Wer in diesen Zeiten einen Job sucht, muss neue Wege beschreiten. Online-Bewerbungen und Online-Vorstellungsgespräche sind ein guter Anfang. Damit sind deine digitalen Möglichkeiten bei der Jobsuche aber noch längst nicht ausgeschöpft. In diesem Artikel erklären wir dir, wie du dich als Bewerber online positionierst und damit schon mit Vorsprung ins Jobrennen gehst.

Darum macht eine Online-Präsenz für Bewerber Sinn

Hast du schon mal deinen Namen gegoogelt? Personaler werden das nämlich ganz sicher tun, wenn sie deine Bewerbung auf dem Schreibtisch liegen haben. Sie wollen schließlich mehr über dich wissen als das, was du in deinem Anschreiben und deinem Lebenslauf von dir preisgegeben hast. Jedes Suchergebnis, das Google liefert, ist ein Puzzlestück. Aus all diesen Social-Media-Profilen, Blogartikeln, Kommentaren, Fotos etc. entsteht schließlich ein Gesamtbild, das deine Online-Reputation darstellt. Und die kann entscheidend dafür sein, ob du die Einladung zum Vorstellungsgespräch und später den Job bekommst oder nicht.

Wenn wir also davon sprechen, dass du dich als Bewerber online positionieren solltest, dann meinen wir damit, dass du deine Online-Reputation aktiv gestaltest. Das bringt mehrere Vorteile mit sich:

Du siehst: Es macht nicht nur für Unternehmen Sinn, sich online zu präsentieren. Auch als Bewerber auf Jobsuche solltest du in Sachen Online-Präsenz nichts dem Zufall überlassen.

Mit geschicktem Storytelling in Erinnerung bleiben

Bevor wir in die Details gehen und dir die Kanäle vorstellen, die sich am besten eignen, wollen wir noch eine wichtige Grundlage legen. Hast du schon mal etwas von Storytelling gehört? Das ist eine Methode, die gerne in der Werbung, im Marketing oder in der Unternehmenskommunikation eingesetzt wird, um mitreißende Geschichten zu erzählen und damit Kunden für ein Produkt oder eine Marke zu begeistern. Auch als Bewerber auf Jobsuche kannst du Storytelling nutzen, um dich von deinen Mitbewerbern abzuheben und in Erinnerung zu bleiben. Dabei geht es darum, deinen beruflichen Werdegang als „Heldengeschichte“ zu erzählen und dich somit als Person mit deiner Erfahrung, deiner Expertise und deinen Werten plastisch darzustellen. In unserem Beitrag zum Storytelling erfährst du, wie du das konkret machst.

Erste Schritte zur Online-Sichtbarkeit als Bewerber

Wenn du dir im Klaren bist, welche Informationen über dich du wie kommunizieren willst, geht es im nächsten Schritt darum, geeignete Kanäle dafür zu finden. Eine naheliegende Möglichkeit für Bewerber, sich online zu präsentieren, sind Business-Netzwerke wie XING oder LinkedIn. Dort kannst du dir ein berufliches Profil anlegen und dich der Arbeitswelt vorstellen: Führe deine wichtigsten beruflichen Stationen auf, berichte von spannenden Projekten, gib deine Qualifikationen an und verlinke Arbeitsproben. Dazu ein professionelles Foto von dir und fertig ist der erste Eckpfeiler deiner Online-Sichtbarkeit. Der Vorteil davon: Das funktioniert sehr intuitiv und du kannst gut netzwerken und erste Kontakte knüpfen. Auch mit potenziellen Arbeitgebern.

Eigenen Blog oder eigene Bewerber-Website anlegen

Von deinem Profil kannst du auch auf eine eigene Website verlinken. Das kann zum Beispiel ein Blog sein, auf dem du Beiträge zu deinem Fachgebiet veröffentlichst oder deine Meinung zu fachlichen Themen teilst und so deine Expertise unter Beweis stellst. Auch eine eigene Bewerber-Website ist eine gute Möglichkeit, mehr von dir zu zeigen. Die bietet dir deutlich mehr Gestaltungsspielraum als dein XING- oder LinkedIn-Profil. Das kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn du Webdesigner bist und eine Kostprobe deiner kreativen Fähigkeiten geben willst.

Auch wenn du kein IT-Profi bist: Dank Content-Management-Tools wie zum Beispiel WordPress lassen sich sowohl der eigene Blog als auch die Bewerber-Website auch ohne tiefergehende technische Fachkenntnisse schnell und kostenlos umsetzen.

Auf Social Media aktiv werden

Eine weitere erste Anlaufstelle für Personaler, die mehr über einen Bewerber erfahren wollen, sind private Social-Media-Kanäle. Das international tätige Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov ermittelte in einer Studie, dass Unternehmen einen von fünf Bewerbern aufgrund seiner Social-Media-Aktivitäten nicht eingestellt haben.

Grund genug also, deine Aktivitäten online achtsam auszuwählen. Deine Beiträge auf Facebook, Instagram, Twitter oder Clubhouse sagen nämlich mehr über dich aus, als dir vielleicht im ersten Moment bewusst ist. Beispielsweise:

Achte also darauf, wie du online kommunizierst, auch wenn du soziale Netzwerke ausschließlich privat nutzt. Eine gewisse Außenwirkung hast du damit immer, egal, ob du sehr aktiv bist oder nur ab und zu einen Like verteilst.

Wo kannst du dich außerdem präsentieren?

Die wichtigsten Möglichkeiten, dich online zu präsentieren, kennst du jetzt. Aber es gibt im Internet auch viele branchenspezifische Plattformen, die für dich interessant sein können. Für Handwerker gibt es zum Beispiel eigene Online-Netzwerke, Fotografen können ihre Werke auf Fotoplattformen teilen. Recherchiere im Internet, ob es etwas Vergleichbares für deine Berufsgruppe gibt.

Was du bei der Auswahl der Kanäle beachten solltest

Werde aktiv und gestalte deine Online-Reputation

Wir haben es eingangs schon erwähnt: Jeder Sucheintrag, den Personaler von dir finden, ist ein Puzzlestück, und alle zusammen ergeben ein Gesamtbild. Überlege dir gut, wie dieses Gesamtbild aussehen soll und gestalte es nach deinen Vorstellungen. Damit festigst du deinen guten Ruf online und erhöhst zugleich deine Chancen auf eine interessante Anstellung bei deinem Wunscharbeitgeber.

Der nächste Schritt auf deinem Weg zum tragfähigen Netzwerk

Beim letzten Mal haben wir darüber gesprochen, wie du mit Storytelling deine Geschichte erzählst. Heute haben wir zusammen die passenden Kanäle dafür gefunden. In der nächsten Woche verraten wir dir an dieser Stelle, wie du damit nun aktiv wirst, Kontakte aufbaust und dir so ein tragfähiges Netzwerk zulegst, das dich bei deiner Jobsuche unterstützt.

Wie hebe ich mich im Bewerbungsprozess von meinen Mitbewerbern ab? Wie schaffe ich es, im Vorstellungsgespräch mit meiner Persönlichkeit zu punkten? Gerade jetzt vor dem Hintergrund der angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt ist es wichtig, ein klares Profil zu zeigen. Ein exzellenter Weg, um dies zu tun, ist, die eigene Geschichte zu erzählen. In diesem Beitrag erfährst du, wie dir dies mithilfe von Storytelling gelingt.

Krisenzeiten als Chancenzeiten

Krisen sind herausfordernd. Aber sie sind auch eine gute Möglichkeit, um die eigene Komfortzone zu verlassen und neue Wege zu beschreiten; manchmal aus eigenen Stücken, manchmal notgedrungen, weil es die Umstände erfordern. Schon in den letzten Jahren zeichnete sich ein Trend ab: Personaler interessierten sich längst nicht mehr nur für die Hard Skills ihrer Bewerber, sondern zunehmend auch für deren Persönlichkeit. Es wird immer relevanter für sie, wie ein Mensch gestrickt ist, welche Charaktereigenschaften er mitbringt und was das für ein bestehendes Team, zu dem er als neuer Mitarbeiter stößt, bedeutet. Ein Trend, der sich während der Pandemie noch verstärkte, denn nun ist es noch wichtiger, dass Mitarbeiter neben dem nötigen Know-how auch die nötige Lebenserfahrung und -einstellung mitbringen, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Wenn du heute auf der Suche nach einer Stelle bist, kommst du also – erfreulicherweise – nicht mehr drum herum, mehr von dir zu zeigen. Deine persönliche Geschichte ist die Grundlage für erfolgreiche Bewerbungsschreiben und Vorstellungsgespräche.

Durch Storytelling länger in Erinnerung bleiben

Sowohl in Bewerbungen als auch in Vorstellungsgesprächen bleibt in der Regel nicht die Zeit, um deinen ganzen Lebenslauf ausführlich auszubreiten. Trotzdem möchtest du als Bewerber natürlich in positiver Erinnerung bleiben – gerade weil sich nach dir unter Umständen noch viele weitere Bewerber vorstellen. Genau dabei hilft dir die Technik des Storytellings, denn durch sie kannst du deinem Gegenüber in kurzer Zeit präsent werden und bleiben. Experten der Stanford Graduate School of Business sagen, dass Geschichten sogar ganze 22 Mal besser erinnert werden als reine Fakten. Das liegt daran, dass Geschichten nicht nur unseren Verstand, sondern auch die Gefühlsebene ansprechen und durch die geweckten Emotionen viel besser und länger in Kopf (und Herz) bestehen bleiben.

So machst du deinen Werdegang zur Story

Wie aber kommst du nun zu dieser eigenen Geschichte? Wichtig ist, zunächst einmal zu reflektieren, was dich ausmacht und wie dein Weg bis zum heutigen Zeitpunkt aussah. Persönlichkeitsmodelle wie das Big-Five-Modell können dir helfen, deine persönlichen Stärken und Schwächen konkret zu erfassen. Notiere dir außerdem die relevantesten beruflichen Stationen, die du bisher durchlaufen hast. Wichtig: Notiere dir positive wie negative Aspekte, denn eine glaubhafte Story enthält nicht nur Höhepunkte, sondern immer auch Niederlagen und Rückschläge.

