturiert und effizient. Kurzum: Sie können als Unternehmen auch gut sein, ohne ein QM-System etabliert zu haben. Folgen Sie aber den offiziellen Vorgaben der EN ISO 9001:2008 bzw. der laufenden Revision der Vorgaben EN ISO 9001:2015, machen Sie Ihre Qualität sattelfest. Je nachdem in welcher Branche Sie sich bewegen, gibt es branchenspezifische Normen, die zur grundlegenden QM-Norm ergänzend hinzutreten. Immer ist der Effekt gleich: Unvorhergesehene Dinge heben die Unternehmensstruktur schlichtweg nicht mehr so schnell aus dem Sattel. Wiederkehrende Abläufe laufen effizienter ab. Beides dürfte für nahezu jede Branche interessant sein.

QM-System etablieren: Ihr Einstieg

Wenn Sie sich dazu entschließen in Ihrem Unternehmen ein QM-System etablieren zu wollen, ist dies ein längerer Prozess. Denn die Richtlinien sind sehr ausführlich. Was auf den ersten Blick möglicherweise abschreckend wirkt, birgt im Kern aber die Vorzüge eines QM-Systems in sich. Von der Rolle der Führungskraft bei der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems über die richtigen Maßnahmen, das Festlegen von Qualitätszielen, der richtigen Dokumentation und Kommunikation bis hin zur fortlaufenden Verbesserung listet die DIN ISO 9001:2008 bzw. DIN ISO 9001:2015, die seit 2015 überarbeitete Fassung, zahlreiche Vorgaben auf, die beachtet werden müssen. Möchten Sie Ihr QM-System neu einführen, können Sie sich an eine akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft wenden, die Sie auf diesem Weg begleitet und die Zertifizierung schließlich durchführt und regelmäßig überprüft und bestätigt. Intern lohnt es sich in jedem Fall, wenn einzelne QM-Mitarbeiter ausgebildet werden, die die Einführung des Systems begleiten und anschließend kontrollieren, ob getroffene Maßnahmen weiterhin eingehalten werden. Um Mitarbeiter fit in Sachen Qualitätsmanagement zu machen, gibt es verschiedene Wege. Zum Beispiel entsprechende Weiterbildungen im Qualitätsmanagement oder das Erlernen von Methoden wie Six Sigma

Vorteile Ihres eigenen QM-Systems

Sie können nicht nur, Sie belegen auch, dass Sie können. Das hat für Ihr Unternehmen nach innen und außen enorme Vorteile. Ein QM-System etablieren ist:

Ihr Weg zum internen Qualitätsmanagement

Sie brauchen nicht viel, um Ihr QM- System etablieren zu können. Eine akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft und vor allem ein motiviertes Team, das an einem Strang zieht, um die eigene Qualität langfristig zu sichern. Passende Weiterbildungen finden Sie direkt online bei. Erkennen Sie Ihre eigenen Kräfte und machen Sie Ihre Qualität sattelfest.