Hast du diese Übersicht angelegt, schreibst du daraus deine eigene Story, die du später in dein Bewerbungsschreiben einsetzt oder im Vorstellungsgespräch erzählst. Nutze hierfür eine der folgenden Vorlagen als Inspiration:

Storytelling mit der Heldenreise

Die klassische Heldenreise findet sich in zahlreichen Sagen und Märchen und ist die ursprüngliche Variante des Storytellings. Aber sie kann dir auch als Inspiration für eine spannende Bewerbergeschichte dienen, die einen bleibenden Eindruck bei deinen Gesprächspartnern hinterlässt. In der klassischen Heldenreise …

Übertragen auf deine berufliche Story bedeutet dies: Wo hat sich dir vielleicht schon einmal eine berufliche Chance eröffnet, die du nicht sofort genutzt hast? Was hat dir geholfen – vielleicht sogar unmittelbar vor dieser Bewerbung, für die du deine Story nutzen möchtest?

Eine Heldenreisen-Story im beruflichen Kontext kann beispielsweise so lauten:

„Ich habe mich schon immer für technische und gesellschaftliche Innovationen interessiert, nach meinem Studium aber zunächst die ganz klassische Laufbahn eingeschlagen. Doch dieses Bedürfnis, wirklich etwas Zukunftsfähiges zu entwickeln und dadurch das Leben vieler Menschen zum Positiven zu verändern, hat mich nicht losgelassen. Deshalb habe ich mich nebenbei mehr und mehr im Bereich Change Management weitergebildet. Das war neben meinem Job und der Familie eine zeitliche Herausforderung, aber dank meiner guten Dozenten und meines inneren Antriebs habe ich es geschafft und die Prüfung bestanden. Ich weiß noch, dass ich damals wegen eines defekten Laptops fast zu spät zur Abschlussprüfung kam, aber letztlich hat alles funktioniert und ich darf mich nun zertifizierter Change Manager nennen. Das bedeutet mir sehr viel, weil ich nun dieses tiefe Bedürfnis nach positiver Veränderung auch praktisch ausleben und Unternehmen damit in eine sichere Zukunft begleiten kann.“

Mithilfe dieser Story zeigst du sowohl Persönlichkeit als auch Know-how. Du präsentierst dich als engagierten potenziellen Mitarbeiter, der für seine Überzeugungen und den Unternehmenserfolg in seinem Fachbereich auch Hindernisse und Herausforderungen in Kauf nimmt. Durch den Aspekt der fast verpassten Prüfung wirkst du zudem menschlich und nahbar und bleibst in Erinnerung.

Storytelling mit dem Ist-Visions-Kontrast von Nancy Duarte

Die amerikanische Schriftstellerin und Speakerin Nancy Duarte analysierte zahlreiche Reden im Hinblick auf deren Erfolgsfaktor und stellte fest, dass vor allem Geschichten darin eine tragende Rolle spielen. Konkret Geschichten, an deren Ende eine verwirklichte Vision steht. Auch ihr Modell kannst du für deine eigene Story nutzen. Es besteht aus drei Elementen:

In Nancy Duartes Storytelling-Ansatz wird eine bestehende Situation dadurch verbessert, dass eine klare Zukunftsvision Wirklichkeit wird. Dies geschieht durch den Einsatz eines bestimmten Produktes bzw. in deinem Fall natürlich durch dich als potenziellen Mitarbeiter. Wichtig ist hierbei, dass du dich gut über das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, informierst. Denn diese Art der Story ist eine, die dich noch stärker mit dem Unternehmen verbindet, als es beispielsweise die sehr um dich zentrierte Heldenreise tut.

Deine Story mithilfe des Ist-Visions-Kontrastes könnte z. B. so lauten:

„In den letzten 15 Jahren war ich als HR-Mitarbeiterin angestellt und betreute unsere Bewerber. Ich rief sie an, schickte ihnen unseren Fragebogen zu und organisierte Besprechungsräume. Das funktionierte gut, war aber für alle Beteiligten immer recht kompliziert. Ich erinnere mich noch gut an doppelt belegte Räume oder Bewerber, die aufgrund der schwierigen Parkplatzsituation vor Ort völlig abgehetzt zu den Gesprächen kamen. Manchmal so spät, dass unser Vorgesetzter sich überhaupt kein Bild von der Person machen konnte, weil die ganze Atmosphäre so stressüberlagert war.

Ich wünschte mir immer, dass wir diesen Prozess anders, moderner und freier gestalten könnten. Dass wir uns z. B. einfach online treffen und ich dabei unterstützen könnte, dass alle Bewerber und natürlich auch unsere Personaler entspannt in solch wichtige Gespräche starten. So wie Sie es in Ihrem Unternehmen machen. Ich kann mir gut vorstellen, diesen Ansatz des Online-Bewerbungsgespräches tatkräftig zu unterstützen und nach und nach auszubauen, bis Ihrer Firma der Ruf als modernes, digital aufgestelltes Unternehmen weit über die Stadtgrenzen hinaus vorauseilt. Wäre das nicht schön, wenn uns das gelänge?“

In diesem Fall hast du als Bewerber einen positiven Aspekt des Unternehmens (führt bereits Online-Vorstellungsgespräche) mit einer positiven Vision (ist als moderne Arbeitgebermarke über die Stadtgrenzen hinaus bekannt) und deiner Person (du möchtest genau dabei unterstützen und siehst darin deine Passion) verknüpft. Durch deine Geschichte bleibst du also nicht nur in Erinnerung, sondern hebst dich zugleich von deinen Mitbewerbern ab.

Authentisch sein im Bewerbungsprozess

Es geht längst nicht mehr darum, perfekt zu wirken, sondern vielmehr um Authentizität. Dazu gehört auch, dass du deine Geschichte mit Höhen und Tiefen erzählst und von Stationen oder Situationen berichtest, die vielleicht nicht ideal abliefen. Wichtig ist, dass du aufzeigst, wie du der Situation noch eine positive Wendung gegeben hast und was du dabei gelernt hast. Dadurch wirkst du ehrlich und malst gleichzeitig ein positives Bild von dir als potenziellem neuem Mitarbeiter.

Authentizität ist zum Modebegriff geworden. Doch tatsächlich steckt hinter dem etwas vagen Begriff bei näherem Hinsehen großes Potenzial für dich und deinen Erfolg im Job. Lies hier die sechs Vorteile, die dir Authentizität im Job bringt, und wie du lernst, selbst authentisch aufzutreten.

Was bedeutet Authentizität?

Der Begriff der Authentizität leitet sich vom griechischen Wort „authentikos“ ab, das so viel bedeutet wie „zuverlässig“ oder „Urheber“. Wer als Mensch authentisch ist, ist also „echt“ bzw. „ein Original“ und verstellt sich nicht bzw. spielt nichts vor, das nicht der eigenen Person entspricht.

Soll ich im Job authentisch sein?

Doch was bedeutet Authentizität im beruflichen Kontext? Das Business-Netzwerk XING führte eine Studie zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz durch. Das Ergebnis: 45 % der Befragten unterschieden zwischen einem privaten und einem beruflichen Ich, gaben sich im Job also anders als privat. Ganze 42 % empfanden es sogar so, als müssten sie im Job eine Rolle spielen. Ein Spagat, der von vielen als belastend empfunden wird und eben alles andere als authentisch ist.

Doch kann Authentizität im Berufsleben überhaupt funktionieren? Ist es nicht zwangsläufig so, dass jeder innerhalb eines Systems, z. B. eines Projektteams, eine gewisse Rolle zugeteilt bekommt? Ja und nein, denn natürlich gibt es fest definierte Positionen und Zuständigkeiten. Trotzdem kannst du innerhalb dieser authentisch sein und musst keine Rolle spielen.

Wie werde ich authentisch?

Falls du das Gefühl hast, im Beruf nicht ganz du selbst sein zu dürfen, lohnt es sich, dir folgende Frage zu stellen: „Wie bin ich, wenn ich authentisch bin?“ Folgende Übungen können dir dabei helfen, ein klares Bild von deiner authentischen, also deiner echten Persönlichkeit zu zeichnen:

  1. Persönlichkeitsprofil herausfinden

Weißt du, was deine Persönlichkeit ausmacht? Welche Eigenschaften hast du? Wo sind deine Besonderheiten? Um zu wissen, wie deine authentische Version von dir aussieht, kannst du im ersten Schritt Persönlichkeitstests zurate ziehen. Du findest online viele Tests, um dein Persönlichkeitsprofil mithilfe verschiedener Fragen zu erfahren (z. B. 16personalities.com oder 123test.com. Eines der bekanntesten Modelle, das dir zugleich mehr über deine größten Kompetenzen im Job verrät, ist das Big-Five-Persönlichkeitsmodell.

  1. Persönliche SWOT-Analyse durchführen

Vielleicht kennst du aus dem beruflichen Kontext das Vorgehen bei einer SWOT-Analyse. Dabei stellst du Stärken und Schwächen auf und notierst Vorteile und Potenziale, aber auch Risiken und Gefahren, die daraus entstehen. Eine solche SWOT-Analyse kannst du auch für dich als Person durchführen. Notiere deine wichtigsten drei bis fünf Stärken und Schwächen und frage dich, welche Chancen, aber auch welche Risiken sich dahinter verbergen.

Tipp: Diese Übung ist die perfekte Vorbereitung für ein gelungenes Bewerbungsschreiben.

  1. Top-Werte definieren

Das in der Studie von den Befragten erwähnte Gefühl, eine Rolle spielen zu müssen, entsteht häufig, wenn du als Mensch gegen deine innersten Überzeugungen und Grundwerte handelst. Ist einer deiner wichtigsten Werte beispielsweise Selbstbestimmtheit, aber du hast in deiner Position keinerlei Möglichkeit, selbstbestimmt zu handeln, agierst du entgegen deinen Werten. Ein Zustand, der auf Dauer unzufrieden macht. Um im Job authentisch zu sein, ist es deshalb sinnvoll, wenn du deine persönlichen Werte klar benennen kannst. Mache dir eine Liste mit den fünf bis zehn wichtigsten Werten, um klarer herauszustellen, welche Ansichten zu dir gehören und welche nicht echt sind.

Sechs Job-Vorteile dank Authentizität

Was bringt es nun, wenn du diese drei Übungen durchgeführt hast? Zunächst einmal ein klareres Bild von dir und deinen wahren Überzeugungen und Fähigkeiten. Aus diesem Bild heraus kannst du sechs klare Vorteile generieren, die dich im Job glücklicher und auch erfolgreicher machen können.

  1. Du findest eher den Job, der wirklich zu dir passt.

Wenn du deine Werte und Fähigkeiten kennst, hast du zugleich ein viel klareres Bild von deinem Traumjob. Ist einer deiner Werte Verantwortungsbewusstsein, macht es für dich Sinn, nach einer Position auf Leitungsebene zu suchen. Bist du ein Mensch, der viel Wert auf Ruhe legt und sich nur in ruhiger Umgebung konzentrieren kann, solltest du dies bei der Auswahl deines Arbeitsumfeldes ebenfalls berücksichtigen. Orientierst du dich an deinen Werten, findest du deutlich wahrscheinlicher einen Job, der wirklich zu dir passt.

  1. Du erhöhst deine Chancen im Bewerbungsprozess.

Wenn du deine persönliche SWOT-Analyse durchgeführt hast, weißt du nicht nur, welche Stärken dir entsprechen, sondern kannst bereits in der Bewerbung und anschließend im Vorstellungsgespräch ein authentisches Bild von dir präsentieren. Nenne deine wahren Stärken und das Potenzial, das du in deiner potenziellen neuen Stelle einbringen könntest. Welche Vorteile kann das Unternehmen aufgrund deiner Stärken erwarten? Betone dies. Dadurch wirkst du glaubhaft und erhöhst gleichzeitig deine Chancen auf eine Zusage.

  1. Du kommunizierst erfolgreicher.

Je authentischer du bist, umso leichter fällt dir in der Regel die Kommunikation mit anderen. Du musst nicht in jeder Situation neu überlegen, welche Ansichten du vertrittst und welche nicht, sondern zeigst dich echt und glaubhaft. Deine Kommunikation ergibt ein stimmiges Gesamtbild und ermöglicht es anderen, dich als Gesprächspartner besser einzuschätzen.

  1. Du beugst Missverständnissen im Job vor.

Im Job authentisch zu sein, bedeutet nicht, dass du um jeden Preis deine Meinung durchboxt und keinerlei Kompromiss mehr eingehst. Es erleichtert dir aber, möglichen Missverständnissen vorzubeugen. Wenn du weißt, was dir wichtig ist und was gegen deine eigenen Überzeugungen ist, kannst du bestimmte Situationen besser einordnen und möglichen Missverständnissen und Unstimmigkeiten leichter vorbeugen. Du erkennst bestimmte emotionale Trigger, also Auslöser deiner Reaktion, und kannst sie von der sachlichen Information trennen.

  1. Du bist selbstbewusster und überzeugender.

Je klarer du weißt, was du möchtest und was dir entspricht, umso selbstbewusster trittst du im Job auf. Denn jedes echte Argument, an dem dir wirklich etwas liegt, kannst du mit mehr Selbstbewusstsein und Überzeugungskraft vorbringen. Durch ein authentisches Auftreten begeisterst du auch andere und kannst sie leichter von deinen Ideen überzeugen.

  1. Du erhältst dir deine Leistungsfähigkeit.

Authentisch nach deinen Vorstellungen und Werten arbeiten zu können, erhält auch deine Leistungsfähigkeit. Denn du musst keine Rolle spielen und dich hinter dieser verstecken. Du kannst deine volle Konzentration auf wichtige Dinge richten. Das spart Kraft und gibt ein gutes Gefühl.

Authentisch erfolgreich sein

In einem Team treffen verschiedene Persönlichkeiten mit verschiedenen Ansichten und Meinungen aufeinander. Je authentischer der Einzelne ist, umso klarer kann er seinen Standpunkt vertreten und umso besser können sich die Mitarbeiter untereinander auch einschätzen. Positionen können nach fachlichen und persönlichen Fähigkeiten vergeben werden und die Kommunikation wird klarer. Am Ende erfordert die Zusammenarbeit natürlich immer auch Kompromisse. Je besser du aber weißt, was du möchtest und wie du in bestimmten Situationen reagierst, umso reflektierter kannst du vorgehen und umso erfolgreicher wirst du und das ganze Team sein. Authentizität lohnt sich im Job also definitiv auf mehreren Ebenen.

Der Elevator Pitch ist ein Begriff, der vor allem im Bereich der Unternehmensgründung bekannt ist und gerne genutzt wird. Doch auch für deine Bewerbung profitierst du enorm von einem starken Pitch. Lies hier, wie du in drei Schritten zu deinem individuellen Bewerber-Pitch kommst, der dir im Vorstellungsgespräch große Vorteile bringen kann.

Was ist ein Elevator Pitch?

Bei einem Elevator Pitch geht es darum, dein Gegenüber mit einem flammenden Plädoyer von dir, deinem Unternehmen oder deiner Idee zu überzeugen. Dabei hast du aber nur so lange Zeit, wie eine gewöhnliche Aufzugfahrt dauert (Aufzug = engl. „Elevator“). Du musst also direkt auf den Punkt kommen. Viele Unternehmensgründer nutzen den Pitch, um potenzielle Finanzierungspartner und Investoren von ihrer Geschäftsidee zu überzeugen.

Warum brauche ich als Bewerber einen Elevator Pitch? 

Der Elevator Pitch funktioniert aber nicht nur für Gründer und Selbstständige, sondern auch hervorragend für Bewerber. Denn wenn du im Vorstellungsgespräch danach gefragt wirst, warum sich das Unternehmen für dich entscheiden sollte, kannst du mit deinem Elevator Pitch punkten. Auch auf die Aufforderung „Erzählen Sie doch mal ein bisschen was von sich“, mit der Personaler häufig in ein Vorstellungsgespräch einsteigen, hast du dann eine sehr gute Antwort. Insgesamt ist ein Bewerber-Pitch die perfekte Möglichkeit, dein Gegenüber schnell von deinen Stärken zu überzeugen und dich von anderen Bewerbern abzuheben.

Wie ist ein Elevator Pitch für Bewerber aufgebaut? 

Ein guter Pitch für Bewerber umfasst drei Dinge:

Bei einem Pitch verbindest du im Optimalfall deine Stärken mit den Anforderungen des Unternehmens. Du zeigst quasi auf, dass du der perfekte Kandidat bist, um die offene Stelle zu besetzen und die damit verbundenen Aufgaben zu erfüllen. Indem du deine Expertise direkt mit den Anforderungen des Unternehmens verbindest, hebst du dich von anderen ab. Das führt zum einen dazu, dass dich dein Gegenüber als sehr gut vorbereitet und engagiert wahrnimmt, schließlich hast du dich mit dem Profil des Unternehmens beschäftigt. Zum anderen ermöglicht es dir selbst auch mehr Spielraum, beispielsweise bei Gehaltsverhandlungen. Denn wenn du wenig vergleichbar bist und deinen Gesprächspartner vollends von dir überzeugst, kannst du deutlich höhere Gehälter aushandeln als ein Bewerber, der in der Masse untergeht.

Ganz konkret nützt dir der Pitch also von der Bewerbung bis zum Vorstellungsgespräch gleich auf mehreren Ebenen. Du machst dich interessant und attraktiv für den Arbeitgeber und hast dadurch deutlich bessere Chancen …

Formulierungshilfe für deinen Bewerber-Pitch

Wie aber kommst du nun zu deinem individuellen Bewerber-Elevator-Pitch? Wir gehen die drei Schritte nacheinander durch.

Erster Schritt: deine Tätigkeit

Höchstwahrscheinlich hast du vor dem Vorstellungsgespräch Bewerbungsunterlagen eingereicht und dein Gesprächspartner hat bereits einen ersten Eindruck von deinem beruflichen Profil bekommen. Doch in deinem Lebenslauf steht vielleicht nicht nur eine einzige frühere Arbeitsstelle, sondern gleich mehrere. Möglicherweise hast du auch keinen ganz linear verlaufenden Werdegang, sondern die eine oder andere Lücke im Lebenslauf. In all diesen Fällen ist es sinnvoll, wenn du deine Tätigkeit in eigenen Worten auf den Punkt bringen kannst. Achte dabei darauf, dass die Bezeichnung deiner Tätigkeit zu deinem Werdegang passt, aber auch zu dem Unternehmen, bei dem du dich bewirbst.

Natürlich kannst du hier deinen Ausbildungsberuf, zum Beispiel den Medienkaufmann, nennen. Wenn es möglich ist, schaffe aber an dieser Stelle eine erste Verbindung zum Unternehmen, bei dem du dich bewirbst. Hast du beispielsweise bei mehreren Arbeitgebern Erfahrung im Online-Marketing gesammelt, verfügst zudem über einschlägige Weiterbildungen im Online-Marketing und das neue Unternehmen sucht einen Marketingleiter für genau diesen Bereich, bezeichne dich in deinem Pitch gerne als Online-Marketing-Experten. Das entspricht der Wahrheit und betont außerdem ganz besonders deine Eignung für die offene Stelle. So entsteht ein klares Bild von deinem beruflichen Profil.

Zweiter Schritt: die Expertise fürs Unternehmen

Spätestens im zweiten Schritt deines Elevator Pitches fürs Vorstellungsgespräch darfst du nun den Bogen zum Unternehmen schlagen, sofern das vorher noch nicht geschehen ist. Verknüpfe deine fachliche und persönliche Expertise mit den Anforderungen des Unternehmens. Prüfe in diesem Schritt, worauf das Unternehmen besonderen Wert zu legen scheint oder was es nach außen hin von anderen unterscheidet. Dies kannst du beispielsweise auf der Website des Unternehmens recherchieren oder indem du die persönlichen Anforderungen in der Stellenanzeige genau studierst.

Sieh dir anschließend deine fachliche und persönliche Eignung in deinen letzten Positionen an. Ist die Firma, bei der du dich bewirbst, für ihre emotionalen Marketingkampagnen bekannt, während du sehr emotional veranlagt bist? Super. Dann bringe das beim zweiten Baustein deines Elevator Pitches doch zusammen und sage:

Ich bin Online-Marketing-Experte (erster Baustein) und lege großen Wert darauf, dass in meiner Arbeit die emotionale Ebene einfließen kann (zweiter Baustein) …

So schaffst du eine Identifikation mit dem Unternehmen, die dich als Bewerber interessant und als Mensch nahbar macht.

Dritter Schritt: der Nutzen für deinen Arbeitgeber

Im dritten Schritt spielst du die Vorteile des zweiten Schrittes noch weiter aus. Du fügst diesen positiven Aspekten, die du zuvor genannt hast, einen direkten Nutzen für das Unternehmen hinzu. Dieser Nutzen kann ein Nutzen für das Team sein, für die Kunden, für den Umsatz etc.

Um bei unserem Beispiel zu bleiben, kann dein Fokus auf emotionale Kampagnen bezwecken, dass die Menschen, die diese Kampagnen sehen, sich emotional berührt und in ihren Bedürfnissen wahrgenommen fühlen. So wirkt sich deine Arbeit direkt positiv auf die Kundenbindung bzw. die Kundengewinnung aus. Auch für das Team, in dem du mitwirken möchtest, kann diese Herangehensweise Vorteile haben. Beispielsweise verbessert dein Fokus auf Emotionen das Arbeitsklima oder die Kommunikation untereinander und steigert somit die Produktivität.

Formuliere den dritten Baustein deines Bewerber-Pitches beispielsweise so:

Ich bin Online-Marketing-Experte (erster Baustein) und lege großen Wert darauf, dass in meiner Arbeit die emotionale Ebene einfließen kann (zweiter Baustein), damit Team und Kunden sich jederzeit als Mensch in ihren Bedürfnissen wahrgenommen fühlen und gerne hier arbeiten bzw. kaufen.

Deine Qualitäten auf den Punkt bringen

Es geht beim Elevator Pitch in Bewerbungsgesprächen nicht darum, etwas vorzugeben, was du nicht bist. Sondern es geht darum, deine Stärken auf den Punkt zu bringen und dein Gegenüber direkt von dir zu überzeugen. Gerade im Bewerbungsprozess sind Zeit und Aufmerksamkeit wertvolle Ressourcen, die kein Unternehmen verschwenden möchte. Wenn sich hunderte Menschen auf eine Stelle bewerben, stichst du deutlich hervor, wenn du mit deinem Elevator Pitch in das Gespräch startest. Auch für dich selbst ist das hilfreich, da du vorab für dich sortierst, was dich eigentlich auszeichnet. Ist dir das einmal klar und bist du in der Lage, es in einem Satz zu kommunizieren, bleibst du im Gespräch dank deiner intensiven Vorbereitung deutlich gelassener.  

Ob Elternzeit, berufliche Neuorientierung oder eine lange Pause wegen Krankheit oder Kindererziehung – der Wiedereinstieg in den Beruf kann eine große Herausforderung darstellen. Wie die Berufsrückkehr gelingen kann und was dabei zu beachten ist, darum geht es in diesem Blogbeitrag. Hier finden Sie auch eine Checkliste zum Wiedereinstieg, die Sie auf dem Weg zurück zum Job begleiten kann.

Ihre Ausgangslage – „Sesam, öffne dich!“

So unterschiedlich unsere Lebensläufe sind, so unterschiedlich können auch die Gründe dafür sein, dass wir einmal vor der Herausforderung stehen, wieder neu einsteigen zu müssen. Wollen Sie zum Beispiel aus der Elternzeit wieder in Ihren alten Beruf zurückkehren, erfordert dies ganz andere Maßnahmen, als wenn Sie aus der Arbeitslosigkeit oder nach einer langen Pause wieder Arbeit finden möchten.

Die häufigsten Gründe für den Wiedereinstieg sind:

Angesichts dieser unterschiedlichen Ausgangslagen gibt es kein pauschales Erfolgsrezept für Ihre Berufsrückkehr. Ihr Weg zurück in den Job gestaltet sich je nach Situation und persönlichen Lebensumständen individuell.

Es gibt jedoch Themen und Fragestellungen, die bei allen Wiedereinsteigern gleich sind. In einer Phase, in der wir unseren beruflichen Wiedereinstieg vorbereiten, suchen wir vor allem nach …

Wenn Sie das erste Mal vor einer Situation des Wiedereinstiegs stehen, mag sich das anfänglich vielleicht so anfühlen wie bei Ali Baba, der vor der riesigen Felsenhöhle steht und sich fragt, wie sich der Eingang zum Felsen nun öffnet. Was könnte bloß das „Sesam, öffne dich!“ sein, das Ihre Tür zum neuen Job öffnet?

Natürlich ist es im echten Leben meistens nicht so einfach wie im Märchen. Dennoch kann die Berufsrückkehr jedem gelingen – mit einem festen Willen, einer guten Vorbereitung und den folgenden fünf Schritten zum beruflichen Wiedereinstieg.

5 Schritte zum Wiedereinstieg

Schritt für Schritt zum Wiedereinstieg mit Checkliste

Schauen wir uns diese fünf Schritte zu Ihrem beruflichen Wiedereinstieg einmal genauer an, damit Sie im Anschluss mit der Checkliste zum Download gleich loslegen können.

  1. Schritt: Bedingungen klären und persönliche Ziele festlegen

Wenn Sie aus einer Elternzeit wieder in Ihre vorherige Festanstellung zurückkehren, haben Sie ganz andere Rahmenbedingungen, als wenn Sie aus der Arbeitslosigkeit, der beruflichen Neuorientierung oder einer längeren Krankheit wiedereinsteigen wollen.

Klären Sie daher im ersten Schritt die Bedingungen für Ihren Wiedereinstieg. Hierzu zählen sowohl individuelle als auch rechtliche Rahmenbedingungen, die sich aus Ihrer Ausgangssituation ergeben.

Zu den individuellen Bedingungen zählen u. a.:

Mögliche rechtliche Rahmenbedingungen könnten sein:

Für die Elternzeit beispielsweise gilt das Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG). Bei längerer Krankheit wiederum haben Angestellte ein Recht auf Maßnahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM), hierzu zählt etwa das BEM-Gespräch (9. Sozialgesetzbuch/SGB IX). Sind Sie arbeitslos und erhalten Arbeitslosengeld I oder II (Hartz IV), gelten für Sie u. a. die rechtlichen Bestimmungen des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (SGB III). Die relevanten Rechte und Pflichten hierzu teilt Ihnen die Agentur für Arbeit mit, sobald Sie sich arbeitslos melden. In diesem Fall kommen Sie übrigens auch für verschiedene finanzielle Förderungen in Betracht.

Die Klärung Ihrer persönlichen und rechtlichen Voraussetzungen wird Ihnen nun helfen, Ihre beruflichen Ziele in Bezug auf den Wiedereinstieg festzulegen. Dieser Schritt ist entscheidend, denn er legt die Basis für eine gelungene Berufsrückkehr. Tools wie das Vision Board und die bekannte SMART-Formel helfen Ihnen dabei, Ihre Ziele zu erarbeiten und zu verwirklichen.

  1. Schritt: Persönliches Profil erarbeiten

Der zweite Schritt zum gelungenen Wiedereinstieg lautet: Ihr persönliches Profil erarbeiten. Arbeitslosigkeit oder ein anderer Grund, der uns zu einer längeren beruflichen Pause gebracht hat, kann uns einiges an Selbstbewusstsein kosten. Auch haben wir mit der Zeit vielleicht nicht mehr so klar vor Augen, was uns eigentlich ausmacht und wie wir uns am Arbeitsmarkt am besten profilieren können.

Wenn Sie sich die Zeit nehmen, Ihr persönliches Profil zu erarbeiten, dann nützt Ihnen das in mehrfacher Hinsicht:

Um Ihr persönliches Profil zu erarbeiten, sollten Sie keine Scheu davor haben, sich ausgiebig mit sich selbst zu beschäftigen. Fragen Sie sich:

Diese Selbstreflexion bildet eine Art Kompass auf Ihrem Weg zum Wiedereinstieg. Wenn Sie genau wissen, wer Sie sind, was Sie ausmacht, was Ihre Prioritäten sind und wo Sie hinwollen, werden Sie keine Probleme haben, erfolgreich wiedereinzusteigen. Notieren Sie all Ihre Antworten hierauf und Sie werden sehen, wie sich hieraus nach und nach Ihr persönliches Profil formt.

  1. Schritt: Den Wunschjob definieren

Nachdem Sie sich im Klaren darüber sind, wer Sie sind und was Sie wollen, geht nun darum, Ihren Wunschjob zu definieren. Vielleicht sind Sie während Ihrer beruflichen Auszeit ins Grübeln gekommen, ob es sinnvoll ist, einmal etwas ganz anderes zu machen – etwas, das Ihnen mehr Spaß macht. Oder Sie müssen sich aufgrund einer Krankheit oder weil Ihr alter Job keine Zukunft mehr hat, einen neuen Beruf suchen.

Fragen Sie sich daher konkret:

Mit Hilfe dieser Fragen können Sie Ihren Wunschjob einfacher definieren. Schließlich stellen Sie damit nicht nur sicher, dass Sie einen Beruf wählen, der Ihnen Spaß macht und in dem Sie richtig gut sind. Sie sorgen auch noch dafür, dass Sie einen Beruf mit Zukunft wählen. Beides sind wichtige Faktoren für einen erfolgreichen Wiedereinstieg.

  1. Schritt: Kompetenzen erweitern

Dass es in der heutigen Berufswelt unerlässlich ist, lebenslang zu lernen, ist keine Neuigkeit. Um sich jedoch den Wiedereinstieg zu erleichtern, ist eine berufliche Weiterbildung besonders zu empfehlen. Denn Weiterbildungen im Lebenslauf können schnell zu Ihrem USP (Unique Selling Point) gegenüber all den anderen Bewerbern werden. Sie können damit schwarz auf weiß nachweisen, dass Ihre Kenntnisse aktuell sind und genau Sie das Know-how besitzen, das für diesen Job benötigt wird. Deshalb sollten Sie sich fragen:

Wichtig ist, dass Sie sich ausführlich Gedanken machen oder sich beraten lassen, welche Weiterbildung für Sie die Richtige ist.

  1. Schritt: Bewerben und Arbeit finden

Wiedereinsteigerin kehrt zurück in den Job

Für manch einen stellt das Bewerben und Arbeitfinden eine große Hürde dar. Gerade wenn seit der letzten beruflichen Tätigkeit ein paar Jahre vergangen sind. Dann kommen Unsicherheiten auf wie:

Da hilft es Ihnen, sich schlau zu machen, wie Sie die Online-Stellensuche richtig angehen oder wie Sie die Jobsuche über das Arbeitsamt für Ihre Berufsrückkehr nutzen können. Wir haben auch Tipps für Sie, wie Sie aus Lücken im Lebenslauf Trümpfe machen. Zudem überzeugen Sie mit Weiterbildungen im Lebenslauf selbst den kritischsten Personaler.

Wie Sie die optimale Bewerbung erstellen, ist schon ein Thema für sich und erfordert eine Menge Vorbereitung. Gerade wenn die Ausgangssituation für einen Wiedereinstieg etwas schwierig oder Ihr Lebenslauf nicht ganz selbsterklärend ist, kann ein Anruf vor der Bewerbung sehr hilfreich sein. Informieren Sie sich, wie Sie das am besten angehen.

Ist die Bewerbung erst einmal abgeschickt, können Sie kurz durchatmen. Aber dann geht es auch gleich damit weiter, sich darauf vorzubereiten, wie Sie im Bewerbungsgespräch überzeugen und sogar ein Online-Vorstellungsgespräch meistern, was immer häufiger von Unternehmen genutzt wird.

Fazit und ein Extra-Tipp zum Schluss

Der Wiedereinstieg in den Beruf verlangt eine gute Vorbereitung. Wenn Sie jedoch Schritt für Schritt vorgehen und Ihr berufliches Ziel genau vor Augen haben, wird Ihnen die Berufsrückkehr mit Sicherheit gelingen.

Nutzen Sie auch die Beratung, Unterstützungen und Fördermöglichkeiten, die Ihnen dabei geboten werden. Eine mögliche Anlaufstelle bietet karriere tutor® mit der kostenlosen Karriereberatung für Arbeitssuchende. karriere tutor® hilft Ihnen gerne dabei, durch den Aufbau von fachlichen und persönlichen Kompetenzen schneller an Ihr Ziel zu kommen.

Unser Extra-Tipp zum Schluss lautet: Bauen Sie gezielt persönliche Netzwerke für Ihren Wiedereinstieg auf, um sich mit anderen Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteigern zu vernetzen. Deren Erfolgsgeschichten werden Sie motivieren und vorantreiben. Holen Sie sich von ihnen hilfreiche Praxistipps und nutzen Sie die Erfahrungen, die andere Berufsrückkehrer vor Ihnen gemacht haben. Übrigens finden Sie auch hier bei uns im Blog Erfolgsgeschichten von Wiedereinsteigern.

Ebenso können Sie bei regionalen Verbänden und Initiativen Unterstützung suchen. Bei XING gibt es z. B. spezielle Gruppen für Wiedereinsteiger. Auch die Perspektive Wiedereinstieg – eine bundesweite Initiative – unterstützt mit zahlreichen Informationen bei der Berufsrückkehr.

Wenn du dich auf eine neue Stelle bewirbst, kann ein Erstanruf vor der eigentlichen Bewerbung deine Chancen enorm steigern. Wir haben unseren Karriereexperten Martin Saidi um seine Einschätzung gebeten, welche Fragen du beim Erstanruf stellen kannst und wann der beste Zeitpunkt für ein solches Telefonat ist. Lies in diesem Artikel seine Antworten und Tipps.

Ist ein Anruf vor der Bewerbung sinnvoll?

Wenn du es richtig angehst, hat ein Erstanruf vor dem Abschicken der Bewerbung viele Vorteile. Unser Experte Martin Saidi, der als Führungskraft bereits zahlreiche Vorstellungsgespräche mit Bewerbern geführt hat und darüber hinaus die Kursteilnehmer bei karriere tutor® sowie unsere Webinar-Teilnehmer rund um die Bewerbung coacht, nennt folgende:

Doch eine Sache solltest du unbedingt beachten: „Rufe nicht unvorbereitet an, sondern bereite das Gespräch wie ein Interview vor“, rät Martin Saidi. Denn, wenn du als Bewerber schlecht vorbereitet bist und unnötige Fragen stellst, kann der gut gemeinte Ansatz schnell ins Gegenteil umschlagen und dir mehr schaden als nützen. Wenn du am Telefon unkonzentriert wirkst und nicht klar erkennen lässt, was Sinn und Zweck des Anrufs ist, läufst du Gefahr, als Bewerber ausgeschlossen zu werden.

Fünf gute Fragen für den Anruf vor der Bewerbung

Wenn du bei deinem potenziellen neuen Arbeitgeber anrufst und lediglich erzählst, dass du einfach mal ins Gespräch kommen wolltest, verspielst du das große Potenzial, das in dieser Aktion liegt. Du läufst Gefahr, als Zeiträuber abgestempelt und gleich aus dem Pool möglicher neuer Mitarbeiter aussortiert zu werden. Martin Saidi rät deshalb dazu:

„Vorbereitung ist wirklich die halbe Miete. Leg dir deine Fragen vorher zurecht und hab sie während des Gesprächs zur Hand.“

Doch welche Fragen solltest du stellen? Die folgenden fünf Fragen für den Anruf vor der Bewerbung können dir weiterhelfen:

  1. Ist die Ausschreibung noch aktuell?

Wenn du dich auf eine Stelle bewerben möchtest, die schon vor einigen Wochen oder gar Monaten ausgeschrieben wurde, ist diese Nachfrage absolut legitim. Du bekundest damit Interesse und ersparst dir selbst, eine Bewerbung für eine längst vergebene Stelle vorzubereiten.

  1. Welche der genannten Qualifikationen sind Ihnen besonders wichtig?

„Stellenanzeigen beschreiben oft die eierlegende Wollmilchsau. Deshalb lohnt es sich, aus den vielen möglichen Qualifikationen die wirklich wesentlichen herauszufinden“, so der Experte. „Frag beispielsweise ganz konkret nach, welche der genannten Qualifikationen die wichtigsten sind“. Diese Frage bekundet tiefergehendes Interesse und erleichtert es dir, eine passende Bewerbung zu schreiben.

  1. Welcher Persönlichkeitstyp wird im Team gebraucht und was ist Ihnen bei der Besetzung der Stelle sonst noch wichtig?

Erfrage, welche Kenntnisse oder sonstigen Qualifikationen für die Stelle förderlich sind. Unternehmen suchen nicht nur nach fachlicher Expertise, sondern auch nach persönlicher Eignung und sanften Faktoren wie Loyalität oder Empathie. Daher gilt es für dich herauszufinden, auf welche Soft Skills das Unternehmen Wert legt. „Bewerber, die gezielt danach fragen, welcher Persönlichkeitstyp das Team am besten bereichern kann, beweisen damit Engagement, das immer gerne gesehen ist. Und nicht nur das. Du erhältst wichtige Informationen über Themen, die du nun viel besser vorbereiten kannst“, erklärt Martin Saidi.

  1. Eigne ich mich trotz einer fehlenden Qualifikation für diese Stelle?

Auch wenn du nicht alle Qualifikationen mitbringst, die in der Stellenanzeige beschrieben werden, kannst du punkten. Wenn du konkret nachhakst, ob du geeignet bist, auch wenn der eine oder andere Punkt nicht zutrifft, zeigst du Hartnäckigkeit und Motivation. Zwei Stärken, die sehr gerne gesehen sind. Tipp: Betone, dass du gerne bereit bist, dich weiterzubilden und die gewünschte Qualifikation nachzuholen.

  1. Liege ich mit meiner Gehaltsvorstellung in Ihrer Spannbreite?

Detailfragen – wie die nach der genauen Anzahl der Urlaubstage und dem ganz konkret zu erwartenden Gehalt – sind im Erstanruf fehl am Platz. „Wenn jedoch in der Stellenanzeige ausdrücklich die Angabe deiner Gehaltsvorstellungen verlangt wird, ist es völlig in Ordnung, wenn du fragst, ob deine Gehaltsvorstellung im angedachten Budgetrahmen des Unternehmens liegt“, so Martin Saidi.

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Anrufe richtig vorbereiten

Wie bereits angeklungen, ist die Vorbereitung auf den Anruf vor der Bewerbung die halbe Miete. Im Folgenden geben wir dir noch einige Extratipps vom Karrierecoach mit auf den Weg. Erfahre, wie du dich gezielt vorbereiten kannst und was du dabei unbedingt beachten solltest.

Wählen einen Zeitpunkt direkt nach der Mittagspause oder am frühen Nachmittag, denn hier ist die Chance, einen aufmerksamen und geduldigen Gesprächspartner zu finden, am höchsten. Martin Saidi erklärt, warum. „Früh am Morgen sind wir produktiv und haben unseren Fokus auf den To-dos des Tages. Nachmittags sind die wichtigsten Dinge erledigt und die meisten Menschen haben mehr Ruhe für ein Gespräch.“ Nutze diesen Umstand, um nicht gleich nach dem ersten Satz abgewimmelt zu werden, weil dein Gegenüber keine Zeit hat.

 „Baue das Gespräch logisch auf“, rät Martin Saidi. Wer anruft und nach dem ersten Satz keinen logischen Anknüpfungspunkt hat, wirkt desinteressiert.

Oftmals, gerade in angespannten Situationen vernachlässigt, in der Praxis aber enorm wichtig, ist ein höflicher Umgangston. „Lasse den anderen ausreden und gehe auf dessen Antworten ein“, rät Martin Saidi. Denn dadurch ist es möglich, in ein wirklich tiefes Gespräch zu gelangen und nicht nur an der Oberfläche zu kratzen. 

Anruf vor einer Initiativbewerbung ?

Bei einer Initiativbewerbung bewirbst du dich nicht auf eine ausgeschriebene Stelle, sondern empfiehlst dich selbst als potenziellen Mitarbeiter, ohne ein Gesuch zu kennen. Diese Art der Bewerbung kann sehr vielversprechend sein, jedoch solltest du von einem Anruf vorab in der Personalabteilung eher absehen.

Der Experte empfiehlt stattdessen eine andere Vorgehensweise: „Bringe dich zunächst ins Blickfeld der Entscheider, z. B., indem du dich in einem beruflichen Netzwerk wie XING oder LinkedIn miteinander vernetzt. Ist eine erste Verbindung da, kannst du dich nach einer Weile erkundigen, ob du deine Expertise ins Unternehmen einbringen kannst. Im besten Fall passiert dies aber umgekehrt: Der Recruiter hat dich durch die Vernetzung auf dem Schirm und kommt vor einer neuen Ausschreibung direkt auf dich zu.“

Anruf nutzen

Nutze die Vorteile des Anrufs vor der schriftlichen Bewerbung, um deine Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch  zu erhöhen. Rufe aber nur an, wenn du die Stelle unbedingt haben willst und du dich gut darauf vorbereitet hast. Viel Erfolg dabei!

Die Digitalisierung in unserem Berufsalltag schreitet spätestens seit Beginn der Corona-Krise mit schnellen Schritten voran. Dabei geraten wir in immer mehr Situationen, die unsere digitale Persönlichkeit prägen bzw. in denen es auf unser „digitales Selbstbewusstsein“ ankommt. Sei es in der Videokonferenz mit Kollegen, im Rahmen einer Bewerbung um einen neuen Job oder beim Business-Networking über XING oder LinkedIn. Da die Grenzen zwischen der analogen und der digitalen Welt immer mehr verschwimmen, ist es an der Zeit, dass wir uns verstärkt mit unserem „digitalen Ich“ auseinandersetzen. Dabei unterstützt uns in diesem Beitrag Daniel de la Roche, Digitalisierungsexperte und Dozent von karriere tutor®. Er gibt Ihnen bewährte Tipps mit auf den Weg, wie Sie Ihr digitales Selbstbewusstsein schärfen können.

Alles beginnt mit der Selbstreflexion

Warum ist es wichtig, dass wir uns mit unserem digitalen Ich auseinandersetzen? Durch die Digitalisierung wird unser analoges Ich durch unser digitales Ich erweitert. Zwar entwickeln wir nicht allein dadurch, dass wir uns zunehmend in der digitalen Welt aufhalten, gänzlich neue Charaktereigenschaften und Wesenszüge. Jedoch kann es sein, dass bestimmte Facetten unserer Persönlichkeit mehr oder weniger zum Vorschein kommen oder auch anders wahrgenommen werden.

Die Grundvoraussetzung, um uns weiterentwickeln und positionieren zu können, ist, dass wir wahrnehmen, wie wir auf andere wirken, dass wir uns selbst beobachten und unser Verhalten reflektieren.

Daher lautet der erste Schritt: Selbstreflexion – Wer bin ich und wo will ich hin? „Das nenne ich eben das „digitale Selbstbewusstsein“, ergänzt Daniel de la Roche, Dozent u. a. für digitale Transformation und Change Management bei karriere tutor®.

Auf Spurensuche – Was unsere digitale Persönlichkeit beeinflusst

Digitale Persönlichkeit

Unsere digitale Persönlichkeit wird stark durch digitale Medien und soziale Netzwerke wie XING, LinkedIn, Instagram, Facebook und Co geprägt. Und diese machen viele Aspekte unserer Persönlichkeit transparenter. Denn in der digitalen Welt wird viel mehr über uns dokumentiert als in der analogen Welt. Dies fängt schon bei einer einfachen Google-Abfrage auf der Suche nach einer Eisdiele in der Nähe an, geht über den Kauf von Laufschuhen im Onlineshop und reicht bis hin zum kompletten Lebenslauf bei XING oder bis zur gesamten Lebensgeschichte auf Facebook.

Und da sind wir dann auch schon mittendrin auf Spurensuche nach dem, was unsere digitale Persönlichkeit beeinflusst und wie wir digital auf andere wirken. Dabei können wir zwischen den unabsichtlichen und den absichtlichen Spuren, die wir im Netz hinterlassen, unterscheiden:

Unabsichtliche Spuren

Absichtliche Spuren

Gerade bei den absichtlichen Spuren haben wir die Möglichkeit, an unserer digitalen Selbstdarstellung konkret zu arbeiten und uns weiterzuentwickeln.

Unsere digitale Pubertät und wie wir sie überwinden

Im Umgang mit den neuen digitalen Medien sind viele Erwachsene immer noch im Findungsprozess, das gilt insbesondere für jene der Generation Y oder früher, die nicht mit dieser Vielzahl digitaler Medien, die wir heute nutzen, aufgewachsen sind. „Wir können in diesem Zusammenhang von einer „digitalen Pubertät“ der Erwachsenen sprechen, in der vieles, was die Digitalisierung so hervorbringt, ausprobiert wird. Es fehlt oft noch an Orientierung in der digitalen Welt und es herrscht noch Unsicherheit im richtigen Umgang mit digitalen Tools“, erklärt Digitalisierungsexperte Daniel de la Roche.

Reflektieren

Indem wir durch digitale Technologien mehrfach täglich den Spiegel bzw. die Kamera vor die Nase gehalten bekommen – sei es bei einer Videokonferenz mit Kollegen oder bei unseren Aktivitäten in sozialen Medien wie Facebook, Instagram und Co –, erhalten wir mehr Gelegenheiten, unsere (digitale) Persönlichkeit zu reflektieren. Und zwar indem wir unser digitales und unser reales Ich abgleichen:

Abgleichen

Entspricht mein digitales Ich denn überhaupt der Realität? Oder findet hier eine über- oder untertriebene Selbstinszenierung statt? Hierbei müssen wir bedenken, dass sich dies in wichtigen Phasen unseres Berufslebens wie Jobsuche und Bewerbungsphase besonders negativ auswirken kann. Nämlich etwa dann, wenn unsere digitale Persönlichkeit beabsichtigt oder unbeabsichtigt verzerrt dargestellt wird und sich der potenzielle Arbeitgeber dadurch ein ganz falsches Bild von uns macht.

Situation 1: Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken/Medien

Im Zuge der Digitalisierung verschwimmen die Grenzen zwischen der analogen und der digitalen Welt. Dabei besteht die Gefahr, dass über bestimmte digitale Medien wie Social Media bewusst oder unbewusst eine Pseudo-Identität geschaffen wird, die aber nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun hat.

Instagram beispielsweise ist ein Medium, das maximales persönliches „Posing“ ermöglicht. Wir können hier innerhalb unseres Netzwerks die perfekte Persönlichkeit inszenieren, ohne dass jeder Einzelne aus diesem Netzwerk real überprüfen kann, was davon Schein und was Sein ist. Denn in der Regel ist es ja so, dass unsere sozialen Netzwerke zumeist „Freunde“ enthalten, die wir in der analogen Welt nicht treffen.

Das Beispiel Instagram zeigt, dass wir an unserer digitalen Persönlichkeit stark „basteln“ können. Dozent Daniel de la Roche empfiehlt daher, kritisch zu reflektieren, ob dadurch eine verzerrte Selbstdarstellung entsteht. Auch sollten Sie beachten, dass durch die sozialen Medien ebenso transparenter wird, wie Sie privat und wie Sie beruflich auftreten.

Im beruflichen Kontext sind die Business-Netzwerke XING und LinkedIn geeignete Möglichkeiten, sich professionell darzustellen. Angefangen bei der Erstellung des eigenen Business-Profils, in dem Sie Ihre beruflichen Erfahrungen sowie Ihre Fähigkeiten und Ihr Wissen präsentieren können, über das Teilen, Liken und Kommentieren von Beiträgen innerhalb Ihres persönlichen Netzwerkes bis hin zur Beteiligung an und dem Moderieren von Gruppendiskussionen.

Aber auch hier ist natürlich zu beachten, dass all Ihre Aktivitäten dokumentiert und leicht verbreitet werden können. Überlegen Sie sich daher vorab genau, zu welchen Themen Sie sich dort als Experte positionieren und welche Diskussionen Sie dort führen wollen.

Situation 2: Bewerbungsphase

In einer Bewerbungsphase geht es um Ihre berufliche Zukunft und vor allem geht es um Ihr Können und Ihre Persönlichkeit. Da die Bewerbung heutzutage weitestgehend digital erfolgt, kommt auch hier wieder Ihr digitales Ich ins Spiel. Insbesondere dann, wenn Sie aktiv Online-Stellensuche über soziale Medien betreiben. Hier ist ganz klar die Empfehlung: Wenn Sie in Ihrer Bewerbung Ihre persönlichen Fähigkeiten und Stärken darlegen, dann müssen Sie sicherstellen, dass dies mit dem übereinstimmt, was Ihre Profile in sozialen Medien usw. über Sie preisgeben.

Passen Sie also Ihre Social-Media-Profile auf Ihre Bewerbungsunterlagen hin an und stellen Sie sicher, dass Ihr potenzieller Arbeitgeber dort auf nichts Widersprüchliches stößt, wenn er zur Vorbereitung auf Ihr (Online-)Vorstellungsgespräch Ihre Profile im Netz besuchen sollte. Ganz wichtig: Bleiben Sie authentisch! Denn spätestens im persönlichen Gespräch kommt Ihr reales Ich zum Vorschein.

Situation 3: Videokonferenz

Eine dritte typische Situation im digitalen Berufsleben ist das persönliche Gespräch oder das Teammeeting per Videokonferenz. Auch hier kommt es sehr auf Ihre digitale Selbstdarstellung an.

Als Dozent in der digitalen Weiterbildung gibt Ihnen Daniel de la Roche folgende Tipps an die Hand, die Ihnen helfen, in der Videokonferenz professionell aufzutreten:

Tiefer eintauchen und weiterentwickeln

Im Zuge der Digitalisierung verändert sich viel für uns und unsere Arbeit – daran kommen wir nicht vorbei. Mit der Reflexion darüber, wie Sie im beruflichen Kontext der digitalen Welt wirken, haben Sie den ersten wichtigen Schritt getan, um sich auf die Digitalisierung Ihres Berufsalltags vorzubereiten.

Im zweiten Schritt empfiehlt Ihnen Experte Daniel de la Roche, tiefer in die Materie einzusteigen und sich auch mit weiteren Themenbereichen der Digitalisierung wie New Work und Arbeit 4.0 und den dafür benötigten Kompetenzen auseinanderzusetzen. karriere tutor® bietet dazu z. B. aktuell ein kostenfreies Online-Training an.

Egal, in welchem Beruf Sie arbeiten: Es gibt Kompetenzen, die Ihnen in nahezu jeder Position und jeder Branche Türen zum ersehnten Erfolg öffnen können. Emotionale Intelligenz ist so eine Kompetenz. Was emotionale Intelligenz konkret ist und wie Sie sie steigern und dadurch beruflich erfolgreicher werden können, lesen Sie in diesem Artikel.

Was ist emotionale Intelligenz ?

Der Begriff der emotionalen Intelligenz bezeichnet die Fähigkeit, eigene Gefühle und die anderer Menschen zu erfassen, korrekt einzustufen und Handlungen daraus abzuleiten. Oftmals finden Sie hierfür auch die Abkürzung „EQ“.

Sie ähnelt damit der Fähigkeit der Empathie, geht aber noch etwas weiter. Konkret ist Empathie nur ein Teil der emotionalen Intelligenz: Denn sind Sie emotional intelligent, können Sie die Empfindungen des Gegenübers nicht nur wahrnehmen, sondern auch angemessen darauf reagieren.

Geprägt wurde der Begriff der emotionalen Intelligenz im Jahr 1990 von den beiden amerikanischen Psychologen Peter Salovey und John D. Mayer. Größere Bekanntheit erlangte die EQ dann einige Jahre später, als Daniel Golemans Buch „EQ: Emotionale Intelligenz“ zum Bestseller wurde.

Was bedeutet es, emotional intelligent zu  sein?

Im Grunde beschreibt die emotionale Intelligenz eine Klugheit der Gefühle. Daniel Goleman ging in seinem Bestseller sogar so weit, dass er sie mit dem Intelligenzquotienten gleichsetzte. Für ihn war es einerseits wichtig, im klassischen Sinne intelligent zu sein, also zweckvoll und logisch zu handeln. Aber eben auch emotionale Intelligenz zu besitzen, also eigene Gefühle und Emotionen anderer Menschen wahrzunehmen und auf diese zu reagieren. Er definierte die EQ als Kombination aus fünf verschiedenen Kompetenzen:

Ein konkretes Beispiel: Erkennen Sie als Recruiter schnell, wenn der Bewerber im Gespräch sehr nervös ist, dann ist es Ihnen dank emotionaler Intelligenz möglich, Ihr eigenes Verhalten daraufhin so zu ändern, dass Sie seine Nervosität mildern. Dadurch steuern Sie das zunächst mit negativen Gefühlen belastete Gespräch gezielt zu einer entspannten Gesprächsatmosphäre.

Auch für eigene Empfindungen funktioniert das Prinzip. Wer emotional intelligent ist, registriert die eigene Nervosität und nutzt Techniken, beispielsweise eine Entspannungsmethode, um aktiv aus diesem Gefühl herauszukommen.

Ist ein hoher EQ im Job wichtig?

Überall wo Menschen aufeinandertreffen, geht es um Beziehungen. Auch im beruflichen Kontext gibt es derer viele, beispielsweise die Beziehung zwischen Angestellten und Vorgesetzten oder die Beziehung zwischen Kollegen. Da Menschen selten losgelöst von ihren Emotionen agieren, wird deutlich, warum emotionale Intelligenz für den beruflichen Erfolg wichtig ist.

Tatsächlich wird die EQ immer häufiger zu einem eigenen Teilbereich von Assessment-Centern und Bewerbungsgesprächen.  Eine Studie in den USA  ergab sogar, dass mehr als 95 % der befragten Personalmanager und 99 % der befragten Beschäftigten die emotionale Intelligenz für eine extrem wichtige berufliche Kompetenz halten. Sollten Sie sich auf eine Bewerbung oder ein Vorstellungsgespräch  vorbereiten, kann Ihnen diese Fähigkeit viele Türen öffnen.

Lassen Sie uns deshalb die Frage, ob ein hoher EQ im Job wichtig ist, mit einem deutlichen „Ja“ beantworten. Doch wofür brauchen wir emotionale Intelligenz im Job konkret?

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Drei berufliche Situationen in denen emotionale Intelligenz  besonders wichtig ist

Ein hoher Job-EQ lohnt sich im Grunde täglich. Wir möchten Ihnen anhand drei ausgewählter beruflicher Situationen verdeutlichen, warum Sie emotionale Intelligenz weiterbringen wird.

Situation 1: Tätigkeit an Schnittstellen

Wenn Sie einen Job haben, in dem Sie eine Schnittstellen-Position bekleiden, zahlt sich emotionale Intelligenz enorm aus. Denn dank Ihrer Fähigkeiten wie Empathie und Selbstregulierung sind Sie in der Lage, mit den Anforderungen, die an Sie von verschiedenen Abteilungen herangetragen werden, umzugehen.

Sind Sie beispielsweise Assistenz der Leitung, hilft Ihre emotionale Intelligenz dabei, Wünsche eines aufgebrachten Mitarbeiters, der mit dem Chef sprechen möchte, zu erfassen. Sie spiegeln diesem Menschen zurück, dass Sie Verständnis für seine Sichtweise und auch für seine Emotionen haben. Dank der Fähigkeit, aus wahrgenommenen Emotionen logische Handlungsschritte abzuleiten, filtern Sie die wesentliche Nachricht des Kollegen heraus. So tragen Sie nicht die Emotion, z. B. Wut oder Angst, an den Vorgesetzten weiter, sondern können diesem sachlich die eigentliche Nachricht weitergeben. Das hilft dem Mitarbeiter, dem Vorgesetzten und generell dem Arbeitsklima.

Situation 2: Hoher Workload und Multitasking

Wenn Sie auf der Arbeit viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten müssen, kann es schonmal hektisch werden: Während das Telefon klingelt, steht plötzlich eine Kollegin in der Tür, die eine Auskunft braucht.  Und eigentlich waren Sie gerade dabei, eine wichtige E-Mail zu schreiben. Wer hat unter solchen Umständen nicht schon einmal mit Stress reagiert, ist unruhig geworden und hat dadurch Fehler gemacht? Je mehr Sie jedoch Ihre emotionale Intelligenz nutzen bzw. trainieren, desto mehr sind Sie in solch einer Situation aber in der Lage, …

Der EQ ist hierbei nicht nur eine Anti-Stress-Maßnahme, sondern tatsächlich Ursache für Ihren beruflichen Erfolg. Dank Ihrer emotional intelligenten Vorgehensweise bleiben Sie effizient und leistungsfähig und tragen zugleich zu einer angenehmen und produktiven Arbeitsatmosphäre bei.

Situation 3: Enge  Teamarbeit

Auch bei der Teamarbeit ist emotionale Intelligenz ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Denn egal, ob es Unstimmigkeiten gibt oder verschiedene Prioritäten gesetzt werden sollen – in jedem dieser Fälle hilft emotionale Intelligenz:

Gerade in der digitalisierten Arbeitswelt   ist enge Teamarbeit enorm wertvoll. Je agiler ein Unternehmen arbeitet, je kurzfristiger Änderungen realisiert werden müssen und je häufiger die Zusammensetzung der Projektteams wechselt, umso stärker können emotional intelligente Menschen punkten.

Wie finde ich meinen EQ heraus?

Zwei Frauen im beruflichen Gespraech

Sicher fragen Sie sich an dieser Stelle, woher Sie wissen, wie es um Ihre eigene emotionale Intelligenz bestellt ist. Sie können dies sowohl anhand spezieller EQ-Tests  herausfinden als auch mithilfe verschiedener Fragestellungen für sich beantworten. Je mehr der folgenden Fragen Sie mit Ja beantworten können, umso höher ist Ihre emotionale Intelligenz:

Sie sehen, dass emotionale Intelligenz auch viel mit Achtsamkeit  zu tun hat. Je achtsamer Sie mit eigenen Gefühlen sowie fremden Emotionen umgehen, desto überlegter können Sie agieren. Je mehr Sie eine Situation von oben betrachten und losgelöst von Emotionen analysieren können, umso emotional intelligenter sind Sie.

Wie kann ich meine emotionale Intelligenz steigern?

Kann man emotionale Intelligenz lernen, oder ist diese Fähigkeit angeboren? Sowohl als auch. Jeder Mensch hat ein bestimmtes Skillset, das ihm von Geburt an mitgegeben wird. So sind manche besonders empathisch und sehr reflektiert, während andere das weniger stark sind. Die gute Nachricht ist jedoch, dass Sie Ihre eigene Fähigkeit zur emotionalen Intelligenz jederzeit verbessern können. Dabei helfen folgende Dinge:

Fachlich und persönlich erfolgreich sein

Gönnen Sie sich einen ganzheitlichen Blick auf Ihren Erfolg. Wie dieser Beitrag verdeutlicht, kommt es in verschiedenen beruflichen Situationen vor allem auf Ihre persönlichen Kompetenzen wie emotionale Intelligenz an. Es lohnt sich daher immer, sich sowohl fachlich als auch persönlich weiterzubilden.

Du fragst dich, ob du noch in dem richtigen Beruf steckst oder ob es nicht Zeit für eine völlig neue berufliche Perspektive ist? Phasen der Neuorientierung sind häufig von Zweifeln und Unsicherheiten geprägt. Eine Vielzahl von Fragen schwirrt uns im Kopf herum und bescheren uns mitunter sogar die ein oder andere schlaflose Nacht. Orientiere dich gerne an den folgenden fünf wichtigsten Fragen für den Berufswechsel, damit du zielgerichtet deinen neuen beruflichen Weg finden kannst.

1. Frage: Warum möchte ich den Beruf wechseln?

So banal das auch klingen mag – betrachte wirklich sehr genau deine Motive für den Berufswechsel, vor allem dann, wenn es keine externen Gründe, wie eine krankheitsbedingte Notwendigkeit, gibt.

Warum möchtest du den Beruf wechseln? Bist du permanent unzufrieden im Job und wenn ja, woher kommt deine Unzufriedenheit? Du wirst hinterher feststellen, dass es sich lohnt, sich mit diesen Fragen ausgiebig auseinanderzusetzen. Hast du tatsächlich den falschen Beruf gewählt oder „nur“ den falschen Arbeitgeber oder Job?

Die Motive eines Jobwechsels können sich von denen eines Berufswechsels erheblich unterscheiden. Gerade wenn du schon lange in ein und demselben Unternehmen arbeitest und vorher nie eine andere berufliche Tätigkeit ausgeübt hast, kann es vorkommen, dass du deine Unzufriedenheit mit dem aktuellen Job oder Arbeitgeber auf deine Berufstätigkeit insgesamt übertragen.

Hinterfrage also, womit du konkret unzufrieden bist: Liegt es am Arbeitgeber, an der Branche, an den Kollegen oder an deiner Tätigkeit? Wenn es an deiner Tätigkeit liegt, reflektiere weiterhin, ob du wirklich etwas komplett anderes machen willst oder ob es vielleicht nur Zeit für mehr Verantwortung und einen beruflichen Aufstieg ist. Es gibt verschiedene Kriterien, woran du erkennst, dass es Zeit für eine berufliche Neuorientierung ist.

Wichtig in dieser Phase der Selbstreflexion ist, dass du vor allem ehrlich mit dir selbst bist. Schließlich geht es um deine berufliche Zukunft und dein Lebensglück.

2. Frage: Welcher Beruf passt zu mir?

Wenn du zu dem Schluss gekommen bist, dass du dich beruflich auf ganz neue Beine stellen willst, solltest du dir im Klaren darüber sein, welcher Beruf am besten zu dir passt. Denn egal, ob du mit 30 oder mit 50 Jahren den Beruf wechseln willst, es kostet dich immer Zeit, Geld und Kraft. Damit sich dieser Einsatz lohnt und du am Ende genau in dem Beruf arbeitest, für den du jeden Morgen gerne aufstehst, solltest du in Bezug auf diese Frage Gewissheit haben.

Welcher Beruf zu dir passt, hängt von deiner Persönlichkeit, deiner Motivation und Einstellung sowie von deinen Stärken, Fähigkeiten und Interessen ab. Was willst du? Was kannst du? Was ist dir wichtig? Dies sind drei wichtige Fragen der Selbsterkenntnis, deren Beantwortung schlichtweg unerlässlich ist, wenn du beruflich wie privat glücklich und erfolgreich sein willst.

Nutzen zudem Persönlichkeitstests, die es zahlreich im Internet zu finden gibt. Viele davon beruhen auf dem sogenannten „Big-Five-Modell“, mit dem versucht wird, die Persönlichkeit anhand der spezifischen Ausprägungen von fünf wesentlichen Persönlichkeitsmerkmalen zu beschreiben.

Um den Beruf zu finden, der zu dir passt, solltest du außerdem deine Stärken herausfinden sowie deinen Interessen folgen. Darauf aufbauend solltest du eine ausführliche Marktrecherche betreiben. Informiere dich, welche Berufe aktuell am Arbeitsmarkt sehr gefragt und zugleich Berufe mit Zukunft sind.

3. Frage: Wie kann ich den Beruf wechseln?

Hast du deinen Wunschberuf gefunden und bist dir sicher, dass du wechseln willst, sollte die dritte Frage lauten: Wie kann ich den Beruf am besten wechseln? Der üblichste und anerkannteste Weg, den Beruf zu wechseln, ist in Deutschland die Umschulung nach § 1, Absatz 5 des Berufsbildungsgesetzes, die zu einer völlig neuen beruflichen Tätigkeit führen soll.

Neben der klassischen Umschulung, die bis zu zwei Jahre dauern kann, gibt es heutzutage auch alternative Umschulungsmaßnahmen, die im Falle eines Berufswechsels staatlich gefördert werden.

Je nachdem, welches Wissen und welche Vorerfahrung du mitbringst und wie deine Lebensumstände sind, ermöglicht in bestimmten Berufsgruppen eine Weiterbildung einen schnelleren und flexibleren Einstieg in ein neues Berufsfeld. Kläre daher für dich: Welche Anforderungen habe ich an eine Umschulung, damit ich Beruf und Privates vereinbaren kann? Welche Weiterbildung passt zu mir und wie finde ich die richtige Weiterbildung für mich?

Neben den spezifischen Fähigkeiten, die dein neuer Wunschberuf verlangt, gibt es zudem unverzichtbare Fähigkeiten für die Zukunft der digitalen Arbeitswelt, die jeder Berufstätige benötigt. Achte daher bei der Wahl deiner Weiterbildung darauf, dass die Entwicklung solcher Kompetenzen darin mitberücksichtigt wird.

4. Frage: Wie finanziere ich den Berufswechsel?

Die Frage nach der Finanzierung ist die vierte wichtige Frage für deinen Berufswechsel. Wie und wo kann ich Entgeltersatzleistungen während meiner Umschulung erhalten? Bekomme ich während der Umschulung weiterhin Kindergeld? Wer zahlt meine Sozialversicherungsbeiträge und wie und wo kann ich Fördergelder beantragen? All dies sind Fragen, die du frühzeitig klären solltest, damit du deinen neuen beruflichen Weg ohne finanzielle Sorgen antreten kannst.

Je nachdem, unter welchen Voraussetzungen du deinen Berufswechsel angehst, gibt es in Deutschland unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten. Infrage kommen hierbei vor allem die Fördermittel der deutschen Rentenversicherung, der Agentur für Arbeit oder auch des Jobcenters. Du solltest wissen, welche Weiterbildung das Arbeitsamt zahlt und welche nicht und dass auch Nicht-Arbeitslose eine Umschulung vom Arbeitsamt bekommen können.

Insbesondere wenn dein alter Beruf vom digitalen Wandel betroffen ist und du in einen neuen, zukunftsfähigen Beruf wechseln willst, hast du gute Aussichten auf eine staatliche Förderung. Das Qualifizierungschancengesetz ist in diesem Fall dein Stichwort. Die Finanzierung der Umschulung wird hierbei von der Agentur für Arbeit übernommen.

5. Frage: Wie steige ich in den neuen Beruf erfolgreich ein?

Der Start in einen neuen Beruf erfordert einiges an Vorbereitung. Mache dir daher einen Plan, wie du den Berufswechsel umsetzen willst. Darin solltest du Folgendes festhalten:

Mit der bei der zweiten Frage erwähnten Marktrecherche weißt du genau, welche Anforderungen an den Beruf bestehen und welche Fähigkeiten du dafür mitbringen musst. Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Weiterbildung oder Umschulung und einem anerkannten Zertifikat stehst du nun in den Startlöchern für deinen Berufswechsel.

Wie bei jedem Jobeinstieg kommt es schließlich noch darauf an, dass du die zu dir passende Stelle findest und dich erfolgreich bewirbst. Du solltest daher wissen, wie du überzeugende Bewerbungsanschreiben verfasst und wie du dein Bewerbungsgespräch meisterst.

Nutze auch die Möglichkeit, während deiner Umschulung ein Bewerber-Coaching mitzumachen, wenn dir dein Bildungsanbieter dieses ermöglicht. So kannst du deine persönlichen Fragen zum Bewerbungsprozess stellen und zugleich deine Bewerbungsunterlagen vom Profi sichten lassen. Achte auch darauf, dass du deine Weiterbildung im Lebenslauf hervorhebst. Dadurch kannst du deine Motivation für den Berufswechsel sowie deine Qualifizierung für den neuen Job schon in der Bewerbung überzeugend darlegen.

Früher galten häufige Arbeitgeberwechsel oft als problematisch. Wer häufig wechselte, wurde schnell als wenig teamfähig oder nicht loyal eingestuft. Doch die Arbeitswelt hat sich verändert und damit auch die Bedeutung von Arbeitgeberwechseln. Wie viele Job- und Arbeitgeberwechsel heute zu viel sind und wann ein Wechsel durchaus Vorteile hat, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

 

Fluktuation im Job ist normal

Zunächst einmal ist es wichtig, dass wir Arbeitgeberwechsel nicht als ungewöhnlich einstufen, denn eine gewisse Fluktuation ist durchaus normal und üblich. In Deutschland liegt die durchschnittliche Fluktuationsrate pro Jahr bei ca. 32,4 Prozent. Circa ein Drittel aller Arbeitsverhältnisse werden also jedes Jahr neu geschlossen oder beendet. Männer wechseln dabei etwas häufiger als Frauen. Zu wechseln ist also üblich und nicht ungewöhnlich. Nur wenn dies zu häufig geschieht, hinterfragen viele Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch sehr genau, warum Wechsel stattfanden. Auch daran ist nichts verwerflich, doch es ist hilfreich, sich als Bewerber auf solche Fragen vorzubereiten.

 

Was spricht gegen häufige Arbeitgeberwechsel?

Warum ist es Arbeitgebern aber so wichtig zu wissen, weshalb häufige Jobwechsel stattgefunden haben? Warum fragen sie danach, bevor sie einen Bewerber einstellen? Dahinter steckt oft die Sorge, dass ein Mitarbeiter, der nie lange bei einem Arbeitgeber geblieben ist, dieses Verhalten auch in Zukunft zeigen wird. Arbeitgeber fragen sich, welche Motive dahinterstecken könnten. Kann sich ein Bewerber möglicherweise schlecht integrieren? Ist er nicht anpassungsfähig? Wenn Mitarbeiter nur kurz im Unternehmen sind, hat dies natürlich auch Folgen für den Arbeitgeber:

Verständlich also, dass Arbeitgeber nicht die größten Befürworter des häufigen Arbeitgeberwechsels –von Personalern gerne auch als „Jobhopping“ bezeichnet – sind.

 

Wie viele Arbeitgeberwechsel sind in Ordnung?

Dennoch gibt es zwischen Jobhopping und der klassischen Hauskarriere, bei der ein Arbeitnehmer von seiner Ausbildung an bis zum Renteneintritt im gleichen Unternehmen bleibt, weitere Möglichkeiten. In unserer digitalen und globalisierten Welt gelten Arbeitgeberwechsel längst nicht mehr per se als Warnsignal, sondern auch als Hinweis auf erfolgsorientierte Menschen, die beruflich weiterkommen möchten. Wer nicht auf eine Beförderung wartet, sondern seinen beruflichen Erfolg selbst in die Hand nimmt, gilt als zielstrebig und ehrgeizig, was durchaus positiv bewertet wird.

Wer sich alle drei bis fünf Jahre einen neuen Arbeitsplatz sucht, kann dies also tun, ohne bei seiner nächsten Bewerbung gleich Skepsis auf den Plan zu rufen. Im Gegenteil: Es kann sogar beeindrucken, wenn Sie durch Ihre Jobwechsel bereits einige berufliche Aufstiege verzeichnen konnten.

 

Gründe für häufige Jobwechsel

Wenn Sie im Vorstellungsgespräch danach gefragt werden, warum Sie Ihre Stellen und Arbeitgeber häufig gewechselt haben, haben Sie die Chance, dieses Vorgehen positiv zu begründen. Denn hinter häufigen Wechseln stecken oftmals sehr gut nachvollziehbare Gründe. Zum Beispiel diese:

 

 

 

Vorteile Ihres Lebenslaufes betonen

Egal, ob Sie bei einem früheren Arbeitgeber nicht die Karrierechancen bekamen, die Sie sich erhofft hatten, oder aufgrund persönlicher, beispielsweise gesundheitlicher Herausforderungen eine komplette berufliche Neuorientierung hinter sich haben: Wichtig ist, dass Sie die Vorteile Ihres Lebenslaufes betonen.

Wenn Sie gute Argumente dafür haben, warum Ihre Laufbahn aussieht, wie sie aussieht, sind auch Lücken im Lebenslauf und häufige Arbeitgeberwechsel kein Problem mehr. Denn Personaler suchen nicht mehr den perfekten, geradlinigen Lebenslauf, sondern Menschen mit Ecken und Kanten – eben Persönlichkeiten.

Heben Sie beispielsweise hervor, was Ihnen die vergangenen Wechsel gebracht haben und warum Ihr neuer Arbeitgeber davon profitieren kann:

 

 

 

 

 

Arbeitgeberwechsel begründen können

Sie sehen also: Nicht allein die Anzahl Ihrer Arbeitgeberwechsel entscheidet darüber, wie Sie wahrgenommen werden, sondern die Gründe, die hinter diesen Wechseln stecken. Nehmen Sie sich daher die Zeit, um aus jedem stattgefundenen Wechsel das Positive zu ziehen, und nutzen Sie diese Aspekte als gute Argumente, die im nächsten Vorstellungsgespräch klar für Sie sprechen werden.